Da gebe ich Dir in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle recht.muellermanfred hat geschrieben:Ich denke mal, viele Kriterien lassen sich auch an einem Teil eines Werkes bewerten: Sprache, Stil, Struktur - beileibe keine unwichtigen.
Wie sagte Eschbach sinngemäß?
Eine Lektoren-Regel besagt: Nach fünf Seiten kann man entscheiden, ob das sprachliche Vermögen eines Autors für eine Veröffentlichung reicht oder nicht. Nachdem er (=Eschbach) sich einige eingereichte Manuskripte angetan hatte, musste er konstatieren: In der Regel genügen fünf Sätze!
Leider gibt es auch dafür Beispiele, wenngleich wenige.muellermanfred hat geschrieben:Natürlich: die GANZE Geschichte bleibt unberücksichtigt; es kann der tragische Fall eintreten, daß eine lahme Handlung unversehens dramatisch wird und den Leser/Hörer total packt.
Gerade Anfänger brauchen einen gewissen Raum zum Einschreiben, legen nach 30 Seiten aber an Drive zu.
Als Juror habe ich es nie übers Herz gebracht, ein Buch, das ich einmal angefangen hatte, nicht zu Ende zu lesen. Eben, damit mir solch ein Exemplar nicht durchrutscht.
Hmm...muellermanfred hat geschrieben:Aber mal ehrlich: Ist das ein preiswürdiges Werk, wenn es so inhomogen daherkommt? Hat der Autor Großes geschaffen, wenn es ihm nicht gelingt, mich auch mit den weniger dramatischen Teilen zu packen?
Dann weiß ich nicht, ob es im Jahr 2005 überhaupt ein preiswürdiges Werk gegeben hat.
Das von Dir beschriebene Verfahren würde in der Praxis darauf hinauslaufen, dass solche Bücher bevorzugt würden, deren Durchhänger erst relativ weit hinten auftauchten. Sollte das ein Auswahlkriterium sein?
Ratlose Grüße
Ralf