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Science Fiction in Buchform
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Lemmy
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Ungelesener Beitrag von Lemmy »

Scotty hat geschrieben: @Lemmy: Warum hast du nicht mehrere Bücher an einem Stück weggelesen?
Extremes Suchtverhalten. Bin wie ein Trinker, der schon Nachschub ordert, wenn noch ein 3/4 volles Bier auf dem Tisch steht.
Ich brauch halt die Option, nen Banks, den ich noch nicht kenne, lesen zu können. Dasselbe Verhalten lege ich bei Dick, Ballard, Murakami & Boyle an den Tag.
Lese gerade: Brian W. Aldiss: Helliconia
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Mort
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Ungelesener Beitrag von Mort »

HA! Mir gehts ähnlich. Ich hebe mir auch 3 DeLillos, 3 Irvings und nicht weniger als 6 Pratchetts für Regentage auf.

@Scotty, vorbei noch eine Warnung:

Banks liebt seine bizarren Ideen und Experimente. In Bedenke Phlebas tauchen plötzlich
Kannibalen
auf. Wenn du solche exotischen Elemente nicht leiden kannst, könntest du damit Probleme haben. Sogar ich, der ich im Grunde derart abgedrehte Sachen in Büchern schätze (Darum ist auch Clive Barker mein Lieblings Fantasyautor) bin mit Banks schon mal an meine Grenzen gestoßen. Das Sprachexperiment in Förchtbar Maschien, wo die Ich-Erzählung einer Figur ausschließlich in Lautschrift abgefasst ist, war wirklich nicht mein Fall.

Eine weiterer Aspekt, der z.B viele Leute bei Robert A. Heinlein stört, findet sich auch bei Banks: Die Neigung seine weltanschaulichen Überzeugungen in seine Bücher einfließen zu lassen. Bei Bedenke Phlebas sieht das so aus:

Hier kämpft eine gottlose sozialistische Gesellschaft (die Kultur) gegen ein Volk (die Idiraner), welches fest davon überzeugt ist, von Gott auserwählt worden zu sein um Großes zu vollbringen. Falls du mal Rambo III gesehen hast, weißt du, daß es sich hier um den Afghanistankrieg unter umgekehrten Vorzeichen handelt; die Idiraner sind hier die Aggressoren, die Kultur sind die Guten, die sich und den Rest der Galaxie vor religiösen Fanatikern schützen wollen.

Der Unterschied zu RAH ist aber, daß dies bei Banks nicht so dick aufgetragen wird. Er predigt nicht und seine Figuren sind keine bloßen Bauchrednerpuppen, die seine Ideologie nachplappern. Auch fehlt jegliche Schwarzweißmalerei. Keine Seite wird verdammt und alle tun sie moralisch fragwürdige Dinge. Aber diese politischen Elemente sind halt da, und sie sind auch offensichtlich. Mich störts nicht, aber ich kann mir vorstellen, daß dies bei vielen Menschen ganz anders sein wird.
Action und Abenteuer sollten im Mittelpunkt stehen. "Die Brücke" erschien mir etwas zu kopflastig und wirr.
Aber hierüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Im Gegensatz zu Die Brücke ist BP sehr Äktschen-orientiert. Alles was man sich von einer Space Opera so wünschen kann.
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Horselover Fat
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Ungelesener Beitrag von Horselover Fat »

Mort hat geschrieben: ...die Idiraner sind hier die Aggressoren, die Kultur sind die Guten, die sich und den Rest der Galaxie vor religiösen Fanatikern schützen wollen.
Öm, die Kultur die Guten? Der Witz war doch, dass es keine Guten gibt, weder die Idiraner, noch die Kultur, noch die Protagonisten. Es gibt aber auch keine Bösen, nur eine Horde Defätisten zwischen den Fronten. Die Welt ist nicht gut, sie ist nicht schlecht, sie ist eben, äh, wie sie ist. :kopfkratz:
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Scotty
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Ungelesener Beitrag von Scotty »

Mort hat geschrieben:Aber hierüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Im Gegensatz zu Die Brücke ist BP sehr Äktschen-orientiert. Alles was man sich von einer Space Opera so wünschen kann.
Hey, ich meinte FRÜHER hat es nicht gepasst. Heute muss nicht zwingend Action vorhanden sein.

Einer meiner Lieblingsromane ist "Es stirbt in mir", nahezu ohne Action. Genauso wie viele Dicks, der Bettler Zyklus und viele mehr.
Zuletzt geändert von Scotty am 24. August 2006 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
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    Ungelesener Beitrag von Mort »

    Öm, die Kultur die Guten? Der Witz war doch, dass es keine Guten gibt, weder die Idiraner, noch die Kultur, noch die Protagonisten. Es gibt aber auch keine Bösen, nur eine Horde Defätisten zwischen den Fronten. Die Welt ist nicht gut, sie ist nicht schlecht, sie ist eben, äh, wie sie ist.
    Um mich selbst zu wiederholen:
    Auch fehlt jegliche Schwarzweißmalerei. Keine Seite wird verdammt und alle tun sie moralisch fragwürdige Dinge.

    Ich stimme dir ja zu, meine aber schon, daß die Kultur klar als das vorzugswürdigere Lebensmodel dargestellt wird. Daß BP kein 08/15 Gut Vs. Böse Roman ist, darüber brauchen wir nicht zu streiten
    Zuletzt geändert von Mort am 24. August 2006 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
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    Ungelesener Beitrag von Horselover Fat »

    Mort hat geschrieben:Um mich selbst zu wiederholen:
    Auch fehlt jegliche Schwarzweißmalerei. Keine Seite wird verdammt und alle tun sie moralisch fragwürdige Dinge.
    Ich stimme dir ja zu, meine aber schon, daß die Kultur klar als das vorzugswürdigere Lebensmodell dargestellt wird.
    Lieber Mort, Asche auf mein Haupt, Deine Aussage habe ich glatt überlesen! Volle Zustmmung, ich würde auch lieber in der Kultur leben, die Idiraner waren mir etwas zu grob...

    Viele Grüße
    Fat
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    Ungelesener Beitrag von Mort »

    Kein Thema. Als ich geschrieben habe, die Kultur sei die "Guten" ging es mir ja auch nur darum den Unterschied zur "Old School" SF aufzuzeigen, wo die Kommunistenschweine ja alle :teufel: Satansanbeter :evil: waren.

    In der Tat sind die moralischen Grauzonen, die im Roman aufgezeigt werden, die mit am interessantesten Dinge. Innerhalb der Kultur gibt es ja z.B. eine sehr starke Bewegung, die den Krieg völlig ablehnt und dagegen protestiert. Oder erst der "Held", der die Kultur hasst und für die Idiraner arbeitet, obwohl er weiß, daß die Jungs auch nicht besser sind.
    Hey, ich meinte FRÜHER hat es nicht gepasst. Heute muss nicht zwingend Action vorhanden sein.
    Oooch, mußt du denn unbedingt das Cro-Magnon Bild, das ich mir von dir aufgebaut habe, so zerstören? :wink: Den Rambo Vergleich völlig umsonst eingebaut ... :( :wand: Und Die Stahlhöhlen ist immer noch gut. Viel besser als Asimovs spätere Bücher.
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    Ungelesener Beitrag von deval »

    @Scotty
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    Ungelesener Beitrag von andy »

    kurzes halbzeitergebnis zu "spin":

    absolut lesenswert! ein sehr schöner, geheimnissvoller hintergrund und ein paar sehr interessante hauptfiguren.

    wenn ich nur mal mehr zeit hätte ein paar seiten am stück zu lesen..
    :wink:

    spin lohnt sich!
    hat jemand "bios" vom gleichen autor gelesen?

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    Ungelesener Beitrag von deval »

    Bios fand ich persönlich recht gut. Auch wenn ich das Ende ein wenig seltsam fand. Sollte dir von Lem Solaris gefallen haben, könnte dir auch Bios gefallen. Die Bücher haben einiges gemeinsam, nur in Bios passiert zum Glück etwas mehr.
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    Ungelesener Beitrag von Scotty »

    vallenton hat geschrieben:@Scotty
    Unter welchem Namen bist du noch einmal bei Ebay aufgeführt?
    Ich habe Bedenke Phlebas doppelt. Wenn du Lust auf einen Tausch hast...
    Ich bin gar nicht bei Ebay geführt. Alle meine ungeliebten Werke lege ich in Umzugskartons. Meine Frau stellt diese dann in Amazon ein. Im Augenblick sind bestimmt noch über 100 Bücher eingestellt. Darüber hinaus stehen noch 2 Umzugskartons herum, die noch bei Amazon eingestellt werden müssen.

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      Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

      Chaga

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      Ungelesener Beitrag von HectorSamuel »

      Moin Moin,

      habe heute Nacht mit A.Eschbach - Der letzte seiner Art begonnen.

      Irgendwie finde ich den Schreibstil bisher (Kapitel 2) ein wenig simpel. Ich hoffe das wird noch besser.

      Gruß Markus
      habe gerade fertig gelesen: KJA - Saga d. sieben Sonnen Bd.4
      lese gerade: A.Bradhorst - Diamant (Kantaki 1)
      habe unterbrochen: F.Schätzing - Nachrichten aus einem unbekannten Universum
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      Ungelesener Beitrag von Scotty »

      So, habe "Song of Kali" durch und beginne jetzt mit "Schattenlicher" von Theodore Roszak. Sobald Nova 10 erscheint, gibt es dann eine kleine Kurzgeschichten-Pause
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        Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

        Hab auf die schlelle "Klonk" von Pattchet gelesen. Gutes Buch.
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