PR im 'Stern'

Die größte SF-Serie der Welt!
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Na, geht mal nicht so hart mit dem Kollegen ins Gericht. Mich als PR-Fan lassen solche Zeilen zwar auch nicht kalt, aber - hey - wir wissen es doch besser. Immerhin wird man in keinem PR-Heft lesen, dass die lieben Terraner dazu aufgerufen werden, dieses lebensunwerte Ungeziefer, diese Verschwörung des universalen Alientums mit Stumpf und Stiel auzurotten. Ihr wisst, was ich meine.
deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

Ich bin jetzt zu faul um nachzuschlagen was genau Gonzojournalismus heißt, ich kanns mir aber in etwa denken.

Nachdem ich mittlerweile über 1000 Perrys gelesen habe, denke ich schon das ich mir ein eigenes Urteil bilden und die Serie auch hinterfragen kann - kritisch. Die Begeisterung der ersten Jahre ist vorbei und der Blick auf die Serie (hoffentlich) nicht mehr getrübt.

Nationalsozialistisches Gedankengut habe ich der Serie nicht unterstellt (falls doch bitte ich alle Kritiker mir die Stelle zu zeigen) wohl aber das die Autoren m. E. Anleihen an die Zeit des Nationalsozialismus gemacht haben. Die Stellen habe ich angeführt. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun wie SWR sehr deutlich veranschaulicht hat. Nur weil Hitler sich die Zähne geputzt hat ist nicht jeder der das ebenfalls macht automatisch ein Nazi.

Sehr bedauerlich das manche PR Leser gleich mit Heulen und Zähneklappern anfangen wenn man die Serie kritisch (vielleicht auch provokativ) betrachtet. Viele sind wohl einfach noch zu unreif und träumen den Volzschen Traum vom Terraner und der vereinten Erde. Der Fan in der U-Bahn (?) von dem berichtet wurde und der nach Veröffentlichung des Artikels von einem Mitreisenden als Nazi beschimpft wurde, hat mein vollstes Mitleid. Armer Kerl, da hilft wohl nur das nochmalige Lesen der kompletten Serie um sich von diesem Schock zu erholen. Aber, mit viel Glück wird er vielleicht per Transmitter in die Galaxis -Immergrün- zum Stern -Nimmsnichtsotragisch- befördert und kann sich dort inmitten der anderen Fans ganz ganz dolle wohlfühlen.

Die Vielzahl der Fans hat vermutlich noch nicht einmal versucht sich mit dem Sternartikel auseinanderzusetzen. Tränenüberströmt am PC sitzend hat man wohl erstmal versucht einen Leserbrief zu schreiben um dann danach ganz schnell ins Perry Forum zu gelangen und sich den Trost und die Empörung über den Artikel von anderen Fans zu versichern.

Wenn hier einer das Kotzen kriegt dann bin ich es.
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Judith Rauch

Ungelesener Beitrag von Judith Rauch »

Eigentlich ist mir die ganze Diskussion schnurzpiepegal.

Aber, ich finde es immer wieder traurig, das es manchen Leuten offensichtlich schwer fällt eine andere Meinung als die ihre zu akzeptieren und sich mit der abweichenden Meinung konstruktiv zu befassen. Und damit meine ich nicht den Stern Artikel.

Wenn jemand nach dem Lesen von über 1000 Heften und Büchern zu einem Entschluß kommt kann man das ganze nicht als leichtfertig, unüberlegt oder unter dem Begriff Gonzojournalismus abtun. Egal ob man nun der Meinung ist PR sei braun angehaucht oder nicht. Die eigene Meinung ist immer nur 1 Meinung, es gibt auch andere die genauso richtig oder falsch sein können.
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L.N. Muhr
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Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

same here. ich habe die serie halbwegs komplett gelesen, diverses zeug zur serie publiziert und mich wohl auch sonst zumindest halbwegs intensiv mit der ganzen sache beschäftigt.

PR ist ein kind seiner zeit. PR ist ein triviales kind seiner zeit. und gewisse inhaltliche aspekte lassen sich einfach nicht leugnen. und ich denke, man sollte sie auch nicht leugnen. PR an sich ist nicht faschistoid. aber auch in PR lassen sich eben faschistoide aspekte finden. dazu muss man nicht suchen. nur lesen.

jemanden als gonzo abzutun, der quellen und belege bringt, ist ürigens widersinnig. denn genau das macht gonzo eben nicht. (das ändert natürlich NICHTS an der sachlichen kritik zu den beispieln. eine viel schönere liste für beispielen habe ich hier gefunden:
http://forum.perry-rhodan.net/index.php ... t&p=212377 )

die debatte im PR-forum lief übrigens sowieso, relativ zum kindergarten, der da sonst so läuft, überraschend sachlich ab.
Zuletzt geändert von L.N. Muhr am 6. Dezember 2006 13:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

@vallenton: Ich gehöre eigentlich gar nicht zu denen, die dich kritisieren wollen, aber wenn du schreibst
vallenton hat geschrieben:Das dritte Reich wurde zur dritten Macht
dann ist das schon nicht mehr als Hinweis auf eine Anleihe zu verstehen. Das klingt für mich so, als würdest du beides gleichsetzen, auch wenn du es vielleicht nicht so gemeint hast.

Auch das hier
vallenton hat geschrieben:Der unumschränkte Führer, blond und blau/grauäugig, mit seinem Stab von Untergebenen die unumschränkt zu ihm standen...
klingt für mich nach Überinterpretation
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L.N. Muhr
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Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Maus' Verteidigung ist recht peinlich:



Guten Tag,

Vielen Dank für Ihre Zuschrift zu meinem Artikel über Perry Rhodan.

Ich habe die Einwände der Perry-Fangemeinde gesammelt und werde versuchen,
sie nachstehend zu diskutieren. Vorab jedoch möchte ich betonen, daß es
mir
niemals darum ging, die Serie als unlesbaren Schund darzustellen. Perry ist
ein einzigartiger Spiegel unserer Zeitgeschichte. Kein anderes deutsches
Popkulturgut kann dies leisten. Die BRD hat immer den Perry gehabt, den sie
verdiente. Verständlicherweise sah der in den 60er Jahren anders aus als
heute. Genau aus diesem Grund hat er sich so lange gehalten.

Im Folgenden möchte ich Ihnen meine Quellen und meine Herleitungen
darlegen:

Hat Perry Atlan auf dem Mond getroffen? Nein. Das steht auch nicht in dem
Artikel. Dort liest man: "Im ersten `Rhodan`-Zyklus fliegt Perry zum Mond,
wo er ein Raumschiff findet, in dem er auf Abgesandte einer höheren Rasse
stößt. Ihr Führer nennt sich Atlan."

Atlan steht von nun an stellvertretend für die Arkoniden, deren
exponiertester Vertreter und rechtmäßiger Herrscher er von Geburt an ist:
"Er ist der Sohn von Mascudar da Gonozal, Imperator Gonozal VII., dem 207.
Imperator des Tai Ark'Tussan. Seine Mutter ist Imperatrix Yagthara
Agh'Hay-Boor. Die Geburt fand im Kristallpalast auf Arkon I statt, der
Zentralwelt des arkonidischen Imperiums im Sternengebiet Thantur-Lok (M
13)." (perrypedia). Arkoniden und Kristallprinz Atlan verleihen Perry das
Know How und die Machtmittel, die sog. "Dritte Macht" zu gründen: "1970/71
unterstützte Atlan die Raumfahrtbestrebungen der Menschheit, indem er im
TEFTRIS-Camp neue Ideen einbrachte." (perrypedia) "Die Regierungsstruktur
der Dritten Macht glich, bedingt durch die Sachzwänge, der einer
gemäßigten
Militärdiktatur. Perry Rhodan, in dessen Händen die Machtmittel der
Arkoniden lagen, regierte notgedrungen als Diktator. Letztendlich entschied
er über alle zu ergreifenden Maßnahmen, wodurch während des Bestehens
der
Dritten Macht nur geringe Ansätze von Demokratie erkennbar wurden."
(perrypedia) Und in Scheers Original-Handlungsexposé liest man über
Atlan:
"Ansonsten fungierte er in der Zeit seines irdischen Exils als Mentor der
Menschheit, steuerte die Entwicklung der Zivilisation und Technologie
voran,
gab Hinweise und Ratschläge." Mentor, Weiser, Menschenfreund: Aus all
diesen
Gründen steht in dem Artikel: "Dank Atlans Hilfe kann Rhodan die so
genannte
Dritte Macht gründen." Und das ist ja erst der Anfang. Es kommt ja noch
doller. Von Atlans fulminanter intergalaktischer Karriere als "Imperator"
und "Regierender Lordadmiral" ist in dem Artikel ja nicht einmal die Rede.
Natürlich werden jetzt die Fans wieder irgendwelche Zeitfalten
herbeizitieren, die Atlans Machtbereich zwischen 12:45 Uhr am 12.04.1971
und
13:56 Uhr am 23.06.1971 etwas eingrenzen werden. Auch das steht schon in
dem
Artikel: "Die beste Verteidigungsstrategie eines fragwürdigen Universums
ist
Unübersichtlichkeit." Doch jenseits aller Haarspalterei (für die
Shakespeareschen Machtkämpfe der Arkoniden ist in einem 2-seitigen Artikel
nun weiß Gott kein Platz) kann man wohl aus all dem Vorangegangenen
getrost
ableiten, daß Atlan und die Arkoniden den Terranern bei ihren
Allmachtsbestrebungen seit jeher tatkräftig zur Seite standen und ihnen
halfen, ihre Macht sichern. Mehr behauptet der Artikel nicht.

Aber die Dritte Macht will doch nur den Weltfrieden sichern und die Völker
vereinen! Das haben bisher noch alle Diktaturen behauptet.

Zu Atlantis finden wir: "Zu einem unbekannten Zeitpunkt vor der
arkonidischen Besiedlung der Insel materialisierte das Weltenfragment Pthor
an ihrer Ostküste und wurde zu einem Teil des Kontinents. Lediglich
aufgrund
der verschobenen Zeitlinien konnte niemand die Bewohner des Weltenfragments
wahrnehmen. Im Jahre 8007 v. Chr. errichteten die Arkoniden nach dem Aufbau
einer Kolonie auf Larsa, der späteren Venus, hier einen Depot-Stützpunkt
für
die Arkon-Flotte. Von Kule Tarts erhielt die Insel zu diesem Zeitpunkt den
Namen Atlantis nach Atlan, dem Befehlshaber der damals im Larsaf-System
(Solsystem) stationierten arkonidischen Flotte." (perrypedia) "10.512 (8005
v. Chr.): Abkommandierung ins Larsaf-System zur Niederschlagung der
Unabhängigkeitsbestrebungen des dortigen Administrators Amonar da Cirol,
Umsiedlung der arkonidischen Kolonie von Larsa nach Larsaf III auf die nach
Atlan benannte Insel Atlantis." (perrypedia) "10.517 (8000 v. Chr.)
Untergang von Atlantis und Zerstörung der arkonidischen Raumer samt ihrer
Mannschaften, unter anderem der TOSOMA unter Kommandant Kule Tarts, durch
eine Angriffsfront der Druuf. Kurz vor der Zerstörung der TOSOMA lässt
Sonnenträger Tarts Atlan gegen dessen Willen in Sicherheit bringen.
Leutnant
Cunor ist der Pilot der LEKA-Disk, mit dem sie schließlich auf Larsaf III
landen. Dort erleben sie den Untergang des Inselkontinents Atlantis mit,
können sich aber noch rechtzeitig in der Fluchtkuppel in Sicherheit
bringen." (perrypedia) Wir können also festhalten, daß diese mächtigen
Arkoniden die Macht der Terraner sichern. Sie sind Erlöserfiguren aus dem
untergegangenen Inselreich Atlantis. Dies ist der Verbindungspunkt zu dem
Atlantis-Mythos, wie man ihn in Alfred Rosenbergs Hauptwerk "Der Mythus des
zwanzigsten Jahrhunderts" (1930) wiederfindet und wie ihn der Historiker
Franz Wegener in seinem Buch "Das atlantidische Weltbild" nachzeichnet.

Karl-Herbert Scheer meldete sich freiwillig zur Marine, wo er als
Maschinist
tätig war: "Zum Ende des Zweiten Weltkrieges diente Scheer als Maschinist
und Spezialist für frischluftunabhängige Antriebsanlagen auf einem
U-Boot."
(perrypedia) Ingenieur wollte er in der Tat erst später werden. Ohne
Erfolg,
denn sein Studium brach er ab: "Nebenher begann er ein
Maschinenbau-Studium,
das er jedoch wegen Überanstrengung abbrach." (Perry-Rhodan-Chronik) Hier
war meine Quelle, ein Artikel aus der eigentlich zuverlässigen Schweizer
Weltwoche (Ausgabe 27/06), leider irreführend. Ich hielt die Info für
glaubwürdig, nicht zuletzt weil sie unwidersprochen im Perry-Rhodan-Forum
steht: http://forum.pe
rry-rhodan.net/index.php?showtopic=10273Ob nun staatlich geprüfter
Ingenieur oder undiplomierter
Antriebs-Spezialist: U-Boot-Mann Scheer greift den Atlantis-Mythos der
Dreißiger wieder auf und variiert ihn. Psychologisch aufschlußreich ist
hierbei, wie der Mythos vom untergegangenen Inselreich einen begeisterten
Unterseebootfahrer aus dem untergegangenen Dritten Reich anzieht. In diesem
eklektizistischen Privatmythos kristallisieren sich Scheers Obsessionen von
rassischer Reinheit, Dekadenz, Macht- und Expansionsstreben.

Eine solche Interpretation der ersten Perry-Zyklen sollte nun wahrlich
niemandem den Spaß an der Perry-Lektüre nehmen. Ich betone noch einmal,
daß
ich hohen Respekt vor Autoren wie Frank Böhmert und Andreas Eschbach habe
und dies auch schon mehrfach in anderen Texten zum Ausdruck gebracht habe.
Um so mehr bedaure ich, daß mir bei Eschbach ein Fehler in der
Namensschreibung unterlaufen ist; ebenso wie bei Eckhard Schwettmann.
Dafür
bitte ich um Entschuldigung.

Ich glaube fest, daß die Perry Rhodan-Serie ausreichend faszinierend,
erfindungsreich und, ja, aberwitzig im positiven Sinne ist, um vor einer
kritischen Analyse ihrer Ursprünge zu bestehen. Wenn es heute einem
Perry-Autor gelingt, die komplexen Anforderungen von Marktzwängen,
seltsamen
Gesetzen des Perryversums, Fan-Wünschen und eigenen Autorensehnsüchten in
einem schwierigen Balanceakt zu meistern, verdient das Bewunderung. Ich
selbst jedenfalls nehme lieber ein gutes Perry-Taschenbuch zur Hand als den
neuen Gedichtband eines dieser jungen deutschen Autorentalente. Deshalb
werde ich mir auch weiterhin ab und an einen Band kaufen, ohne mich dafür
am
Kiosk zu schämen.

Mit freundlichen Grüßen
Stephan Maus
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Horselover Fat
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Ungelesener Beitrag von Horselover Fat »

Nun ja, hier mal ein Kommentar von einem SF-Fan, der Perry Rhodan immer noch nicht kennt und sich den Artikel im Stern gewissermaßen als "Neutraler" durchlesen konnte:

Mich hat der Artikel nicht abgeschreckt, sondern neugierig gemacht. Immerhin heisst es da:

"Von 1974 an rüstete der legendäre Exposé-Autor William Voltz das Perryversum für die Hippiegeneration militärisch ab und spirituell auf. In friedensbewegten Zeiten bevorzugte man esoterisches Petting statt Positronen-Pershings. Ab Band 650 hielt der Geist der 68er Einzug."

Das finde ich als Nichtkenner spannend. Einen Heftroman im Geist der 68er wollte ich immer schon mal lesen, also ab in den Buchhandel oder zu ebay und schauen, ob es Hefte aus dieser Zeit zu kaufen gibt.

Auch heisst es: "In den vergangenen Jahren hat sich Perry von einer fortlaufenden Hippie-Utopie zur allwöchentlichen Feier des allmächtigen Neoliberalismus gewandelt."

Auch spannend. Eine Serie, die gesellschaftliche Entwicklungen wiederspiegelt. Regt mich wiederum zum Kauf an.

Weiter: "Renommierte Unterhaltungshandwerker treten heute gern als Gastautoren auf. Andreas Eschenbach oder Frank Böhmert sind Vertreter einer Generation, die es als Herausforderung sieht, mit den starren Mustern der Science-Fiction zu spielen."

Renommierte Unterhaltungshandwerker lesen wir doch alle gern oder? Jedenfalls lieber als Hochliteratur solcher elitären schlechten Handewerker die sich als Performancekünstler während einer Lesung die Stirn blutig schneiden und in einer Geste der Rebellion sämtliche Substantive klein schreiben. Ich empfinde diese Passage als Werbung. Über diesen "blame and shame" Stil des Sensationsjournalismus lese ich ohnehin hinweg (wie viele andere auch) und bilde mir bei dem, was an Informationen übrig bleibt ein eigendes Urteil.

"Perry Rhodan" ist seit 45 Jahren ein hochsensibler Bündelreflektor unseres Zeitgeistes. "

Ja gibt es eine bessere Werbung für eine Serie?

Vielen Dank, lieber Stern, PR hat einen neuen Leser!
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L.N. Muhr
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Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Horselover Fat hat geschrieben:
Das finde ich als Nichtkenner spannend. Einen Heftroman im Geist der 68er wollte ich immer schon mal lesen, also ab in den Buchhandel oder zu ebay und schauen, ob es Hefte aus dieser Zeit zu kaufen gibt.
kann dir zwei silberbände dazu abtreten. :p
Auch heisst es: "In den vergangenen Jahren hat sich Perry von einer fortlaufenden Hippie-Utopie zur allwöchentlichen Feier des allmächtigen Neoliberalismus gewandelt."

Auch spannend. Eine Serie, die gesellschaftliche Entwicklungen wiederspiegelt. Regt mich wiederum zum Kauf an.
mit diesem satz hat maus auch gar nicht so unrecht. imo spiegelt übrigens jede trivialliteratur den zeitgeist wieder - meist, weil die autoren so schnell produzieren müssen, dass ihnen keine zeit zur reflektion bleibt.
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Ungelesener Beitrag von deval »

@Kringel

Ist doch in Ordnung was du schreibst. Ich habe ja schon angedeutet das ich mir über das Provokante in meiner Äußerung durchaus im klaren war. Ich hätte es begrüßt wenn man darüber in aller Ruhe diskutiert hätte, ohne Frage. Aber offensichtlich gibt es solche Leute die lieber in ihrer Rosa-Perry-Rhodan-Welt schweben und alles sofort als Blödsinn, Gonzojournalismus (ich bin gar kein Journalist) oder als Lüge abtun.


Aber, ich schnappe das Beispiel der Dritten Macht/Drittes Reich gerne nocheinmal auf. Ich gebe offen zu, das die Lektüre von Band 1 Jahre zurückliegt und ich mich nicht mehr 100%ig erinnern kann. Als Perry mit der Arkonidentechnik wieder auf der Erde landete gabe es (ich glaube mich dunkel zu erinnern) doch bereits drei Machtblöcke. Die Asiatische Föderation, den Westblock und den Ostblock (?).

Wäre es da nicht sinnvoller gewesen sich -Die vierte Macht- zu nennen? Drei Mächte gab es plus PR, macht 4. Aber nein, es wurde 16 Jahre nach Zusammenbruch des dritten Reiches die dritte Macht gegründet.
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

@vallenton: Der "Ostblock" war unbedeutend - deshalb "Dritte Macht", nehme ich an.

@Horselover Flat: Es fragt sich nur, ob du in den gevoltzten PR-Romanen oder allgemein in Romanen der Achtziger wirklich "esoterisches Petting" oder den "Geist der 68er" finden würdest.
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L.N. Muhr
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Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

im grunde genommen waren das auch nur ost- und westblock. nur etwas anders genannt.

der ausdruck einer "dritten macht" ist durchaus sprichwörtlich. siehe auch "wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte" u.ä..
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L.N. Muhr
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Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Kringel hat geschrieben:@vallenton: Der "Ostblock" war unbedeutend - deshalb "Dritte Macht", nehme ich an.
er war nicht unbedeutend. aber eng liiert mit den asiaten.
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Ungelesener Beitrag von deval »

@Kringel

Aha. :D




Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege. Ich denke nicht das Voltz als Exposeredakteur vorhatte die 60/68 (Hippi) Generation zu beschwören oder mit Sprüchen wie -Petting statt Pershing- PR gesellschaftsfähig zu machen. Voltz hatte ganz andere Ziele als die Gegenwart oder die Vergangenheit zu beschwören. Er wollte vielmehr das Augenmerk auf die Zukunft und die kosmischen Zusammenhänge richten. Er hat es glaube ich mal als "das Fenster zum Kosmos das in jedem von uns steckt" bezeichnet. Ab Band 650, spätestens ab Band 700 wurde PR wirklich galaktisch.
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Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

nun ja, es geht wohl weniger um das, was voltz wollte, als um das, was er war. seine vorstellungen und ideen deckten sich mit dem zeitgeist.

und zukunft her oder hin - voltz führte, mit episoden wie "bardioc" vor allem die vergangenheit in die PR-serie ein, die erkenntnis, dass dinge nicht aus dem nichts kommen, sondern immer eine ursache haben. unter scheer war diese erkenntnis eher rudimentär vorhanden und diente der logischen erklärung der handlung. bei voltz wurde sie zum motor der handlung. anders gesagt: voltz führte die vergangenheitsbewältigung ein.
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Ungelesener Beitrag von Olaf »

vallenton hat geschrieben: Aber, ich schnappe das Beispiel der Dritten Macht/Drittes Reich gerne nocheinmal auf. Ich gebe offen zu, das die Lektüre von Band 1 Jahre zurückliegt und ich mich nicht mehr 100%ig erinnern kann. Als Perry mit der Arkonidentechnik wieder auf der Erde landete gabe es (ich glaube mich dunkel zu erinnern) doch bereits drei Machtblöcke. Die Asiatische Föderation, den Westblock und den Ostblock (?).
wenn ich mich recht erinnere, sind Scheer und Voltz für ihre Zukunft von 2 großen Blöcken ausgegangen, der asiatischen Föderaton und den USA, die Russen waren mit den Asiaten irgendwie alliiert. Ich glaube, das war nicht mal mehr die Sowjetunion, kann mich aber auch irren.
Von daher war der Begriff Dritte Macht schon okay.
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