Non-Space-Opera, aber dicker Wälzer

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Toledo
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Non-Space-Opera, aber dicker Wälzer

Ungelesener Beitrag von Toledo »

Hallo,

es wäre sehr freundlich lesenswerte SF-Romane genannt zu bekommen, die außerdem soweit wie möglich folgende Kriterien erfüllen:
- gerne "hard" SF
- Großer Umfang (mind. 400 Seiten, gerne deutlich mehr)
- Keine Space Opera
- Keine Zukunftstechniken, die Zeitsprünge und Raumsprünge ermöglichen
- Die Erde sollte drin vorkommen
- Handlung sollte möglichst nah an der Gegenwart liegen
- Keine abgedroschenen Klischees, auch nicht moderner Prägung, wie z.B. Frauen, die sich wie Männer verhalten
- Keine platten Schwarz/Weiß- bzw. Gut/Böse-Gegensätze

Vielleicht ist es anschaulicher, ein paar Bücher nennen, die die Kriterein weitgehend erfüllten:
- Lem-Romane (leider schmale Bücher, ansonsten top!)
- Picknik am Wegesrand (dito)
- Die Dunkelheit jenseits der Sterne
- Googol
- Mars (von Ben Bova)
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Lensman
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Ungelesener Beitrag von Lensman »

Mal eben aus der Hüfte geschossen:
Arthur C. Clarke "Rendevous mit 31/439" (Heyne 8119)

Lensman
"Und nun, durch zwiefach Glas, sehe ich
Des Bruders dunkelnd Ebenbild.
Jetzt mach' uns frei, an unserer Seite stehe,
den Hammer schwing, o Thor, und leih uns deinen Schild."
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Ungelesener Beitrag von deval »

Mission Ares von Stephen Baxter

Das Multiversum Zeit von Stephen Baxter

Titan von Stephen Baxter

Roter Mars, Grüner Mars, Blauer Mars von Kim Stanley Robinson

Begegnung mit Tiber von John Barnes und Buzz Aldrin

Die Rückkehr von John Barnes und Buzz Aldrin
"Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105


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Gast

Ungelesener Beitrag von Gast »

Hallo Lensman,

"Rendevous mit 31/439", nie gehört ... (aber anderes von Arthut C.Clarke, wie 2001, kenn ich natürlich). Die Rezensionen bei Amazon klingen recht verheißungsvoll. Hm, das Buch hat wohl Sammlerwert, wenn die Amazon-Preise repräsentativ sind. Einziges Manko: 283 Seiten. Davon werd ich eventuell nicht satt. ;-)


Hallo vallenton,

Multiversum Zeit von Stephen Baxter las ich. Tolles, irritierendes Buch. Baxter ist großartig. Nur schlägt er den Bogen ziemlich weit. In dieser Hinsicht ist Lem - ebenfalls ein großartiger Autor - ein Kammerspielliterat. Fettes Buch wie Baxter plus überschaubarer Rahmen wie bei Lem, das wäre so ungefähr meine Idealvorstellung.
Mission ares von Baxter hab ich noch nie wahrgenommen. In der Amazon-Rezension steht: "... denn Baxters schonungsloser Realismus zeichnet die Gefahren ausgedehnter Raumflüge genauso auf wie deren glanzvolle Leistungen. Das Resultat ist eine raue, lebensnahe Geschichte." Holla, scheint ja gut zu passen. :-)
Titan? Aha, da schreibt ein Amazon-Rezensent: "Der zweite Roman (neben Mission Ares) aus Baxters beiden "NASA" Romanen." Also hatte Baxter mal eine beschauliche Phase, ... was ich im Moment suche. :-)

Kim Stanley Robinson wäre Neuland für mich. Bei Amazon ist kein Mars-Buch von ihm gelistet. Wo findet man Rezensionen und wo könnte man kaufen?

Auch die Barnes/Aldrin-Romane scheinen (laut Amazon-Beschreibung) in der Tat gut in mein Suchprofil zu passen.

Außerdem stellt sich die Frage: Womit beginnen? :-?

Zugeben muß ich, dass ich bevor die Antworten nach meiner Threateröffnung reinkamen, selbst gegoogelt, geamazont und gesurft habe und mir dabei schon Chaga oder Das Ufer der Revolution von Ian MacDonald unter den Nagel gerissen habe, weil mir das in mein Anforderungsprofil zu passen schien.
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Ungelesener Beitrag von deval »

Mission Ares oder Titan von Stephen Baxter können unabhängig voneinander gelesen werden.


Bei Robinsons Mars Trilogie sollte man folgende Reihenfolge einhalten: Roter Mars, Grüner Mars, Blauer Mars.
Ab und an werden Grüner und Blauer Mars bei Ebay angeboten (Alternativ dazu vielleicht hood.de und booklooker.de). Blauer Mars habe ich vor zwei Jahre oder so für einen Euro bei Ebay gekauft. Mehr als drei Euro würde ich nicht dafür ausgeben. Grüner Mars ist in der Regel etwas teurer. Mit 6 bis 8 Euro muß man schon rechnen. Roter Mars scheint ein gesuchtes Sammlerstück zu sein. Die Preise liegen schon bei rund 15 bis 19 Euro. Allerdings darf man nicht vergessen, das alle drei Bücher gebunden sind, also Hardcover Ausgaben. Der Preis bei der Erstveröffentlichung bei Heyne, lag auch schon um die 20 DM. Also sind die 15 Euro für Roter Mars nicht ganz so viel.
Nach den drei Büchern hat Robinson noch einmal einen Spin Off (?) Roman zur Mars Trilogie geschrieben (den habe ich aber nicht gelesen). Der Titel ist Die Marsianer. In der Regel für 1 bis 2 Euro erhältlich. Vielleicht solltest du damit anfangen und mal schauen ob dir das ganze zusagt.


Die Bücher von Aldrin und Barnes habe ich zwar hier zu Hause aber noch nicht gelesen. Da die Bücher nicht zusammengehören ist es eigentlich egal mit welchem man anfängt.
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Ungelesener Beitrag von deval »

Nachtrag:

Mir fallen noch ein paar Bücher ein die eventuell in dein Beuteschema passen:

H. D. Klein: Phainomenon

Gregory Benford: Das Rennen zum Mars

Edward Gibson: Sternenheld / Sternenreise

Paul Preuss: Projekt Starfire
Klappentext: Dem Astronauten Hill war es gelungen, aus seinem havarierten Raumschiff nur mit der Notfallausrüstung zur Erde zurückzugleiten. Von der NASA wurde er geschaßt, weil er sich nicht an die Befehle hielt. Als das Projekt Starfire mit völlig neuem Antrieb in die Erprobungsphase tritt, gelingt es ihm, sich einen Platz an Bord zu erkämpfen ...

Gordon R. Dickson: Der ferne Ruf
Klappentext:Die Menschen haben den Mond erreicht und die ersten Fußspuren in seine Staubwüsten geprägt. Der nächste wesentliche Schritt wird der Mars sein. Aber während der Flug zum Mond nur etwa eine Woche dauerte, wird die Expedition zum Mars drei Jahre in Anspruch nehmen, und es wird ein Vorhaben sein, das nur eine Gruppe der führenden Industrienationen gemeinsam verwirklichen kann.

Als es soweit ist, zeigt sich wieder einmal, dass politische Rangeleien und nationaler Ehrgeiz über die wissenschaftlichen und technischen Erfordernisse gestellt werden. Das Projekt wird zum Aufhänger für nationale Publicity; die Diplomaten der beteiligten Länder und ihre Geheimdienste agieren hinter den Kulissen.

Die Leidtragenden sind die sechs Marsnauten, die in den beiden Marsschiffen auf engstem Raum zusammenleben müssen, mit viel zu viel Experimentierarbeit überhäuft und nervlich überfordert. Ein Scheitern des Unternehmens wäre politisch eine Katastrophe und für die internationale Raumfahrt tödlich. Aber das Verhängnis ist geradezu vorprogrammiert.

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Wenn du schon Mars von Ben Bova gelesen hast, wären die restlichen Bücher seiner "Planetenserie" vielleicht auch was.

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Wenn es nicht unbedingt SF sein muß kann ich auch die Bücher

- Apollo 13 von Jim Lovell und Jeffrey Kluger
- Die Helden der Nation von Tom Wolfe

empfehlen. So gesehen passen sie ebenfalls recht gut in dein Anforderungsprofil hinein. Mir haben sie jedenfalls sehr gut gefallen. Genauso wie die passenden Filme dazu.
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Ungelesener Beitrag von Toledo »

Hallo vallenton,

danke für die Antworten! :)

Zu den neuen Tipps: Phainomenon las ich bereits. Gefiel mir ausgesprochen. Jetzt, bezogen auf mein momentanes Anforderungsprofil, wäre zu "bemängeln", dass es eine Zeitreise-Geschichte (also technischer Zeitsprung) ist. (um nicht mißverstanden zu werden ... es gibt einige sehr schöne Romane mit Zeitsprung, -reise, aber ehrlich gesagt bin ich dessen zur Zeit überdrüssig).

Edward Gibson: Sternenheld / Sternenreise - sagt mir nichts. Im Web bin ich zwar auf Vk-Angebote, aber nicht auf Rezensionen gestoßen.

Dito Paul Preuss: Projekt Starfire. Aber da hast Du ja bereits ein interessant klingendes Informationshäppchen geliefert - Danke!

Ben Bova - Nach "Mars" griff ich zu "Venus". Nach dem ersten 1/4 hab ich aufgegeben - schwache Schreibe, platte Charaktere. Was für ein Planetenbuch, neben "Mars", ist von ihm empfehlbar?

Loslegen mit einer Deiner Empfehlungen werde ich wohl erst in ein paar Wochen, denn ich begann gerade Nachzug nach Lissabon von Pascal Mercier, und parallel werde ich mich noch Chaga widmen.
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Ungelesener Beitrag von deval »

Ich habe alle "Planetenromane" von Bova im Regal stehen, schön säuberlich geordnet und ungelesen. :D
Wie schon so oft hat man zwar viel zum Lesen, aber keine Zeit dafür. Von daher kann ich diesbezüglich keine Tips geben.
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Ungelesener Beitrag von Toledo »

vallenton hat geschrieben:Ich habe alle "Planetenromane" von Bova im Regal stehen, schön säuberlich geordnet und ungelesen. :D
Wie schon so oft hat man zwar viel zum Lesen, aber keine Zeit dafür.
Oh, interessant, gleich mehrere Bücher auf Vorrat. Mars kann ich Dir nachdrücklich zum Lesen empfehlen - kein Holterdiepolter wie bei einer Space Opera, aber trotzdem Kraftvoll.

Nochmal vielen Dank für die schöne Auswahl, die nun vor mir liegt!
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Ungelesener Beitrag von gernot1610 »

Toledo hat geschrieben:
vallenton hat geschrieben:Ich habe alle "Planetenromane" von Bova im Regal stehen, schön säuberlich geordnet und ungelesen. :D
Wie schon so oft hat man zwar viel zum Lesen, aber keine Zeit dafür.
Oh, interessant, gleich mehrere Bücher auf Vorrat. Mars kann ich Dir nachdrücklich zum Lesen empfehlen - kein Holterdiepolter wie bei einer Space Opera, aber trotzdem Kraftvoll.

Nochmal vielen Dank für die schöne Auswahl, die nun vor mir liegt!
... die Planetenromane von Bova hab ich auch schon alle durch, ganz nette Unterhaltung, aber ganz schön altbacken ...

Probiers mal mit A. Reynolds "Ewigkeit" oder seinen anderen RS Romanen, die zwar in die Schublade SO gesteckt werden, aber wirklich was besonderes sind. Geil ist auch "Paratwa" von C. Hinz (Trilogie). Sehr zu empfehlen ist auch J. williamssons letzter Roman, dessen Namen mir gerade nicht einfällt und Baxters Sternenkinder.
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Ungelesener Beitrag von Toledo »

Bova - Altbacken? Wie gesagt, ich kenne "Mars". Finde ich nicht altbacken, es sein denn damit meinst Du Beschränkung auf Realitätsnähe in einem SF-Roman.

Von Reynolds las ich "Unendlichkeit". Jau, ganz O.K. Aber für mich zur Zeit zu weit von der irdischen Realität weg.

"Paratwa" von C. Hinz ... hm, die Rezensionen bei Amazon klingen interessant ...

Meinst Du Jack Williamson und sein Werk "Die Endzeit-Ingenieure", geschrieben im zarten Alter von 90 Jahren?
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Richtig dick ist das Buch, das ich gerade lese:

Vernor Vinge - Eine Tiefe am Himmel

Eine sehr guter Roman und als Space Opera würde ich ihn nicht bezeichnen, auch wenn es um eine Erstkontaktsituation und einen Konflikt zwischen zwei Menschenfraktionen geht.
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Bungle
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Ungelesener Beitrag von Bungle »

Keine Hard-SF, dafür Social Fiction: "Morgenwelt" von John Brunner.
Ist immer noch nicht veraltet, auch wenn die Computer, die Brunner beschreibt, mit der heutigen Vernetzung nichts zu tun hat.

Es gibt auch ein paar interessante Titel von Bruce Sterling, die es womöglich nur noch antiquarisch gibt, aber nur noch und die ich nicht gelesen habe.

MB
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gernot1610
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Ungelesener Beitrag von gernot1610 »

... Bovas Geschichten sind halt nichts was einen aufregt, oder beim Bügeln erschreckt ...

Aber "Cosm" von Benford ist richtig gut!
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Ungelesener Beitrag von Toledo »

Wie lange braucht man eigentlich die ganzen Tipps durchzulesen, wenn man im Schnitt 2 Stunden Zeit zum Lesen hat und nur maximal die Hälfte dieser Zeit dem SF widmen will? :wink:

@ gernot1610,

ich glaube "Cosm" von Benford erschreckt beim Bügeln auch nicht.

Aufgeregt, im Sinne von "Aufgewühlt" hat mich im SF, soweit ich mich erinnere, nur Baxter.
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