Und genau diesen Clou zerstören der DC und noch mehr der FC mit ihrem unsäglichen *Deckard ist ein Replikant*-Szenario. Für mich ist und bleibt die Kinoversion die einzig wahre Version, in der ein Replikant einem Menschen zeigt, was wahres Menschsein bedeutet.Kringel hat geschrieben: Es wurde ja schon angesprochen, dass genau das der Clou des Films ist: Replikanten, die menschlicher sind als die Menschen.
Blade Runner
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ok ich habs gefunden. hier ist der link....also ist auch die metallbox limitiert. daher ist das teil auch so schwer bzw. nicht mehr zu bekommen....unser media markt, sagte mir auch, daß die box nur bestimmten läden in einer limitierten zugeteilt wird.
http://wwws.warnerbros.de/bladerunner/? ... unner_post
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Hab sie gestern noch im Kölner Saturn am Hansaring gesehen, aber wegen finanziellen Engpasses stehen lassenAnonymous hat geschrieben:hallo,
ich möchte mir gerne die ultimate collectors edition kaufen. leider kann ich sie nirgendwo mehr finden. ich dachte eigentlich, daß nur die ausgabe mit dem koffer limitiert ist. ist denn die metallbox nun auch limitiert und wo kann ich sie noch kaufen???
Zu der Polaroid-Szene:ich mussd abei immer an den Smirnoff-Werbespot denken, der genau diese Sequenz geklaut hat (Sminoff & Orange - just good friends). Den hab ich sicher hundertmal im Kino gesehen
Lese zur Zeit:
Edward Lee - Inferno
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Re: Blade Runner
Ich find auch, dass es gar nicht so ein Clou ist, wenn Deckard wirklich ein Replikant ist.
Das ist ungefähr so n Clou, wie in I,Robot als rauskam, dass der Computer hinter allem steckt
und nicht irgendein machtgieriger Typ.
Nicht dass die Filme vergleichbar wären, aber die Clous wirken auf mich ähnlich:
"Oh mein Gott, wer hätte das gedacht?! Zieh die das mal rein! Deckard ein Replikant!
Das ändert ja wohl alles!"
So und jetzt ohne Sarkasmus: Ist doch scheißegal, was er ist. Auch der schöne Spruch
von Olmos am Ende: "Schade, dass sie nicht lebt. Aber wer tut das schon?" passt trotzdem rein.
Der Film sagt ja gerade, dass es da keinen Unterschied gibt.
Das ist ungefähr so n Clou, wie in I,Robot als rauskam, dass der Computer hinter allem steckt
und nicht irgendein machtgieriger Typ.
Nicht dass die Filme vergleichbar wären, aber die Clous wirken auf mich ähnlich:
"Oh mein Gott, wer hätte das gedacht?! Zieh die das mal rein! Deckard ein Replikant!
Das ändert ja wohl alles!"
So und jetzt ohne Sarkasmus: Ist doch scheißegal, was er ist. Auch der schöne Spruch
von Olmos am Ende: "Schade, dass sie nicht lebt. Aber wer tut das schon?" passt trotzdem rein.
Der Film sagt ja gerade, dass es da keinen Unterschied gibt.
- Kringel
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Re: Blade Runner
Wieso ist der Clou kein Clou mehr, wenn Deckard kein menschlicher Mensch, sondern ein menschlicher Replikant ist? Man kann dem DC anlasten, dass er den Zuschauer zu sehr mit der Nase drauf stößt, aber sonst verstehe ich die Kritik nach wie vor nicht.
Re: Blade Runner
Leider habe ich weder den Koffer, noch die 5-er Box bei amazon.de bekommen. Weiß jemand einen anderen Online-Händler bei dem man noch bestellen kann? Gruß Ede
Re: Blade Runner
Der Clou, wie ich ihn verstanden habe, ist, dass der Menschen-Deckard lernt, Replikanten nicht als Automaten, sondern als fühlende, denkende Wesen zu betrachten. Er erlebt, dass sie ihm ähnlicher sind, als er vermutet hat. Letzendlich führt diese Erkenntnis sogar dazu, dass er sich in eine von ihnen verliebt. Er macht eine Wandlung durch, der der Zuschauer folgen kann, weil sie ihn selbst betrifft. Man belege mal den Ausdruck Replikant mit dem Begriff "Ausländer" oder "Fremden" und man bekommt eine Parabel über Fremdenfeindlichkeit, Klassengesellschaft und Intoleranz. Drei, wie ich finde, recht aktuelle Themen.Kringel hat geschrieben:Wieso ist der Clou kein Clou mehr, wenn Deckard kein menschlicher Mensch, sondern ein menschlicher Replikant ist? Man kann dem DC anlasten, dass er den Zuschauer zu sehr mit der Nase drauf stößt, aber sonst verstehe ich die Kritik nach wie vor nicht.
Mit einem Replikanten-Deckard hätten wir eine komplett andere Grundaussage des Films. Eine, die ich zwar auch nachvollziehen kann, die ich aber bei weitem nicht so stark finde.
Gruß,
Thomas
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Re: Blade Runner
Da muss ich Widerspruch anmelden. Deine Ausführungen davor funktionieren doch auch so, weil dieser Einhorn-Hinweis erst am Ende des Filmes erfolgt und man sich davor doch auch schon mit Deckard unwillkürlich als Mensch identifiziert, weil er nun mal wie einer aussieht und nicht ständig als Replikant vorgestellt wird, so dass man man das gefühlsmäßig automatisch macht.TT hat geschrieben:Mit einem Replikanten-Deckard hätten wir eine komplett andere Grundaussage des Films. Eine, die ich zwar auch nachvollziehen kann, die ich aber bei weitem nicht so stark finde.
Der stark herausgearbeitete Kontrast zwischen dem kalblütig seine Waffe nutzenden scheinbaren Menschen Deckard und dem im Finale Gnade gewährenden, menschlich handelnden Androiden Batty funktioniert doch so auch.
Vor allem darf ich aber, wie einige Vorredner auch schon, doch noch einmal den Namen Dick ins Feld führen. Dies ist eine Dick-Verfilmung. Eines der Kernthemen in Dicks Werk ist die Wahrnehmung (schon mal aufgefallen, dass diese ältere chinesische Dame eine gänzlich andere Seriennummer auf der Schlangen-Hautschuppe vorliest, als im Bild zu sehen ist? habe ich auch erst auf einen Hinweis hin bemerkt) und durch diese zusätzliche Ebene, dass Deckard vermutlich auch ein Replikant ist, wird der Film deutlich reicher und verzwickter bzw. wirkt in der alten Kinofassung doch um einiges platter.
Wenn Du da, Thomas, andere und "aktuelle" Themen hereinlesen willst, ist das Dein gutes Recht, ich möchte mich nur etwas dagegen verwahren, dass der DC bzw. FC dadurch "weniger stark" wirkt. Bei mir ist das Gegenteil der Fall. Du schreibst, dass der Film eine Parabel auf Fremdenfeindlichkeit, Klassengesellschaft und Intoleranz sei. Ich lese halt eher eine Aussage darin, dass wenn wir wirklich menschenähnliche Wesen bzw. Menschen erschaffen können (ob nun Androiden oder durch Gentechnik) es verdammt schwer zu definieren ist, was eigentlich "menschlich" ist und wir uns einen Sack voll Probleme einhandeln, wenn wir diese Wesen einfach als Produkt behandeln und entsprechend "entsorgen" können ("This was not called execution. It was called retirement."). Batty zeigt uns im Finale, dass das so einfach nicht funktioniert. Und wenn Deckard auch ein Replikant ist, verschärft das die Fragen noch, die der Film stellt. Und wir reden doch hier nicht über SF, wenn wir uns die aktuellen Debatten um Stammzellenforschung u.ä. ansehen, die vor 25 Jahren in der Tat noch Utopie waren.
Müssen wir diese Streitfrage jetzt entscheiden? Nein. Der Film lässt ja gerade verschiedene Lesearten zu.
Und ich habe auch wieder die starke Vermutung, wie schon beim Voice Over, dass die Meinungen darüber stark danach gefärbt sind, welche Fassung einem vertauter ist...
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Re:
ca. 55 Euro. Ist zwar angesichst des Umfangs gerechtfertigt, kann ich mir aber z.Z. nicht erlaubenGuest hat geschrieben:was hat sie denn im kölner saturn gekostet?
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Re: Blade Runner
Zur Frage, ob Kinoversion mit Happy End und VO besser ist, oder die ambivalenteren DC/FC-Fassungen, möchte ich folgende Frage stellen: was ist spannender? Wenn Mensch (nur) durch Technik zum Übermensch werden kann und erst als Replikant wahres Menschlichsein zu entwickeln vermag (was mir zu sehr nach Transhumanisten-Evangelium schmeckt), oder wenn es grundsätzlich fraglich ist, wer Mensch, wer Replikant ist, und es damit von der individuellen Anstrengung/Erkenntnis abhängt, zu welchem Handeln Mensch/Replikant sich aufschwingt? Ich finde zweiteres philosophisch befriedigender (wenn auch herausfordernder).
Immerhin läßt sich »Blade Runner« auch ›nur‹ als Zeitgenossenschaftskommentar lesen. Lassen wir uns im Meme-Krieg zu Befehlsausführern programmieren, oder stemmen wir gegen den Konformitäts- und Selbstentfremdungszwang der Masse an?
Grüße
Alex / molo
Immerhin läßt sich »Blade Runner« auch ›nur‹ als Zeitgenossenschaftskommentar lesen. Lassen wir uns im Meme-Krieg zu Befehlsausführern programmieren, oder stemmen wir gegen den Konformitäts- und Selbstentfremdungszwang der Masse an?
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MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV STAND: 30. JANUAR 2013.
»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
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Re: Blade Runner
Eigentlich kaum noch. "Do Androids Dream Of Electric Sheep" ist so anders, dass man sich wundert, dass man nicht gleich einen Drehbuchautoren einen komplett neue Geschichte hat schreiben lassen. Im Buch ist Deckard verheiratet, es gibt sogar eine komplette Polizeistation, die von Androiden geleitet wird.Oliver hat geschrieben:Vor allem darf ich aber, wie einige Vorredner auch schon, doch noch einmal den Namen Dick ins Feld führen. Dies ist eine Dick-Verfilmung.
Für Dick waren Androiden (sie sind erst im Film in Replikanten umgetauft worden) emotionslose, "kalte"Menschen". Ihm lag daran Kritik an der zunehmenden Emotionskälte und "Entmenschlichung" unserer Gesellschaft zu üben. Keine Rede von Verfolgungsjagden auf Wesen mit Superkräften.
Gruß,
Thomas