Zu Hajo Breuers Interview erübrigt sich wirklich fast jeder Kommentar. Der dickste Hammer kommt aber lustigerweise auch noch als "Antihitlerismus" getarnt daher:
Die Nachkommen einer Absetzbewegung aus überwiegend Truppenteilen der Wehrmacht und Wissenschaftlern/Technikern würden im Abstand von so vielen Jahrzehnten unter eingehender Nachbetrachtung der deutschen Katastrophe von 1945 keinem Hitlerismus anhängen.
Anders ausgedrückt: Der Sprecher meint hier offenbar, die Angehörigen dieser "Absetzbewegung" hätten also guten Grund, Hitler die Katastrophe nicht zu verzeihen, die sich 1945 ereignet hat. Welche Katastrophe genau hat sich 1945 ereignet? Die Machtübertragung an die Nazis? Nein. Die Errichtung von Vernichtungslagern für Juden, Sinti und Roma, Oppositionelle ...? Nein. Der Beginn des 2. Weltkriegs? Nein. Die gemeinte Katastrophe ist offenbar die NIEDERLAGE Deutschlands. Mit anderen Worten: Hitlers großer Fehler war es nach Ansicht des Sprechers also, den 2. Weltkrieg zu verlieren.
Einige werden das sicher wieder überinterpretiert finden. Ich halte es für die deutlichste ideologische Selbstpositionierung innerhalb des gesamten Interviews. Wer die "deutsche Katastrophe" 1945 verortet, hat entweder bei den Jahreszahlen im Geschichtsunterricht überhaupt nicht aufgepasst, oder er positioniert sich ganz bewusst am braunen Ufer.
Mir wird tatsächlich beinahe körperlich übel, wenn ich dieses Interview lese, und ich muss mich immer wieder schwer daran erinnern, wie unbedeutend diese Person, dieses Buch, dieses Interview ist.