Rusch hat geschrieben:Uschi Zietsch hat geschrieben:Solange sie danach nicht Axis machen ... *kotz*
Oh, ist Axis so schlecht?
Unter aller Kanone, und ich bin erst bei der Hälfte angelangt. Was ist bis jetzt passiert? Nix. Der Klappentext verspricht eine Fortsetzung, wozu das Netzwerk gedacht ist usw., doch davon ist nichts im Roman enthalten, und wenn man den amazon-Rezensenten glauben will, die tatsächlich einer Meinung sind, wird das auch so bleiben.
Bis jetzt jedenfalls haben wir zwei Handlungsstränge:
Zum einen setzt die Handlung 30 Jahre nach dem Ende von Spin ein. Insgesamt drei oder vier Welten sind miteinander verbunden, wobei allerdings nur die unmittelbare "Nachbarwelt" zur Erde bewohnbar ist - bewohnbar gemacht wurde von den Hypothetischen. Die anderen Welten werden einmal erwähnt, dass sie keine Lebensmöglichkeit haben (eine ist eine Methanwelt), und das wars.
Da haben wir also zum Einstieg einen "komischen" elterlosen Jungen, der anders ist als die anderen, wir erfahren aber auf den ersten 170 Seiten (soweit bin ich jetzt) nicht, warum, oder was genau so anders ist. Er kriegt Besuch von einer alten Marsianerin (keine Ahnung, wie die dahin gekommen ist, denn der Mars wird nicht eindeutig als dem Netzwerk zugehörig benannt), und das war's bis jetzt. Doch, eine dramatische Sache noch: Der merkwürdige Knabe hat eine "Rose" gefunden, die ein Auge hat und in der Sonne verwelkt.
Die Kolonie, wo der Bub lebt, besteht aus Wissenschaftlern und Ärzten, ich nehme mal an, dass das Vierte sind, die auch nach 30 Jahren noch als illegal gelten. Aber bisher ist außer im inneren Monolog des Jungen kein einziger in Erscheinung getreten.
So, und als Zweites haben wir da eine junge Frau, die nach ihrem Papi sucht, der verschwunden ist, und vielleicht Vierter geworden ist, oder auch nicht. Sie ist geschieden, und der Mann arbeitet bei einer Behörde, die die Vierten ausmerzen, und sie tut sich mit einer verkrachten Existenz zusammen, der einen Vierten zum Freund hat, und sucht mit ihm weiter, obwohl sie das gar nicht darf, wie der Exmann sie "gewarnt" hat. Hauptsächlich machen die Frau und der Existenzverkrachte sich abwechselnd Gedanken, ob es mit ihnen beiden was werden könnte.
Punkt.
Stand von S. 170.
ca. 370 Seiten hat das Buch.
Es ist langweilig.
Die neue Welt ist genauso wie die Erde: Aufgeteilt in asiatische und andere ethnische Viertel, es gibt mafiöse Zustände, Arbeitslosigkeit, Illegalität und was nicht noch alles. Keinerlei Unterschied. Ansonsten erfährt man nichts über die Welt, wie sie aussieht und so.
Habe ich schon erwähnt, dass es langweilig ist?
Der simple Stil von Wilson hatte bei Spin noch seinen eigenen Charme, weil man - oder zumindest ich - die Story dadurch besser verstand und nicht im theoretischen Fachwörterlexikon untergegangen ist.
Hier aber liegt das Niveau bei Bergdoktor-Romanen, und genauso viel Inhalt ist auch zu finden.
Aber vielleicht ändere ich meine Meinung in der zweiten Hälfte noch.

Jawohl, ich werde durchhalten, die paar Seiten schaffe ich auch noch. (Allerdings muss ich gestehen, dass es dauert, denn ich kann immer nur vor dem Einschlafen lesen, und meistens bin ich nach zwei Seiten weg - also gegen Schlafstörungen wirkt es gut.)