[Film]I am Legend
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Re: [Film]I am Legend
Oh Mann, das Ende ist so sehr besser, daß ich nicht glauben kann, wie man das nicht so bringen konnte.
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Re: [Film]I am Legend
Ja, es ist besser. Aber immer noch nicht so gut, wie das Romanende. Warum man das vermasselt hat, weiß ich nicht... obwohl ich eine Ahnung habe: im Kinoende ist Neville ein Held, hier ein Arzt, der begreifen muß, daß er Versuche an intelligenten Wesen gemacht hat und ein vielfacher Mörder ist. Und das ist ein gewaltiger Unterschied, wenn man Angst haben muß, deshalb an den US-Kinokassen zu floppen.Olaf hat geschrieben:Oh Mann, das Ende ist so sehr besser, daß ich nicht glauben kann, wie man das nicht so bringen konnte.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Re: [Film]I am Legend
Habe irgendwo gelesen, dass es bei der DVD (oder BluRay?) - Veröffentlichung verschiedene Versionen geben soll, d.h. eine soll das alternative Ende als Bonusmaterial enthalten oder so.
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Re: [Film]I am Legend
Daher stammt ja auch das File, das jetzt online aufgetaucht ist.Kringel hat geschrieben:Habe irgendwo gelesen, dass es bei der DVD (oder BluRay?) - Veröffentlichung verschiedene Versionen geben soll, d.h. eine soll das alternative Ende als Bonusmaterial enthalten oder so.
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Re: [Film]I am Legend
Bei Cinefacts ist zu lesen, dass es eine Special Edition geben soll, in der der Film sogar in 2 Schnittfassungen zu sehen sein wird, d.h. alternatives Ende nicht nur als Bonusmaterial, sondern vermutlich via Seamless Branching in den Film eingerabeitet.
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Re: [Film]I am Legend
Quelle: http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/6056/2/Was die Comic Con nicht so alles enthüllt. Es wird ein Prequel zu "I Am Legend" geben. Doch es kommt nicht von "Constantin Film", wie der erste Teil, sondern wird nun von "Warner Bros." produziert. Will Smith soll ebenfalls an Bord sein und eben die Vorgeschichte der Katastrophe erzählen. Momentan suche man fleißig nach Stories dafür.
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Re: [Film]I am Legend
Nein, ich habe ihn nicht gelesen, fand den film trotzdem langweilig.Kringel hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass du den zugrunde liegenden Roman von Richard Matheson nicht gelesen hast? Was übrigens kein Vorwurf sein soll.

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Re: [Film]I am Legend
So, wir haben ihn jetzt auch gesehen - ohne Vorkenntnisse des Buches.
Sehr angenehm war die Normallänge und nicht die übliche Überlänge. Will Smith hat mir sehr gut gefallen, ich fand seine Darstellung sehr eindringlich und berührend. Natürlich gibt es einige Fragen - mit dem Benzin, dem Strom, dem Wasser, wieso sind die Hirsche nicht mutiert, und die Löwenfamilie ist ziemlich aufgesetzt. Die "Vampire" - die ich nicht als solche erkennen kann - kamen ein wenig sehr kurz, und vor allem wurde der Anführer als intelligent aufgebaut, aber es kam zu keiner Konfrontation mit dem Wissenschaftler. Ich hatte bei dem Angriff eigentlich erwartet, dass er die Herausgabe der Frau fordert. Störend war auch, dass die "Monster" sich wie üblich nur fauchend ausdrücken können. Wie kommunizieren die untereinander?
Nun habe ich in der Wikipedia nachgelesen, dass es ein alternatives Ende gab (auf der DVD nicht zu finden, oder ich habe es übersehen), wo genau die Herausgabe gefordert wird. Interessant dann auch das mit dem Heilmittel; allerdings wäre das unglaubwürdig gewesen, da die "Nachmenschen" dafür zu wenig aufgebaut wurden und wir nichts über ihre Gesellschaft erfahren. Ich bin davon ausgegangen, dass die einfach wegsterben, ohne sich zu vermehren.
Wie auch immer - ich habe nicht allzu viel darüber nachgedacht, da die Storyline hinlänglich bekannt ist. Trotzdem fand ich den Film sehr spannend und mitreißend, und das mit dem Hund ist ja sowieso genau das Richtige für die Tränendrüse. *sob!* Man erwartet es, und doch nimmt es einen mit.
Sehr berührend war das mit den Puppen, vor allem, wie Neville am nächsten Tag immer noch versucht, sein Programm durchzuziehen.
Sehr störend war dieses übliche amerikanische Gottgefasel, das ziemlich diskussionswürdig ist und ich einfach nicht mehr ertrage. "Gott hat einen Plan." Na, Prost Mahlzeit, toller Plan: Erst sorge ich für Überbevölkerung, dann bringe ich 90% um, ein paar bleiben so, wie sie waren, und der Rest ist eine neue Spezies. Das klingt mehr nach verrücktem Wissenschaftler als Gott. Egal. (Einen nachträglichen Sinn ergibt das nach der nochmaliger Lektüre der Beiträge, dass wenn Anna zur neuen Menschheit gehört, dies natürlich als "Plan" ansieht. Aber wie gesagt, ich kenne das Buch ja nicht, und hier wird Anna als Immune dargestellt.)
Blödsinn ist natürlich auch, dass Anna dem Jungen bei dem Angriff den Mund zuhalten muss - hey, die haben 3 Jahre überlebt, und vorher hatte er ein Messer in der Hand! Nach der Zeit schreit der Junge ganz bestimmt nicht mehr.
Also - Fazit: Mir hats gefallen, auch die kurzen Einblendungen über das, was geschehen ist, und über die Ungereimtheiten denk ich nicht nach. Und auf Will Smiths Oberkörper habe ich mich zu recht gefreut *lecker* und sehe das gar nicht überflüssig, sondern im Gegenteil: Der Kerl muss überleben und fit sein, und abgesehen davon hat er nicht viel sonst zu tun. Ein netter Kniff ist es, ihn zum Militärwissenschaftler zu machen, um die Glaubwürdigkeit über seinen Umgang mit Waffen etc. zu erhöhen.
In meine Sammlung kommt der Film aber nicht.
6 von 10 stählernen Wissenschaftlern
Sehr angenehm war die Normallänge und nicht die übliche Überlänge. Will Smith hat mir sehr gut gefallen, ich fand seine Darstellung sehr eindringlich und berührend. Natürlich gibt es einige Fragen - mit dem Benzin, dem Strom, dem Wasser, wieso sind die Hirsche nicht mutiert, und die Löwenfamilie ist ziemlich aufgesetzt. Die "Vampire" - die ich nicht als solche erkennen kann - kamen ein wenig sehr kurz, und vor allem wurde der Anführer als intelligent aufgebaut, aber es kam zu keiner Konfrontation mit dem Wissenschaftler. Ich hatte bei dem Angriff eigentlich erwartet, dass er die Herausgabe der Frau fordert. Störend war auch, dass die "Monster" sich wie üblich nur fauchend ausdrücken können. Wie kommunizieren die untereinander?
Nun habe ich in der Wikipedia nachgelesen, dass es ein alternatives Ende gab (auf der DVD nicht zu finden, oder ich habe es übersehen), wo genau die Herausgabe gefordert wird. Interessant dann auch das mit dem Heilmittel; allerdings wäre das unglaubwürdig gewesen, da die "Nachmenschen" dafür zu wenig aufgebaut wurden und wir nichts über ihre Gesellschaft erfahren. Ich bin davon ausgegangen, dass die einfach wegsterben, ohne sich zu vermehren.
Wie auch immer - ich habe nicht allzu viel darüber nachgedacht, da die Storyline hinlänglich bekannt ist. Trotzdem fand ich den Film sehr spannend und mitreißend, und das mit dem Hund ist ja sowieso genau das Richtige für die Tränendrüse. *sob!* Man erwartet es, und doch nimmt es einen mit.
Sehr berührend war das mit den Puppen, vor allem, wie Neville am nächsten Tag immer noch versucht, sein Programm durchzuziehen.
Sehr störend war dieses übliche amerikanische Gottgefasel, das ziemlich diskussionswürdig ist und ich einfach nicht mehr ertrage. "Gott hat einen Plan." Na, Prost Mahlzeit, toller Plan: Erst sorge ich für Überbevölkerung, dann bringe ich 90% um, ein paar bleiben so, wie sie waren, und der Rest ist eine neue Spezies. Das klingt mehr nach verrücktem Wissenschaftler als Gott. Egal. (Einen nachträglichen Sinn ergibt das nach der nochmaliger Lektüre der Beiträge, dass wenn Anna zur neuen Menschheit gehört, dies natürlich als "Plan" ansieht. Aber wie gesagt, ich kenne das Buch ja nicht, und hier wird Anna als Immune dargestellt.)
Blödsinn ist natürlich auch, dass Anna dem Jungen bei dem Angriff den Mund zuhalten muss - hey, die haben 3 Jahre überlebt, und vorher hatte er ein Messer in der Hand! Nach der Zeit schreit der Junge ganz bestimmt nicht mehr.
Also - Fazit: Mir hats gefallen, auch die kurzen Einblendungen über das, was geschehen ist, und über die Ungereimtheiten denk ich nicht nach. Und auf Will Smiths Oberkörper habe ich mich zu recht gefreut *lecker* und sehe das gar nicht überflüssig, sondern im Gegenteil: Der Kerl muss überleben und fit sein, und abgesehen davon hat er nicht viel sonst zu tun. Ein netter Kniff ist es, ihn zum Militärwissenschaftler zu machen, um die Glaubwürdigkeit über seinen Umgang mit Waffen etc. zu erhöhen.
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Uschi
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Re: [Film]I am Legend
Das alternative Ende wertet den Film wirklich auf, bringt ihn aber immer noch nicht genug in die Nähe des Romans. Im Roman
Ich muss das jetzt einfach in einen zweiten Spoiler-Tag packen...
Das Ende des Romans ist vollkommen anders als das des Films - in beiden Versionen. Ich kann die Lektüre des Buches nur empfehlen, es war für mich ein echtes Lese-Highlight.
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Re: [Film]I am Legend
seuuuuufz ... wie hoch soll der Stapel denn noch werden ... erst gestern nacht ist einer der beiden wieder umgekracht ... also gut, irgendwo finde ich noch einen Platz. Aber wann ich lesen werde ...Kringel hat geschrieben:Das Ende des Romans ist vollkommen anders als das des Films - in beiden Versionen. Ich kann die Lektüre des Buches nur empfehlen, es war für mich ein echtes Lese-Highlight.

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Re: [Film]I am Legend
Tröste dich: Die derzeit erhältliche TB-Ausgabe ist zwar fast 400 Seiten stark, aber der Roman ist nur ca. 200 Seiten lang. Der Rest sind (allerdings auch sehr zu empfehlende) Kurzgeschichten, die thematisch nichts mit dem Roman zu tun haben.
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Re: [Film]I am Legend
Ja, hab ich schon gemerkt. Ich werde heut oder morgen damit anfangen, damt komm ich recht schnell durch, denke ichKringel hat geschrieben:Tröste dich: Die derzeit erhältliche TB-Ausgabe ist zwar fast 400 Seiten stark, aber der Roman ist nur ca. 200 Seiten lang. Der Rest sind (allerdings auch sehr zu empfehlende) Kurzgeschichten, die thematisch nichts mit dem Roman zu tun haben.



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Re: [Film]I am Legend
Scheinbar wollen die Macher uns jetzt noch die Vorgeschichte erzählen:
http://www.aintitcool.com/node/38483
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Lese zur Zeit:
David M. Pierce - Down in the valley
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Re: [Film]I am Legend
So, Monate später und einige dazwischengeschobene Bücher: ich habe es jetzt gelesen.Uschi Zietsch hat geschrieben: Ich werde heut oder morgen damit anfangen, damt komm ich recht schnell durch, denke ichbin sehr gespannt.
DIe Darstellung des einsamen Robert Neville ist unglaublich authentisch und ging mir teilweise so nahe, dass ich z.B. bei dem Kapitel mit dem Hund schlecht geschlafen habe (ich lese nur vor dem Einschlafen).
Matheson scheint seinen Spaß daran zu haben, diverse Variationen seiner Geschichte publizieren zu wollen, in dem Fall eben die Filme dazu, nachdem er ja selbst das Drehbuch macht oder zumindest am Film beteiligt ist. Interessant.
Was toll ist an der Geschichte: Dieser lange, lange innere Monolog des letzten Menschen auf der Erde. Der ist unglaublich gut gelungen und faszinierend. Matheson muss jemanden kennen, der sehr einsam ist, oder selbst ein bestimmtes Erlebnis gehabt haben, denn ich kann Neville zu jedem Zeitpunkt lebendig und glaubwürdig vor mir sehen und absolut nachvollziehen, was er warum tut und wie er sich fühlt. Dabei rutscht Matheson nie ins Melodramatische ab, sondern beschreibt sehr pointiert, teilweise minimalistisch.
Was mich absolut nicht überzeugt hat: Die Sache mit den Vampiren. (Wo hat Neville eigentlich die Unmengen Knoblauch her?) Da gibts also lebende und tote, und alles ist ganz klassisch, und in Zukunft gibt es also Menschenvampire, prima, die müssen nur jeden Tag ihre Pillen nehmen und alles ist ok. Und deshalb passt Neville nicht in ihr System, das sie noch gar nicht haben? Dünne Begründung, was? Und wieso haben die Angst vor einem einzelnen Mann? Die haben ihn doch in Gewahrsam, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Die lebenden Vampire sind doch genauso degeneriert und verblödet wie die toten. Bzw. auf den Beginn der menschlichen Entwicklung zurückgesunken. Sorry, da ist Neville als Toter am besten dran, eine Perle vor den Säuen.
Was man Neville vorwerfen kann, dass er die Lebenden umbringt, aber das ist das Gesetz der Wildnis: Bevor du mich umbringst, bring ich dich um, sobald du mein Revier betrittst. Er handelt aus Angst und Überlebenswillen.
DIe neuen Vampire haben ein ganz klares Dogma: Wer nicht ist wie sie, wird abgemurkst. Klassischer Fall von Rassismus, oder?
Ich sehe das überhaupt nicht so, dass Neville nicht in ihre Welt passt. Die haben sich zum einen gegenseitig gar nichts vorzuwerfen, und zum anderen, eine friedliche Verhandlung wäre sicherlich möglich gewesen, anstatt die öffentliche Hinrichtung zu fordern. Neville hätte als Exot durchaus unter ihnen leben können, bzw., sie hätten ihm ein Exil gewähren können. Mathesons Auflösung ist zwar durchaus realistisch (man hat Angst vor dem Unbekannten und bringt es um), aber nicht unbedingt die konsequenteste, und ich finde, eher klischeehaft.
Sowieso fängt Matheson an zu hetzen, sobald Ruth auftaucht. Das geht mir alles ein bisschen zu schnell, und ich frage mich vor allem: Wozu das Ganze? Wieso schicken die überhaupt Ruth? Reingehen, in Stücke hacken, wieder gehen - das hätten sie auch ohne einen Spitzel tun können. Was wollen sie denn von Neville wissen, wenn sie eh nur vorhaben, ihn umzubringen? Und von wegen, sie hatten den Auftrag, ihn unversehrt mitzunehmen: Da fragt sich Neville ganz richtig, wieso die dann mit Äxten und schwer bewaffnet von allen Seiten auf ihn eindringen und ihn in die Ecke treiben. Und dann schießen die auch noch als Erste! An seiner Stelle hätte ich schon viel früher losgeballert.
Schöne, neue Welt! Möglicherweise erwächst aus dieser Anarchie ja eine Ordnung (falls die zeugungsfähig sind), aber geändert hat sich nichts.
Ein ganz krasser Fehler ist übrigens drin:
Wenn Neville glaubt, dass er mal von einer infizierten Fledermaus gebissen wurde, schwer krank wurde aber überlebte, ist er ein geheilter Infizierter. Dann ist er nicht immun, sondern sein Blut hat Antikörper gebildet, die das Bakterium erfolgreich ausgeschaltet/blockiert haben. In seinem Blut kreist somit das Antiserum zur Heilung. Möglicherweise hilft der Impfstoff nur prophylaktisch und nicht bei bereits Infizierten, aber jedenfalls ist Neville das Mittel zur Heilung.
Immun zu sein bedeutet, er ist nie infiziert und krank geworden, das Bakterium kann in ihm nicht aktiv werden. Deswegen können Immune auch keine Hilfe zur Herstellung eines Antiserums sein. Da sie nie infiziert wurden, konnten sie keine Antikörper herstellen, ihr Blut ist deshalb wertlos.
Das ist ein sehr, sehr großer Unterschied und ein Fehler, den Matheson besser vermieden hätte. Das hat mich ziemlich geärgert, weil sich dadurch ganz anderen Möglichkeiten für die Geschichte ergeben hätten.
Fazit des Ganzen: Die unbefriedigende Auflösung im Film, ebenso deren Alternative, resultieren nur aus dem ebenfalls unbefriedigenden Ende im Roman. Matheson erkennt selbst seine Schwäche, schafft es aber nicht, sie auszumerzen.

Uschi
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Re: [Film]I am Legend
Da fand ich den Film nicht schlecht: Er baut das Zeug selbst an. Ansonsten kann er ja Läden geplündert haben, getrocknet hält das Zeug jahrelang.Uschi Zietsch hat geschrieben:Wo hat Neville eigentlich die Unmengen Knoblauch her?
Ich nehme an, Matheson wollte einfach das Vampir-Thema "umdrehen". Für die Vampire ist der legendäre Pfähler Neville genau so ein grausiges Schreckgespenst wie die Vampire für die Menschen.Uschi Zietsch hat geschrieben:Und wieso haben die Angst vor einem einzelnen Mann? Die haben ihn doch in Gewahrsam, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
Ansonsten kann ich die Kritikpunkte nachvollziehen, obwohl sie bei mir den Lesegenuss nicht geschmälert haben. Da ich mich in Virologie oder so nicht gut genug auskenne, ist mir der Logik-Bug gar nicht aufgefallen.