Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

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breitsameter
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Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Die Nominierungen für den Kurd-Laßwitz-Preis 2010 sind da:

Bester deutschsprachiger SF-Roman
Andreas Eschbach, Ein König für Deutschland, LÜBBE
Matthias Falke & Michael Knoke, Der Virenplanet (E.C. Tubb‘s Star Voyager, Band 1 / Titan Sternenabenteuer 33), BLITZ
Oliver Henkel, Im Jahre Ragnarök, ATLANTIS
Karsten Kruschel, Vilm (Der Regenplanet + Die Eingeborenen), WURDACK
Uwe Post, Symbiose, ATLANTIS
Frank Schätzing, Limit, KIEPENHEUER & WITSCH
Michael Marcus Thurner, Turils Reise, HEYNE (52564)

Beste deutschsprachige SF-Erzählung
Karina Čajo, Der Klang der Stille in: Rößler / Jänchen (Hrsg.): Molekularmusik, WURDACK (SF 15)
Matthias Falke, Boa Esperança in: Haitel: Boa Esperança (SFCD StoryCenter 2009), P.MACHINERY (ANDRO SF 5)
Jan Gardemann, Techne in: c’t Magazin 24/2009+25/2009, HEISE
Heidrun Jänchen, Eine typisch anarchistische Handlung in: Hahn / Hebben / Iwoleit (Hrsg.): Nova 15, NOVA SELBSTVERLAG
Olaf Kemmler, Die Weisheit der Hydra in: c’t Magazin 21/2009+22/2009, HEISE
Ernst-Eberhard Manski, Das Klassentreffen der Weserwinzer in: Rößler / Jänchen (Hrsg.): Molekularmusik, WURDACK (SF 15)
Benedict Marko, Wie man sich ändern kann in: Rößler / Jänchen (Hrsg.): Molekularmusik, WURDACK (SF 15)
Niklas Peinecke, Klick, Klick, Kaleidoskop in: Rößler / Jänchen (Hrsg.): Molekularmusik, WURDACK (SF 15)
Uwe Post, Vactor Memesis in: Rößler / Jänchen (Hrsg.): Molekularmusik, WURDACK (SF 15)
Wolf Welling, Fuckmanimal in: Moreau / Wipperfürth / Kemmler (Hrsg.): Exodus 25, EXODUS SELBSTVERLAG

Bestes ausländisches Werk zur SF
Jasper Fforde, Irgendwo ganz anders (Thursday Next, Band 5), DTV (24758)
Grant Naylor, Roter Zwerg (Band 1) BLANVALET (26665)
John Scalzi, Androidenträume HEYNE (52504)
Charles Stross, Kinder des Saturn HEYNE (52578)
Robert Charles Wilson, Julian Comstock HEYNE (52566)

Beste Übersetzung zur SF ins Deutsche
Ulrich Blumenbach für die Übersetzung von David Foster Wallace, Unendlicher Spaß (INFINITE JEST), KIEPENHEUER & WITSCH
Michael K. Iwoleit für die Übersetzung von Chris Moriarty, Lichtjagd (SPIN CONTROL), HEYNE (52279)
Bernhard Kempen für die Übersetzung von Michael G. Coney, Träume von Pallahaxi (HELLO SUMMER, GOODBYE + I REMEMBER PALLAHAXI), HEYNE (52543)
Sophie Kreutzfeldt & Joachim Stern für die Übersetzung von Jasper Fforde, Irgendwo ganz anders (FIRST AMONG SEQUELS), DTV (24758)
Sara Riffel für die Übersetzung von Peter Watts, Mahlstrom (MAELSTROM), HEYNE (52508)

Beste deutsche Graphik zur SF (Titelbild, Illustration)
David von Bassewitz für das Titelbild zu Bollhöfener (Hrsg.), phantastisch! 35 (3/2009), A.HAVEMANN
Arndt Drechsler für das Titelbild zu Peter F. Hamilton, Schwarze Welt, BASTEI (28531)
Michael Gottfried für das Titelbild zu Bollhöfener (Hrsg.), phantastisch! 33 (1/2009), A.HAVEMANN
Mathias Kollros für das Titelbild zu Führer / Stummer (Hrsg.), Earth Rocks 10, EIGENVERLAG
Timo Kümmel für das Titelbild zu Oliver Henkel, Im Jahre Ragnarök, ATLANTIS
Stas Rosin für das Titelbild zu Hahn / Hebben / Iwoleit (Hrsg.): Nova 14, NOVA
Crossvalley Smith für das Titelbild zu Moreau / Wipperfürth / Kemmler (Hrsg.): Exodus 25, EXODUS
Franz Vohwinkel für das Titelbild zu Stephen Hunt, Das Königreich der Lüfte, HEYNE (52269)
Ernst Wurdack für das Titelbild zu Rößler / Jänchen (Hrsg.): Molekularmusik, WURDACK (SF 15)

Bestes deutschsprachiges SF-Hörspiel
In diesem Jahr gibt es keine Nominierungen.

Sonderpreis für langjährige herausragende Leistungen im Bereich der deutschsprachigen SF
Bernd Behr für die Betreuung und Förderung der Story-Sparte in der c't und ihrer Autoren (HEISE)
Guido Latz für seine Bemühungen um die SF im Rahmen des ATLANTIS-Verlags und für das langjährige Betreiben des Newsletters von phantastik.de
Markus Macherey & Jürgen Olejok für Erstellung, Pflege und Verteidigung des SF-Netzwerkes und die Kommunikation zwischen SF Interessierten im deutschsprachigen Raum (SCIFINET.ORG)
Roger Murmann für die Organisation des Buchmesse-Convents und damit für 25 Jahre Treffpunkt für Freunde der Phantastik in Deutschland
Dieter von Reeken für die einmalige »Kollektion Kurd Laßwitz« (DVR)
Wolfgang Thadewald für seine langjährigen Verdienste um die Jules-Verne-Forschung
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breitsameter
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Ich bin ja etwas darüber verwundert, daß schon wieder keine Nominierungen im Bereich "Hörspiele" durch die Jury erfolgten. Und das in einer Zeit, in der Hörspiele und Hörbücher erfolgreicher sind als jemals zuvor. :kopfkratz:

Vielleicht sollte die Jury ihre Nominierungskriterien mal etwas überdenken und auch Produktionen die NICHT innerhalb der öffentlichen Rundfunkhäuser entstanden berücksichtigen. Sonst wird's langsam peinlich...

Ansonsten: Gratulation an alle Nomininierten!
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Diboo
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von Diboo »

breitsameter hat geschrieben:Ich bin ja etwas darüber verwundert, daß schon wieder keine Nominierungen im Bereich "Hörspiele" durch die Jury erfolgten. Und das in einer Zeit, in der Hörspiele und Hörbücher erfolgreicher sind als jemals zuvor. :kopfkratz:

Vielleicht sollte die Jury ihre Nominierungskriterien mal etwas überdenken und auch Produktionen die NICHT innerhalb der öffentlichen Rundfunkhäuser entstanden berücksichtigen. Sonst wird's langsam peinlich...

Ansonsten: Gratulation an alle Nomininierten!
Florian, das ist nicht nur langsam peinlich, es ist furchtbar peinlich, nein, es ist im Grunde lächerlich. Ich kann das absolut nicht ernstnehmen. Dieses Nase hochhalten kann einem nur auf den Sack gehen.
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Mort
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von Mort »

breitsameter hat geschrieben:Die Nominierungen für den Kurd-Laßwitz-Preis 2010 sind da:
[...]
für Erstellung, Pflege und Verteidigung des SF-Netzwerkes und die Kommunikation zwischen SF Interessierten im deutschsprachigen Raum (SCIFINET.ORG)
:kopfkratz: Ein Preis für Tapferkeit vor dem Feind?

Spaß beiseite. (Vorneweg, ich habe mir jetzt paar Minuten lang überlegt, ob ich dies überhaupt posten soll, denn ich will niemanden vor den Kopf stoßen) Aber meine spontane Reaktion beim Lesen der Nominierungen war Verwunderung, warum und weshalb ein Internetforum eine "langjährige herausragende Leistung im Bereich der deutschsprachigen SF" darstellt. Genau so gut könnte man eBay.de nominieren für deren herausragende Leistung, der Öffentlichkeit längst vergriffene Klassiker der deutschen SF wieder zugänglich zu machen. Oder den Amazon-Rezensenten einen Kollektivpreis verleihen für ihre unermüdliche PR-Arbeit, den Bekanntheitsgrad deutscher Autoren und Werke zu erhöhen.

Damit keine Missverständnisse aufkommen, ich bin der Erste, der anerkennt, wie viel Zeit und Arbeit es wohl machen muß, ein solches Forum zu betreiben und wie wichtig es als Treffpunkt und zum Austausch ist. Ich will das auch gar nicht herabsetzen. Mir ist natürlich auch klar, daß der Kurd-Laßwitz-Preis in erster Linie ein Preis von der Szene für die Szene ist, diese Nominierung u.U. also ein schlichtes "Danke, wir mögen euch" darstellt, aber ... Ich sehe das spontan einfach nicht als Preiswürdig im Sinne dieser Kategorie an, tut mir Leid.
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Udo Klotz

Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von Udo Klotz »

Zur Diskussion um die Hörspiele: Die Statuten werden sofort angepasst, wenn mal ein Hörspiel auftaucht, dass sich mit den bisherigen Preisträgern messen kann und nicht über einen Rundfunk produziert und ausgestrahlt wurde. Es ist und war nie das Ziel des KLP, hier was aus formalen Gründen auszuschließen. Aber "Verlags-Hörspiele" sind leider sehr kommerzielle Produkte. Das heißt, zwar handwerklich gut gemacht, aber ohne das Besondere, Herausragende, manchmal Experimentelle und den Hörer fordernde, das im Rundfunk (früher mehr als heute) gemacht wird, und das die Hörspiel-Fans am Radio erwarten. Sorry, das klingt vielleicht überheblich, aber es liegen zwischen den CDs im Buchhandel und den prämierten Austrahlungen im Rundfunk noch Welten.
Wer letzteres noch nie gehört hat, wird das nicht nachvollziehen können. Interessanterweise kennen fast alle, die das Einbeziehen der Verlags-Hörspiele anmahnen, zu diesen "Nicht-Hörern".
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von Diboo »

Udo Klotz hat geschrieben:Zur Diskussion um die Hörspiele: Die Statuten werden sofort angepasst, wenn mal ein Hörspiel auftaucht, dass sich mit den bisherigen Preisträgern messen kann und nicht über einen Rundfunk produziert und ausgestrahlt wurde. Es ist und war nie das Ziel des KLP, hier was aus formalen Gründen auszuschließen. Aber "Verlags-Hörspiele" sind leider sehr kommerzielle Produkte. Das heißt, zwar handwerklich gut gemacht, aber ohne das Besondere, Herausragende, manchmal Experimentelle und den Hörer fordernde, das im Rundfunk (früher mehr als heute) gemacht wird, und das die Hörspiel-Fans am Radio erwarten. Sorry, das klingt vielleicht überheblich, aber es liegen zwischen den CDs im Buchhandel und den prämierten Austrahlungen im Rundfunk noch Welten.
Wer letzteres noch nie gehört hat, wird das nicht nachvollziehen können. Interessanterweise kennen fast alle, die das Einbeziehen der Verlags-Hörspiele anmahnen, zu diesen "Nicht-Hörern".
Sorry, Udo, aber das ist eine Scheindiskussion. Es hängt doch von den Kriterien ab, die man anlegt. Und wenn ein schlicht professionell gemachtes, knackiges Action-SF-Hörspiel dann notwendigerweise "schlecht" ist, dann stimmt was mit den Kriterien der Auswahl nicht - die haben dann nämlich mit der Lebenswirklichkeit des Genres nichts mehr zu tun und bestehen den Realitätstest nicht mehr. Die andauernd "fehlenden" Nominierungen legen diese Interpretation doch sehr nahe.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Udo Klotz hat geschrieben:Zur Diskussion um die Hörspiele: Die Statuten werden sofort angepasst, wenn mal ein Hörspiel auftaucht, dass sich mit den bisherigen Preisträgern messen kann und nicht über einen Rundfunk produziert und ausgestrahlt wurde. Es ist und war nie das Ziel des KLP, hier was aus formalen Gründen auszuschließen. Aber "Verlags-Hörspiele" sind leider sehr kommerzielle Produkte.
Sind das die nominierten Bücher nicht?
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
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Diboo
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von Diboo »

Pogopuschel hat geschrieben:
Udo Klotz hat geschrieben:Zur Diskussion um die Hörspiele: Die Statuten werden sofort angepasst, wenn mal ein Hörspiel auftaucht, dass sich mit den bisherigen Preisträgern messen kann und nicht über einen Rundfunk produziert und ausgestrahlt wurde. Es ist und war nie das Ziel des KLP, hier was aus formalen Gründen auszuschließen. Aber "Verlags-Hörspiele" sind leider sehr kommerzielle Produkte.
Sind das die nominierten Bücher nicht?
Nein, nein. Ich bin der lebende Beweis, schließlich war "Tentakelsturm" nominiert, der Höhepunkt der deutschsprachigen literarisch-niveauvollen SF der letzten zehn Jahre.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Udo Klotz hat geschrieben:Zur Diskussion um die Hörspiele: Die Statuten werden sofort angepasst, wenn mal ein Hörspiel auftaucht, dass sich mit den bisherigen Preisträgern messen kann und nicht über einen Rundfunk produziert und ausgestrahlt wurde. Es ist und war nie das Ziel des KLP, hier was aus formalen Gründen auszuschließen. Aber "Verlags-Hörspiele" sind leider sehr kommerzielle Produkte. Das heißt, zwar handwerklich gut gemacht, aber ohne das Besondere, Herausragende, manchmal Experimentelle und den Hörer fordernde, das im Rundfunk (früher mehr als heute) gemacht wird, und das die Hörspiel-Fans am Radio erwarten. Sorry, das klingt vielleicht überheblich, aber es liegen zwischen den CDs im Buchhandel und den prämierten Austrahlungen im Rundfunk noch Welten.
Wer letzteres noch nie gehört hat, wird das nicht nachvollziehen können. Interessanterweise kennen fast alle, die das Einbeziehen der Verlags-Hörspiele anmahnen, zu diesen "Nicht-Hörern".
Warum dann hier in dieser Sparte diese extreme (und wie ich finde auch mocht begründete) Ablehnung des »kommerzielen«, während in anderen Sparten diese Unterscheidung nicht gemacht wird? Schließlich wurde der Kurd-Laßwitz-Preis gegründet, um eben auch einen Werbeeffekt für deutsche Science Fiction zu haben (der sich eben auch immer in Verkaufserfolgen niederschlagen würde).
Und wenn die Qualität der Produkte des öffentlichen Rundfunks so viel höher angesiedelt ist, warum gibt es dann selbst unter diesen Werken keinen nominierungswürdigen Kandidaten? Sind diese also auch nicht mehr toll?? Vielleicht sollte man diese Kategorie dann besser ganz abschaffen...
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Was auch noch auffällt: die Anthologie »Molekularmusik« hat ordentlich bei den Nominierungen abgeräumt - 5x bei den Kurugeschichten und dann auch noch eine bei der »Besten Grafik« (na ja, so auffällig fand ich das Titelbild nicht). Wow, beeindruckend!
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von Armin Rößler »

breitsameter hat geschrieben:Was auch noch auffällt: die Anthologie »Molekularmusik« hat ordentlich bei den Nominierungen abgeräumt - 5x bei den Kurugeschichten und dann auch noch eine bei der »Besten Grafik«
Als Herausgeber (gemeinsam mit Heidrun Jänchen) freue ich mich darüber logischerweise sehr. Herzlichen Glückwunsch an die Autoren!
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Andy Simon

Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von Andy Simon »

Udo Klotz hat geschrieben:Wer letzteres noch nie gehört hat, wird das nicht nachvollziehen können. Interessanterweise kennen fast alle, die das Einbeziehen der Verlags-Hörspiele anmahnen, zu diesen "Nicht-Hörern".
Welche "Verlags-Hörspiele" wurden denn durch die Jury beispielhaft geprüft?
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von Mammut »

breitsameter hat geschrieben:Die Nominierungen für den Kurd-Laßwitz-Preis 2010 sind da:

Beste deutschsprachige SF-Erzählung
Ernst-Eberhard Manski, Das Klassentreffen der Weserwinzer in: Rößler / Jänchen (Hrsg.): Molekularmusik, WURDACK (SF 15)
Meinen herzlichen Glueckwunsch an Edgar. Ich finde, er hat die Nominierung mehr als verdient und sie war aus meiner Sicht ueberfaellig. Mir schmerzt auch immer noch das Zwerchfell wenn ich an die Weserwinzer denken muss.

Ich finde uebrigens, dass Seiten wie www.scifinet.org oder www.sf-fan.de einiges fuer die SF machen. Wo sonst gab es frueher einen solchen Austausch zwischen Autoren und Lesern?
Gerade wenn man die Nominierungen in dieser Sparte sieht (damit meine ich nicht nur dieses Jahr), sehe ich nicht, was gegen eine Nominierung spricht. Aber da kann man natuerlich auch unterschiedlicher Meinung sein.
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breitsameter
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Soeben kam eine Korrektur von Udo Klotz - in der Sparte "Beste Graphik" fehlte eine Nominierung:
Stas Rosin für das Titelbild zu Hahn / Hebben / Iwoleit (Hrsg.): Nova 14, NOVA

Ich habe sie oben nachgetragen. Wäre auch schade, wenn dieses schöne Bild nicht berücksichtigt worden wäre! :beanie:
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Udo Klotz

Re: Kurd-Laßwitz-Preis 2010 - Die Nominierungen

Ungelesener Beitrag von Udo Klotz »

Andy Simon hat geschrieben:Welche "Verlags-Hörspiele" wurden denn durch die Jury beispielhaft geprüft?
Vielleicht noch ein paar Hintergründe:
Nominiert wird, indem man Vorschläge an den Treuhänder einreicht, die begutachtet werden; vom Treuhänder bzgl. der Kriterien, und von einem Vorauswahlgremium (das sind engagierte Abstimmungsberechtigte) bezüglich der Qualität oder Einschätzung von Grenzfällen. Die Besonderheit bei der Kategorie Hörspiel ist, dass hier zusätzlich der Leiter der Jury, Horst Tröster, die Vorschläge entgegen nimmt, und dass die Jury auch die Vorauswahl übernimmt. Somit kommt nur der Vorschlag offiziell als "Nominierung" auf die Wahlbögen und in die Pressemitteilung, der die Vorauswahl genommen hat. Den Rest sehen nur die Mitglieder der Vorauswahlgremien bzw. der Hörspieljury.
Wer im Gremium war, weiß, dass es dieses Jahr tatsächlich zwei Vorschläge gab, die aber beide von der Jury abgelehnt wurden, weil man sie zu schwach bzw. den Kriterien nicht entsprechend fand. Das war nicht das erste Mal. Ebenso gab es schon Jahre, in denen keine der nominierten Hörspiele gewählt wurde, also trotz Nominierungen kein Preis vergeben wurde. Beides sind ein Signal der Jury, dass das entsprechende Jahr ein sehr schwaches für SF-Hörspiele war. Wobei die Messlatte recht hoch hängt, nämlich auf der Höhe früherer Preisträger.

Und hier komme ich zum anderen Diskussionspunkt: "Was ist eine gutes SF-Hörspiel?" Für die Jury reicht es nicht aus, wenn ein SF-Hörspiel nur gut gemacht ist. Es gibt auch diesmal (d.h. 2009) etliche Hörspiele, die handwerklich einwandfrei gemacht waren. Das gilt in der Regel für die Hörspiele nach Buchvorlagen, die nicht von einem Rundfunk ausgestrahlt, sondern per CD vertrieben werden. Hier fehlt aber immer das, was ein Hörspiel zum potentiellen Preisträger macht: Das Besondere, das den Hörer Herausfordernde, das Ungewöhnliche, eventuell sogar Neuartige. Das explizite Spiel mit dem Medium Hörspiel, das Schaffen von Klangwelten statt bloßer Geräuschkulisse, etc. Vielleicht muss man mal ein prämiertes Hörspiel gehört haben, um das zu nachvollziehen zu können. Viele werden mehrmals im Jahr erneut ausgestrahlt. Leider dürfen die Rundfunkanstalten aus rechtlichen Gründen die Hörspiele nicht als CDs brennen und verkaufen.
Interessant ist, dass dieses "Level" von SF-Hörspiel bislang nur von Rundfunkproduktionen erreicht wurde. Vielleicht, weil das nicht unbedingt den Mainstream trifft, den die Verlags-Hörspiele mit ihren CDs anpeilen. Und auch die Rundfunkanstalten schaffen es nicht in jedem Jahr ...
In den Rundfunksendern hat der KLP übrigens einen sehr guten Ruf. Und ein Ausbleiben mangels nominierungswürdigen Werken wird in dort auch bemerkt. Umgekehrt kommt ein Dankschreiben bei einer Auszeichnung durch den KLP auch mal direkt vom Intendanten.
Es ist - wie gesagt - auch richtig, dass in den Statuten Hörspiele noch so beschrieben werden, als ob es den neuen Vertriebsweg (keine Ausstrahlung, nur Verkauf von CD) nicht gibt. Das wird umgehend angepasst, sobald dort auch die ersten "nominierungswürdigen" Hörspiele auftauchen. Aber: nur gutes Handwerk ist nicht ausreichend. Wenn auch manchmal beeindruckend wie beim Mammutwerk "Otherland". Das wurde übrigens auch explizit angesehen und abgelehnt. Weil eben Mainstream ohne "Extras".
Noch ein Punkt: Horst und seine Co-Juroren sind sehr engagierte Hörer. Ich kann durchaus davon ausgehen, dass sie alles mitbekommen, was die Rundfunkanstalten ausstrahlen und dass ihnen hier kein potentieller Preisträger entgeht. Bei den Hörspielverlagen ist der Markt aber unübersichtlicher und zudem Überladen durch die vielen Hörbücher (die nicht zugelassen sind, da hier keine "Eigenleistung" vorliegt), zumal viele Hörbücher sich auch noch mit dem falschen Etikett "Hörspiel" schmücken. Also, wer zukünftig hier doch die Perle findet, kann sich gerne an Horst oder mich wenden. Wir sind für jeden Hinweis dankbar. Aber bitte nicht bei dem Punkt "sehr gut gemacht" stehenbleiben.
Ich weiß, das lässt sich herrlich diskutieren, wenn man diesen Qualitätsanspruch auf andere Kategorien des KLP überträgt, und dann nach den Besonderheiten der prämierten Romane der letzten Jahre fragt. Bei bis zu 100 Abstimmenden (anstelle einer zwölfköpfigen Jury) kommt natürlich auch ein "Mainstream" zum Vorschein. Aber lassen wir uns nicht den Qualitätsanspruch einer Jury durch Gleichmacherei kaputt machen. Ich würde da lieber in allen Kategorien den höheren Anspruch stellen ...

Udo
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