Der "Liest zur Zeit" Thread

[heino]

@Nina:die Geschichten sind natürlich nicht alle witzig. Einige sind schon fast surreal, manche auch richtig tragisch. Ich habe Larry Niven nur als Beispiel gewählt, weil ich davon noch am meisten wusste

So, mit "Zum Schreiben komisch, zum Heulen schön" fertig. Ist eine interessante Arbeit über die verschiedenen Filmgenres und ihre Eigenheiten, die man beim Verfassen von Drehbüchern kennen und meist auch beachten sollte. Ich teile nicht alle Ansichten der Autoren (zum Beispiel die, dass der Horrorfilm vom Comic abstammt), aber zumindest bieten auch die fragwürdigen Teile des Buches viel Stoff für gute Diskussionen.

Und mit "Die Toten schweigen nicht" von Paul Cleave habe ich jetzt mal wieder Thriller-Territorium betreten. Ich verspreche mir viel davon, weil seine ersten beiden Bücher wirklich großartig waren

[metropunk]

Habe gerade zum 2. mal Richard Morgans "Gefallene Engel" gelesen.

oh mann, wie kamst du den an das werk? die blaue mauritius unter den aktuellen sf-büchern.
andy

Du große Güte! Ich habe grad mal nach den Preisen bei den gebrauchten geguckt: das ist ja irre. Und ich lasse meine Bücher immer offen mit Knickrücken rumliegen - jetzt kriege ich wohl nur noch 30 EUR dafür
Nein, ehrlich, ich wusste nicht, dass das vergriffen ist. Da hatte ich wohl Glück, dass ich immer einfach alles gekauft habe, was Morgan verfasst hat, sobald es erschienen ist.
Was ich allerdings seit Skorpion, Heiliger Zorn (meine Güte, auch vergriffen) und auch Glühender Stahl auch ein bisschen bereue: die haben mich alle nicht mehr voll überzeugen können.
Aber Philosophie, Kapitalismuskritik, Cyberpunk, faszinierende Social- und Science Fiction und das Ganze gemischt mit packender Action in einem kann man wohl nicht auf die Dauer produzieren, wenn man davon leben will/muss...

Frage mich grade, wieso eigentlich gerade das Unsterblichkeitsprogramm als erste VÖ nicht vergriffen ist, aber die beiden Folgebände?

[Pogopuschel]

Frage mich grade, wieso eigentlich gerade das Unsterblichkeitsprogramm als erste VÖ nicht vergriffen ist, aber die beiden Folgebände?

Weil es sich vermutlich immer noch gut verkauft. Der Roman ist ja schon herausragend und hat ziemlich eingeschlagen in die deutsche SF-Szene. Die Nachfolger haben da eher entäuscht.

[Nina]

Die Aussage kommt mir aber wie ein Widerspruch vor.
Es sei denn, man hat vom ersten Band noch eine weitere Auflage gemacht.

[Knochenmann]

Lese Die Speed Queen von wasweißich

Eine Mörderin (?) erzählt in der Todeszelle ihre Lebensgescichte. Hat zwar in erster Linie nicht viel mit SF zu tun, der Grund warum ich das Buch überhaupt lese ist weil es Paralellen zu "Bad Monkeys" haben soll - und das Buch war super. Im Moment bin ich aber eher gefrustet von der lederartigen Zähigkeit des Buches, ich lese es überhaut nur weil ich nichts anders habe.

[deval]

... ich lese es überhaut nur weil ich nichts anders habe.

Das ist ein Scherz, oder?

[Knochenmann]

Kein Scherz. Bin im Ausland und ich habe wirklich NICHTS mehr... ok, ausgenommen: Lehrmaterialien für Tagalog für Anfänger.

[deval]

Gut, das ist eine akzeptable Entschuldigung.

Ich hatte schon Herzrasen bekommen.

[Gast09]

Eschbach, Andreas: Solarstation

Ich habe dieses Büchlein schon mehrmals gelesen. Diesmal war es in meinem Urlaubsgepäck, vielleicht war das das Ergebnis eines Greif-Tests, welcher in der Werbewirksamkeitsforschung gerne gemacht wird (Kandidat steht vor einem Vorhang, dieser wird zurückgezogen und zeigt eine Vielzahl von Produktverpackungen. Kandidat soll sofort 3 Verpackungen an sich nehmen), jedenfalls stand ich vor meinem Bücherregal und suchte mir drei Bücher aus.
Treffer!
Solarstation ist es wert, immer mal wieder gelesen zu werden. Schöne, intelligente und vor allen Dingen sprachlich durchaus anspruchsvolle SF. Ob die Verlagswerbung mit dem Versuch einer Verbindung zu Stirb Langsam nachvollziehbar ist, das lasse ich mal dahingestellt. Spannend ist es in jedem Fall.
Alle Bösewichte sterben, schön viel Technik, eine Vater-Sohn-Nummer ist auch drin, Handvoll Japan, Handvoll Djihad, Happy-End für alle, was willst du mehr.
8/10 Spidermen
Gast09

[heino]

Mit "Die Toten schweigen nicht" ist Paul Cleave zum dritten Mal ein hervorragender Thriller gelungen, der nach einem etas langsamen Anfang mächtig Fahrt aufnimmt und bis zum Ende nicht nachlässt. Klasse Teil

Jetzt wartet mit "Kinder des Holocaust" einer der wenigen Romane von Dick, auf mich, die ich noch nicht kenne

[deval]

Ist das -Nach der Bombe-?

[heino]

Ist das -Nach der Bombe-?

Glaube schon. Heißt im Original "Dr. Bloodmoney or, how we got along after the bomb", müsste also rcihtig sein.

[Lemmy]

Jetzt wartet mit "Kinder des Holocaust" einer der wenigen Romane von Dick, auf mich, die ich noch nicht kenne

Kenne die Moewigausgabe leider nicht. Die "neue" Heyne Ausgabe "Nach der Bombe" ist nach meinem Geschmack einer der besseren Dickschen Romane.
Alien Contact ( das waren noch Zeiten) hat ein schönes Essay von Frederic Jameson zum Figurensystem in "Nach der Bombe" veröffentlicht.

http://www.epilog.de/PersData/D/Dick_Ph ... _AC068.htm

Viel Spass bei der Lektüre.

[heino]

Kenne die Moewigausgabe leider nicht. Die "neue" Heyne Ausgabe "Nach der Bombe" ist nach meinem Geschmack einer der besseren Dickschen Romane.

Ich habe erst ein paar Seiten geschafft, aber es kann jetzt schon festgehalten werden, dass die Übersetzung von Horst Pukallus recht antiquiert wirkt. Dafür entschädigt die Tatsache, dass es nur einen Absatz braucht, um direkt "in den Figuren" zu sein. Das macht Dick einfach keiner nach

[heino]

Kenne die Moewigausgabe leider nicht. Die "neue" Heyne Ausgabe "Nach der Bombe" ist nach meinem Geschmack einer der besseren Dickschen Romane.

Ich würde den Roman als einen seiner mittelprächtigen bezeichnen. Die Figuren und das Szenario sind wie fast immer bei Dick ziemlich gut geraten, aber das Ganze plätschert relativ spannungsfrei dahin. Die Moewigausgabe glänzt übrigens durch überdurchschnittlich viele Rechtschreib- und Drcukfehler und kann durchaus mit den "Glanzleistungen" von Bastei (z.B. die Toron-Trilogie von Delaney) mithalten. Dafür gibt es ein kurzes, aber interessantes Nachwort des Autors, in dem er den einzigen Schwarzen des Romans als sein Alter Ego bezeichnet, der z.T. auf der Biographie von Dick aufgebaut wurde.

Hab jetzt im direkten Anschluss mir "Morphogenesis" von Michael Marrak angefangen. An "Lord Gamma" hatte ich ja seinerzeit recht harsche Kritik geübt, ich hoffe, dieser Roman wird mir jetzt besser gefallen