Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

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Rusch
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von Rusch »

Mag sein, dass ich es überlesen habe, aber Jack Finneys "Das andere Ufer der Zeit" darf nicht fehlen! Die Szene, in der, der Held im winterlichen Central Park steht und das treiben im Winter beschreibt ist so brillant beschrieben, dass man den Schnee und die Kälte spüren kann. Das ist eine meiner absoluten Lieblingsstellen aus Büchern.
Das Büch ist er kürzlich in dem Sammelband "Zeitspuren" wieder veröffentlicht worden. Die darin enthaltene Fortsetzung ist allerdings Mist.

Im Pern Zyklus gibt es auch eine Reihe von Zeitreisen. Die ersten beiden Romane bauen sogar entschieden darauf auf.

Die beiden erwähnten Kurzgeschichten "By his Bootstraps" und "All your Zombies" sind so ziemlich das verrückteste, was je zum Thema Zeitreise erschienen ist. Die sollte man unbedingt gelesen haben.

Es gibt noch eine weiter sehr gute Geschichte, entweder von Sheckley oder Heinlein, in der ein Forscher eine Zeitmaschine baut, die nicht richtig funktioniert. Anstelle des Originals schickt sie immer nur eine Kopie in die Zukunft. Der Forscher weiß das nicht und müllt die Zukunft mit Kopien seiner selbst voll. Auch eine sehr originelle Geschichte. ;) Jorge weiß bestimmt, von wem die ist.
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lowcut
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von lowcut »

L.N. Muhr hat geschrieben:Sollte man den gelesen haben? Ähnlich wie bei den Rhodan-Sachen aus dem Cappin-Zyklus (großer Kaffeewärmer reist rückwärts durch die Zeit) habe ich das Gefühl, hier werden einfach alle Zeitreise-Geschichten gelistet, uanhängig von ihrer Bedeutung für das Genre bzw. Subgenre.
Aus der Masse kann man dann die Juwelen bergen. ;)
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Zur Zeit lese ich:
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L.N. Muhr
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Sehr interessant finde ich immer noch die Zeitreise ohne Maschine, wie bei Mark Twain, wie bei Taniguchi. Dazu auch in Erweiterung "Plutonien" von Wladimir Obrutschew, wo ein paar Wissenschaftler einfach im Wortsinne den Zeitfluß die Evolution lang runterrudern.

Es gibt mWn keine Zeitreise-Fantasy (warum eigentlich?), aber diese Titel kommen dem am nähsten.

Edit: Ah, doch, natürlich. Ein Beispiel für seltene Fantasy-Zeitreise (und wieder non-maschinell) ist natürlich Pratchetts "Nachtwächter".
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Lutz-F
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von Lutz-F »

Rusch hat geschrieben:Es gibt noch eine weiter sehr gute Geschichte, entweder von Sheckley oder Heinlein, in der ein Forscher eine Zeitmaschine baut, die nicht richtig funktioniert. Anstelle des Originals schickt sie immer nur eine Kopie in die Zukunft. Der Forscher weiß das nicht und müllt die Zukunft mit Kopien seiner selbst voll. Auch eine sehr originelle Geschichte. ;)
Ist das vielleicht "Azimuth 1, 2, 3 ..." von Damon Knight (Isaac Asimov's Science Fiction Magazin 18).
Erst Azimuth 10512000 bringt wieder alles in Ordnung. Eine wirklich sehr originelle kleine Geschichte.
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Lutz-F
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von Lutz-F »

Das Buch ist zwar schon etwas älter (von 1982), aber im Kapitel "Zeitreisen und andere Welträume" werden einige Romane und Erzählungen angesprochen, die beispielhaft für die verschiedenen Aspekte des Themas sind:
Science in Science Fiction - Sagt Science Fiction die Zukunft voraus?
Herausgegeben von Peter Nicholls unter Mitarbeit von David Langford und Brian Stableford
Torsten
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von Torsten »

Torsten hat geschrieben:
breitsameter hat geschrieben:Was ich heute durch Zufall bei der Wikipedia entdeckt habe:
René Barjavel (* 24. Januar 1911 in Nyons; † 24. November 1985 in Paris) war ein französischer Autor, Journalist und Kritiker, der vermutlich der Erfinder des Großvaterparadoxons war. Seine Bekanntheit erlangte er hauptsächlich als Science-Fiction-Autor. Seine Werke behandeln oft den Untergang einer Zivilisation aufgrund ungerechtfertigten Vertrauens in die Technik, aber auch die Dauer der Liebe.
(...)
In seinem Roman Le Voyageur imprudent (1943) beschreibt Barjavel wohl zum ersten Mal überhaupt das Großvaterparadoxon: wenn ein Zeitreisender in der Zeit zurückreist und seinen Großvater tötet, bevor dieser Kinder gezeugt hat, kann er selbst nicht geboren werden, weshalb er auch nicht in der Zeit zurückreisen kann.
:kopfkratz: Zumindest gibt es Quellen, die diesen Ursprung schon 1933 bei Nathan Schachner und seiner Erzählung "Ancestral Voices" sehen.

http://www.fantastik-online.de/pr/a/pr_a0020.pdf
http://db.swr.de/upload/manuskriptdiens ... 3_3503.rtf
Im Band "Science Fiction Erzählungen des 19. Jahrhunderts" hrsg. von Isaac Asimov, Charles G. Waugh und Martin H. Greenberg wird in der Einleitung zu Edward Page Mitchells Erzählung "Die Uhr, die rückwärts ging" (1881, THE CLOCK THAT WENT BACKWARDS) ausgesagt, dass es sich hier um die Pionierversion eines Zeitparadoxons handelt...

http://www.forgottenfutures.com/game/ff9/tachypmp.htm
Ulrich hat geschrieben:Enrique Gaspar y Rimbau: El Anacronopete (1881, Romanfassung 1887) wird als erste Erzählung genannt, in der die Zeitreise mit Hilfe einer Maschine gelingt
... gleichzeitig wird sie als früheste Zeitmaschinengeschichte bezeichnet.

http://en.wikipedia.org/wiki/Edward_Page_Mitchell
Würde gerne lesen: Einen neuen Roman von Caroline Janice Cherryh
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bukaman
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von bukaman »

Ich lese gerade von Murray Leinster "Unternehmen Zeittunnel (Time Tunnel, 1964), da gibt es ein Paradoxon mal andersrum. Normalerweise soll man ja nicht in die Vergangenheit reisen, weil mögliche Änderungen dort Auswirkungen auf die Zukunft haben (der Zeitreisende der seinen Großvater/Vater erschießt und dann selbst gar nicht geboren und folglich auch nicht zeitreisen kann). Hier gibt es nun eine Situation, in der die Großmutter von Senator Clark nur ein Unglück im Jahr 1889 überlebt, weil Menschen aus der Zukunft zurückgereist sind. Senator Clark erzählt die Geschichte seiner Großmutter, die von seltsamen Menschen berichtet, die sie gerettet haben, und er kannte die Geschichte schon, bevor das Zeittunnelexperiment überhaupt stattfand.
Der Senator lebt also nur, weil irgendwann nach seiner Geburt eine Zeitreise stattfindet.
Torsten
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von Torsten »

breitsameter hat geschrieben:Liebe Foristen,

für eine geplante Artikelreihe suche ich Eure Mithilfe - was sie die Eurer Meinung nach wichtigsten Zeitreise-Romane der SF?
Mal interessiert nachgefragt: Wie entwickelt sich die geplante Artikelreihe denn so? :beanie:
Würde gerne lesen: Einen neuen Roman von Caroline Janice Cherryh
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chacmool

Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von chacmool »

na ja, an erster Stelle auf jeden Fall Isaac Asimov, Das Ende der Ewigkeit
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von Erik Erdmann »

Gast09 hat geschrieben: Zeitreisen sind möglich, aber sinnlos. Why that? Weil du eben nur durch die Zeit reist. Die Erde verschwindet praktisch unter dir. Addiere einfach die Drehgeschwindigkeit um die Polachse, die Umlaufgeschwindigkeit um die Sonne, die Geschwindigkeit des Sonnensaystems in der Galaxis und die Geschwindigkeit der Galaxis im Universum. Nehmen wir mal an, das wären 200.000 km/h (eher wohl deutlich mehr). Wenn du also 1h durch die Zeit reist, und zwar nur durch die Zeit, dann kommst du 200.000 km entfernt im Weltraum an. Was willst du da?
OK, so wäre interstellare Raumfahrt möglich. Du berechnest einfach, wann welcher Planet genau hier sein wird, stellst deine Zeitmaschine exakt darauf ein und schwuppdiwupp du bist auf nem fremden Planeten.
Reise ohne Wiederkehr.
Wie gesagt: möglich aber sinnlos. Die Temponauten des 31.Jhrh. sind alle tot, im Weltraum erstickt.
Gast09
Auch wenn es nur um Fiktion geht, aber die Idee finde ich nicht nachvollziehbar. Immerhin kann man sein Koordinatensystem ja legen, wie man will und dann gibts da auch keine räumliche Änderung. Oder man müsste einen absoluten Bezugspunkt für das Universum setzen, aber wo sollte der sein?
Wir sind gegen Nazis. Nationaler Widerstand ist zwecklos!
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Seit Einstein wissen wir: Raum nd Zeit sind ein und das selbe.

Beispiel: Angenommen, wir machen ein Wurmlock zum Mond auf. Dadurch das wir prkaitsch sofort am Mond sein können, reisen wir gleichzeitig in der Zeit, denn das Licht braucht von der Erde zum Mond immer noch eine Sekunde. Durch das wurmloch reisen wir also praktisch eine Sekudne in die Vergangenheit. Woraus folgt: das Wurmloch überbrückt nicht nur eine Distanz von einer Lichtskunde, sondern auch die Dauer einer Sekunde. Die Reise derch den Raum ist also gleichzusetzen mit einer Reise durch die Zeit.

Für Zeitreisen heißt das: wenn dich eine Maschine 100 Jahre in die Vergangenheit befördern kann, dann kann dich diese Maschine auch 100 Lichtjahre durch den Raum befördern. :lehrer:
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Der Hinweis kommt zwar ziemlich spät, aber immerhin:

David Gerrold "Zeitmaschinen gehen anders"

Für mich damals DIE Essenz der Zeitreiseproblematik und der damit einhergehenden Paradoxien.

Tatsächlich ist das Buch wohl die (gelungene) Romanfassung von Heinleins "All You Zombies".

Gruß
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Hier ein kleines Video zu Zeitreisen, bzw. das Antitelefon:

Link: https://www.youtube.com/watch?v=
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Jochen
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von Jochen »

Mir fallen da noch spontan ein:

John Brunner, Zeiten ohne Zahl
Stephen Baxter, Das Geflecht der Unendlichkeit
Terry Pratchett, Die Nachtwächter
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Badabumm
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Re: Zeitreise - Was sollte man gelesen haben?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Erik Erdmann hat geschrieben:
Gast09 hat geschrieben: Zeitreisen sind möglich, aber sinnlos. Why that? Weil du eben nur durch die Zeit reist. Die Erde verschwindet praktisch unter dir. Addiere einfach die Drehgeschwindigkeit um die Polachse, die Umlaufgeschwindigkeit um die Sonne, die Geschwindigkeit des Sonnensaystems in der Galaxis und die Geschwindigkeit der Galaxis im Universum. Nehmen wir mal an, das wären 200.000 km/h (eher wohl deutlich mehr). Wenn du also 1h durch die Zeit reist, und zwar nur durch die Zeit, dann kommst du 200.000 km entfernt im Weltraum an. Was willst du da?
OK, so wäre interstellare Raumfahrt möglich. Du berechnest einfach, wann welcher Planet genau hier sein wird, stellst deine Zeitmaschine exakt darauf ein und schwuppdiwupp du bist auf nem fremden Planeten.
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Wie gesagt: möglich aber sinnlos. Die Temponauten des 31.Jhrh. sind alle tot, im Weltraum erstickt.
Gast09
Auch wenn es nur um Fiktion geht, aber die Idee finde ich nicht nachvollziehbar. Immerhin kann man sein Koordinatensystem ja legen, wie man will und dann gibts da auch keine räumliche Änderung. Oder man müsste einen absoluten Bezugspunkt für das Universum setzen, aber wo sollte der sein?
Es gab mal eine Kurzgeschichte (ich meine, von Asimov), in der geht es um ein Billardspiel. Irgendjemand wird ermordet, weil der Spieler die gestoßene Billardkugel durch ein Zeitloch oder etwas ähnlichem verschwinden ließ. Die Kugel wurde im Raumkontinuum zu ihrer neuen Position katapultiert, und durchschlug dabei den Brustkorb eines Mitspielers. Natürlich hatte der aktive Spieler Winkel und Geschwindigkeit exakt vorberechnet (Geschwindigkeit von Sonne und Galaxis und so), um genau diesen Nebenbuhler auszuschalten (*räusper*).
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

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