[PS3/PS4] The Last of Us

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Quantenmechaniker
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[PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Quantenmechaniker »

The Last of Us war der letzte Schrei für die alte Sony PS3. Vier Jahre nach der Erstveröffentlichung hat Sony das Endzeitspiel für die PS4 "aufgerüstet" und eine Remastered Edition rausgebracht.

Handlung
Das Spiel handelt von zwei Überlebenden: dem erwachsenen Texaner Joel (im Englischen gesprochen von Troy Baker) und der jungen Ellie (Ashley Johnson), die zusammen durch die postapokalyptischen Vereinigten Staaten ziehen. Die meisten Menschen sind in diesem Szenario einer Infektion mit einem Pilz ähnlich dem Ophiocordyceps unilateralis erlegen, der ihre Gehirne befällt und sie in aggressive Mutanten verwandelt, deren Körper mit fortschreitender Infektion zunehmend verfällt. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Last_of_Us
Heute habe ich es angetestet und ich habe bereits was zu kritisieren...

Die Anfangsstory könnte aus jedem x-beliebigen Zombiestreifen kommen. Vater Joel verliert seine Tochter als er vor der drohenden Zombie-Apokalypse flieht. Schnitt. 30 Jahre später. Joel ist ein völlig anderer Mensch geworden und die Welt hat sich immer noch nicht erholt. 30 Jahre sind eine lange Zeit. Ich finde das ist unglaubwürdig.

Schwachsinn ist die Tatsache, dass ein Pilz für die Zombie-Pandemie verantwortlich ist. Früher war alles besser, da waren es außeriridische Parasiten, die sich im Gehirn einnisten und so die Menschen kontrollierten. :naughty:

Für sanfte Gemüter ist das Spiel nichts, denn es spritzt ordentlich Blut, was natürlich sehr realistisch ist. Die Bluteffekte kann man aber im Spielmenü deaktivieren. Die Geräuschkulisse ist großartig. Die Figuren bewegen sich natürlich. Im Spiel endet der Realismus, wenn Joel versucht eine Leiter hochzuklettern und seine Partnerin, deren Namen ich vergessen habe, einfach im Weg steht. Die KI der Gegner ist auch für den Pimmel. :wink:

Trailer


Link: https://www.youtube.com/watch?v=
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Badabumm
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Es gibt solche Pilze durchaus, die sich auch im Gehirn oder Körper von Tieren ausbreiten. Dazu muss man aber in tropische Gefilde. Vor Jahren landete mal eine Libelle auf dem Balkon, die von innen hohl und total von einem Pilz zerfressen war (taumelnd fliegen ging noch). Also kann das überall, auch in Süddeutschland, vorkommen. So einer war auch die Vorlage für die Idee. Ich fand die Idee gerade gut, WEIL keine Außerirdischen vorkamen. Aber es gibt einige unplausible Ungereimtheiten im Spiel, die schade sind.
Dass bestimmte Parasiten andere Tiere dazu zwingen, etwas zu tun, um die Weitergabe zu ermöglichen, ist bekannt.

Apropos: war das nicht 20 Jahre später?

Apropos KI: es gibt mindestens eine Szene, in der Ellie von selbst auf den Infizierten losgeht. Ansonsten passiert das nicht.
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Harald Lesch
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Bully
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Bully »

Eigentlich wäre 13 Jahre später auch ok, dann würde sich Ellie nicht an die Zeit davor erinnern, aber die malerisch überwucherten Gebäude, die aber nicht einstürzen, wären noch halbwegs realistisch. Oder man baut ab und zu eine Szene ein, wo man per QTE aus einem einstürzenden Gebäude fliehen muss. Oder eines zum Einsturz bringt, um Gegner zu besiegen. Und wenn jemand nach 30 Jahren immer noch auf
Kannibalismus
zurückgreifen muss, obwohl sich die Tierwelt längst erholt hat und Ackerbau und Viehzucht auch nicht so schwer ist, dann ist wohl Drama die Ausrede.

Andrerseits, mit Pilzen infizierte Insekten fallen nicht ihre Artgenossen an, sondern klettern auf Bäume, damit sie die Sporen besser verteilen können. Realismus, hey.

Davon abgesehen, die Story ist gut und wird auch gut erzählt, und der Realismus ist immerhin größer, als man von Zombiegeschichten erwarten kann.
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Quantenmechaniker
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Quantenmechaniker »

Badabumm hat geschrieben: 28. Oktober 2018 12:54Apropos: war das nicht 20 Jahre später?
Meinetwegen sind es 20 Jahre und die sind auch zu lang. 10 Jahre sind ok. Außerdem scheint Joel ein Überlebenstalent zu sein. Es ist unwahrscheinlich, dass ein Familienvater die Katastrophe, und was danach kommen möge, überlebt hat. Es ist meckern auf hohem Niveau, ich weiß.
Bully hat geschrieben: 28. Oktober 2018 16:30Andrerseits, mit Pilzen infizierte Insekten fallen nicht ihre Artgenossen an, sondern klettern auf Bäume, damit sie die Sporen besser verteilen können. Realismus, hey.
Ja, wo kommen wir da hin, wenn Insekten sich gegenseitig herfallen, weil sie Fußpilz haben. :lol:
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Badabumm
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Bully hat geschrieben: 28. Oktober 2018 16:30
Andrerseits, mit Pilzen infizierte Insekten fallen nicht ihre Artgenossen an, sondern klettern auf Bäume, damit sie die Sporen besser verteilen können. Realismus, hey.
Der Parasit mit den Ameisen (an den ich auch gleich gedacht habe) ist Dicrocoelium, der kleine Leberegel, - kein Pilz. Aber dass Pilze Tiere und Pflanzen von innen verspeisen, kommt öfter vor. Die Infizierten haben ja auch einen ausgewuchterten "Pilzkopf".
Es könnte eher so sein wie die "Morchel" aus Aldiss' "Der lange Nachmittag der Erde". Die geht eine Symbiose mit dem Menschen ein. Warum nicht? - ist doch alles SF...
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Bully
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Bully »

Und irgendein Parasit häckt das Ameisenhirn, damit die nachts auf Pflanzen klettern, die gerne von Schafen gefressen werden. Keine Ahnung, wie man DAS in ein SF-Postapokalypse-Zombie-Game umsetzen kann, aber die Vorstellung. Der dritte Wirt sind Schnecken, iirc.

Joel scheint ja eine gewisse Vorgeschichte gehabt zu haben, dass er so gut kämpfen kann, und der Lauschmodus grenzt schon ans Übernatürliche. Aber das ist dann halt der Grund, warum er überlebt hat. Und es ist ja nicht wegen einer Sache, sondern wegen dem Gesamtpaket so ein beliebtes Spiel geworden, also Szenario, Story, Charas, Spielmechanik, etc. ...
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Kringel
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Kringel »

Bully hat geschrieben: 29. Oktober 2018 17:02 Und irgendein Parasit häckt das Ameisenhirn, damit die nachts auf Pflanzen klettern, die gerne von Schafen gefressen werden. Keine Ahnung, wie man DAS in ein SF-Postapokalypse-Zombie-Game umsetzen kann, aber die Vorstellung.
Geht, siehe The Girl with all the Gifts.
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Badabumm
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Ob nun ein Pilz die Charakteränderung verursacht, oder irgendein nicht näher beschriebenes Virus, ist doch eigentlich egal. In "Maggie" oder "Worldwar Z" bleiben die Verursacher auch im Dunkeln. Jede Zombie-Apokalypse baut sich ihre eigenen Regeln auf (mal gehts schnell, mal langsam, mal ist Heilung möglich, mal nicht...), so dass man bereits den Versuch, die Infektion nur annähernd naturwissenschaftlich zu begründen, als positiv bewerten sollte.
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

"Raising Stoney Mayhall" ist da gut, da bekommt man eine philosophische Erklärung: Da Zombies gegen alle Gesetze der termodynamik verstroßen sind sie im eigendlichen Sinne lebendiger als Menschen, die ja im Prinzip nur biologische Maschinen sind (Essen! Selbsterhaltung! Fortpflanzung!)
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Badabumm
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

In "Warm Bodies" konnten Zombies durch Liebe geheilt werden. Na, wenn das mal nicht philosophisch ist... ;)
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Bully
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Bully »

Kringel hat geschrieben: 30. Oktober 2018 06:33
Bully hat geschrieben: 29. Oktober 2018 17:02 Und irgendein Parasit häckt das Ameisenhirn, damit die nachts auf Pflanzen klettern, die gerne von Schafen gefressen werden. Keine Ahnung, wie man DAS in ein SF-Postapokalypse-Zombie-Game umsetzen kann, aber die Vorstellung.
Geht, siehe The Girl with all the Gifts.
Ich habe mir nicht alles durchgelesen, um mich nicht zu spoilern, aber die werden nicht von Schafen gefressen, oder?
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Badabumm
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Das mit den Schafen war der Leberegel. Der Pilz war Vorlage für das Spiel:
Derselbe Pilz oder vielmehr das, was er aus den Menschen macht, steht auch im Mittelpunkt der Story des Spiels The Last of Us aus dem Jahre 2013.
http://www.kreis-archiv.de/filme/girl_w ... gifts.html
Das Konzept von The Last of Us entstand nach einem Ausschnitt der BBC-Naturdokumentationsserie Planet Erde, welcher eine Ameise zeigte, die von einem Cordyceps-Pilz infiziert wurde. Hierbei übernimmt der Pilz alle Handlungen des Insekts und produziert Geschwülste auf seinem Kopf. Die Idee, dass der Pilz Menschen befallen könne, war die Initialidee des Spiels.
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Last_of_Us

Nun muss Wiki nicht in allem Recht haben, aber das wurde auch in Interviews und Making-Ofs (was für ein dämliches Denglisch...!) bestätigt.
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Harald Lesch
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Bully
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Bully »

Ja, das meinte ich doch - wie sähe das Spiel mit Leberegeln und Schafen aus? Zu flauschig für Survival Horror.
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Badabumm
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Nach dem Essen von verseuchtem Schaffleisch zum Zombie zu werden, wäre doch auch ok. Es gibt immerhin jede Menge Parasiten (Bandwürmer, Fadenwürmer, Amöben...), die im Menschen sich ihren Wohnort suchen, warum nicht im Gehirn ...
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Harald Lesch
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Re: [PS3/PS4] The Last of Us

Ungelesener Beitrag von Quantenmechaniker »

Ich hab' das Spiel durch!
Joels Verhaltensweise ist unvernüftig, aber seine Papagefühle sind stärker. Scheiß auf die Ameri... Menschheit. :smokin

Mein kurzes Fazit:
* Die Handlung als reinen Kinofilm würde in den Unmengen postapokalyptischen Science-Fiction-Filmen total untergehen.
* Zu viele Zombies mit Fußpilz.
* Anwendung von Gewalt als Lösung von "Problemen".
* Kannibalen sind in so einer Welt die realistischeren Feinde.
* Ellie als kurzfristigen spielbaren Charakter fand ich problematisch.
* Leider wiederholen sich Gameplay-Elemente: Räuberleitern, Leitern/Brettern herumtragen, Türen aufstoßen usw.
* Außer der übermutierte Pilz in der Sporthalle, gibt es keine Endbosse. Der Kannibalen-Anführer betrachte ich nicht als Endgegner.
* Schwache KI der Gegner.
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