Deutsche Science-Fiction-Autorinnen - Diskussion ausgelöst durch Wikipedia-Artikel
Verfasst: 14. März 2019 09:47
Die Autorin ist auch zurzeit Auslöser für einen Streit bei Wikipedia: https://www.vice.com/de/article/qvyap7/ ... nnen-liste
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Dieser Artikel zeigt in erster Linie eines: Dass die meisten Leute keine Ahnung haben, wie die Wikipedia funktioniert.Khaanara hat geschrieben: 14. März 2019 09:47 Die Autorin ist auch zurzeit Auslöser für einen Streit bei Wikipedia: https://www.vice.com/de/article/qvyap7/ ... nnen-liste
An einem solchen Artikel arbeite ich, aber nicht für Wikipedia (und wohl auch nicht ganz so ausführlich, das wird sich noch zeigen). Meine Motivation dafür ist, dass ich gerade die Artikel für die 100 besten SF-Romane auf Tor Online fertiggestellt habe (wann sie veröffentlicht werden, hängt von der Redaktion ab). Von 100 Titeln darauf stammen 20 von Frauen. Und mit Angela Steinmüller ist nur eine deutschsprachige Autorin dabei. Was ich etwas wenig finde.Naut hat geschrieben: 14. März 2019 21:43 Möglicherweise wäre es lohnender, einen echten Artikel "Frauen in der deutschsprachigen SF" zu schreiben, der in einem richtigen Fließtext über die ersten publizierten SF-Autorinnen informiert, von der Situation in Ost und West nach 1945 berichtet und dann einen Überblick über die heutige Situation gibt. Das wäre aber richtig Arbeit. Und ich bin mir auch unsicher, ob der die Relevanzhürde nähme, denn es gibt ein Thema, das gewissen WP-Tugendwächtern weit irrelevanter als Frauen erscheint: Science Fiction.![]()
Habe ich eben gemacht. Entschuldigt den Titel, er kann optional angepasst werden, wenn klar wird, in welche Richtung sich diese Diskussion entwickelt (bleibt es bei der Diskussion um den Wikipedia-Artikel, oder weitet sich die Diskussion wie bereits angedeutet aus?).Ender hat geschrieben: 15. März 2019 09:38
[Vielleicht sollte man diesen Teil der Diskussion in einen eigenen Thread verschieben, denn um "Die Optimierer" geht es hier ja schon länger nicht mehr]
Diese Fragen hab ich mir auch bereits wiederholt gestellt. Mir gehts da wie Ender: Ich lese, was mich interessiert; Autorinnen sind da automatisch dabei. Bin gespannt, welche Gründe es für explizite Suche noch geben könnte ...Ender hat geschrieben: 15. März 2019 09:38 Aber dann mal ganz vorsichtig gefragt: Warum "musst" du denn Bücher von Frauen lesen? Lies' doch einfach, was dich interessiert. Da werden bestimmt ganz automatisch immer wieder auch Werke von Autorinnen dabei sein. Bei mir ist das zumindest so, ganz ohne dass ich gezielt darauf achten würde.
...
Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass die SF von weiblichen Autorinnen sich dermaßen grundlegend von der ihrer männlichen Kollegen unterscheidet, dass ein "ich lese jetzt gezielt mehr von Frauen" mir tatsächlich ganz neue Perspektiven eröffnen würde.
Exakt so sehe ich das auch. Ich habe mich sogar an der Diskussion zur Löschung beteiligt, weil ich nicht denke, dass diese Auflistung dort sinnvoll platziert ist. Es gibt weder den darüber anzusiedelnden Artikel "Deutschsprachige SF-Literatur", noch eine allgemeine Auflistung an deutschsprachigen Autoren (w/m/d). Diese Liste ist ein singulär, die den Prinzipien einer Online-Enzyklopädie nicht sehr gut entspricht und vor allem konzeptionell nicht eingebunden ist. Wenn die Diskussion bewirkt, dass sich dies ändert, dann hat sie etwas positives.Naut hat geschrieben: 14. März 2019 21:43 Der Grund, warum der Artikel eigentlich abgelehnt wurde, dürfte sein, dass reine Listenartikel in der WP grundsätzlich eher abgelehnt werden. Das ist auch einsichtig, denn rein kombinatorisch können etliche derartige Listen kompiliert werden, die man einfacher und aktueller durch Datenbanktools wie PetScan erzeugen kann (siehe oben).
Möglicherweise wäre es lohnender, einen echten Artikel "Frauen in der deutschsprachigen SF" zu schreiben, der in einem richtigen Fließtext über die ersten publizierten SF-Autorinnen informiert, von der Situation in Ost und West nach 1945 berichtet und dann einen Überblick über die heutige Situation gibt. Das wäre aber richtig Arbeit. Und ich bin mir auch unsicher, ob der die Relevanzhürde nähme, denn es gibt ein Thema, das gewissen WP-Tugendwächtern weit irrelevanter als Frauen erscheint: Science Fiction.![]()
Ich wähle Bücher eigentlich auch nur nach der Frage aus, ob mich der Inhalt interessiert, ob mich die Kombination aus Klappentext, Aufmachung und eventuell Empfehlungen und Besprechungen anspricht. Trotzdem lande ich maximal bei 20% Bücher von Frauen (alle Genres, nicht nur SF). Wenn ich dann aber gezielt Bücher von Frauen auswähle, lande ich oft bei echten Highlights wie "Die Geschichte der Liebe" von Nicole Krauss und "Die Unvollendete" von Kate Atkinson oder Becky Chambers. Ich habe den Eindruck, dass bei meinem üblichen Auswahlverfahren die Frauen irgendwie unbewusst benachteiligt werden, so wie sie es auch im Bücherbetrieb und bei den Verlagen werden bzw. lange wurden, wenn es um bestimmte Genres geht. Also versuche ich meine eingefahrenen Auswahlstrukturen von Zeit zu Zeit aufzubrechen, um aus der Routine rauszukommen, in der Hoffnung, dass sich dadurch neue Leseerlebnisse ergeben. Was oft auch der Fall ist.lapismont hat geschrieben: 15. März 2019 08:49 Ja, mir geht es so, dass ich sehr bewusst Werke von Frauen wählen muss, um nicht nur Bücher von Männern zu lesen. Denn eigentlich gehe ich nicht an ein Buch mit der Frage heran, ob es eine Frau oder ein Mann schrieb, sondern, ob es mich interessieren könnte.
Bei der englischsprachigen Wikipedia gibt es diesen Aufbau genau so wie von dir geschildert. https://en.m.wikipedia.org/wiki/Categor ... prov=sfti1breitsameter hat geschrieben: 15. März 2019 10:34 Exakt so sehe ich das auch. Ich habe mich sogar an der Diskussion zur Löschung beteiligt, weil ich nicht denke, dass diese Auflistung dort sinnvoll platziert ist. Es gibt weder den darüber anzusiedelnden Artikel "Deutschsprachige SF-Literatur", noch eine allgemeine Auflistung an deutschsprachigen Autoren (w/m/d). Diese Liste ist ein singulär, die den Prinzipien einer Online-Enzyklopädie nicht sehr gut entspricht und vor allem konzeptionell nicht eingebunden ist. Wenn die Diskussion bewirkt, dass sich dies ändert, dann hat sie etwas positives.