Zyklus steht für Zornerregend

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Rusch
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Zyklus steht für Zornerregend

Ungelesener Beitrag von Rusch »

Nach dem Teile Thread will ich auf ein ähnliches Thema eingehen.
Ich liebe Zyklen, weil man dann in einer Welt / Universum länger verweilen kann. Doch im Gegensatz zu Reihen, die immer abgeschlossene Romane bilden, ist man bei einem Zyklus meist darauf angewiesen, das Ende zu lesen. Zumindest will man dies, doch manchmal klappt dies nicht weil:
  • Der deutsche Verlag ewig braucht um die Folgebände heraus zu bringen

    Oder der deutsche Verlag bringt die Fortsetzung überhaupt nicht

    Oder die US Ausgabe dann vergriffen ist

    Oder der Autor nicht zu Pötte kommt und Jahre braucht um den Fortsetzung zu schreiben.
    usw.
Ich denke, ihr wisst was ich meine. Jüngste Beispiele: G. R. R. Martin "Song of Fire and Ice". Und da hatte ich damals gedacht, das ganze sei Abgeschlossen. Irrtum.

Noch schlimmer ist die Krankheit bei Fantasy Werken. Manche Autoren scheinen nie ein Ende finden zu können und ruinieren dann alles, was sie zuvor geschaffen haben.

Und noch eines kostet nerven bei Zyklen: Wenn sie nicht mehr aufgelegt werden muss man teilweise fantastische Gebrauchtpreise für Einzelbände bezahlen (normalerweise diejenigen Bücher mit der geringsten Auflage).

Klagt doch mal auch Euer Leid. Vielleicht fühlt Ihr Euch dann besser. :lol:
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breitsameter
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Re: Zyklus steht für Zornerregend

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Rusch hat geschrieben:Noch schlimmer ist die Krankheit bei Fantasy Werken. Manche Autoren scheinen nie ein Ende finden zu können und ruinieren dann alles, was sie zuvor geschaffen haben.
Eigentlich besteht das Problem doch nur bei Fantasy-Zyklen. 8) Hier schreiben manche Autoren solange weiter, bis keiner mehr ihre Werke lesen will...
George R.R. Martin wird seine Geschichte sicher zu Ende erzählen, aber das dauert halt auch ein wenig. Da darf man dann nicht ungeduldig werden. Qualität braucht seine Zeit.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Re: Zyklus steht für Zornerregend

Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Rusch hat geschrieben:Und noch eines kostet nerven bei Zyklen: Wenn sie nicht mehr aufgelegt werden muss man teilweise fantastische Gebrauchtpreise für Einzelbände bezahlen (normalerweise diejenigen Bücher mit der geringsten Auflage).
was dann besonders empfindlich stört, wenn es sich bei den zyklen um so herausragende ereignisse handelt wie brins "entwicklungszyklus" mit "sonnentaucher", "sternenflut" und "entwicklungskrieg". letzteres habe ich noch immer nicht zu einem annehmbaren preis gefunden :-(
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Rusch
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Re: Zyklus steht für Zornerregend

Ungelesener Beitrag von Rusch »

breitsameter hat geschrieben:
Rusch hat geschrieben:Noch schlimmer ist die Krankheit bei Fantasy Werken. Manche Autoren scheinen nie ein Ende finden zu können und ruinieren dann alles, was sie zuvor geschaffen haben.
Eigentlich besteht das Problem doch nur bei Fantasy-Zyklen. 8) Hier schreiben manche Autoren solange weiter, bis keiner mehr ihre Werke lesen will...
George R.R. Martin wird seine Geschichte sicher zu Ende erzählen, aber das dauert halt auch ein wenig. Da darf man dann nicht ungeduldig werden. Qualität braucht seine Zeit.
Ich denke das stimmt schon, auch wenn man vielleicht mit etwas Suchen auch ein Beispiel aus der SF finden würde. Was Martin betrifft, so ist es doch so, dass wenn es zu lange dauert, man überhaupt nicht mehr weiss um was es genau ging und dann hin und wieder überlegen muss, was denn nun genau Sache war.

Andererseits: Zu warten bis der Zyklus zu Ende ist bringt oft auch nichts, denn dann sind die ersten Bände womöglich schon vergriffen. Was also machen?

Was den Entwicklungskrieg betrifft: Kaufe es Dir doch in Englisch. Das Buch war Hugo Gewinner und dürfte wohl noch verfügbar sein. US Titel: "The Uplift War"
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andreas
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Ungelesener Beitrag von andreas »

Hallo Rusch,

ich denke dem was Du schreibst ist wenig hinzu zufügen. Abfallende Qualität, Probleme mit der Beschaffung, lange Wartezeite sind Dinge über die ich mich gerne immerwieder aufrege.

Aber was mich am meisten an :kotzen: ist, daß ich nicht Schluß machen kann. Wenn ich einen Band eines Zyklus angefangen habe bleibe ich dabei. Ich muß sie alle haben unabhängig von der Qualität. Ich muß Dir nicht sagen, daß diese Einstellung nervenaufreibend und teuer ist.

Wenn man einen seltenen Band im Internet sucht, wird man schnell feststellen, daß die Preise oftmals astronomisch hoch sind. Überzogen hoch... ich werde da nie den Eindruck los vera***** zu werden. Oh man, wie oft hatte ich damals z. B. Brins "Entwicklungskieg" oder Banks "Das Spiel Azad" in der Hand. Hätte ich mir jeweils einen Karton dieser Bücher gekauft, wäre ich jetzt reich. Äh, gibt es eigentlich Leute die so ihr Geld verdienen? Gut aber das ist etwas anderes...

Den Fehler mit dem Zyklenfluch scheibe ich mir zu, man sollte einfach aufhören wenn es keinen Sinn mehr macht weiterzulesen. Es gibt noch soviel was gelesen werden möchte.

Eine Sache noch, die ich auch im "Die Narbe"-Thread erwähnt habe ist, daß man Bücher die im Englischen am Stück sind, hier im Deutschen unnötig trennt. Es man in speziellen Fällen Gründe geben zu teilen, aber im vorliegenden Fall war es denke ich war es unnötig. Hier wird süchtigen Menschen subtil mitgeteilt wie groß ihre Abhängigkeit ist.

Gruß,
andreas

P.S. oops ich war etwas langsam mit posten. Entwicklungskrieg habe ich jetzt auch auf englisch besorgt
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Ungelesener Beitrag von MTh »

Fjunch-Klick hat folgendes geschrieben:
was dann besonders empfindlich stört, wenn es sich bei den zyklen um so herausragende ereignisse handelt wie brins "entwicklungszyklus" mit "sonnentaucher", "sternenflut" und "entwicklungskrieg". letzteres habe ich noch immer nicht zu einem annehmbaren preis gefunden
Entwicklungskrieg zu bekommen habe ich auch irgendwann aufgegeben und das ganze in englischer Sprache gelesen.

@Rusch
Leider ist Brin im Original, selbst mit meinen zur damaligen Zeit guten Kenntnissen der englischen Sprache, nicht gerade einfach zu lesen.
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andy
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Ungelesener Beitrag von andy »

ganz schlimm ist meiner meinung nach das auswalzen einer idee über viele viele bände..

wie bspw. in "flusswelt". da wurden soviele sachen hineingeschrieben..ausgewalzt...ganz schlimm..

andy
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Ungelesener Beitrag von MTh »

breitsameter hat geschrieben:
Eigentlich besteht das Problem doch nur bei Fantasy-Zyklen.
Naja, leider nicht ganz.

Gerade bei Sheri S. Teppers Zyklus "Monströse Welten", ist der erste Band "Gras" auch antiquarisch relativ leicht zu bekommen, die weiteren zwei Bände werden dann entweder teuer oder man muß eine ganze Weile suchen.

Oder McMaster Bujold mit ihrer Geschichte um Barrayar. Auch hier waren die ersten Bände lange Zeit nur schwer zu bekommen. Wobei sich dort die Situation entspannt hat, als es zu einer Neuauflage kam.
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

andy hat geschrieben:ganz schlimm ist meiner meinung nach das auswalzen einer idee über viele viele bände..

wie bspw. in "flusswelt". da wurden soviele sachen hineingeschrieben..ausgewalzt...ganz schlimm..

andy
Oh ja, der Flusswelt Zylus. Florian, das haben wir ein Beispiel für eine beschissene Fortführung eines Zyklus. Beim 4. Band war es einfach zuviel. Ich sage es immer wieder: "FARMER HAT KEINE AHNUNG, WIE MAN EINEN ROMAN SCHREIBT." Anderes Beispiel: Dune Zyklus...

Ich habe mal bei Amazon nachgesehen: Puh, das sind wirklich starke Preie für den Entwicklungskrieg. 80 Euro aufwärts.... :cry:

Ich habe festgestellt, dass einige meiner Pern Bücher sich auch in dieser Preisklasse bewegen. Vielleicht verkaufe ich sie und lege mir alles mal in Englisch zu. Und mit dem Rest des Geldes mache ich mir ein schönes Wochenende.
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Die einzigen Zyklen, die ich noch lese, sind die vielgescholtenen Dune-Prequels und "Der dunkle Turm" von King. Die Resident Evil - Bücher zähle ich nicht dazu, das ist eigentlich kein richtiger Zyklus.
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

MTh hat geschrieben:
Oder McMaster Bujold mit ihrer Geschichte um Barrayar. Auch hier waren die ersten Bände lange Zeit nur schwer zu bekommen. Wobei sich dort die Situation entspannt hat, als es zu einer Neuauflage kam.
Oh ja, der Barrayar Zyklus. Das sieht ganz danach aus, als ob ich mir diesen in englisch kaufen muss.
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Ungelesener Beitrag von deval »

ich hatte zum glück einige der barrayar bücher doppelt gehabt und konnte mir vom verkauf dieser, die kaufen, die ich noch brauche. vor zwei wochen habe ich -ethan von athos- bei ebay verkauft. DAS TAT GUT!!

mir fehlen von einigen zyklen auch noch bestimmte bücher. insgesamt versuche ich 4 stück vollzählig zu bekommen. einige kann man zwar noch im laden kaufen, aber andere ... z.b. teil 6 vom kontakt zyklus kostet schon einiges. und unsere antiquariate oder trödelmärkte liefern leider auch nicht alles.
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Stefan Hoffmann
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Re: Zyklus steht für Zornerregend

Ungelesener Beitrag von Stefan Hoffmann »

Rusch hat geschrieben: Klagt doch mal auch Euer Leid. Vielleicht fühlt Ihr Euch dann besser. :lol:
Bei uns stehen 25 Bände von Robert Jordans "Rad der Zeit" herum. Der Mann scheint die perfekte Methode gefunden zu haben, sich um einen genialen Schluß herum zu drücken: Einfach immer langweiliger werden, am Ende interessiert's dann kein Schwein mehr, wie's ausgeht... :)


Stefan Hoffmann, der die Serie längst nicht mehr weiterliest, weil er sie alldieweil zum :kotzen: findet
Liest: "Cyberabad" von Ian McDonald
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Patrick
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Ungelesener Beitrag von Patrick »

MTh hat geschrieben:
breitsameter hat geschrieben:
Eigentlich besteht das Problem doch nur bei Fantasy-Zyklen.
Naja, leider nicht ganz.
Weiterhin zu "Endlos-Zyklen", die mit der Zeit schlechter werden, zähle ich auch die Jack Ryan Geschichten von Tom Clancy. Eine zeitlang war das ganz nett zu lesen, aber irgendwann ist es nur noch auf den Keks gegangen. Clancy ist ja bekannt dafür sehr realistische High-Tech Thriller zu schreiben, aber als Jack Ryan, der ja eigentlich nur ein Analyst beim CIA war, plötzlich ein russisches Atom-Uboot nebst Kapitän beim Überlaufen unterstützt, einen hochrangigen Agenten aus dem Kreml rausholt und als Vize-CIA Direktor eine interne Verschwörung aufdeckt war ja alles noch okay. Aber seitdem er auch noch den Präsidenten ersetzt hat, der ziemlich Dreck am stecken hat und jetzt als US-Präsident rummacht, ist es selbst mir als Fan über.
Als Fantasy-Gegenbeispiel führe ich die Belgariad- und Malloreon-Saga an. Es mag sein, dass das Projekt erst auf 6 Bücher (den ersten Zyklus) geplant war und der zweite einfach nachgeschoben wurde (aufgrund des großen Erfolges), macht es die Geschichte aber nicht langwierig oder gar langweilig. Beides ist toll zu lesen und geht hervorragend ineinander über.
Ich denke, es gibt Zyklen, die keiner weiteren Fortsetzung bedürfen, obwohl sie noch nicht beendet sind und es gibt auch solche, die viel zu früh enden.
Regards,
Patrick

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andy
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Ungelesener Beitrag von andy »

Patrick hat geschrieben:[Weiterhin zu "Endlos-Zyklen", die mit der Zeit schlechter werden, zähle ich auch die Jack Ryan Geschichten von Tom Clancy. Eine zeitlang war das ganz nett zu lesen, aber irgendwann ist es nur noch auf den Keks gegangen. Clancy ist ja bekannt dafür sehr realistische High-Tech Thriller zu schreiben, aber als Jack Ryan, der ja eigentlich nur ein Analyst beim CIA war, plötzlich ein russisches Atom-Uboot nebst Kapitän beim Überlaufen unterstützt, einen hochrangigen Agenten aus dem Kreml rausholt und als Vize-CIA Direktor eine interne Verschwörung aufdeckt war ja alles noch okay. Aber seitdem er auch noch den Präsidenten ersetzt hat, der ziemlich Dreck am stecken hat und jetzt als US-Präsident rummacht, ist es selbst mir als Fan über.
ein gutes beispiel aus der non-sf-ecke!
jemand sollte so autoren sagen: "komm.... hör auf mit den geschichten. denk dir was neues aus!"

das würde manchen ärger beim lesen ersparen...

andy
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