SF-Forum

Langsam verzweifle ich ... Mein Buchändler konnte mir nicht wirklich weiter helfen und nun bin ich hier gelandet.

Ich bin auf der Suche nach Lesetipps zu SciFi Romanen ohne Raumschiffe, "grüne Männchen" und mit etwas Anspruch, und TRAURIG sollen sie sein. Traurig im Sinne von emotional ergreifend, nicht unbedingt pessimistisch.... (Allerdings sollte es kein Fantasy mit irgendwelchen Königen, Herrscherreichen und Flügelwesen sein...)

Mir fällt es schwer genau zu beschreiben was ich suche, am besten mal ein paar Beispiele von Büchern die ich sehr mag:

Silverberg: Es stirbt in mir
Dick: Der dunkle Schirm
Krausser: Ultrachronos
Strugatzki: Das Experiment

Wenn ich z.B. bei amazon auf verwandte Bücher/Themen gehe, wird mir nur totaler Qustch angeboten...

Ich denke mal, ihr könnt mir ein paar gute Tipps geben ?

die einzigen bücher die mir ad hoc einfallen, ohne raumschiffe, aliens und welche traurig sind:

-die horcher- von james gunn

-die farbe von neandertaleraugen- kurzgeschichte von isaac asimov, bzw. -kind der zeit- (die gleiche geschichte, nur von robert silverberg zum roman "erweitert" - die kurzgeschichte ist aber besser)

-der zweihundertjährige- ebenfalls eine kurzgeschichte von isaac asimov, ebenfalls von robert silverberg zum roman erweitert (kurzgeschichte ist aber besser)

ich fand die drei eigentlich traurig. aber wer weiß, vielleicht fühlst du ja auch anders.

Hi,

probiers mal mit Dan Simmons "Hyperion".
Zwar fliegen ab und zu ein paar Raumschiffe durch die Gegend , emotional aber ist das Schicksal der Pilgergruppe recht ergreifend.

hey, du hast recht. wie konnte ich nur hyperion vergessen. ich glaube, das traurigste was ich jemals gelesen habe ist die geschichte von rachel weintraub. besonders als vater hat sie mich zutiefst berührt. ich konnte dem guten alten sol richtig nachfühlen.

allerdings kommen ja nicht nur raumschiffe, sondern auch aliens (shrike, auch die ousters) drin vor. ob cartsen das aber gefällt?

Da fällt mir noch ein:

Fahrenheit 451 von Bradbury
oder
Träumen Androiden von Elektrischen Schafen von Dick
oder
Der Futurologische Kongress von Lem
oder
Der brennende Mann von Alfred Bester (das kommen aber ein paar Raumschiffe vor)

noch ein, zwei nachträge:
hyperion ist übrigens das erste von 4 zyklus-büchern, das nur als warnung (wenns gefällt).
ansonsten könnte auch "sperling" was sein....auch wenn da aliens eine hauptrolle spielen, ist das ganze recht emotional gehalten.
die autorin fällt mir gerade nicht ein, "russell" oder so?
und dann noch "maemones auge" von wolfgang jeschke.

...oder "Clockwork Orange" von A. Burgess.

upanishad hat geschrieben:ansonsten könnte auch "sperling" was sein....auch wenn da aliens eine hauptrolle spielen, ist das ganze recht emotional gehalten.
die autorin fällt mir gerade nicht ein, "russell" oder so?

"Sperling" stammt von Mary Doria Russell.

Hier ein Foto der Autorin vom ElsterCon 2002:

Tips für traurige/melancholische Stories:

"The Man Who Traveled In Elephants" von Robert Heinlein
"Flowers For Algernon" von Daniel Keyes
"User Friendly" von Spider Robinson

Bernhard hat geschrieben:"Flowers For Algernon" von Daniel Keyes

Stimmt, das ist sicher ein guter Tip.
Ansonsten würde ich - da ja schon Silverbergs "Dying Inside" als Musterbeispiel genannt wurde - auch sein "Book of Skulls" empfehlen, daß ich erst vor kurzem wieder einmal mit viel Genuß gelesen habe (und dabei feststellen mußte, daß die deutsche Ausgabe in vielen kleinen Details gekürzt wurde).

alles von stanislav lem

apropos daniel keys. da fällt mir noch -radioaktiv- von ihm ein. das schicksal einer, bei einem unfall, radioaktiv verseuchten familie. alle wenden sich nach und nach von ihnen ab und zu allem überfluß wird die radioaktiv verseuchte frau auch noch schwanger.

-die feuerschneise- von james tiptree junior. gut, da gibt es auch eine alienrasse. aber die ist dem untergang geweiht und erhofft rettung von uns menschen. menschen aus unserer zeit. also, nix futuristisches. die geschichte handelt dann hauptsächlich von dem leben und leider auch sterben dieser rasse. aber sehr gut dargestellt und geschrieben.

überhaupt kommen in den (kurz)geschichten von frau tiptree jr. die zwischenmenschlichen/zwischenrassischen beziehungen fast nie zu kurz. sie hat einige sehr anrührende und bewegende geschichten geschrieben.

Danke!

Lem habe ich natürlich schon (recht viele Bücher), nur vergessen zu erwähnen.

1) Unter welchem Titel mag "The Man Who Traveled In Elephants" von Robert Heinlein auf deutsch erschienen sein? Ist es etwa "Fremder in einer fremden Welt" ?

2) Kann man Eschbachs "Der letzte seiner Art" empfehlen?

3) Kennt jemand "Das Seelenregister" von Robert Silverberg?


4) Und "(Meistermagier) Sperling" von Mary Doria Russell ist auch wirklich kein Fantasy mit Zauberern und Drachen und so ?

Carsten hat geschrieben:1) Unter welchem Titel mag "The Man Who Traveled In Elephants" von Robert Heinlein auf deutsch erschienen sein? Ist es etwa "Fremder in einer fremden Welt"?

Nein, das ist es nicht (der Originaltitel von "Fremder in einem fremden Land" ist "Stranger in a strange land") - es ist eine Kurzgeschichte, die auf deutsch "Der Mann, der in Elefanten reiste".

Robert A. Heinlein
Der Mann, der in Elefanten reiste (1988) (D)
The man who travelled in elephants (1957) (US)
Uebersetzer: Rosemarie Hundertmarck
19 S.

Wolfgang Jeschke (Hrsg.)
Heyne SF-Jahresband 1988
Heyne SF & F, 4477
3-453-01007-8

Carsten hat geschrieben:2) Kann man Eschbachs "Der letzte seiner Art" empfehlen?

Ja. 8)

Carsten hat geschrieben:3) Kennt jemand "Das Seelenregister" von Robert Silverberg?

Welcher Roman soll das sein??

Carsten hat geschrieben:4) Und "(Meistermagier) Sperling" von Mary Doria Russell ist auch wirklich kein Fantasy mit Zauberern und Drachen und so ?

Nicht "(Meistermagier) Sperling", sondern nur "Sperling". Du verwechselst das mit Ursula K. LeGuins Erdsee-Fantasy-Mehrteiler.

das du sf lesen willst ohne raumschiffe und aliens kann ich gut verstehen. geht mir manchmal auch so.

aber, warum muß sie unbedingt TRAURIG sein? haste ne depressive phase?

vielleicht solltest du in diesem fall einfach mal -das chamäleonkorps- von ron goulart lesen. da verwandelt sich der hauptdarsteller (er ist ein gestaltwandler) auch schon mal in einen tisch oder klavier und steht in der lieblingskneipe eines ganoven herum um diesen dingfest zu machen. ein schöner spaß.