SF-Forum

Neues Buch - angefangen und fertig gelesen. Es handelt es sich um "Tales from the Loop":



...wo bei ich sagen muss, ich hab mir das ganze schon 2019 gekauft, als zweites Stalenhag Buch. Das Buch hat so um die 150 Steiten... und nicht viel Test. Ich habs tatsächlich in 1 1/2 Stunden beim Sonnebbaden im Garten durchgeschaut.

Stalhag ist vor allem als Maler bekannt, für seine setsamen futuristischen Bilder, in denen riesige Roboter, komische Bauwerke und Technologie Schott ebenso ihren Plaz haben wie Saab Autos, Taktoren, Skandinavische Häuser und Kinder auf dem Weg zur Schule:



"Tales from the Loop" sind die Kindheiterinnerungen von Stalhag, der sich an die Zeit im Loop zurückerinnert. Der Loop, ein riesiger Teilchenbescheuniger in Schweden der von 1960 wärend des kalten Krieges bis 1994 in Betrieb war, drumm herum: modernste Robottechnologie, Fabriksronien, ausgemusterte Militärtechnik. Mittendrinnen: Familien die für den Loop arbiten, Kinder die in die Schule gehen. Beschieben wird ebend dieses Lebensgefühl: Das warren wir damals, das haben wir gemacht, das kam uns normal vor.

Überraschenderweise kam erst vor zwei Wochen (oder so) eine Serie auf Netfilx, die auf dem Buch beruht. Aber eine eigene Geschichte erzählt: von Leuten die da leben und was denen so wiederfährt. Hat viel von dem Look und Feel vom Buch, die Story ist nur eine andere.

Ich wusste nicht das es in den Buch auch Text gibt, sehr interessant.
Wir haben die Serie im Podcast besprochen, ist ein Amazon Orginal, also nicht auf Netflix.
Wenn jemand mal reinhören will:
http://rewrite-podcast.de/2020/04/25/ta ... -the-loop/
Die Geschichten in der Serie sind inspiriete von den Bildern von Stalhag aber geschreiben von Nathaniel Halpern.
Halpern verwendet bekannte Ideen und kleidet sie in das Gewand der Bilder von Stalhag. Vorallem die Sozialen und nicht die fantasitschen Aspekte fang ich teilweise frisch. Mein Fazit war: Muss man nicht gesehen habe, ist aber ganz nett.

Die Bilder sehen ja echt klasse aus. Bei der Serie habe ich bisher nur die ersten vier von acht Folgen geschaut. Ich fand es eigentlich sehr gut gemacht sobald ich einmal eine Folge begonnen habe: die Geschichten sind schön erzählt, interessante Charaktere, Stimmungen werden gut eingefangen. Aber irgendwie kann die Serie bei mir noch keine richtige "Langzeitmotivation" aufbauen, von wegen "Ich muss jetzt unbedingt weiterschauen." Abschließendes Urteil gibt es dann nach den nächsten vier Folgen.

Ich hab erst die erste Folge gesehen aber schon bei dieser einen sehr ähnlichen Eindruck. Die Atmosphäre ist wirklich gelungen, das Tempo seeeehr gemächlich. Wir schauen die Staffel nicht an einem Stück sondern immer mal wieder eine Folge. Ganz klassisch also wie früher.

Scotty hat geschrieben: ↑12. Mai 2020 08:39 Wir schauen die Staffel nicht an einem Stück sondern immer mal wieder eine Folge. Ganz klassisch also wie früher.

Das funktioniert bei der Serie glaube ich tatsächlich viel besser als zu bingen.

Stålenhags mittlerweile drittes Buch dieser Art ist "The Electric State":



Ich hab's gerade beendet und bin begeistert!
Die Bezeichnung "Ein illustrierter Roman" passt ziemlich gut, denn es handelt sich nicht "nur", wie man auf den ersten Blick vielleicht denken könnte, um einen Bildband mit einigen kurzen erläuternden Bildunterschriften. Der Text für sich genommen umfasst etwa Novellenlänge und würde auch fast ohne Illustrationen funktionieren. Aber das wäre natürlich nur der halbe Spaß (obgleich er auch schon sehr gelungen ist).

Erzählt wird eine Alternativwelt-Roadtrip-Geschichte, in der sich eine junge Frau in Begleitung eines mysteriösen Roboters durch ein postapokalyptisches Amerika schlägt, welches von Drohnen, Androiden und seltsam "ferngesteuerten" Menschen bevölkert ist. Wie es dazu kam, wird in Rückblenden erzählt und soll hier gar nicht näher verraten werden. Auf jeden Fall eine extrem coole Story in extrem coolem Setting.

Das Besondere an diesem Buch sind nun eben die zahlreichen ein- bis zweiseitigen Illustrationen, die so dermaßen exakt meinen Geschmack treffen, dass ich es kaum beschreiben kann. Detailliert und nahezu fotorealistisch gezeichnet, ergänzen sie den Text perfekt, indem sie einem das dystopische Szenario und die abgefahrenen Gebäude und Kreaturen aus der Sicht der Protagonistin noch einmal extra nahe bringen. Man kann natürlich erkennen, dass es (am Computer) gemalte Bilder sind, aber schon aus einem halben Meter Entfernung wirken sie bereits wie Fotografien ... was die darauf abgebildeten surrealen Szenen umso eindrücklicher macht.

Für ein Buch, das man ein einem Nachmittag durchgelesen hat, mögen 34 Euro viel erscheinen - aber da steckt so viel drin und ich werde es garantiert noch so oft zur Hand nehmen, dass es seinen Preis allemal wert ist. Supergeil!

Mittlerweile habe ich auch das frischgebackene KLP-Gewinnerbuch (international) "Tales from the Loop" nachgeholt. Auf deutsch erschienen seine frühen Bücher in etwas anderer Reihenfolge, aber das hier war im Original wohl Stålenhags erstes dieser Art.
Insgesamt gefällt es mir sowohl von den Bildern als auch der Story nicht ganz so gut wie "The Electric State", aber was heißt das schon? Es ist auf jeden Fall ebenfalls ein großer Spaß.
Die Kindheitserinnerungen (mit leichtem Coming-of-Age Touch) in dieser seltsam-mysteriösen Umgebung sind leicht unheimlich, natürlich wieder spektakulär bebildert und so richtig schön melancholisch. Einfach toll!

Ich hab "Electric State" nachgeholt, das mir seit Ewigkeiten als Unterleger für neinem Laptop dient.

Im Vergleich zu "Loop": hat mir jetzt nicht ganz sogut gefallen. Zwar hat "State" eine Story, und die ist gar nicht einmal so schlecht erzählt (besonders was den einsatz von Text und Bildern angeht), aber ich finde die Zerstreutheit von "Loop" passt irgendwie besser zu Stalenhag. Dieses Mosaik as (falschen) Kindheitserinnerungen, dieses leben in einer stukturieren aber unverständlichen Welt...