Viel Spaß beim Lesen!Die 87. Ausgabe der „phantastisch!“, die wie immer unter der Chefredaktion von Klaus Bollhöfener entstand, ist bei uns lieferbar. Das Titelbild stammt diesmal von Michael Marrak. Der Inhalt des diesmal 88seitigen Magazins sieht wie folgt aus:
Interviews:
Christian Endres: FRANÇOIS BARANGER: Der französische Illustrator über H. P. Lovecrafts Einfluss, visuelle Orthodoxie und Rassismus.
Bernd Jooß: MICHAEL SCHMIDT: Der Mann, der dem Horror in Deutschland eine Plattform bietet
René Moreau: MICHAEL STEINMANN: Lesewuth – Sollte man in so schwierigen Zeiten noch einen Verlag gründen?
Bücher, Autoren & mehr:
DOMINIK IRTENKAUF: Die phantastische Literatur: ein neuer Realismus?
JEREMIAS HEPPELER: Am Anfang der Zeit
ACHIM SCHNURRER: Schönes Biest. Wunderbarer Schrecken – Teil 1
SONJA STÖHR: Phantastisches Lesefutter für jedes Alter – Neue Kinder- und Jugendbücher
SONJA STÖHR: Die Keimzelle des Vorstadthorrors
MAIKEL EDEN FLINT: Phantastische Psyche – Sehstrahlen, Hohlwelten und Verschwörungstheorien
MATTHIAS HOFMANN: Streifzüge durch die Welt der literarischen Science Fiction Folge 13 – Der ewige Krieg
CHRISTIAN ENDRES: Rabbits. Spiel um dein Leben
Phantastische Nachrichten zusammengestellt von Horst Illmer
Rezensionen:
Michael Siefener: „Der schwarze Atem Gottes“
Jeffrey Thomas: „Father Venn“
Martin Quenehen & Bastien Vivès: „Corto Maltese: Schwarzer Ozean“
Guillaume Mazurage: „Sea Shepherd: Milagro“
Michele K. Troy „Die Albatross Connection. Drei Glücksritter und das Dritte Reich“
Ulrike Serowy: „Wölfe vor der Stadt“
Marco Theiss: „Doowylloh“
Tade Thompson „Rosewater – Der Aufstand“
John Langan: „Der Angler“
Comics & Filme:
OLAF BRILL & MICHAEL VOGT: Ein seltsamer Tag – Teil 47
THORSTEN HANISCH: Die Unheimlichen – Die Grusel-Comic-Reihe im Überblick
FARBFILM FERGUSON: Phantastik in Film-im-Film-Filmen
ALEXANDER NYM: 1982 – Das Jahr der langlebigen Legenden
Storys:
LUCY GUTH: Die Einhörner
ROLAND GROHS: Dornröschen, schlafe hundert Jahr
MICROSTORY: VOLKER DORNEMANN: Mythos
Rubriken:
KLAUS BOLLHÖFENER: Editorial
LARS BUBLITZ: Comic-Strip
STEFFEN BOISELLE: Cartoon
MATTHIAS HOFMANN: Mitarbeiter-Projekte
JAN HOFFMANN: Comic-Strip
RÜDIGER SCHÄFER: Phantastische Zitate
phantastisch! 87
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phantastisch! 87
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Re: phantastisch! 87
Bevor die Eindrücke zu lange ablagern, seien sie hier kurz fixiert:
Das Titelbild stammt diesmal von Michael Marrak.
Gelernt ist gelernt. Michael arbeitet mit dem Blau-Geld-Komplementärkontrast und schafft eine eisige, bedrohliche Atmosphäre mit der Fantasy-Version von Darth Vader und seinen drei Höllenhunden. Das gelbe Kopftuch macht ein unsichtbares Wesen sichtbar.
Auf den ersten Blick mochte ich das TiBi nicht besonders. Aber je mehr ich mich damit auseinander setze, desto besser gefällt es mir.
Der Inhalt des diesmal 88seitigen Magazins ...
Kleiner Spoiler: Wenn der Inhalt so gut ist, dann dürfen es gern ein paar Seiten mehr sein.
Phantastische Nachrichten zusammengestellt von Horst Illmer
Wie lange füllt HI diese Rubrik nun schon zuverlässig und auf hohem Niveau mit Nachrufen (diesmal zum Glück nur einer auf Angélica Gorodischer) und Kurz-Rezensionen über primäre und sekundäre Neuerscheinungen? Als Kauf- und Lesekandidaten vorgemerkt habe ich mir "Athos 2643" von Niels Westerboer, Kay Dicks "Sie", "Die letzte Kosmonautin" von Brandon Q. Morris, die deutsche Erstveröffentlichung von Edgar Allen Poes "Erzählungen des Folio Club", Sven Hanuscheks Biographie über "Anro Schmidt", sowie mit Einschränkungen Erik D. Schulz' KI-Thriller "Weltmacht ohne Menschen". Am Ende werde ich wieder froh sein, wenn ich auch nur ein Buch davon lesen werde.
Interviews:
Christian Endres: FRANÇOIS BARANGER: Der französische Illustrator über H. P. Lovecrafts Einfluss, visuelle Orthodoxie und Rassismus.
F.B. hat einige Lovecraft-Texte illustriert. Er spricht über seine Lovecraft-Faszination, seine Arbeitsweise und wie er mit Lovecrafts teils problematischen politischen Ansichten umgeht. Barangers Bilder gefallen mir, aber auch damit wird er meine wenig positive Meinung über den Horror-Autor Lovecraft nicht ändern.
Bernd Jooß: MICHAEL SCHMIDT: Der Mann, der dem Horror in Deutschland eine Plattform bietet
Ein Interview mit dem Ernstfall! Michael, der in diesem Forum als "mammut" unterwegs ist, hat sich als Autor, Herausgeber verschiedenster Anthologien und als Initiator des "Vincent Preis" hervorgetan. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Michael Schmidts Wirken für den deutschen Horror mit diesem Interview einmal bekannt gemacht und gewürdigt wird.
René Moreau: MICHAEL STEINMANN: Lesewuth – Sollte man in so schwierigen Zeiten noch einen Verlag gründen?
Die kurze Antwort lautet: Ja. Vor allem, wenn es ein "Verlag für alles andere" ist.
Bücher, Autoren & mehr:
DOMINIK IRTENKAUF: Die phantastische Literatur: ein neuer Realismus?
DI stellt sich der Frage, ob und in wie weit near-future-SF eine neue Art von Realismus ist. Er macht sich dazu viele kluge Gedanken, die ich gern gelesen habe, und arbeitet sich an Zitaten von Kim Stanley Robinson, Tzvetan Todorov, Franrk Schätzing und anderen schlauen Köpfen ab. Aber irgendwie konnte ich bei der Erstlektüre keinen stringenten Verlauf und keine klaren Thesen extrahieren. Vielleicht muss ich dem Artikel eine zweite Chance geben.
JEREMIAS HEPPELER: Am Anfang der Zeit
Jeremias Heppler berichtet über die chaotische Entstehung seines Films "CAPSLOCK SUPERSTAR samplen den Urknall". Der Film wurde mit den beiden Darstellern Jessica Jurassica und DAIF in einer Kunstgalerie gedreht. Welch ein haarsträubender Unsinn! Anders ausgedrückt: Ein MUST-SEE!
ACHIM SCHNURRER: Schönes Biest. Wunderbarer Schrecken – Teil 1
Schnurrer hat wieder einmal archäologische Forschungen in seiner Kuriositäten-Bibliothek durchgeführt und ein erstaunliches Relikt zu Tage gefördert: die Sammlung "Ergötzliche Nächte" von Giovan Fracesco Straparola aus Caravaggio. Er sortiert "Prinz Schwein" aus der gleichnamigen Novelle in das Spannungsfeld zwischen Vlad III., genannt Dracula, und dessen Widersacher Sultan Mehmed II. ein. Am Ende rekurriert er auf die Geschichte von "Amor und Psyche" und verspricht eine Fortsetzung, auf deren große Zahl wir treuen Schnurrer-Fans natürlich aus tiefstem Herzen hoffen.
SONJA STÖHR: Phantastisches Lesefutter für jedes Alter – Neue Kinder- und Jugendbücher
Diesmal etwas intensiver gelesen, auf viele interessante Ansätze gestoßen, aber dennoch keinen Kandidaten für meine Leseliste gefunden. Was Sonja Stöhrs verdienstvoller Arbeit an dieser Rubrik keinen Abbruch tut!
SONJA STÖHR: Die Keimzelle des Vorstadthorrors
Sonja Stöhr stellt die US-Autorin Christina Dalcher und ihre Werke "Vox" und "Q" vor, labelt sie als "feministische Science Fiction" und vergleicht sie mit Ira Levin und Margaret Atwood. Letzterer Vergleich reicht schon, um sie von meiner Liste zu stoßen. Ich halte Margaret Atwood einfach für überschätzt.
MAIKEL EDEN FLINT: Phantastische Psyche – Sehstrahlen, Hohlwelten und Verschwörungstheorien
Flint beschäftigt sich mit der Idee von Sehstrahlen, also Strahlen, die von den Augen ausgesandt werden, um den Sehvorgang zu ermöglichen oder zu erweitern. Nachdem diese ursprüngliche Idee von Pythagoras heute als verfehlt gilt (ganz im Gegensatz zu seiner bahnbrechenden Formel über Flächeninhalte über den Katheten und der Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks), feiert sie vor allem in Superhelden-Comics fröhliche Urständ. Man denke nur an Supermans Infrarot-, Hitze- und Röntgenblick.
Ebenso arbeitet sich Flint an der Hohlwelt-Hypothese ab, de insbesondere Eingang in die Perry-Rhodan-Serie gefunden hat. Und das macht er richtig interessant und kenntnisreich. Dass er auf den deutschen SF-Autor Paul A. Müller (bekannt als "Sun Koh"-Autor Lok Wyler bzw. unter seinem Nachkriegs-Pseudonym Freder van Holk) als einen der fanatischten Verfechter der Hohlwelt-Theorie nicht eingeht, sei ihm gerne verziehen.
MATTHIAS HOFMANN: Streifzüge durch die Welt der literarischen Science Fiction Folge 13 – Der ewige Krieg
Hofmanns Wahl für den 13. Streifzug wurde durch den Ukraine-Krieg beeinflusst. Koinzidenterweise hatte ich mir Haldemans Klassiker "Der ewige Krieg" (OT: "Forever War") vor kurzem zugelegt, um endlich eine weit klaffende Lektürelücke zu schließen. Hofmann erwähnt inhaltlich genug, um sich weiter auf die Lektüre zu freuen, aber nicht zu viel, als dass er schon alles verraten hätte. Vielmehr ordnet er den Roman in das Subgenre der Military SF und andere Antikriegsromane ein. Vor allem aber geht er auf die Person Joe Haldeman ein, und das mit viel Kenntnis und Sympathie.
Ich freue mich auf noch viele weitere Streifzüge durch die Welt der lietrarischen SF mit Matthias Hofmann.
CHRISTIAN ENDRES: Rabbits. Spiel um dein Leben
CE stellt Terry Miles' Roman "Rabbits. Spiel um den Leben" vor, der anscheinend auf einem gleichnamigen Podcast des Autos basiert. Hat offenbar keinen tieferen Eindruck bei mir hinterlassen.
Rezensionen:
Allesamt getreulich inkorporiert. Zum Lesen vorgemerkt habe ich mir Michele K. Troys „Die Albatross Connection. Drei Glücksritter und das Dritte Reich“ sowie mit Einschränkungen Marco Theiss' „Doowylloh“. Die verborgene Bedeutung des letzten Titels erschließt sich, wenn man ihn rückwärts liest.
Comics & Filme:
OLAF BRILL & MICHAEL VOGT: Ein seltsamer Tag – Teil 47
Unser Roboterheld wird in den Untiefen moderner Kunst gefangen - und dadurch selbst zum Kunstwerk. Auch nach 47 Strips hat sich die Reihe noch lange nicht abgenutzt.
THORSTEN HANISCH: Die Unheimlichen – Die Grusel-Comic-Reihe im Überblick
TH stellt die Comic-Reihe "Die Unheimlichen" vor, in denen literarische Vorlagen von Sophokles bis zu einer Zombie-Story von Sarah Khan aus dem Jahr 2013. Ein ambitioniertes Projekt!
FARBFILM FERGUSON: Phantastik in Film-im-Film-Filmen
FF stellt Filme über das Filmemachen vor, die mehr oder weniger phantastische Elemente beinhalten. Und das liest sich wieder einmal hochspannend und sehr interessant.
ALEXANDER NYM: 1982 – Das Jahr der langlebigen Legenden
Alexander Nym erinnert an drei Filme aus dem Jahr 1982, die damals gegenüber dem Blockbuster "E.T." vielleicht etwas abfielen, sich aber auf der Langstrecke als kultbildend und einflußreich erweisen: "Star Trek II: Der Zorn des Khan", "Tron" und "Blade Runner".
Nym gelingt es, die Errungenschaften der Filme herauszustellen und warum sie sich trotz fehlenden Kassenerfolgs als Meilensteine des Genres erwiesen. Mit hochroten Ohren gelesen!
Storys:
LUCY GUTH: Die Einhörner
Ein Zehnjähriger hat an Bord eines Raumschiffs ein Einhorn gesehen. Obwohl er bereits seine Geistreinigung erhalten hatte und somit nicht mehr von der Krankheit der Phantasie befallen werden könnte. Als immer mehr Personen an Bord die Einhörner sehen, muss der Kapitän irgendwann der Wahrheit ins Auge sehen.
Nette Idee, ordentlicher Plot, gut geschrieben. Gern gelesen.
ROLAND GROHS: Dornröschen, schlafe hundert Jahr
Eine stufenweise Reise in den Wahnsinn. Kurz, prägnant, abgründig!
MICROSTORY: VOLKER DORNEMANN: Mythos
Dornemanns Microstorys leben von den Ideen und deren Inszenierung. Es gehört schon einiges dazu, beides immer wieder derart kurz und derart gut hinzukriegen.
Rubriken:
KLAUS BOLLHÖFENER: Editorial
KB freut sich über das TiBi von Michael Marrak und ergänzt es um eine Anekdote aus Marraks Korrespondenz mit Charles Platt. Außerdem wird zum ersten mal mein Name im Editorial erwähnt - als einer von 10 Gewinnern des Comic-Sammelbands "Ein seltsamer Tag: Robotermärchen". Vielen Dank dafür, das Exemplar habe ich schon erhalten und mich sehr darüber gefreut!
LARS BUBLITZ: Comic-Strip
Kaffee ist ein ganz besonderer Saft. Bublitz' Humor ist nichts für mich. Und umgekehrt.
STEFFEN BOISELLE: Cartoon
Wenn man ein Zitat in einer Sprechblase als solches kennzeichnen muss, geht der Witz verloren.
MATTHIAS HOFMANN: Mitarbeiter-Projekte
Hofmann berichtet über das Comic-Magazin ALFONZ. Viel Freude und viel Erfolg dabei!
JAN HOFFMANN: Comic-Strip
Ein Schrott-Poet wird auf den Boden des Schrottplatzes, ähm, der Tatsachen zurückgeholt. Wieder ein niedlicher Strip vom interstellaren Wertstoffhof.
RÜDIGER SCHÄFER: Phantastische Zitate
Sehr schöne Zitatensammlung! Die wenigsten haben mit Phantastik zu tun, aber sie sind allesamt wirklich phantastisch.
Fazit:
Eine rundum sehr gute Ausgabe, die ich nahezu komplett gelesen habe. Alle Artikel habe ich gern gelesen. Die Story-Abteilung wird mE immer besser. Es ist schwer, aus einer derart ausgeglichenen, auf gleichbleibend hohem Niveau agierenden Ausgabe Highlights zu identifizieren. Aber hier sind meine: Schnurrers Abhandlung über Caravaggios "Ergötzliche Nächte", Hofmanns Streifzug durch "Der ewige Krieg" und Alexander Nyms Reminiszenz an drei Filme aus dem Jahr 1982, die erst im Laufe der Zeit zu Klassikern wurden.
Jetzt freue ich mich auf die Egal-Ausgabe #88. Mit hoffentlich ebensovielen Seiten.
Gruß
Ralf
Das Titelbild stammt diesmal von Michael Marrak.
Gelernt ist gelernt. Michael arbeitet mit dem Blau-Geld-Komplementärkontrast und schafft eine eisige, bedrohliche Atmosphäre mit der Fantasy-Version von Darth Vader und seinen drei Höllenhunden. Das gelbe Kopftuch macht ein unsichtbares Wesen sichtbar.
Auf den ersten Blick mochte ich das TiBi nicht besonders. Aber je mehr ich mich damit auseinander setze, desto besser gefällt es mir.
Der Inhalt des diesmal 88seitigen Magazins ...
Kleiner Spoiler: Wenn der Inhalt so gut ist, dann dürfen es gern ein paar Seiten mehr sein.
Phantastische Nachrichten zusammengestellt von Horst Illmer
Wie lange füllt HI diese Rubrik nun schon zuverlässig und auf hohem Niveau mit Nachrufen (diesmal zum Glück nur einer auf Angélica Gorodischer) und Kurz-Rezensionen über primäre und sekundäre Neuerscheinungen? Als Kauf- und Lesekandidaten vorgemerkt habe ich mir "Athos 2643" von Niels Westerboer, Kay Dicks "Sie", "Die letzte Kosmonautin" von Brandon Q. Morris, die deutsche Erstveröffentlichung von Edgar Allen Poes "Erzählungen des Folio Club", Sven Hanuscheks Biographie über "Anro Schmidt", sowie mit Einschränkungen Erik D. Schulz' KI-Thriller "Weltmacht ohne Menschen". Am Ende werde ich wieder froh sein, wenn ich auch nur ein Buch davon lesen werde.
Interviews:
Christian Endres: FRANÇOIS BARANGER: Der französische Illustrator über H. P. Lovecrafts Einfluss, visuelle Orthodoxie und Rassismus.
F.B. hat einige Lovecraft-Texte illustriert. Er spricht über seine Lovecraft-Faszination, seine Arbeitsweise und wie er mit Lovecrafts teils problematischen politischen Ansichten umgeht. Barangers Bilder gefallen mir, aber auch damit wird er meine wenig positive Meinung über den Horror-Autor Lovecraft nicht ändern.
Bernd Jooß: MICHAEL SCHMIDT: Der Mann, der dem Horror in Deutschland eine Plattform bietet
Ein Interview mit dem Ernstfall! Michael, der in diesem Forum als "mammut" unterwegs ist, hat sich als Autor, Herausgeber verschiedenster Anthologien und als Initiator des "Vincent Preis" hervorgetan. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Michael Schmidts Wirken für den deutschen Horror mit diesem Interview einmal bekannt gemacht und gewürdigt wird.
René Moreau: MICHAEL STEINMANN: Lesewuth – Sollte man in so schwierigen Zeiten noch einen Verlag gründen?
Die kurze Antwort lautet: Ja. Vor allem, wenn es ein "Verlag für alles andere" ist.
Bücher, Autoren & mehr:
DOMINIK IRTENKAUF: Die phantastische Literatur: ein neuer Realismus?
DI stellt sich der Frage, ob und in wie weit near-future-SF eine neue Art von Realismus ist. Er macht sich dazu viele kluge Gedanken, die ich gern gelesen habe, und arbeitet sich an Zitaten von Kim Stanley Robinson, Tzvetan Todorov, Franrk Schätzing und anderen schlauen Köpfen ab. Aber irgendwie konnte ich bei der Erstlektüre keinen stringenten Verlauf und keine klaren Thesen extrahieren. Vielleicht muss ich dem Artikel eine zweite Chance geben.
JEREMIAS HEPPELER: Am Anfang der Zeit
Jeremias Heppler berichtet über die chaotische Entstehung seines Films "CAPSLOCK SUPERSTAR samplen den Urknall". Der Film wurde mit den beiden Darstellern Jessica Jurassica und DAIF in einer Kunstgalerie gedreht. Welch ein haarsträubender Unsinn! Anders ausgedrückt: Ein MUST-SEE!
ACHIM SCHNURRER: Schönes Biest. Wunderbarer Schrecken – Teil 1
Schnurrer hat wieder einmal archäologische Forschungen in seiner Kuriositäten-Bibliothek durchgeführt und ein erstaunliches Relikt zu Tage gefördert: die Sammlung "Ergötzliche Nächte" von Giovan Fracesco Straparola aus Caravaggio. Er sortiert "Prinz Schwein" aus der gleichnamigen Novelle in das Spannungsfeld zwischen Vlad III., genannt Dracula, und dessen Widersacher Sultan Mehmed II. ein. Am Ende rekurriert er auf die Geschichte von "Amor und Psyche" und verspricht eine Fortsetzung, auf deren große Zahl wir treuen Schnurrer-Fans natürlich aus tiefstem Herzen hoffen.
SONJA STÖHR: Phantastisches Lesefutter für jedes Alter – Neue Kinder- und Jugendbücher
Diesmal etwas intensiver gelesen, auf viele interessante Ansätze gestoßen, aber dennoch keinen Kandidaten für meine Leseliste gefunden. Was Sonja Stöhrs verdienstvoller Arbeit an dieser Rubrik keinen Abbruch tut!
SONJA STÖHR: Die Keimzelle des Vorstadthorrors
Sonja Stöhr stellt die US-Autorin Christina Dalcher und ihre Werke "Vox" und "Q" vor, labelt sie als "feministische Science Fiction" und vergleicht sie mit Ira Levin und Margaret Atwood. Letzterer Vergleich reicht schon, um sie von meiner Liste zu stoßen. Ich halte Margaret Atwood einfach für überschätzt.
MAIKEL EDEN FLINT: Phantastische Psyche – Sehstrahlen, Hohlwelten und Verschwörungstheorien
Flint beschäftigt sich mit der Idee von Sehstrahlen, also Strahlen, die von den Augen ausgesandt werden, um den Sehvorgang zu ermöglichen oder zu erweitern. Nachdem diese ursprüngliche Idee von Pythagoras heute als verfehlt gilt (ganz im Gegensatz zu seiner bahnbrechenden Formel über Flächeninhalte über den Katheten und der Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks), feiert sie vor allem in Superhelden-Comics fröhliche Urständ. Man denke nur an Supermans Infrarot-, Hitze- und Röntgenblick.
Ebenso arbeitet sich Flint an der Hohlwelt-Hypothese ab, de insbesondere Eingang in die Perry-Rhodan-Serie gefunden hat. Und das macht er richtig interessant und kenntnisreich. Dass er auf den deutschen SF-Autor Paul A. Müller (bekannt als "Sun Koh"-Autor Lok Wyler bzw. unter seinem Nachkriegs-Pseudonym Freder van Holk) als einen der fanatischten Verfechter der Hohlwelt-Theorie nicht eingeht, sei ihm gerne verziehen.
MATTHIAS HOFMANN: Streifzüge durch die Welt der literarischen Science Fiction Folge 13 – Der ewige Krieg
Hofmanns Wahl für den 13. Streifzug wurde durch den Ukraine-Krieg beeinflusst. Koinzidenterweise hatte ich mir Haldemans Klassiker "Der ewige Krieg" (OT: "Forever War") vor kurzem zugelegt, um endlich eine weit klaffende Lektürelücke zu schließen. Hofmann erwähnt inhaltlich genug, um sich weiter auf die Lektüre zu freuen, aber nicht zu viel, als dass er schon alles verraten hätte. Vielmehr ordnet er den Roman in das Subgenre der Military SF und andere Antikriegsromane ein. Vor allem aber geht er auf die Person Joe Haldeman ein, und das mit viel Kenntnis und Sympathie.
Ich freue mich auf noch viele weitere Streifzüge durch die Welt der lietrarischen SF mit Matthias Hofmann.
CHRISTIAN ENDRES: Rabbits. Spiel um dein Leben
CE stellt Terry Miles' Roman "Rabbits. Spiel um den Leben" vor, der anscheinend auf einem gleichnamigen Podcast des Autos basiert. Hat offenbar keinen tieferen Eindruck bei mir hinterlassen.
Rezensionen:
Allesamt getreulich inkorporiert. Zum Lesen vorgemerkt habe ich mir Michele K. Troys „Die Albatross Connection. Drei Glücksritter und das Dritte Reich“ sowie mit Einschränkungen Marco Theiss' „Doowylloh“. Die verborgene Bedeutung des letzten Titels erschließt sich, wenn man ihn rückwärts liest.
Comics & Filme:
OLAF BRILL & MICHAEL VOGT: Ein seltsamer Tag – Teil 47
Unser Roboterheld wird in den Untiefen moderner Kunst gefangen - und dadurch selbst zum Kunstwerk. Auch nach 47 Strips hat sich die Reihe noch lange nicht abgenutzt.
THORSTEN HANISCH: Die Unheimlichen – Die Grusel-Comic-Reihe im Überblick
TH stellt die Comic-Reihe "Die Unheimlichen" vor, in denen literarische Vorlagen von Sophokles bis zu einer Zombie-Story von Sarah Khan aus dem Jahr 2013. Ein ambitioniertes Projekt!
FARBFILM FERGUSON: Phantastik in Film-im-Film-Filmen
FF stellt Filme über das Filmemachen vor, die mehr oder weniger phantastische Elemente beinhalten. Und das liest sich wieder einmal hochspannend und sehr interessant.
ALEXANDER NYM: 1982 – Das Jahr der langlebigen Legenden
Alexander Nym erinnert an drei Filme aus dem Jahr 1982, die damals gegenüber dem Blockbuster "E.T." vielleicht etwas abfielen, sich aber auf der Langstrecke als kultbildend und einflußreich erweisen: "Star Trek II: Der Zorn des Khan", "Tron" und "Blade Runner".
Nym gelingt es, die Errungenschaften der Filme herauszustellen und warum sie sich trotz fehlenden Kassenerfolgs als Meilensteine des Genres erwiesen. Mit hochroten Ohren gelesen!
Storys:
LUCY GUTH: Die Einhörner
Ein Zehnjähriger hat an Bord eines Raumschiffs ein Einhorn gesehen. Obwohl er bereits seine Geistreinigung erhalten hatte und somit nicht mehr von der Krankheit der Phantasie befallen werden könnte. Als immer mehr Personen an Bord die Einhörner sehen, muss der Kapitän irgendwann der Wahrheit ins Auge sehen.
Nette Idee, ordentlicher Plot, gut geschrieben. Gern gelesen.
ROLAND GROHS: Dornröschen, schlafe hundert Jahr
Eine stufenweise Reise in den Wahnsinn. Kurz, prägnant, abgründig!
MICROSTORY: VOLKER DORNEMANN: Mythos
Dornemanns Microstorys leben von den Ideen und deren Inszenierung. Es gehört schon einiges dazu, beides immer wieder derart kurz und derart gut hinzukriegen.
Rubriken:
KLAUS BOLLHÖFENER: Editorial
KB freut sich über das TiBi von Michael Marrak und ergänzt es um eine Anekdote aus Marraks Korrespondenz mit Charles Platt. Außerdem wird zum ersten mal mein Name im Editorial erwähnt - als einer von 10 Gewinnern des Comic-Sammelbands "Ein seltsamer Tag: Robotermärchen". Vielen Dank dafür, das Exemplar habe ich schon erhalten und mich sehr darüber gefreut!
LARS BUBLITZ: Comic-Strip
Kaffee ist ein ganz besonderer Saft. Bublitz' Humor ist nichts für mich. Und umgekehrt.
STEFFEN BOISELLE: Cartoon
Wenn man ein Zitat in einer Sprechblase als solches kennzeichnen muss, geht der Witz verloren.
MATTHIAS HOFMANN: Mitarbeiter-Projekte
Hofmann berichtet über das Comic-Magazin ALFONZ. Viel Freude und viel Erfolg dabei!
JAN HOFFMANN: Comic-Strip
Ein Schrott-Poet wird auf den Boden des Schrottplatzes, ähm, der Tatsachen zurückgeholt. Wieder ein niedlicher Strip vom interstellaren Wertstoffhof.
RÜDIGER SCHÄFER: Phantastische Zitate
Sehr schöne Zitatensammlung! Die wenigsten haben mit Phantastik zu tun, aber sie sind allesamt wirklich phantastisch.
Fazit:
Eine rundum sehr gute Ausgabe, die ich nahezu komplett gelesen habe. Alle Artikel habe ich gern gelesen. Die Story-Abteilung wird mE immer besser. Es ist schwer, aus einer derart ausgeglichenen, auf gleichbleibend hohem Niveau agierenden Ausgabe Highlights zu identifizieren. Aber hier sind meine: Schnurrers Abhandlung über Caravaggios "Ergötzliche Nächte", Hofmanns Streifzug durch "Der ewige Krieg" und Alexander Nyms Reminiszenz an drei Filme aus dem Jahr 1982, die erst im Laufe der Zeit zu Klassikern wurden.
Jetzt freue ich mich auf die Egal-Ausgabe #88. Mit hoffentlich ebensovielen Seiten.
Gruß
Ralf
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!