Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Science Fiction in Buchform
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Knochenmann
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Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Och, ein kleiner Eschbach geht immer.

Bild

10%

Zur Handlung: die spielt offenbar in einemt postkapitalistischen Utopie im Jahre 2067. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, das hat was mit dem Freiheitsgeld zu tun.

Die Handlung beginnt mit dem Absturz und dem Tod eine TikTokern, die auch die Enkelin vom ehemaligen Bundespräsidenten Vetinari (!!!) ist, und der wiederum hat damals das Freiheitsgeld in Deuschland eingeführt, soviel zum Hook und zum Hintergrund.

Protagonisten: Ahmet Müller, Polizist, der bei einem Drogenhandel mit dem Messer angegriffen wurde. Nicht vom Drogenhändler, der war legal und hatte alle Papiere dabei, sondern vom Kunden, der hatte wohl Schwarzgeld und wollte nicht erwischt weden. Wo Polizist, da auch Mord, der noch nicht passiert ist aber so sicher kommt wie das Amen in der Kirche.

Dann noch: frischvermähltes Ehepaar, das in eine Gated Community gezogen ist, wo die Schönen und Reichen, besonders aber die Alten und Reichen wohnen. Er: Trainer und Krankenpfleger, dermit Ex-Bh Vetinari arbeitet. Sie: kommt aus einer armen Familie (mit schlechten Vater der miese Geschäftsideen hatte), lebt jetzt in diesem Utopia und zudem will sie ein Buch schrieben. Findet ein Stofftier das wohl Kindern der Vormieter gehört hat, was zweifelsohne eine Handlung auftuen wird die die Schattenseiten der Utopie aufzeigen wird.

Ich hab mich im Vorfeld nicht über das Buch informiert und bin gespannt.
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Knochenmann
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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

30%

Da wo die eine Familie von "normal" in die Oase (die gated community) aufgestiegen ist, da ist die andere Familie abgestiegen. So bekommen wir beide seiten der Medaile präsentiert.

das DÜSTERE GEHEIMNISS hinter der Oase nicht auch Form an:
Valentin (der Ehemann) bekommt sein Blut gewaschen und irgendwas wird daraus entfert... ein Protohormon. Hinterher fühlt er sich matt und ausgelaugt. Da muss man keine Cassandra zu sein um zu wissen: Das Jugendserum bekommen natürlich die Promis und die Reichen, die auch in der Oase wohnen um ewig jung zu bleiben. Eine Methapher auf die oberschicht die den normalen Menschen die Seele aus dem Leib saugt? Bestimmt. Da kommt aber wohl noch mehr
Auch der Messerstecher aus dem ersten Kapitel scheint noch eine Rolle zu spielen. Dennoch: viel ist noch nicht passiert was einen Plot erkennen lässt.

Schönes Detail: "Da war doch der eine Typ der vor 50 Jahren den mars besiedeln wollte, ich hab nur den Namen vergessen".

Eine Zukunft in der sich keiner mehr an Elon Musk erinnern kann kann nicht von grundauf schlecht sein.
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Knochenmann
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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

50%

Das ist jetzt nciht das beste Buch von Eschbach, von der schriftstellerischen Seite her (NSA fand ich da besser), aber immer noch sehr solide.

Polizist: ist jetzt in von der Steuer in die Kriminalabteilung gewechselt, und wie auf Bestellung gibts zwei interresante Todesfälle.

Neuverheiratete: Er wird von der Arbeit ausgesaugt, Sie: will ein Buch schreiben. Nur schreiben alle anderen ja auch Bücher, was soll man den auch sonst tun? Bestätigt meine Meinung: Dystopie und Utopie sind nur zwei Seiten der gleichen Münze.

Die Abgestiegenen: ein sinnvolles Leben mit Freiheitsgeld ist schwer aber möglich. Es gibt nur haufenweise Leute die NICHTS mit der Freiheit anfangen wollen oder können. Fängt schon bei Kindern an... wozu in die schule gehen wenn man ohnehin nichts werden kann / wird)

Ein Thema das noch etwas... Gewicht... hat: Kinder.
Auffällig viel unfruchtbarkeit die sich auf alle Protagonisten verteilt. Zuviel um nicht noch wichtig zu werden. Auserdem: künstliche Befruchtung ist illegal (aus Gründen)
Was die zukünfitge Handlung angeht, ich hab so meine Vermutungen:
Die Reichen haben ein Programm am Start um Menschen zu reduzieren durch künstliche Unfuchtbarkeit. Die riesigen NAturschutzgebiete die von Reichen gekauft werden? Da wohnt doch wer. Und dieses Hormon das abgezapft wird...
da sind mir ein paar viele Topose am Start die mich arg viel an moderene Verschrörungstheorien erinnern, ich hoffe das wird zufriedenstellend aufgelöst.
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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Knochenmann hat geschrieben: 1. September 2022 10:52 Was die zukünfitge Handlung angeht, ich hab so meine Vermutungen:
Ich bin heute morgen nach einem Anfall von Schlaflosigkeit fertig geworden und muss sagen – Deine Vermutungen sind nicht so abwegig.
Bin auch noch etwas unentschlossen darüber, was mir der Roman sagen will.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Knochenmann
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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Ich finde das alles mit der grobel Kelle aufgetragen. Da muss man schon blind sein um diese ganzen gestreuten Andeutungen...
Unfruchtbarkeit, ausdehnung er Naturschutzgebiete, höhre Steuern neben den Naturschutzgebieten, jeder hat heuschnupfen, persönliche Medikamente usw
nicht mitzubekommen.

Aber villeicht urteile ich da nur vorschnell von meiner Position als Nur-SF Leser, ich bin wohl nciht das primäre Publikum. Ich finde trozdem: hätte man eleganter lösen können.
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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Fertig

Das Buch ist so... ich hatte mir irgendwie mehr erhofft.

Es gibt eine Krimi/Thiller Handlung, aber die ist jetzt nicht soooo umfangreich. Es gibt daily life, aber das ist sehr lückenhaft. Es gibt eine Utopie/Dystopie, aber die ist mir zu speziell.

Musste an Ian Banks danken "Geld ist ein Zeichen für Armut" und David Marusek, an den Betrug der Eliten.
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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Dunkelwolke »

Moin,

in der gestrigen Live-Aufnahme der 70.ten Folge des Podcast eat.READ.sleep in der Hamburger Fabrik wurde Freiheitsgeld für die 71. Folge ausgelost.
Eins der ca. 8 zu besprechenden Bücher wird immer aus der aktuellen Bestsellerliste ausgelost, nun traf es Andreas :wink: . Ich warte mit dem Lesen auf das Taschenbuch, ein gebundenes Buch sieht neben lauter Taschenbüchern im Regal einfach doof aus. Und ja, Sven Regener (Gast der 70.ten Folge), es gibt noch andere Gründe auf das Taschenbuch zu warten 8-) .
Wenn die Tränen getrocknet sind, wird er allein vorwärts gehen. Am Horizont blitzt es schon, die Erde bäumt sich auf, ringsherum ergießt sich die Feuerbrunst. Er wird vorwärts gehen zu dem Krieg, der ihm schon entgegenkommt.

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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Flossensauger »

Knochenmann hat geschrieben: 12. September 2022 10:37 Musste an Ian Banks denken "Geld ist ein Zeichen für Armut"
Da bin ich gerade betriebsblind, zähle ich doch den Autor zu einen meinen liebsten. Gibt's da eine konkrete Textstelle oder meinst du generell das Leben innerhalb der "Kultur"? (Letzteres täte passen meiner Lesart nach.)
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Knochenmann
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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Das ist ein Zitat, ich glaube es ist aus "Einsatz der Waffen"
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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Flossensauger »

Knochenmann hat geschrieben: 15. September 2022 20:18 Das ist ein Zitat, ich glaube es ist aus "Einsatz der Waffen"
Eines meiner Lieblinge. Hatte ich damals bei erscheinen auf Englisch gelesen. Danke!
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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Knochenmann hat geschrieben: 15. September 2022 20:18 Das ist ein Zitat, ich glaube es ist aus "Einsatz der Waffen"
Das ist der erste Satz der Kurzgeschichte "Ein Geschenk der Kultur":
Geld ist ein Zeichen von Armut. Das ist eine alte Kultur-Redewendung, an die ich mich hin und wieder erinnere, besonders wenn ich in Versuchung gerate, etwas zu tun, das ich, wie ich weiß, nicht tun sollte, und bei dem es um Geld geht (wobei geht es nicht darum?).
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Flossensauger
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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Flossensauger »

aah!

Weiss noch genau, wie schwer es damals war (für mich) an die Kurzgeschichtensammlung zu kommen, die war ja auf deutsch sofort ausverkauft und dann auch lange nur teuer zu erstehen.

Habe die Story damals in der Uni-Bib als Lesexemplar gelesen, die man tatsächlich dann auch noch vor Ort wieder abgeben musste.

Danke!
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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

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Re: Freiheitsgeld - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Max Sinister »

Seltsamerweise stehe ich auf derselben Seite wie Knochenmann, d.h. insofern als dieses Buch im Vergleich zu anderen Eschbach-Büchern etwas schwächer ist. Wenn auch nicht katastrophal schwächer.
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