John Clute Sternentanz
- andreas
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John Clute Sternentanz
kann mir jemand was über dieses Buch berichten? Habe sehr unterschiedliche Meinungen gelesen. Würde mich interessieren was Ihr von dem Buch haltet.
Grüsse,
andreas
Grüsse,
andreas
Buell, Baby
Re: John Clute Sternentanz
Nicht nur gelesen. Ein gestandener SF-Fan mit über 20 Jahren Leseerfahrung ist über die ersten 50 Seiten nicht weggekommen, weil er nicht in das Buch hineinfand, da Clute mit jeder Mengen Begriffe operiert, für die es kaum Anschauungen gibt, die sich zumindest nur langsam erkennen lassen. Dagegen die sehr positive Kritik in Alien Contakt.andreas hat geschrieben:kann mir jemand was über dieses Buch berichten? Habe sehr unterschiedliche Meinungen gelesen.
I
Also ich habe es geschafft.Würde mich interessieren was Ihr von dem Buch haltet.
Grüsse,
andreas

Das Problem ist eben, dass man sehr sehr viel Vorstellungsvermögen haben muss, denn Clute taucht einem in seine Welt ein, ohne dass er Erklärungen gibt. Er will eigentlich gar nicht, das wir uns alles vorstellen und verstehen können, was im Grunde realistisch ist, denn eine solche Welt können wir schwer vorstellen. Dies auszuhalten, ist auf den ersten 60 Seiten sehr sehr anstrengend.
Es ist eigentlich nur für fortgeschrittene Leser. also eine Herausforderung der besonderen Art.
8)
Bin auch gespannt auf andere Meinungen
MB
[/quote]
- andreas
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Hallo,
ich habe mir jetzt "Sternentanz" gelesen und abgesehen das mein Schädel nahe daran ist zu platzen, fand ich es herausragend. Ich kann es nur wärmstens empfehlen.
Allerdings habe ich vollstes Verständnis für die Leute die das Buch nach 20 Seiten in die Ecke werfen. Was einem hier geboten wird ist schwäääre Kost. Ich kann nicht behaupten auch nur die Hälfte der beschriebenen Szenarien verstanden zu haben. Die Bildgewalt die hier bisweilen heraufbeschworen wird ist einfach zu erschlagend.
Trotzdem bleibt nach der Lektüre bei mir ein Gefühl, das hier großes geleistet wurde. Ich habe gute sf gelesen. Vielleicht tatsächlich ein zukünftiger Klassiker. Wirklich toll... auch deshalb weil man gerade nicht alles versteht. Hört sich bescheuert an aber vielleicht versteht ihr was ich meine. Der Phantasie des Lesers sind hier Tür und Tor geöffnet und jeder wird sich wohl ein anderes Bild von dem hier beschriebenen Universum machen können ohne falsch zu liegen.
Man kann und muß das Buch wahrscheinlich mehr als einmal lesen um sein wares potential einschätzen zu können. Ein Kaleidoskop der Ideen
Der eigentliche Handlungsstrang tritt dabei fast (aber auch nur fast) etwas zurück und in dieser Hinsicht hat Clute das Pulver tatsächlich nicht neu erfunden. Kein Cliffhanger aber das Buch schreit nach einer Fortsetzung.
Erinnerte mich vom Stil her ein bißchen an Aldiss "Barfuß im Kopf" und wer das bis zum Ende gelesen und verstanden hat, für den werden sich hier keine größeren Probleme beim lesen stellen.
Gruß,
andreas
ich habe mir jetzt "Sternentanz" gelesen und abgesehen das mein Schädel nahe daran ist zu platzen, fand ich es herausragend. Ich kann es nur wärmstens empfehlen.
Allerdings habe ich vollstes Verständnis für die Leute die das Buch nach 20 Seiten in die Ecke werfen. Was einem hier geboten wird ist schwäääre Kost. Ich kann nicht behaupten auch nur die Hälfte der beschriebenen Szenarien verstanden zu haben. Die Bildgewalt die hier bisweilen heraufbeschworen wird ist einfach zu erschlagend.
Trotzdem bleibt nach der Lektüre bei mir ein Gefühl, das hier großes geleistet wurde. Ich habe gute sf gelesen. Vielleicht tatsächlich ein zukünftiger Klassiker. Wirklich toll... auch deshalb weil man gerade nicht alles versteht. Hört sich bescheuert an aber vielleicht versteht ihr was ich meine. Der Phantasie des Lesers sind hier Tür und Tor geöffnet und jeder wird sich wohl ein anderes Bild von dem hier beschriebenen Universum machen können ohne falsch zu liegen.
Man kann und muß das Buch wahrscheinlich mehr als einmal lesen um sein wares potential einschätzen zu können. Ein Kaleidoskop der Ideen
Der eigentliche Handlungsstrang tritt dabei fast (aber auch nur fast) etwas zurück und in dieser Hinsicht hat Clute das Pulver tatsächlich nicht neu erfunden. Kein Cliffhanger aber das Buch schreit nach einer Fortsetzung.
Erinnerte mich vom Stil her ein bißchen an Aldiss "Barfuß im Kopf" und wer das bis zum Ende gelesen und verstanden hat, für den werden sich hier keine größeren Probleme beim lesen stellen.
Gruß,
andreas
Buell, Baby
- HectorSamuel
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Re: John Clute Sternentanz
Nun, ich denke genauso anstrengend wie die ersten paar Tage/Stunden die man in einer weit entfernten Zukunft verbringen würde. Vermutlich würde das auch nicht jeder "durchhalten"...Anonymous hat geschrieben: Das Problem ist eben, dass man sehr sehr viel Vorstellungsvermögen haben muss, denn Clute taucht einem in seine Welt ein, ohne dass er Erklärungen gibt. Er will eigentlich gar nicht, das wir uns alles vorstellen und verstehen können, was im Grunde realistisch ist, denn eine solche Welt können wir schwer vorstellen. Dies auszuhalten, ist auf den ersten 60 Seiten sehr sehr anstrengend.
Ihr habt mich auf jeden Fall neugierig auf das Buch gemacht, und das steht schon auf meiner Liste...

habe gerade fertig gelesen: KJA - Saga d. sieben Sonnen Bd.4
lese gerade: A.Bradhorst - Diamant (Kantaki 1)
habe unterbrochen: F.Schätzing - Nachrichten aus einem unbekannten Universum
lese gerade: A.Bradhorst - Diamant (Kantaki 1)
habe unterbrochen: F.Schätzing - Nachrichten aus einem unbekannten Universum
Ich halte gerade den neuen Quarber Merkur von Franz Rottensteiner / EDFC in der Hand (Ausgabe 99/100).
Dort bespricht Fred Dael auf knapp 6 Seiten mit "Appleseed oder Joyce schreibt Batman als Space Opera" den "Sternentanz" von Papst Clute.
Ich kenne jetzt zwar den Inhalt des Buches, bin mir aber immer noch unschlüssig, das Buch zu kaufen. Die Besprechung ist zwar zum größeren Teil positiv, aber ich mag keine ellenlangen Beschreibungen von unparodiertem Primitivsex ("Blut und Sperma wallen zuhauf"). Gegen verwirrende Komplexität hätte ich hingegen nichts einzuwenden, auch James Joyce ist mir genehm, aber belassens wir bei diesem trefflichen Zitat aus Daels Besprechung:
"Ich würde meine Seele verwetten (wenn sie noch disponibel wäre), dass Clute selber nicht mehr vollends weiß, was ihm beim Schreiben durch den Sinn hoppelte."
lg
micc
Dort bespricht Fred Dael auf knapp 6 Seiten mit "Appleseed oder Joyce schreibt Batman als Space Opera" den "Sternentanz" von Papst Clute.
Ich kenne jetzt zwar den Inhalt des Buches, bin mir aber immer noch unschlüssig, das Buch zu kaufen. Die Besprechung ist zwar zum größeren Teil positiv, aber ich mag keine ellenlangen Beschreibungen von unparodiertem Primitivsex ("Blut und Sperma wallen zuhauf"). Gegen verwirrende Komplexität hätte ich hingegen nichts einzuwenden, auch James Joyce ist mir genehm, aber belassens wir bei diesem trefflichen Zitat aus Daels Besprechung:
"Ich würde meine Seele verwetten (wenn sie noch disponibel wäre), dass Clute selber nicht mehr vollends weiß, was ihm beim Schreiben durch den Sinn hoppelte."
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- andreas
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Also unparodiert fand ich die Stellen nicht. Ich bin da auch ziemlich empfindlich (nach dem ersten Band des Armageddon-Zykluses, hätte ich denselben wegen seiner sexuellen Ausschweifung beinahe in die Ecke geworfen); hier stören sie mich aber nicht. Hält sich echt in Grenzen. Von "Blut und Sperma wallen zuhauf" kann hier nicht die Rede sein.micc hat geschrieben: unparodiertem Primitivsex ("Blut und Sperma wallen zuhauf").
...dem kann ich schon eher zustimmen."Ich würde meine Seele verwetten (wenn sie noch disponibel wäre), dass Clute selber nicht mehr vollends weiß, was ihm beim Schreiben durch den Sinn hoppelte."
gruß,
andreas
Buell, Baby
@Andreas
Ich kann da jetzt nichts dazu sagen, da ich das Buch "Sternentanz" nicht kenne, nehme aber mir vielleicht doch vor, das Buch zu lesen.
Bei der sehr lustigen Rezension (soll wohl an alte Seziertisch-Tage erinnern) musste ich an Farmers "Fleisch" denken, das ja wohl in der Beziehung eine Katastrofe war.
Wenn das nicht in diesem Kaliber liegt, kann mans vielleicht ertragen. Ich bin wohlgemerkt nicht prüde. Die Sexszene zwischen Stalin und Hitler im "Himmelblauen Speck" von Sorokin fand ich ja ganz amüsant.
lg
micc
Ich kann da jetzt nichts dazu sagen, da ich das Buch "Sternentanz" nicht kenne, nehme aber mir vielleicht doch vor, das Buch zu lesen.
Bei der sehr lustigen Rezension (soll wohl an alte Seziertisch-Tage erinnern) musste ich an Farmers "Fleisch" denken, das ja wohl in der Beziehung eine Katastrofe war.
Wenn das nicht in diesem Kaliber liegt, kann mans vielleicht ertragen. Ich bin wohlgemerkt nicht prüde. Die Sexszene zwischen Stalin und Hitler im "Himmelblauen Speck" von Sorokin fand ich ja ganz amüsant.
lg
micc