Sad Puppies

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Mammut
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Sad Puppies

Ungelesener Beitrag von Mammut »

...haben einen Wikipedia Eintrag:
https://en.wikipedia.org/wiki/Sad_Puppies

Ehrlich gesagt, damals habe ich mir nicht so konkret vorstellen können, dass sowas hier rüber schwappt. Aber wie immer sind Trends aus den USA irgendwann bei uns und so findet man auch in der deutschsprachigen Science Fiction einen Kulturkampf und ich frage mich ernsthaft, warum muss immer alles zugespitzt werden. Warum geht es nicht gemeinsam um eine schöne Sache?

Natürlich sind wir in zugespitzten Zeiten: Das Parteienspektrum hat sich erweitert, Corona hat bei vielen für tiefe Unsicherheit gesorgt und einen Krieg vor der Haustür, das steckt keine Gesellschaft so einfach weg.

Aber muss sich eine so tolle Sache wie Science Fiction bzw. Phantastik immer einem solchen Trend unterordnen? Muss nicht die Geschichte im Mittelpunkt stehen und nicht die Gesinnung?

Wie seht ihr das?
CPL386
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Re: Sad Puppies

Ungelesener Beitrag von CPL386 »

Das mit solchen Gruppen habe ich schon vor längerer Zeit mitbekommen und kann es langsam ordentlich ignorieren.
Es ist einfach der "Graus" dass alles, was (meiner Meinung nach) schlecht bis idiotisch ist, in Deutschland nachgemacht werden muss.
Besonders, wenn es aus den USA kommt.
In der Filmindustrie maulen sie ja auch ständig darüber, was "Woke", "Cis" oder sonst was sein soll.
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L.N. Muhr
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Re: Sad Puppies

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Mammut hat geschrieben: 2. Dezember 2024 16:50 Muss nicht die Geschichte im Mittelpunkt stehen und nicht die Gesinnung?
Hängt das nicht ein bißchen auch von der Gesinnung ab?

Es ist doch so: kein Text kommt aus dem Vakuum, und kein Text existiert im Vakuum. Jeder Text kommuniziert, mit dem Autor, dem Leser und anderen Texten.

Er kann gar nicht anders.

Wäre ein Text nur "Geschichte", gäbe es ihn gar nicht. Wie will man eine Geschichte erzählen, ohne zu stilistischen Mitteln zu greifen, ohne Gewichtungen zu treffen, was man wie schildert oder nicht schildert, ohne im- oder explizite Wertungen, ohne ironische oder selbstironische Brüche, ohne Figuren, die gegen den Strich des Plots gebürstet sind?

Das ist nicht möglich.

Es gibt keine reine Leere des Genres, jede Idee, dass es sie gäbe, ist Selbstbetrug.

Und weil das so ist, ergeben sich eben Konsequenzen.
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Mammut
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Re: Sad Puppies

Ungelesener Beitrag von Mammut »

L.N. Muhr hat geschrieben: 2. Dezember 2024 17:42
Mammut hat geschrieben: 2. Dezember 2024 16:50 Muss nicht die Geschichte im Mittelpunkt stehen und nicht die Gesinnung?
Hängt das nicht ein bißchen auch von der Gesinnung ab?

Es ist doch so: kein Text kommt aus dem Vakuum, und kein Text existiert im Vakuum. Jeder Text kommuniziert, mit dem Autor, dem Leser und anderen Texten.

Er kann gar nicht anders.

Wäre ein Text nur "Geschichte", gäbe es ihn gar nicht. Wie will man eine Geschichte erzählen, ohne zu stilistischen Mitteln zu greifen, ohne Gewichtungen zu treffen, was man wie schildert oder nicht schildert, ohne im- oder explizite Wertungen, ohne ironische oder selbstironische Brüche, ohne Figuren, die gegen den Strich des Plots gebürstet sind?

Das ist nicht möglich.

Es gibt keine reine Leere des Genres, jede Idee, dass es sie gäbe, ist Selbstbetrug.

Und weil das so ist, ergeben sich eben Konsequenzen.
Gut, grundsätzlich ist es so. Es gibt da natürlich unterschiedlich starke Intentionen in einem Text und ob ein Text stark politisch/soziologisch oder was auch immer wahrgenommen wird oder nicht, hängt auch davon ab, wie er verfasst ist.

Aber gut, was heißt das konkret? Wie offen oder nicht offen sollte man als Leser und auch als Autor sein?
Ich kann mich noch an einen Lesezirkel hier erinnern, da hatte ich bei der Lektüre ein zart flaues Gefühl und am Ende war der Autor genau das, was man so geahnt hatte beim Lesen.
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Flossensauger
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Re: Sad Puppies

Ungelesener Beitrag von Flossensauger »

Mammut hat geschrieben: 2. Dezember 2024 18:07 politisch/soziologisch oder was auch immer
Habe mich eben zurückgehalten.

Bitte bedenken, das es die Methode von Rechten ist, eben jedes Thema zu infiltrieren, hochzukochen, Buzz zu kre·ie·ren. Selbst in Themen, Bereichen, die sie gar nicht interessieren, Hauptsache auf die Agenda zu kommen und im Gespräch zu sein. Siehe FDP oder Trump. Der weite SF-Bereich spielt da keine spezielle Rolle, könnte auch Aquaristik oder Kochrezepturen sein.


[Das mittlerweile dazu übergegangen wird unter fake-ID in Foren teilzunehmen und somit -Abstand- vorzugauckeln um nicht unter dem echten (Foren-)Namen, der oftmals schon verbrannt ist kommt dazu, ist aber für denThreadtitel off-topic.]
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Re: Sad Puppies

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Das mit den mehrfachen fake-IDs ist schon seit 15 Jahren üblich, als Foren noch der Hauptteil der social Medias waren.
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Re: Sad Puppies

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Flossensauger hat geschrieben: 3. Dezember 2024 00:48
Habe mich eben zurückgehalten.

Bitte bedenken, das es die Methode von Rechten ist, eben jedes Thema zu infiltrieren, hochzukochen, Buzz zu kre·ie·ren. Selbst in Themen, Bereichen, die sie gar nicht interessieren, Hauptsache auf die Agenda zu kommen und im Gespräch zu sein. Siehe FDP oder Trump. Der weite SF-Bereich spielt da keine spezielle Rolle, könnte auch Aquaristik oder Kochrezepturen sein.
Ich finde die SF hat die Attacke von Rechts gut abgewehrt, wie es hätte anders laufen können kann man sich ja beim Gamer Gate anschauen, das ja zur gleichen Zeit mit ähnichen Intentionen stadtfand, jedoch viel erfolgreicher.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

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Mammut
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Re: Sad Puppies

Ungelesener Beitrag von Mammut »

Flossensauger hat geschrieben: 3. Dezember 2024 00:48
Mammut hat geschrieben: 2. Dezember 2024 18:07 politisch/soziologisch oder was auch immer
Habe mich eben zurückgehalten.

Bitte bedenken, das es die Methode von Rechten ist, eben jedes Thema zu infiltrieren, hochzukochen, Buzz zu kre·ie·ren. Selbst in Themen, Bereichen, die sie gar nicht interessieren, Hauptsache auf die Agenda zu kommen und im Gespräch zu sein. Siehe FDP oder Trump. Der weite SF-Bereich spielt da keine spezielle Rolle, könnte auch Aquaristik oder Kochrezepturen sein.


[Das mittlerweile dazu übergegangen wird unter fake-ID in Foren teilzunehmen und somit -Abstand- vorzugauckeln um nicht unter dem echten (Foren-)Namen, der oftmals schon verbrannt ist kommt dazu, ist aber für denThreadtitel off-topic.]
Bei der Leselupe hatte sich eine Autorin mal mit zwei (oder sogar drei?) Accounts über ihre eigene Geschichte ausgelassen. Ein deutscher Autor vom rechten Rand hat mal sich selbst auf Amazon rezensiert. Beide Fälle waren aber aus rein egoistischen Motiven, sich Aufmerksamkeit zu generieren.

Ansonsten bin ich nicht sicher ob ich deinen Post richtig verstanden habe: Du meinst, man sollte alles unter Generalverdacht stellen? Die digitalen Pergamente sind das Puzzle zum bevorstehenden Umsturz? Und was macht die Gegenseite? :kopfkratz:
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Shock Wave Rider
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Re: Sad Puppies

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Und ich dachte, die traurigen Welpen seien wir langsam losgeworden...

Gruß
Ralf
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möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
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L.N. Muhr
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Re: Sad Puppies

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

In Zeiten generellen Rechtsrechtsrechtsrucks ist das illusorisch.
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Re: Sad Puppies

Ungelesener Beitrag von Larsaf »

Shock Wave Rider hat geschrieben: 3. Dezember 2024 12:04 Und ich dachte, die traurigen Welpen seien wir langsam losgeworden...

Gruß
Ralf
Bei den Hugos wohl schon. Siehe z.B. diese Rückschau von John Scalzi:
https://whatever.scalzi.com/2021/09/12/ ... -debarkle/ .
"Yesterday, today was tomorrow. And tomorrow, today will be yesterday."
(Gestern war heute noch morgen. Und morgen wird heute gestern sein.)
--GEORGE HARRISON, in "Ding Dong, Ding Dong" aus der Dark Horse LP (1974)
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