SF-Forum

So, neues Buch:



Ist eigendlich Teil 3 einer Reihe aber es ist wohl ein Prequel, also: warum nicht?

Worum gehts: Um Martin Hench, der ist wohl der Nahmensgebende Protagonist der Reihe. Den kenn ich aber nicht, weil ich die ersten beiden Bücher nicht gelesen habe.

Egal, worum gehts: Die Origine Story von Hench, offensichtlich. Dessen Vater war Elektronikingenieur und hat seinen Sohn zum MIT geschickt wo er allerdings in jedem Kurs versagt hat und statdessen mit neuartigen 8080ers Computern herumspielt und als Brotberuf Buchhalter lernen muss.

Vielleicht ein klein wenig zuviel Nerd Kultur (An der Stelle: ich hab einen Post gelesen von Carles Stross der seine Fugur Bob aus dem Laundry Universum eingemottet hat weil Nerdkultur heutzutage nciht mehr witzig ist sondern ein zentraler Bausteil unserer neuen faschistischen Weltordnung), aber ok. Auch dieser Martin Hesch, ein wenig zu liebenswürdig und auf die richtige Marry-Sue weiße mit attraktiven Quirks ausgestattet, naja. Ich hoffe Doctorow übertreibt das nicht, er kanns ja auch anders.

13%

Die übliche Story: ein paar Nerds bauen Startup Firma doch einer betrügt die anderen. Witzig, denn das ist Bekannten von mir auch passiert. Es sind immer die von denen man es am meisten vermutet.

Hintergrund: Hesch und sein Kumpan wollen die Industrie im Süden der USA modernisieren, scheiten da aber am Rassismus. Werden betrogen, bekommen Berufsverbot... aber: das gilt nicht in Kalifornien (wird auch schon in Doctorows älteren Büchern angesprochen, das ist auch der Grund warums da Hollywood gibt, Moral von der Geschicht: Welttbewerbsklausen in Verträgen sind unproduktiv).

Also ab nach Kaliforien.

Hench ist mir ein wenig zu viel Marry-Sue-ig.

18%

Kalifornien jetzt also. Ein Leben voller Buchhaltung, Computer, Drogen und feier Liebe, wer kennt es nicht.

Hurra, der Gams noch, Hesch ist ein Fall von humble bragging.

25%

Die bösen betreten den Plan, und da muss ich sagen: Respekt für Doctorow, das ist eine herrlich durchkenallte (böse) Firma.

Hensch wird von Fidellity Computing angeworben, der besagten bösen Firma, und deren drei Gründungsmitgliedern: einem Rabbit, einem katholischen Bischof und einem Mormonischen Driuden (oder wie die da heißn). Verma verkauft veralteten, überteuerten proprieteten Techologiemüll an kleine Firmen im technologischen Umfeld, man fürchtet, zu Recht, Konkurenz die einem das Geschäftsmodell kaputt macht.

Die Fidellity Computer: lassen sich in drei Betriebsmodi hochfahren, jüdisch, katholisch und mormonisch.

Obs sowas wirklich gegeben hat? Allein das ich mir die Frage stelle.

31%

Jetzt wirds hässlich.

Ziemlich klar das Hensch für die falschen Leute arbeitet, das weiß er nach einem Tag im Buch auch. Die Bösen sind sehr böse, die Guten sind sehr gut, ich hoffe das das Buch aus mehr besteht als uns diesen Schachverhalt immer breiter aufzuwaltzen.

40%

Das Buch ist ein Computermärchen, anders kann man es nicht ausdrücken.

Die Bösen auf der einen Seite, die drei Geistlichen die eine repressive Computerfirma gegründet haben, dann die begabten Frauen (Prinzessinen) auf der anderen Seite. All das vor dem Hintergrund von AIDS, den 90ern, Ronald Reagan, Evangelisten, Phyllis Shafely, Drogen, San Francisco und freier Liebe.

Wenn man das als Märchen liest dann ist auch der Hauptprotagonist weniger unerträglich, er ist halt einfach Price Charming auf dem weißen Pferd.

50%

Hintergrundgeschichte der drei Prinzessinen: begegnung mit einem Homosexuellen, AIDS Opfern und einm Wechsel im moralischen Kompass, lesbische Beziehungen und zuletzt Sexsismus und sexuelle Übergriffe.

Die alte Welt muss sterben damit eine neue bessere geschaffen werden kann.

Ich erhoffe mir von dem Bauch das auch die drie Bösen eine Originstory bekommen, das muss so sein in Märchen.

55%

Das Imperium schlägt zurück. Ziegel durch das Fenster, Scheiße an die Wände schmieren, solche Sachen. Irgendwie... bodenständig. Aber es spielt halt zu einer Zeit in der Comupter eher Mögel sind, also passt das irgendwie.

Ein erhellender Moment: Pyramidenspiele bzw MML! Die Bösen betreiben so ein Pyramidenspiel, und es ist einfach als ein solches zu erkennen (bodenständig), und eigendlich sollte man meinen: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Aber hier liefert Doctorw: nur weil eine Betrugsmashce alt, ausgelutscht, dumm und offensichtlich ist ist es nicht einfach die Opfer aus dem System zu befreien. Vernunft greift da nicht mehr. Hat er vermutlich recht, war auch gut ausgeführt, echter Mehrwert im Buch.

Fertig!

Hab am Ende geschwankt. Drei Sterne? Vier? Hab mich für 4 entschieden.

Zur Geschichte: es gibt eine Escallation und dann schreibt Doctorow ein Ende:
Naja.

Irgendwie kein märchenhaftes Ende.