Scholomace - Naomi Novik

Science Fiction in Buchform
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Knochenmann
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Scholomace - Naomi Novik

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Na dann:

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Also, um das noch einmal neu anzufangen:

Es gab mal ein Buch, das hieß Harry Potter, da gabts eine Schule, und die Schule war Hogwars, und mein Gott war die geil. Schottesches Schloss! Tolles Essen! Weihnachtsdekoration! Geheimgänge und Geister und vieles mehr! Und das gute alte englische Kassensystem, Haussklaven, und natürlich Cottage Core, man will von der Sekularen Welt nichts wissen, besser alles Low Tech...

Naja, die Scholomance ist nichts davon.

Die Scholomance, auch eine magische Schule, aber eine ohne Lehrer. Gebaut aus einem Zwang heraus: die Kinder der Zauberer dieser Welt sollten ihre Pubertät überleben, deswegen diese Schule die buchstäblich im Nichts hängt. Es gibt nur einen Weg rein oder raus... und lebendig rauszukommen, das ist die Herausforderung fürs letze Schuljahr. Typischerweise überleben 40% der Schüler, wenns ein glücklicher Jahrgang ist.

Die SCholomance existiert im Hier und Jetzt, die Schüler kennen Internet und Handys... nur funktioneiren die in der Scholomance nicht. Die Scholmance ist eine Legebatterie für Zauberer, und ernährt sich vom den Schülern die lernen, leiden und sterben.

Zumindest im ersten Teil ist die Scholomance ein böser Ort, der nicht immer hilfreich ist. Und auch im Inneren gibt es hauffenweise Monster die sich die Schüler vom Leib halten müssen, nur halt weniger als draussen. Und auch andere Schüler müssen sie sich vom Leib halten, denn es gibt Maleficarier, böse Zauberer die Lebewesen aussaugen für Mana... bzw Melia, das ist die böse Variante davon. Das ist leicht zugänglich aber voll mit unverdaulichen Bestandteilen, das Böse zerfrist die Seele.

Aber besser 20 Jahre als böser Zauberer leben als in der Scholomance sterben, hab ich recht? Gesetze gibts da ohnehin keine, man tut was man muss um zu überleben... und am besten auch um sich einen Platz in einer Enclave zu sichern wenn man aus der Schule draussen ist. Weil dort gibts das süsse Zaubererleben, Luxus und Magie im Überflüss, und SICHERHEIT, all das was es in der Scholomance nicht gibt.

Und so betreten die Bühne unsere Hauptfiguren, Galadirel "El" Higgins, Tocher der begabtesten Heilerin ihrer Generation und sie selber mit dem Anlagen eine böse Hexe von apokalyptischen Ausmassen zu werden. Wenn ihre Mutter sie nicht so gut erzogen hätte! Und Orion Lake, dem Wunderknaben, ein Mosterjäger wie kein Zweiter, der andere Schüler am laufenden Band rettet. Und zwischen den beiden: Faszination. Anziehung. Umkreisung! Beide sind ein Rätsel füreinander: Was hat es mit dieser offensichtlich bösen Hexe auf sich allerdings niemanden jemanls ein Haar gekrümmt hat? Und was hat es mit dem Wunderknaben auf sich der anscheinend unbesiegbar ist aber in dieser Bubble festhängt und die Realität der Scholomance nicht erkennt?
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Knochenmann
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Re: Scholomace - Naomi Novik

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »



Der Kapitalismus ist totalitär, also gibt es ihn auch in der Scholomance.

Was witzig ist, weil es gibt kein Geld. Auch in der Zaubererwelt auserhalb nicht. Das heißt, Geld gibts schon, es spielt nur fast keine Rolle. Zauberer sind eher Handwerker die gegenseitig Güter austauschen, sowas wie eine Zauberwährung gibts nicht... naja, vielleicht geladene Manakristalle, aber auch die nicht wirklich. Wir lernen: Manakristalle entladen sich über die Zeit, man kann die nicht bunkern. Wenn man ein größeres, manaintensives Projekt vorhat, dann man man das logistisch planen.

Aber wichtiger, wir sind in der Schule, und wir haben El, und der wurde durch die Bekanntschaft zu Orion ein neuer Pfad in die Zukunft eröffnet: sozial climbing, connections und networking, und wenn sie alles richtg anstellt dann ladet sie irgendwann in einer gemütlichen Enklave und hat ein schönes Leben.

Was das schöne Leben in der Enclave angeht: das hatte sie als Kind nicht. Obwohl sie es hätte haben können, weil ihre Mutter ist diese legendäre Heilerin die besser ist alls alle anderen. Mit diesen Skills könnte sie in einer Enklave leben, mit El, als Oberärtzen und alles wäre sooooo schön. Aber nein, die Mutter lebt in einem Zelt in Wales, ist ein Hippie, und weigert sich praktisch irgendwas für ihre Dienste zu verlangen.

Egal, denn bei 50% in dem Buch gibts einen Schlüsselmoment: El hängt mit Orion in der Bibliothek herum, auf einmal passiert irgendwas. Orion ist weg, und El steht einem Schlundmaul gegenüber.

Da muss man wissen, es gibt unzählige Mals, also: Malefikarier. Und die sind alle mehr oder weniger gefährlich, und alle mehr oder weniger schwer zu bekäpfen. Ganz oben auf der Liste stehen die Schlundmäuler: Schleimbatzen die alles verschlucken, und wenn man verschluckt wird stribt man nicht, man wird auf alle Ewigkeit verdaut. Und: sie sind praktisch unbesiegbar. Es gibt einen überliefteren Fall wo ein ganzer Zirkel von 10x Zauberern 10 Jahre geplant haben um ein Schlundmal zu besiegen das sich in einer Enklave eingenistet hat... und es geschafft hat. Unter großen Verlusten.

Jetzt gibts zwei, weil El hat dieses Talent zur Massenvernichtung, sie legt sich mit dem Schlundmaul an und besiegt es. Und: sie findet ein ultrawertvolles goldenes Buch, das "Buch von Goldenen Stein", verlohrengegangene sanskrit Zaubersprüche die ein paar tausend Jahre alt sind und die man zum Bau von Enklagen verwendet hat. ULTRAWERTVOLL, weil man kann die Zaubersprüche weiterverkaufen.

Das Buch und das Monster: es gibt in diesem Buch diesen Zauberer Aberglauben (den zumindest auch El anhängt), das es ein magisches Gesetz des Ausgleichs gibt. So bekommt sie das Buch (Belohnung) für das Besiegen des Schlundmauls (Bedrohung, Prüfung), aber das geht noch tiefer: Weil ihre Mutter dieser Sonnenschein von Mensch ist, deswegen muss El (wegen ausgelich) diese böse schwarze Aura haben, wesswegen niemand sie mag obwohl sie niemanden etwas getan hat.

Zu den Schlundmaul: bis jetzt, bis zur Mitte von Buch hatten wir in praktisch jedem Kapitel verschiedene Mals, Gestaldwandler, Stichler, Erscheinungen, Seelenfresser, weiß der Geier, das da das Schlundmaul gar nicht weiter auffällt. Bis zu dieser Stelle (und bis zum Ende von Teil 1) ist das Buch serh viel "lustiges Monsterbekäpfen", irgendein Viech kommt um die Ecke mit einem komischen Namen, dann gibts Aktion und das Viel ist tot, astreine YA Sache. An dieser Stelle deutet noch nichts darauf hin das die SChlundmäuler ... anders... sind.

Nebenfiguren: ich mag das sehr wie Novik ihre Figuren einfürt. Namen, und dann werden sie differenziert. Da haben wir jetzt Liu: Chinesin, und Melianutzerin, heißt: sie hat ein paar kleine Ratten mitgenommen und konsumiert hin und wieder eine. Das gibts Mellia, beschmutzt aber auch die Seele. Bemerkt keiner, außer El, die hat ein Auge für sowas. Aber sie macht sich nichts draus, Melia nutzen ist zwar schlecht für die Gesundheit, aber es ist eine valide Strategie um die Scholomance zu überleben. Tatsächlich ist sogar Mord eine valide Strategie, es gibt in der Scholomance keine Gesetze.

Nochwas, die Profezeiung für El: ihr Vater, ein Inder, ist gestorben bei der Abschlussprüfung. Ihre Mutter, zu der Zeit schwanger, hats überlebt und hat sich Jahre später mit der kleinen El auf den Weg gemacht nach Indien, wo die Enklave ihres Vaters steht. Dort wurde sie zuerst mit offenen Armen aufgenommen, bis die Oberhexe eine Profezeihung ausgesprochen hat: "El wird die schlimmste Zauberin von allen werden und sie wird eigenhändig die Enklaven zerstören". Danach: Rauswurf.

El als böse Hexe: da wären zum einen die Profezeiung und ihre schwarze Aura... und dann noch die Tatsache das ihre Affinität Massenvernichtung ist, das sie Tod und Zerstörung anrichten könnte wie niemand zuvor in der Geschichte. Was dagegenspricht: ihr moralischer Kompas den die von ihrer Mutter hat, und das die niemans Melia genutzt hat (obwohl das alle von ihr glauben, wegen Aura)
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Re: Scholomace - Naomi Novik

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

50%

Ein ziemlicher plottechnischer Wendepunkt im Buch: El hat das Schlundmaul zerstört, das goldene Buch gefunden.... und jetzt passiert noch was: ein Wilderer.

Hab ich da oben geschreiben das Mord eine valide Taktik ist? Jetzt bekommen wir das:

In der Kantine sitzt ein einsamer Schüler aus dem Abschlussjahrgang. Und warum sitzt er da? Er hat gewildert. Heißt: er hat sich ein besseres Zimmer besorgt. Und das kriegt man nur, wenn man den bisherigen Besitzer umbringt. Hat er gemacht, aber: man kann so ein Verbrechen nicht verheimlichen, weil jeder es mitbekommt wer am Morgen aus welchen Zimmer kommt. Es gibt eine magische Ausgangssperre, und wen man aus einen fremden Zimmer kommt, dann weiß jeder was los ist.

Aber warum hat ers gemacht? Schiere Angst. Dazu muss man wissen: er gehört zu den Priviligierten, der New Yorker Enclave (wie Orion), er hat Resurchen, Mana und einen haufen Knechte die seine Arbeit erledigen, in der Hoffnung das wenn sie es überleben sie auch Mitglieder der Enklace werden. Aber das reicht nicht. Das reicht IHM nicht. Sein Zimmer ist das jenige das am Nächten zum Raum der Abschlussprüfung liegt, also dem Raum wo sich die Monster sammeln. Und letzte Nacht ist ein Schlundmaul an seinem Zimmer vorbeigekrochen.... das war der Moment, an dem er beschlossen hat: besser Mörder sein als gefressen werden.

Und wer hat Schuld? Orion natürlich. Dieser geborene Monsterjäger. Der beschützt nämlich die ganzen Schüler, dadruch sterben immer weniger, und die Monster werden immer hungriger. Das ist das was El schon immer gesagt hat und Orion nicht hören will: Das System ist nicht gerecht, irgendjemand muss dafür bezahlen, no ethical consum in capitalism.
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