Gerade im Kino gesehen...

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Bully
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Bully »

Gast09 hat geschrieben: ...
Gibt es am Dresdner Elbufer etwa auf Höhe der Semper-Oper einen Gleiskörper dessen Statik es ermöglicht, einen kompletten durch eine Dampflok gezogenen Schnellzug zu tragen?[/size]
Etwas flussabwärts gibt es eine Eisenbahnbrücke.
Wiki sagt, dass der Eisenbahnteil der Brücke 1901 gebaut wurde und 2001 durch eine Spannbetonbrücke ersetzt wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marienbr% ... _(Dresden)
Die Eisenbahn fuhr 1926 also über eine Stahlfachwerkbogenbrücke, die man aber von der Semperoper aus nur schlecht hätte sehen können, weil die Straßenbrücke dazwischen lag.
Aber wenn, dann konnten da Güter- und Personenzüge drüber fahren.
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

London Has Fallen
Gesehen und für Hoppla! befunden.
(Ich könnte auch Eieiei! sagen oder neuspreak: Oops!)
Schickt sich da jemand an, die Nachfolge von Bruce Willis anzutreten? Nach Olympus Has Fallen entwickelt sich nun Stirb Langsam, Staffel 2? Die Grund-Idee ist jedenfalls nahezu identisch:
ein ruhiger, eher unauffälliger und durchaus sympathischer Familien-Mensch (hier ein werdender Vater); fast schon ein Nowhere-Man i.S. der FabFour gerät zufällig in eine Situation in welcher er über sich hinaus wächst, alles zum Guten wendet und alle Bösewichte besiegt.
Und da geht die Post ab!
Der Film vereint etliche immer wieder gerne gesehene Vorteile:
- er ist nicht zu lang; maW: der Spannungsbogen lebt aus sich selbst und muss nicht zwecks Füllung von Screen-Time künstlich erzeugt werden.
- er zeigt den ein oder anderen gerne gesehenen Schauspieler aus Hollywoods zweiter bis vierter Reihe
- er ist High-Tec
- er versucht sich mit Moral und einer hierzulande nicht gerne gesehenen Botschaft
"isch brrringe denn Krrrieg zu euch. Irrr habbt ihn dann vorrr derrr Haustürrr und nicht nurrr im Ferrrnseen. Eurrre Kinderrr und Frrrauen werrrden sterrrben, nicht nurrr unserrre
- und er ist spannend; ein Action-Film der Extraklasse.
Der mit produzierende Gerard Butler macht seine Sache sehr gut und auch Aaron Eckard (dem Drehbuch und Regie diesmal eine etwas intensivere Erscheinung zubilligten) kommt gut rüber.
Der Film leistet seinen Tribut an die Physik des Action-Films und zelebriert die Unverwundbarkeit des Helden; aber immerhin: er muss öfters mal nachladen.
Schöne, bunte, rasante, hinreichend absurde aber immer interessante Kino-Unterhaltung; nicht ganz ohne Intelligenz:
Der Spruch aus Transformers: "I drive, you shoot" ist sehr passend und auch eine bewusste Fehlleitung der Zuschauer verdient Erwähnung:
die weiße Rose, die die Kanzlerin, ganz Gutmensch, gegen den Rat der Security von einem Kind satirisch-mütterlich überzogen entgegennimmt, ist nicht vergiftet obwohl die gesamte Dramaturgie dies vermuten ließe
Es wird einen Teil drei geben.
NY Has Fallen?
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Deadpool

Ist ok bis unterhaltsam.

Nett ist, das es dank Deadpool wohl in Zukunft Filme für Erwachsene geben wird. "Es" von Stephan King soll wiederverfilmt werden und auch ein Erwachsenen Rating bekommen (da muss man sich wirklich fragen...)
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

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Bully
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Bully »

Gast09 hat geschrieben:
... eine bewusste Fehlleitung der Zuschauer verdient Erwähnung:
die weiße Rose, die die Kanzlerin, ganz Gutmensch, gegen den Rat der Security von einem Kind satirisch-mütterlich überzogen entgegennimmt, ist nicht vergiftet obwohl die gesamte Dramaturgie dies vermuten ließe
...
Puh, solange sie es nicht
streichelt
, geht's ja noch. Für den Dritten Teil fällt mir ganz spontan eine andere Stadt als NY ein.
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Bully »

10 Cloverfield Lane
Von der Geschichte her ganz anders als Cloverfield. Es gibt eine Auflösung, aber die ist für den Film fast egal (hätten auch die Pflanzen aus The Happening sein können). Vom schauspielerischen her gibt es nicht zu klagen, es ist aber nicht so gruselig und beklemmend, wie es hätte sein können, und wie man es vllt. erwartet. Weil dieser Bunker leider ETWAS zu gut beleuchtet ist.
Das Hauptproblem mit dem Film ist aber mMn, dass das ganze nicht genug zu Ende gedacht wurde. Etwa in Filmmitte kommt mir der Gedanke (Metaspoiler)
dass der Bunker eigentlich nur dazu da war, junge Frauen einzusperren.
Dazu würde passen, dass Michelles Raum nur zur Hälfte gestrichen ist und eine von außen abschließbare Bunkertür hat, während der Rest ganz nett eingerichtet ist. (Aber nicht, dass er keine Gewölbedecke aus Stahlbeton hat, aber eine Mauer. Das ist ein Fehler der Kulisse. :lehrer: ) So ganz kann das schon deshalb nicht stimmen, weil wohl mehrere Leute
außer dem möglichen Komplizen von der Anlage wissen, und diese auch nicht irgendwie getarnt ist. Außerdem müsste ein solches Versteck nicht autark sein, wenn es auf dem Grundstück des Entführers steht.
Andrerseits, auch wenn man mal annimmt, dass der Bunker ursprünglich wirklich für Howards dreiköpfige Familie gedacht war, hat er min. einen (eher drei oder mehr) Planungsmängel:
wäre seine Tochter im Ernstfall durch den Lüftungskanal zur Luftfilteranlage gekrochen, oder wie hat er sich das vorgestellt? Eine Filteranlage, die jemand wie John Goodman nicht vom Bunker aus erreichen kann, ist für einen eher übervorsichtigen Charakter wie Howard wohl eher suboptimal. Ähnliches gilt wohl für den Generator (wo steht der eigentlich?) und die Wasseraufbereitung (dito?). Die Fenster in den Schleusentüren müssten strahlenundurchlässig sein, aber warum ist das Lüftungsanlagenoberlicht aus normalen Oberlichtkunststoff? Außer Plot, natürlich. Nebenbei, wie hat Howard eigentlich den Lüftungsraum verlassen, nachdem er innen das Vorhängeschloss angebracht hat? Plot!
Diese innenliegenden Vorhängeschlösser, bzw. ihr Vorhandensein überhaupt statt normalen Türschlössern plus meinetwegen Riegel an der äußeren Schleusentür, sprechen übrigens eher gegen meine obige Vermutung, ebenso, dass man innen offenbar
Fahrzeuge und Flugzeuge (!) hören kann. Eine Gefangene könnte sich theoretisch auch durch schreien bemerkbar machen, wenn sie hört, dass jemand das Grundstück betritt, was offenbar nicht gerade unmöglich ist.
Andrerseits, wenn der ABC-Bunker genau das sein soll, gibt es keinen gescheiten Grund, warum
Howard keinen Strahlenanzug hat, mit dem er nötigenfalls außenrum zur Lüftung käme. Oder einen Geigerzähler. Oder ein gescheites Funkgerät. Oder sonstige Vorrichtungen und Geräte, mit denen er mal testen würde, ob die Gefahr vorbei wäre.
Ihr merkt schon, ich gehe voll mit, zeichne im Kopf Grundrisse und Querschnitte auf, mache Annahmen, wäge Argument pro und Kontra ab und stelle am Ende fest, dass ich mehr Hirnschmalz investierte als die Macher.
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Ein Hologramm für den König
Gesehen und für EatPrayLove! befunden.
In der Tat, der Vergleich bietet sich an. Zwar ist TH nicht wie weiland Julia Roberts freiwillig unterwegs, gleichwohl ist dieser Film in drei Teile gesplittet. Die Handlung dürfte bekannt sein, ist darüber hinaus sehr übersichtlich und wie in der Tagespresse zu lesen, in kaum mehr als einem Satz beschreibbar.
Deshalb hier die Aufteilung in
a) Eat: Das Präsentationsteam ist völlig unzureichend in einem Wüstenzelt untergebracht, hat keine Internet-Verbindung und muss sich Nahrung und Getränke selber mitbringen. Als schließlich noch die Klimaanlage ausfällt besteht Handlungsbedarf.
b) Pray: Dieser Handlungsbedarf bringt den Haupt-Charakter in die Nähe des Islam, verbotenerweise nach Mekka und schließlich in ein Krankenhaus.
c) Love: wo er die ihn behandelnde Ärztin näher kennen lernt und sich eine Liebesbeziehung aufbaut.
In dieser Sequenz ist klar zu erkennen, dass TH gegen Pocken geimpft ist und zwar old fashioned mit einem Schnitt in die linke Schulter
Der Film ist ruhig, manchmal sogar zäh. Ich bin aufgrund mangelnder Kenntnisse von Land und Leuten nicht in der Lage die Handlung auf ihren Realitätsgehalt hin abzuklopfen, weiß also insbesondere nicht, ob die Love-Sequenz realistisch ist. Aber gleichwohl bietet dieser Film einen interessanten Einblick in das, was Regie und Produktion uns von Saudi-Arabien vermitteln. Und das ist sehenswert. Aber eben auch, so vermute ich mal, nicht ganz der Wahrheit entsprechend.
7/10 Monoblock-Stapelstühlen, die unter TH zusammenbrechen.
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Whiskey, Tango, Foxtrott
Gesehen und für WTF! befunden.
Genau das dachte ich, als ich mich trotz der überwiegend negativen Kommentare die es zu diesem Film in den Medien gegeben hatte, entschlossen habe dann doch ins Kino zu gehen.
Und siehe da, es hat sich gelohnt. Der Film ist nämlich, entgegen der (jedenfalls von mir wahrgenommenen) Tendenz in den Kommentaren kein Witzfilm und schon gar kein Schenkelklopfer. Er beschreibt die Lebens- und Leidenszeit einer US-Journalistin in Afghanistan; based on a true Story. Sie hat keinen Bock mehr auf ihren unbedeutenden Schreibtisch in dem Großraumbüro ihres Arbeitgebers in NY und meldet sich freiwillig für den Einsatz als Kriegsberichterstatterin in Afghanistan. Erschwert wird ihre Arbeit von der für sie ungünstigen Tatsache, dass das Medieninteresse an diesem Krieg nachlässt. Durch einige intelligente und mutige Aktionen (z.B. diese hier:)
die US-Truppen werden immer mal wieder in ein Bergdorf gerufen um einen dort gesprengten Brunnen zu sanieren. Sie vermuten, dass dieser Brunnen von den Taliban gesprengt wird um dem Dorf zu schaden. Die Journalistin jedoch findet heraus, dass es die Frauen aus dem Dorf sind, die den Brunnen zerstören. Warum machen sie das? Das gemeinsame Wasser-holen ist für sie die einzige Rückzugsmöglichkeit die es ihnen erlaubt, sich der Kontrolle ihrer Männer zumindest für einige Stunden zu entziehen und ungestört miteinander zu kommunizieren.
gewinnt sie den Respekt des US-Kommandeurs (Paraderolle für Billy Bob Thornton). Durch geschicktes Taktieren gelingt es ihr, das Netzwerk des Justizministers des Landes für eine Geiselbefreiung zu nutzen und reüssiert privat und beruflich.
Dies hier ist kein Meilenstein der Filmgeschichte. (Ich dachte zeitweise an einen Film mit einem nicht unähnlichen Thema: Unter der Sonne der Toskana). Aber es ist ok. Wie gesagt: WTF.
7/10 zum Tode verurteilten Fernsehgeräten
Wer die True Story von Kim Baker nachlesen möchte:
http://www.kim-barker.com/#wtftrailer
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Money Monster
Gesehen und für Geil! befunden.
Ich gehe oft und gerne ins Kino; das Jahr 2016 bot mir bisher 18 Besuche allerdings waren darunter noch keine richtigen Highlights wie z.B. in den Jahren davor: Ex-Machina, The Walk oder auch Die Entdeckung der Unendlichkeit. Ab gestern ist das anders. Hier ist es, das Highlight des Jahres 2016, hier ist er, der Film bei den ich mich am Ende zurückhalten musste, um nicht Beifall zu klatschen: Money Monster.
Das ist der Name einer Fernsehsendung mit Clooney als Anchor-Man und Roberts als Regisseurin; George Clooney und Julia Roberts in einem Film unter der Regie von Jodie Foster - was kann da noch schief gehen.
sehr viel, wie jeder denkt und auch ich dachte, als der Film nach einem fulminanten Auftakt mit einem tanzenden GC dann merklich an Tempo verlor (sehr bald aber wieder richtig Fahrt aufnahm).
Clooney ist Mitproduzent und lässt keine Sekunde Zweifel daran, wie gut er ist. Roberts zeigt der Film fast nur im sitzen
seltene Ausnahme ist die Toiletten-Szene in der Clooney sitzt und sie vor der Tür stehend Regie-Anweisungen gibt
aber selbst damit brilliert sie souverän.
Es ist ein kleiner Film, zwar mit NYPD-Einheiten und SWAT-Teams aber ohne den Präsidenten und ohne Cruise Missiles. Drehbuch und Regie schaffen es eine prickelnde Spannung auf einer kleinen Bühne zu erzeugen. Sie stellen die Tragik des Geschehens perfekt dar.
Für mich ist dieser Film ein Ereignis.
Das Kino war gut besucht und ich hörte nur positives Raunen.
10/10 schrillen Hüten, die Lee Gates (der GC-Charakter) am Anfang jeder Sendung trägt.
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Nice Guys
Gesehen und für Intelligent! befunden.
Hallo Leute, hier bin ich wieder, euer zuverlässiger Kino-Geher.
Stay Tuned!
Ich habe kein Netflix, kein Amazon Prime, kein gar nix. Wenn ich einen Film sehen will, dann muss ich mich aufraffen und ins Kino gehen. Und das mache ich gerne, sehr gerne.
Hier ganz besonders.
Vergiss den Trailer. Das ist kein Buddy-Movie. Was bittschön ist ein Buddy-Movie???. Der Film generiert seine Handlung nicht daraus, dass irgendwelche "Männer" sich gegenseitig die Knochen brechen oder sich Schmerzen zufügen.
Hier geht es um Abgas-Werte. Die Automobil-Industrie der USA will die Einführung des Katalysators verhindern.
Und nu?
Seht Kim Basinger als Automobil-Vertreterin.
Seht eine Dreizehnjährige, die den Gang der Dinge bestimmt.
Seht Russel Crowe, wie er dick und fett geworden ist, vergleichbar mit Herbert Grönemeyer.
Seht einen schönen, intelligenten Detektiv-Film; nicht unfrei von gewissen Absurditäten aber immer einfach nur schön.
Nice Guys in a Nice Film.
9/10 Schienbein-Holster
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

The Neon Demon
Gesehen und für Orientierungslos! befunden.
Was genau ist das? Ein Vampir-Film? Eine Zombie-Nr.? Ein Krimi? Ein Sex-Filmchen? Horror? Der Film schwingt zwischen diesen Genres hin und her ohne klare Zuordnung.
Er ist, um mal mit dem Positiven zu beginnen, handwerklich sehr gut gemacht. Seltsame Farben bestimmen die Leinwand: Das Toiletten-Piktogramm,
die PKW-Armaturen, Tapeten, Kleider, Türen und Schränke, alles erstrahlt in nicht alltäglichen Farben. Aber - das reicht nicht. Auch dann nicht, wenn Musik und Kameraführung diese Außerordentlichkeiten signifikant unterstützen.
Worum geht es?
Jessica (überragend: Elle Fanning) möchte als Model in LA Karriere machen. Ihre Eltern sind tot, sie hat keine Verwandten und ist auf sich alleine gestellt. Sie wird Teil einer Mädel-Klicke, von der sie zuerst nicht ahnt, was das für Typen sind, der Zuschauer allerdings ahnt es sehr bald.
Jessica hat Erfolg. Sie verkörpert den Lolita-Typen, der zurzeit nachgefragt wird. Was ihre Mädels-Klicke gegen sie aufbringt.
Mehr will ich hier nicht verraten. Es fließt Blut, Nekrophilie spielt eine (unappetitliche) Rolle und Hannibal Lector lässt grüßen.
Elle macht das richtig gut. Ich denke aber, dass sowas hier ihrer Karriere schadet. Es wäre eine optimale Rolle für Chloe Grace Moretz gewesen.
Aber egal; wer bin ich, dass ich das Casting kritisiere.
Am Ende gleitet der Film ins Surreale ab, Luis Bunuel lässt grüßen. Ich habe in der Tat irgendwann nicht mehr nachvollziehen können, wer nun gerade
tot ist und wer nicht.
Etwas mehr Orientierung hätte diesem Film gut getan. Vampire im LA-Model-Business; why not. Lesben im LA-Model-Business; why not.
Zickenterror im La-Model-Business; why not.
Aber so?
Und Keanu Reeves als unsympathischer Kinder quälender Hotel-Manager: Hat der keine besseren Angebote?
6/10 ausgekotzten Augen
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von heino »

Ein ganzes halbes Jahr

Der Film basiert auf dem Bestseller von Jojo Moyes, den ich nicht gelesen habe, und er ist - das soll keine Beleidigung sein - ein Frauenfilm, soweit das nur möglich ist.

Genau genommen ist er eine Mischung aus dem Pygmalion-Thema und der "Mädchen trifft Traumprinz"-Nummer, dabei aber mit einem durchaus ernsten Thema. Dabei macht der Streifen so ungefähr alles richtig, was andere Filme dieser Art gerne falsch machen. Die Besetzung ist sehr gut und mit Emilia Clarke und Charles Dance sind gleich zwei GoT-Darsteller an Bord.
Überhaupt Emilia Clarke:die Frau hat die wirklich verrücktesten und ausdrucksstärksten Augenbrauen, die ich je gesehen habe. Und sie verkörpert den Typ "naiver, gutherziger Eliza Doolittle-Verschnitt mit ungenutztem Potenzial" wirklich hervorragend. Auch ihr Co-Hauptdarsteller, dessen Namen ich vergessen habe, kommt extrem sympathisch rüber und man leidet die ganzen 100 min mit ihm mit. Dance und Janet McTeer als gequälte Eltern sind ebenfalls großartig. Der Film ist witzig, nie langweilig, romantisch und insgesamt hochgradig unterhaltsam. Sogar das Ende ist - wenn auch ein einziges Klischee - nicht zu süßlich geraten. Einzig der Soundtrack lässt etwas zu wünschen übrig.

8,5 von 10 Bienenleggings
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Kim Stanley Robinson - Das Ministerium für die Zukunft
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andy
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von andy »

Jason Bourne

Greengrass und Damon sind zurück für einen neuen Bourne-Teil. Unser Held ist immer noch auf der Suche nach sich selbst, Teile seiner Geschichte fehlen ihm weiterhin.

Leider habe ich die drei Vorgängerfilme - die ich alle drei sehr mag - im Vorfeld nicht mehr gesehen. Vielleicht hätte dieser Teil dann mehr Spaß gemacht. Leider hat mich dieser Film nicht wirklich überzeugt. Der Plot wirkt so konfus und überladen, dass mich die Handlung nicht wirklich überzeugen konnte. Hinzu kommen ein paar Punkte, wo die Drehbuchautoren mehr oder minder große Zufälle bemühen mussten, um die Handlung am Laufen zu halten.

Auch die Action-Sequenzen sind nicht besonders gelungen. Die Jagd durch Athen sieht zumindest interessant aus, wenn auch die Darstellung der Demonstration beziehungsweise der Ausschreitungen schon sehr übertrieben werden. Endgültig dreht der Film dann bei der Verfolgungsjagd durch Las Vegas ab. Dagegen wirken ähnliche Szenen aus Matrix fast wie Ausschnitte aus "Der 7. Sinn". Völlig überzogen. Und auch diese 08/15-Darstellung von Computerhacks inklusive eines USB-Sticks, auf dem "Encrypted" steht, sorgten für Stirnrunzeln bei mir.

Matt Damon ist ein cooler Hund in der Rolle, kein Thema. Aber ich frage mich, warum Regisseur und Hauptdarsteller meinten, ausgerechnet diese Geschichte verfilmen zu müssen. Nachdem sich beide offensichtlich längere Zeit gegen eine Fortsetzung ausgesprochen haben.

Und ich Frage mich, warum Jason ausgerechnet den Beruf des Preisboxers ergreifen musste, um über die Runden zu kommen. Gab es da keine andere Option für einen Mann mit seinen Fähigkeiten? Nachtwächter im Zoo oder so?

04 von 10 Bildschirmen, auf denen komische Dinge zu sehen sind.

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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Mother's Day
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Wer kennt noch die Zeitschrift mit diesem Titel? Ich jedenfalls habe sie vor Jahren regelmäßig gekauft und verschlungen. Respektloser intelligenter Humor der ganz besonderen Art.
Ich weiß nicht, ob es die heute überhaupt noch gibt; aus den Augen - aus dem Sinn
Da gab es eine Rubrik mit etwa folgendem Konstrukt: Du weißt, dass du ..., wenn irgendwas vorher.
Zum Beispiel wie folgt: Du weißt, dass du alt bist, wenn du siehst, dass dein Lieblingsfilm jetzt im Seniorenkino läuft. Für mich unlängst relevant mit
Pretty Woman. Und auch hier passt das: Du weißt, dass du alt bist, wenn du siehst, dass eine deiner Lieblingsschauspielerinnen jetzt die Rolle einer Oma spielt.
Für mich heute relevant mit: Julia Roberts.
Sie spielt eine Großmutter, und wie sie das macht. Die Sequenz, in der sie erstmalig ihre Enkelin trägt ist schon . . . sehenswert.
Der Regisseur Garry Marshall ist unlängst verstorben; siehe OT-Bereich. Aber er hinterlässt ein erneutes Highlight der von ihm souverän inszenierten Liebesfilme.
Es dauert etwas, bis die Sache Fahrt aufnimmt. Aber dann wird es gut; vllt nicht respektlos genug; vllt manchmal etwas zu langsam. Aber immer mit kleinen Dingen am Rande, z.B. dem Rap-tanzenden Dreijährigen, den niemand wahrnimmt. Oder der fahrbaren Gebärmutter für den Muttertagsumzug.
Ein Woody Allen hätte da vllt mehr draus gemacht. Aber das Abschiedsgeschenk von Garry Marshall, das ist auch ok.
8/10 nicht angezündeten Zigarren von Hector Elizondo.
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Bully »

Ben-Hur: mit Bindestrich, oder Allgemeine Feindesliebe in Theorie und Praxis: der Film

Ich war alleine im Saal; Spätvorstellung zwar, aber trotzdem. Dabei hatte ich zur Wiederauferstehung des Sandalenfilmes sogar das passende Schuhwerk angelegt, vllt. etwas zu voreilig.
Der Film scheint ganz allgemein zu floppen. Gegenüber dem Buch als auch der dritten Verfilmung (der mit Charlton Heston) ist es ziemlich gekürzt. Keine Hl. Drei Könige. Kein römischer Adoptivvater. Und auch diverse andere Figuren werden weggelassen oder sterben ziemlich schnell. Das wäre ja mal die Chance, sich mehr auf die zu konzentrieren, die übrig sind, was leider nicht immer klappt (Messala und Tirzah, hallo?). Eine wichtigere Abweichung ist z.B., dass der Auslöser kein loser Ziegel ist, was der ganzen Geschichte mehr Brisanz verleiht. Dafür findet die Seeschlacht wie im Buch im Ionischen Meer statt, ok, aber erstens ist das für die Story total egal, zweitens weiß das der Durchschnittsrudersklave Judah ben Hur (nicht dargestellt von Ben Affleck) nicht, und drittens, wegen der allgemeinen Reduzierung der Story, sollen wir jetzt annehmen, dass jemand lebendig durchs halbe Mittelmeer treibt, der Länge nach. Bisschen viel Wunder, selbst für einen Bibel-Fan-Fic. (Zum Vergleich, Odysseus ist in derselben Gegend havariert, und bei dem galt es als Wunder, dass er bis nach Korfu kam. Korfu!)
Und, dass der Betreffende nicht nur Pferdeflüsterer, sondern instant auch Profiwagenlenker ist.
Zu hause angekommen, findet er seine Frau Esther (nicht dargestellt von Gal Gadot), die als quasi-Witwe zu Jesus (nicht dargestellt von Henry Cavill, sondern Xerxes-Darsteller Rodrigo Santoro) gefunden hat, der in dieser Kontinuität eine Schreinerei/Lebensberatung zwei Straßen weiter führt. Sie will ihm seine Rachepläne ausreden, denn was würde Jesus tun? Genau das nicht! Esther hat hier wirklich mal eine wichtige Rolle.
Jedenfalls kommt es zum entscheidenden Showdown gegen Messala (nicht dargestellt von Jesse Eisenberg) dank der Unterstützung von Scheich Ilderim (doch dargestellt von Morgan Freeman).
Das Wagenrennen ist schon nicht schlecht, aber irgendwie noch zu "sauber"; andrerseits, wenn der Film in die Egoperspektive wechselt, und man fast überfahren wird, ist das schon toll. Ebenso die Seeschlacht. Wobei überall zu lesen ist, dass die Römer zwar Sklaven und Galeeren hatten, aber keine Sklavengaleeren. Eine historische Ungenauigkeit, die der Film selber baut: Leprakranke wurden nicht gesteinigt, sondern lebten in Leprakolonien von der Mildtätigkeit dritter. Neun von zehn Exleprakranke waren für ihre Heilung nicht direkt dankbar, wie die Bibel berichtet, was im Leben des Brian dann noch ausführlich erklärt wird.

Achja, der Film hat ein sehr versöhnliches Ende. :ola: Dank Superjesus! (Ohne diese Kryptonitallergie ist er gleich viel menschlicher...)
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Echt, den hast du dir angeschaut? Ernsthafte Frage: warum? Die literarische Vorlage ist schon ein einziges Desaster an historischer Nicht-Genauigkeit (und die effekthascherischen aber total bescheuerten Galeerensklaven sind da nur das Hervorstechendste), und das Wagenrennen mit Charlton Heston damals war zwar spannendes Kino für unbedarfte Kinder wie mich, aber genauso banane. Das geht nicht mal mehr als Fantasy durch.
:bier:
Uschi
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