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"Licht" von M. John Harrison

Verfasst: 21. Dezember 2004 21:10
von saturn
Hi,

es ist mir schon ziemlich peinlich, aber ich komme mit diesem Buch nicht weiter voran. Es ist das zweite Mal überhaupt, dass ich das Lesen quasi abgebrochen habe. Das Buch springt grässlich hin und her und setzt viele Dinge als "ist einfach so" voraus. Das mag bei Ian Banks und Peter F. Hamilton prima funktionieren, aber hier nervt es mich nur.

Habt Ihr auch schon Erfahrungen mit diesem Buch? Lohnt sich das weiterlesen?

Ciao, Lars

Verfasst: 22. Dezember 2004 15:43
von TheFallenAngel
ich hab das buch übrigens ca. auf seite 60/70 auch erstmal beiseite gepackt, hauptsächlich weil ich ein anderes buch bekommen hatte, auf das ich schon "ganz heiß" war 8) (spin state von chris moriarty)
bis zu meinem abbruch störte mich eigentlich hauptsächlich das die einzelnen erzählebenen immer nur ziemlich kurz abgehandelt wurden, wenn ich mich recht erinnere

Keine Panik!

Verfasst: 22. Dezember 2004 18:08
von Terrania
Ich habs auch erst mal abgebrochen. Das Ding ist unlesbar. Obs an der Übersetzung liegt, weiß ich nicht, aber mir ist die Zeit für diesen Schwachsinn zu schade.

Verfasst: 22. Dezember 2004 20:09
von Fjunch-Klick
ich habs noch nicht, aber einige kommentare bei internetbuchhändlern schreckten mich bisher ab. deine aussage bestätigt meine entscheidung.

Verfasst: 23. Dezember 2004 12:01
von Daniel S
LICHT AUS!!!!

Das Buch muss ein Kunstwerk sein, da ich mit meinem beschränkten Horizont nichts, aber auch rein gar nichts davon begreife.

Da ich zu doof bin, habe ich den Schinken bei ca. Seite 80 in die Ecke geworfen wo er auch zur Zeit noch liegt (es ist für den Staubsauger zu gross und mit den blossen Fingern möchte ich es eigentlich nicht mehr berühren).

Gruss
Daniel

Verfasst: 23. Dezember 2004 15:02
von Martin
Die Bewertung dieses Buches - ich hab's gerade am Wickel und werde auch nicht so recht warm damit - hängt wohl davon, wie groß das Ego des Lesers ist.

Ich bin beispielsweise bin sehr von meiner Intelligenz überzeugt und habe daher kein Problem damit, ganz fest davon auszugehen, daß Harrison schlicht und ergreifend nicht in der Lage ist, eine sinnvolle Handlung zu konstruieren. Man sollte hinter sprunghafter Konzeptlosigkeit nicht immer avantgardistische Genialität vermuten. Stilistisch ist das Ganze auch keine Offenbarung, und irgendwie glaube ich nicht an eine mißlungene Übersetzung.

Die Backcover-Kommentare von Baxter und Banks beeindrucken mich übrigens auch nicht: Erstens ist es nicht üblich, Kollegen (öffentlich) zu dissen, und wenn man mit etwas nichts anfangen kann und etwas dazu sagen muß, ist es ratsamer, es in den höchsten Tönen zu loben. - Wird es ein Klassiker, hat man es vorher gewußt. Wird es ein Flop, wird sich niemand an den Roman und die Kommentare dazu erinnern.

Ich denke nicht, daß es "der erste SF-Klassiker des 21. ist" (oder jemals werden wird), bzw. daß es erforderlich sein wird, sich als SF-Autor daran messen zu lassen. Es sei denn natürlich, Klassiker entstehen neuerdings rezeptartig dadurch, daß man drei für sich eher mäßige Plots durch eine wenig originelle Verknüpfung zu einem Roman zusammenköchelt. Was Soljanka zum kulinarischen Klassiker gemacht hat, funktioniert nicht zwingend auch in der SF. Und selbst wenn, muß man Soljanka nicht mögen.

Verfasst: 23. Dezember 2004 19:31
von saturn
Nun, es beruhigt mich irgendwie, dass es nicht nur mir so geht. Ich werde das Buch im "noch zu lesen"-Stapel lassen und irgendwann einen neuen Anfang wagen. Aber nicht mehr dieses Jahr. ;)

Ciao, Lars

Verfasst: 27. Dezember 2004 19:08
von Bungle
Ich habe das Buch angefangen zu lesen, und da die Kapitel mit den Erzählebenen bin ich noch nicht richtig "hineingekommen". Wenn ich aber die vielen negativen oder zumindes ratlosen Kommentare lese, dann werde ich erst recht neugierig. Mein Widerspruchsgeist regt sich.
Ihr werdet noch von mir lesen :teuflisch:

MB

Verfasst: 28. Dezember 2004 13:39
von saturn
Bungle hat geschrieben:Ihr werdet noch von mir lesen :teuflisch:
Ganz ohne Ironie: Ich bin sehr gespannt.

Ciao, Lars

Verfasst: 3. Februar 2005 14:50
von Random
Ich habs durchgelesen und bin genauso wenig begeistert wie alle hier.
Wenn Ihr mit dem Anfang Probleme habt wird sich das weder im Mittelteil noch am Ende ändern. Es geht im selben Stil weiter, ohne das wirklich großartig Neues passiert.

Ich warte dann auch mal auf Bungles Kommentar.

Tschüß
Wolle

Verfasst: 3. Februar 2005 18:53
von Bungle
Random hat geschrieben:Ich habs durchgelesen und bin genauso wenig begeistert wie alle hier.
Wenn Ihr mit dem Anfang Probleme habt wird sich das weder im Mittelteil noch am Ende ändern. Es geht im selben Stil weiter, ohne das wirklich großartig Neues passiert.

Ich warte dann auch mal auf Bungles Kommentar.

Tschüß
Wolle
Diesen Threat habe ich doch glatt vergessen :oops:
Nun, mir hat es gefallen, stellenweise sogar sehr, auch weil es Humor hatte. Ich fand den Stil sehr literarisch und das liegt mir.
Die Figuren waren gut gezeichnet.
Die Übersetzung ist jedenfalls hervorragend. Die phantastischen und unheimlichen Elementen, also alle die über die bloße SF hinausgehen, haben das Buch bereichert.
Als Kenner der Science Fiction fand ich es toll, wie Harrison praktisch 100 Jahre Science Fiction verarbeitet hat.
Am Ende haben sich die Rätsel aufgelöst, oder die inneren Konflikte gelöst, wie auch immer, und man kann enttäuscht sein, ich war es nur wenig.

Gruß
Michael

Verfasst: 4. Februar 2005 00:59
von Random
Bungle hat geschrieben:Die Figuren waren gut gezeichnet.
Die Übersetzung ist jedenfalls hervorragend. Die phantastischen und unheimlichen Elementen, also alle die über die bloße SF hinausgehen, haben das Buch bereichert.
Als Kenner der Science Fiction fand ich es toll, wie Harrison praktisch 100 Jahre Science Fiction verarbeitet hat.
Am Ende haben sich die Rätsel aufgelöst, oder die inneren Konflikte gelöst, wie auch immer, und man kann enttäuscht sein, ich war es nur wenig.

Gruß
Michael
Hallo Michael,
Ich fand die Figuren insgesamt zu negativ. Einer der Hauptpersonen ist ein okkulter Serienkiller der, nach eigener Ansicht unter Wahnvorstellungen leidet. Der zweite Handlungsstrang handelt à la "Ein Raumschiff namens Helva" von einer Frau die in ein Raumschiff implantiert wurde und aus diesem und anderen Gründen nervlich auch ziemlich am Ende ist. Und dann gibt es drittens diesen Tanksüchtigen der unfreiwillig aus seiner virtuellen Welt gerissen wird und nun versucht in der Wirklichkeit zurecht zu kommen.

Keine der Figuren hat mich wirklich gefesselt, sie werden von Harrisson zu "kalt" dargestellt und ich habe es nicht geschafft mich mit einer von Ihnen zu identifizieren. Was vielleicht von Harrisson auch nicht beabsichtigt war, mir aber beim Lesen wichtig ist. Hinzu kommt, das die Verbindungen zwischen den einzelnen Figuren zu spät deutlich werden.

Ein gutes Buch dagegen, in ebenfalls "sehr literarischen Stil" geschrieben und mit gut gezeichneten Characteren bevölkert, ist für mich "Sperling" von Russel.

Was hälst du von "Sperling"?

Auf Antwort hoffend
Wolle

Das Buch ist wirklich Mist

Verfasst: 14. März 2006 12:02
von Gast
Hallo Leute, habe das Forum gerade entdeckt und bin gleich über Hamilton gefallen.

Leider habe ich "Licht" zu Ende gelesen, obwohl ich es gerne alle 20 Seiten in die Ecke geworfen hätte.

Beim Lesen ist mir nur dieser Smilie eingafallen: :laser:

Re: Das Buch ist wirklich Mist

Verfasst: 14. März 2006 12:04
von Tyler
Anonymous hat geschrieben:Hallo Leute, habe das Forum gerade entdeckt und bin gleich über Hamilton gefallen.
Du meinst wohl "Harrison" :)

Ich fand das Buch auch grottenschlecht und fand es schade, dass ich keinen Kamin habe...

Re: Das Buch ist wirklich Mist

Verfasst: 14. März 2006 16:14
von Bungle
Tyler hat geschrieben:
Ich fand das Buch auch grottenschlecht und fand es schade, dass ich keinen Kamin habe...
Wenn schon ein solch vernichtendes Urteil, dann will ich auch eine Begründung lesen. Also: W A R U M?

mb