Seite 1 von 2

Philip K. Dick´s "Der goldene Mann" wird verfilmt

Verfasst: 24. Februar 2006 02:39
von Starcat66
"A Scanner Darkly" ist noch nicht mal fertig, und schon wird die nächste Dick-Geschichte verfilmt :

James Bond-Regisseur Lee Tamahori wird die Philip K. Dick-Kurzgeschichte "Der goldene Mann" verfilmen.

In den Hauptrollen sind Nicolas Cage, Julianne Moore und Jessica Biel vorgesehen.

Worum geht´s ?
Cage wird in dem Film die Gabe haben, in die Zukunft zu sehen.

Er ändert damit die Gegenwart und die Zukunft, und ist deshalb ständig auf der Flucht vor der Regierung, die ihn für eigene Zwecke missbrauchen will.

Dann muss er noch eine bestimmte Frau finden (Julianne Moore), von der er weiß, dass Sie die Mutter seines Kindes seinen wird.

Doch um die Welt zu retten, muß er ein Opfer bringen...
Hört sich spannend an; eine typische Dick-Geschichte: In Frage stellen oder verändern der Realität, plus Regierungsverschwörung.

Ähnlich wie bei "Total Recall" oder dem unterschätzten "Paycheck" mit Ben Affleck.

Der fertige Film wird übrigends nicht "Der goldene Mann" heißen, sondern "Next", und er wird ca. 2007 in die Kinos kommen.

Irgendwie finde ich die Kombination Tamahori / Cage höchst interessant.

Tamahori`s "Im Netz der Spinne" hat mir gut gefallen, "xXx 2" zwar weniger, aber sein letzter Bond war einfach aussergewöhnlich.

"Stirb an einem anderen Tag" hatte eine ungewöhnliche und abwechselungsreiche Bond-Story, und mehr Pfiff als der letzte Bond "Die Welt ist nicht genug".

Durch Oscarpreisträger Nicolas Cage wird "Next" sicherlich auch einiges an Tiefgang besitzen.

Mal sehen wie er sich so macht, als "Goldener Mann". :)

Wer tatsächlich Philip K. Dick noch nicht gelesen hat, sollte es vielleicht jetzt mal nachholen.

Seine genialen Kurzgeschichten stellen auch nach einigen Jahrzehnten immernoch die Wirklichkeit überzeugend in Frage.

Ausserdem ist man überrascht, wie publikumsnah sein Schreibstil ist !

Bild


Filmographie Nicolas Cage (Herr Cage, bitte zukünftig mehr SF !)
----------------------------------------------------------------------------------------------------
1981: Best of Times (TV)
1982: Ich glaub' ich steh' im Wald
1983: Valley Girl
1983: Rumblefish
1984: Die Zeit verrinnt - Die Navy ruft
1984: Cotton Club
1984: Birdy
1986: Peggy Sue hat geheiratet
1986: Finish - Endspurt bis zum Sieg
1987: Arizona Junior
1987: Mondsüchtig
1988: Das Highway-Trio
1989: Vampire's Kiss
1990: Zandalee - Das sechste Gebot
1990: Wild At Heart - Die Geschichte von Sailor und Lula
1990: Air Borne - Flügel aus Stahl
1992: Red Rock West
1992: ... aber nicht mit meiner Braut - Honeymoon In Vegas
1993: Deadfall
1993: Amos & Andrew - Zwei fast perfekte Chaoten
1994: Schneesturm im Paradies
1994: 2 Millionen Dollar Trinkgeld
1994: Tess & ihr Bodyguard
1995: Leaving Las Vegas
1995: Kiss of Death
1996: The Rock - Fels der Entscheidung
1997: Con Air
1997: Im Körper des Feindes
1998: Stadt der Engel
1998: Spiel auf Zeit
1999: 8mm - Acht Millimeter
1999: Bringing Out The Dead - Nächte der Erinnerung
2000: Nur noch 60 Sekunden
2000: Family Man
2001: Shadow Of The Vampire
2001: Corellis Mandoline
2002: Windtalkers
2003: Adaption
2003: Tricks
2004: Das Vermächtnis der Tempelritter
2006: The Weather Man
2006: Lord of War - Händler des Todes
2006: Ghost Rider
2006: The Wicker Man
2006: Next

Siehe auch :
http://www.phantastik-news.de/modules.p ... e&sid=1646
http://www.zelluloid.de/news/index.php3?id=1491

Galaktische Grüsse aus Delmenhorst
Starcat66

Verfasst: 24. Februar 2006 08:23
von heino
Das Problem dabei ist aber, daß der Film mit der Vorlage wohl nur den Titel gemein haben wird :roll:

Verfasst: 24. Februar 2006 09:43
von Doop
Auch wenn ich jetzt die Cage-Fans gegen mich aufbringe, aber wieso sollte der Mann, der "Stadt der Engel" (schnulzig und langweilig), "Con Air" und "The Rock" gedreht hat, ein Garant für Tiefgang sein?

Verfasst: 24. Februar 2006 11:02
von upanishad
Doop hat geschrieben:Auch wenn ich jetzt die Cage-Fans gegen mich aufbringe, aber wieso sollte der Mann, der "Stadt der Engel" (schnulzig und langweilig), "Con Air" und "The Rock" gedreht hat, ein Garant für Tiefgang sein?
z.b. wegen "8 mm"? :smokin
***nachtrag: ja, es waren 8 und nicht 18 mm. keine ahnung, wie ich jetzt auf 18 gekommen bin? ***

seine darstellung des privatdetektives hat mir sehr gut gefallen.

Verfasst: 24. Februar 2006 11:30
von Tiberius
Stimmt, Cage hat Filme sehr unterschiedlicher Qualität gedreht. Da waren solche Perlen bei wie Red Rock West, aber auch solche Heuler wie "Nur noch 60 Sek."
Umgekehrt drehen auch gestandene Charakterdarsteller mal Actionfilme ohne Tiefgang, siehe jüngst Benoit Magimel in Sky Fighters.
Aber egal, gebt dem Mann ´ne Chance. Cage hat ja schon bewiesen, dass er gut schauspielern kann.

Verfasst: 24. Februar 2006 13:24
von heino
upanishad hat geschrieben: z.b. wegen "18 mm"? :smokin
seine darstellung des privatdetektives hat mir sehr gut gefallen.
Du meinst "8mm". Ein Film, den man wohl durchaus als reaktionären Dreck einstufen kann. Und Cage`s Hundeblick im Dauereinsatz hat das für mich nicht wirklich besser gemacht :kotzen:

Davon abgesehen ist das eigentliche Problem bei dieser geplanten Verfilmung aber, daß die Vorlage komplett ausser Acht gelassen wird, um einen Standard-Actioner zu drehen. "Paycheck" oder "Minority Report" (die ja auch schon nicht gut sind) haben wenigstens noch die Grundsubstanz erhalten :roll:

Verfasst: 24. Februar 2006 14:51
von L.N. Muhr
heino hat geschrieben:
upanishad hat geschrieben: z.b. wegen "18 mm"? :smokin
seine darstellung des privatdetektives hat mir sehr gut gefallen.
Du meinst "8mm". Ein Film, den man wohl durchaus als reaktionären Dreck einstufen kann.
... und als stinklangweilig. furchtbar.

cage hat was drauf. ich mochte ihn als charakterdarsteller. und wenn er in con air einen plüschhasen vor den fiesesten supergangstern der usa beschützt, habe ich auch meinen spass. :D

Verfasst: 24. Februar 2006 14:58
von upanishad
L.N. Muhr hat geschrieben:
heino hat geschrieben:
upanishad hat geschrieben: z.b. wegen "18 mm"? :smokin
seine darstellung des privatdetektives hat mir sehr gut gefallen.
Du meinst "8mm". Ein Film, den man wohl durchaus als reaktionären Dreck einstufen kann.
... und als stinklangweilig. furchtbar.
ja, es waren 8 mm....habe meinen beitrag editiert. als banker hat man´s halt nicht so mit zahlen :wink:.

mh, haben wir unterschiedliche filme gesehen? ich fand den film spannend und nachdenklich. die geschmäcker sind halt unterschiedlich.

Re: Philip K. Dick´s "Der goldene Mann" wird verfi

Verfasst: 24. Februar 2006 16:53
von breitsameter
Starcat66 hat geschrieben:"A Scanner Darkly" ist noch nicht mal fertig, und schon wird die nächste Dick-Geschichte verfilmt :
Tja, das ist schon länger bekannt:
http://www.sf-fan.de/phpBB/viewtopic.php?t=1809

Verfasst: 24. Februar 2006 20:09
von L.N. Muhr
upanishad hat geschrieben:
mh, haben wir unterschiedliche filme gesehen? ich fand den film spannend und nachdenklich.
nachdenklich?

ich kenne einige, die 8mm mögen. ich kann es nicht nachvollziehen.

Verfasst: 24. Februar 2006 20:14
von Knochenmann
Musst du auch nicht. Ich mag 8mm

Verfasst: 25. Februar 2006 04:16
von Starcat66
Tja, das ist schon länger bekannt:
http://www.sf-fan.de/phpBB/viewtopic.php?t=1809
Den "Goldenen Mann" wie in der Original-Geschichte als Mutanten mit ausschliesslich tierischen Instinkten darzustellen, würde den durchschnittlichen Kinobesucher wohl zuwenig ansprechen - positive Identifikationsfigur fehlt !

Soein Film würde die harten SF-Fans begeistern, und an der Kinokasse wahrscheinlich einen Flopp produzieren.

Hollywood gibt nicht 70 - 100 Millionen Dollar für irgendeinen SF-Film aus, um uns SF-Fans einen Gefallen zu tun, sondern um Gewinn an der Kinokasse, in Videotheken und vielleicht durch Merchandising zu erwirtschaften.

Regisseure wie Steven Spielberg oder David Fincher schaffen die knappe Gradwanderung zwischen Kommerz und Anspruch so, dass ab und zu durchaus akzeptable Werke abgeliefert werden.

Wie weit ist Fincher eigendlich mit "Rendevouz mit Rama" - Weiss das jemand ???

Mir reicht es, wenn ich Dick´s Motive in den Verfilmungen wiederfinde.

Und dies war bisher bei allen Dick-Filmen, wie z.B. "Minority Report" oder "Paycheck", mehr oder weniger der Fall.

Dass Grundmotiv Realitätsveränderung und Verschwörung, müsste man in einer Dick-Verfilmung intensiver und vielleicht weniger kommerziell darstellen. (weniger "Knall-Bumm" mehr "Kopfarbeit")

Am besten wäre ein weitgehend unabhängiger Regisseur, der Dick´s Geschichten gut kennt und trotz seines Vorhabens ein stattliches Film-Budget zusammenbekommen könnte.

David Lynch fällt mir da spontan ein - allerdings müsste er seine persönliche surreale Filmart, etwas reduzieren und sich mehr ans Original halten. Der könnte eventuell einen interessanten Dick-Film machen. In Lynch´s "Twin-Peaks" waren auch viele Dinge nicht so, wie sie zunächst aussahen.

Dennoch finde ich, dass in den letzten Jahren, dass Spektrum des "Normal-Publikums" erheblich durch bessere Tricktechniken und Storys erweitert wurde.

Wenn man den Kinobesuchern optisch eindruckvolle und überzeugende SF-Welten präsentieren kann, ist sicherlich auch die Akzeptanz einer ungewöhnlichen SF-Geschichte weitaus höher.

Vergleicht doch bloss mal "Tron" mit "Matrix"

"Tron" präsentierte den Durchschnitts-Gucker eine bunte Fantasiewelt im Computer - damals tricktechnisch eine Sensation, aber trotzdem für Otto-Normal-Gucker nur ein nettes Märchen.

17 Jahre später versetzt "Matrix" den Kino-Gucker sehr glaubwürdig in eine fremde SF-Welt, die aussieht wie "echt". Der Otto-Normal-Gucker ist fasziniert - Die Bilder passen eindrucksvoll zu der Geschichte !

Wir lesende (!) SF-Fans können mit unserem jahrlang trainierten Kopfkino, auch LowBudget SF-Filme gedanklich ergänzen und dann den eigendlichen Sinn verstehen.

Der normale Kinobesucher braucht neben den Schauspielern auch eine überzeugende optische Präsentation, um bei SF-Themen nicht gelangweilt zu sein.

Bei "Paycheck" hat mir Affleck´s Aufarbeitung der Gegenstände aus dem Briefumschlag gut gefallen. Er kannte in dem Film mal die Zukunft, und hat sich auf sie vorbereitet - um nach der Gedächnislöschung überleben zu können und sein Ziel zu erreichen.

Nicolas Cage sehe ich als "goldenen Mann" auf jedem Fall lieber, als sagen wir z.B. Val Kilmer. Leider wird Cage sicherlich auch etwas "herzvolles" in dem Film miteinbringen - und uns SF-Fans damit die Handlung versauen.

Tamahori wird sicherlich für ausreichend kommerzielle "Power" sorgen, sodas sich "Next" irgendwo zwischen "Minority Report" und "Total Recall" einreihen wird.

Cage ist dem Kinopublikum allerdings näher als Cruise, Affleck oder Schwarzenegger - Nicolas Cage kann gedanklich besser überzeugen - Vielleicht hilft es ! :smokin

Galaktische Grüsse aus Delmenhorst
Starcat66

Verfasst: 25. Februar 2006 10:56
von Bungle
Starcat66 hat geschrieben: Tamahori wird sicherlich für ausreichend kommerzielle "Power" sorgen, sodas sich "Next" irgendwo zwischen "Minority Report" und "Total Recall" einreihen wird.
Ähhh :o Jetzt komme ich etwas durcheinander:

"Next" muss schon so gut wie abgedreht sein, denn ich habe einen Trailer (vor "Äon Flux") gesehen. Darin geht es um einen Banküberfall und um einen Mann, der alles voraus weiß, und irgendwie sind auch Regierungsstellen darin verwickelt. Jodie Foster spielt mit. Der Trailer hat mich neugierig gemacht.

Aber das kann nicht die Verfilmung von "Der Goldene Mann" sein!!!!
Der"Goldene Mann" ist ganz anders. Spielt ja auch in einem postapokalyptischen Hintergrund, wo man Mutanten jagt.

Verfasst: 25. Februar 2006 15:33
von heino
@starcat:nenne mich unrealistisch, aber ich halte eine gelungene Adaption von Dicks Geschichten durchaus nicht für unmöglich. Und das hängt mehr vom Drehbuch als vom Regisseur ab. Leider wird das in Hollywood viel zu oft übersehen :roll:

@Bungle:ich habe den Trailer zwar noch nicht gesehen, aber es ist allgemein üblich, daß vor den eigentlichen Dreharbeiten ein "Teaser" erstellt wird, um die Neugierde beim Publikum anzuheizen. Vielleicht war es ja ein solcher?

Verfasst: 25. Februar 2006 17:50
von Bungle
Bungle hat geschrieben: Ähhh :o Jetzt komme ich etwas durcheinander:

"Next" muss schon so gut wie abgedreht sein, denn ich habe einen Trailer (vor "Äon Flux") gesehen. Darin geht es um einen Banküberfall und um einen Mann, der alles voraus weiß, und irgendwie sind auch Regierungsstellen darin verwickelt. Jodie Foster spielt mit. Der Trailer hat mich neugierig gemacht.

Aber das kann nicht die Verfilmung von "Der Goldene Mann" sein!!!!
Der"Goldene Mann" ist ganz anders. Spielt ja auch in einem postapokalyptischen Hintergrund, wo man Mutanten jagt.
:oops:
Da habe ich in der Tat etwas durcheinander gebracht. Es war der Trailer zu "Inside Man" von Spike Lee, den ich gesehen habe. Sorry.
Aber "Next" hat schon einen voraussichtlichen Starttermin. Der Name sagte mir nämlich schon etwas.

MB