SF-Forum

Da ja schon ein paar mal in anderen Diskussionen die Frage nach guter Fantasy-Literatur abseits der üblichen 0815-Reihen aufkam, möchte ich einen Thread starten um die Favoriten, alte und aktuelle, in der Fantasy zu sammeln. Ich bin nämlich auch der Meinung, daß es da viel mehr gibt als das übliche "Gruppe aus Menschen, Zwergen und Elfen besiegt ultrabösen Magier und rettet die Welt."
Außerdem würde ich mich auch gerne mal der Frage widmen, was gute Fantasy ausmacht.
Zu den aktueleln Autoren, die wirklich gute Fantasy schreiben, gehört für mich auf jeden Fall George R R Martin mit seinem Song of Ice and fire, aber auch Autoren wie Tad Williams oder Jim Butcher (Dresden Files). Auch Joe Abercrombie mit The First Law würde ich hierzu zählen.

Was die neuere Fantasy anbelangt: Neil Gaimans Bücher (American Gods (Hugo-Gewinner), Anansi Boys, seine Kurzgeschichten) gehören hierher. Kelly Link, in Deutschland mit der Kurzgeschichtesammlung "Magic for Beginners - Die Elbenhandtasche" erschienen, gehört dazu. China Mieville, den alten Trotzkisten, sollte man auf gar keinen Fall vergessen. Gene Wolfe. Naomi Noviks Temeraire-Romane sind äußerst unterhaltsame Lektüre. Jeff Vandermeer steht auf meiner Leseliste ziemlich weit oben. Susanna Clarkes "Jonathan Strange & Mr. Norrell" (Hugo-Gewinner) ist wohl ein moderner Klassiker geworden. Lois McMaster Bujold hat auch Fantasy geschrieben (und auch dafür (The Paladin of Souls) einen Hugo gewonnen). Was man nicht vergessen sollte: Auch JK Rowling ist moderne Fantasy. Ein weiterer persönlicher Favorit von mir: Tim Powers' Die Tore zu Anubis Reich. Spaß gemacht haben mir auch die ersten Bände von Cards Alvin-Zyklus.

Patrick Rohtfuss "Der Name des Windes", gerade bei Klett-Cotta erschienen. Hier ein Link zur Rezi von Dennis Scheck: http://www.daserste.de/druckfrisch/them ... 247~cm.asp
Ein sprachlich sehr beindruckender Roman abseits aller Fantasyklischees. Der Mann kann richtig schreiben.

Viktorianisch angehauchte Fantasy ist momentan auch in Mode. Wie z. B. "Die Lügen des Locke Lamorra" von Scott Lynch oder "Necromancer" von Martha Wells. Beide schön geschrieben.

Kennt jemand bereits den hier?
Gardens of the Moon: A Tale Of The Malazan Book Of The Fallen

Olaf hat geschrieben:Kennt jemand bereits den hier?
Gardens of the Moon: A Tale Of The Malazan Book Of The Fallen

Den ersten Band habe ich verschlungen, großartig. Aber sehr komplex. Es gibt unzählig viele Personen und Parteien. Man kann den ersten Teil gut als abgeschlossenes Buch lesen, obwohl die Geschichte weitergeht. Im deutschen wurden die Nachfolgebände mal wieder aufgesplittet.
Erikson hat einen sehr guten Schreibstil und weiß anspruchsvoll zu unterhalten. Die Welt ist sehr Komplex. Es gibt viel geschichtlichen Unterbau. Man merkt das Erikson Anthropologe ist.
Ich kann den ersten Band uneingeschränkt empfehlen.

Gruß Markus

Klasse, auf so etwas habe ich gehofft. Der erste wird dann demnächst mal bestellt.

Dann sag Bescheid wie es dir gefallen hat.

Zur Zeit fahre ich auf die "Hexer"-Storys (und bald auch Romane, Band 1 soll noch im November erscheinen) von Andrzej Sapkowski ab.

da können wir uns wohl bei dem PC-Spiel bedanken, daß es neue Hexer-Bücher gibt.
Ich meine, der erste wäe auch schon erschienen. Müsste der hier sein:
http://www.amazon.de/Das-Erbe-Elfen-Rom ... pd_sim_b_6

Fantasy ist nicht wirklich mein Bereich und ich hab da auch nicht viel gelesen, aber ein paar sind mir schon aufgefallen. Gaiman ist natürlich lesenswert, auch wenn ich von American Gods nicht so sehr begeistert war. Mein Favorit ist und bleibt James Morrorw, aber dafür braucht man schon einen Sinn für echt abseitigen Humor. Ansonsten fällt mir nur noch Jack Vance ein, der hat auch ein paar nette Sachen geschrieben.

Naomi Novik: Die Feuerreiter Ihrer Majestät - Reihe.
Drachenreiter in der Napoleonischen Ära. Hört sich krude an, ist aber recht lesbar. Magie gibt es nicht, und auch kein Kampf Gut gegen Böse. Die Charaktere sind differenziert gezeichnet. Lediglich die Drachen sind konventionell.

MB

Interessanterweise hat Markus Heitz grad einen Roman veröffentlicht, der etwa in dieselbe Richtung zielt und in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts spielt.

heino hat geschrieben:Fantasy ist nicht wirklich mein Bereich und ich hab da auch nicht viel gelesen, aber ein paar sind mir schon aufgefallen. Gaiman ist natürlich lesenswert, auch wenn ich von American Gods nicht so sehr begeistert war. Mein Favorit ist und bleibt James Morrorw, aber dafür braucht man schon einen Sinn für echt abseitigen Humor. Ansonsten fällt mir nur noch Jack Vance ein, der hat auch ein paar nette Sachen geschrieben.

ich habe so ein wenig den eindruck, als würden fantasy und phantastik im allgemeinen hier ein wenig zu sehr miteinander verwürfelt. und ich weiss nicht, ob das inhalt der fragestellung war oder ob es hier wirklich um fantasy im ganz ganz herkömmlichen, mainstreamigen sinne gehen sollte?

das nur, ehe hier noch jemand gustav meyrink als fantasy-autor anpreist.

aber zum thema: den fritz leiber hat doch hier hoffentlich jeder schon mal gelesen?

Na ja, da müsste man sich erst mal darauf einigen, wo sich die beiden Begriffe unterscheiden.
Diese Mainstream-Fantasy ist ja gerade das, wovon ich in diesem Thread weg wollte. Die ist meiner Meinung nach dasselbe, was für die SF die ganzen Stra-Trek-, Star-Wars und sonstwas-Reihen sind. Sie sidn zwar hochprofitabel, aber eben nicht das was gute Bücher aus SF oder Fantasy ausmacht.
Die Kriterien, die gute Bücher ausmachen, sind, glaube ich, auch gar nicht so unterschiedlich, egal, was man liest. Es läuft dann doch immer auf interessante Charaktere, spannende Geschichte und einen glaubwürdigen Hintergrund hinaus. Ob die Personen dann mit Pfeilen, Lasergewehren oder Pistolen um sich ballern, ist eher zweitrangig.

Bin auch kein grosser Fantasyfan. Aber Vance, GRRM und Neil Gaiman sind schon stark.
Hab zwar nocht nicht's von ihm gelessen, aber Clive Barker soll doch ein ganz guter sein...
"Imagica" liegt auf meinem Sub.