breitsameter hat geschrieben:Und, wie war der Con, wie waren die Preisverleihungen? Kann niemand schon etwas erzählen?
Dann mach ich mal den Anfang. Ich bekam und sah das, was ich erwartet hatte. Einen literarisch ausgerichtete Convention mit einer guten Mischung von Ehrengästen und eingeladenen Autoren. Das Motto "Woher? Wohin?" war auch Thema von zwei Panels. Die Teilnhmer daran waren sehr unterschiedlich und besonders im "Woher"-Panel waren sie vom Moderator kaum zu bändigen, so dass viele interessante Aspekte aufgeworfen wurden, über die vielfältigen Wurzeln der SF in der Satire, der utopischen Tradition, den imaginären Reisen und natürlich, was besonderes herauskam, in der Tradition der Auflärung, die ja ein rationales und wissenschaftliches Weltbild propagiert. Aber es wurde klar, dass immer andere Genres mithineinspielten und immer auch phantastische Bilder von den Autoren geprägt wurden.
Das Wohin Panel brachte nicht viel Neues, es ging um das Image der SF, die mediale Zukunft, in wie weit die SF-Szene sich auch auf Comic-Fans (auf Comic-Cons) zugehen kann, und ob die Medialisierung nicht der SF insgesamt schadet, weil da die wirklichen Intentionen der SF als ernstzunehmendem Genre verschwinden würde (zugespitzt gesagt). Der aufgeschlossenste und pragmatischste war mal wieder Greg Bear, der ja auch einen Roman geschrieben hat, der in der "Halo"-Spielewelt angesiedelt ist. Was nicht verwundert, lebt er doch von der Science Fiction, was man von den anderen Teilnehmern des Panels, Thor Kunkel, Torsten Dewi und dem österreichischen Autor Lukas Kollmer nicht sagen kann.
Beide Panels lieferten immerhin viel Diskussionstoff.
Die Kurd-Lasßwitz-Preisverleihung trumpfte zwar mit professionellen grafischen Erläuterungsprojektionen und vielen Informationen auf, doch leider konnte nur ein Preisträger der mit der besten Kurzgeschichte kommen. Die Grußworte von John Salzi ("Androidenträume" als bester ausländischer Roman) waren wie üblich humorig und er war so nobel, seinen Preis mit dem Übersetzer zu teilen. So dass der anwesende Bernhard Kempen den Preis entgegennehmen konnte.
Ich war nicht ganz bis zum Schluss, und weiß nicht ob die Veranstalter weitermachen. Es schien mir recht gut besucht. Und es wurde auch einiges an Büchern gekauft. Ich hoffe, ein anderer Besucher weiß mehr.
MB