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Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 23. August 2010 17:43
von Knochenmann
...sagt zumindest die Bundeswehr Link

...und die muss ja wissen was widerwärtig ist.

Für mich eine klare Kaufempfehlung.

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 23. August 2010 18:57
von deval
Ausgerechnet die, die den Krieg in alle Welt tragen und zu den größten Waffenlieferanten gehören, empören
sich darüber. Vielleicht werden demnächst ja auch Autorennen verboten weil da ja auch Leute sterben.

Anstatt das Spiel zu verbieten, sollte man lieber den Krieg verbieten.

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 07:26
von Kringel
Und Bullerplättchenpistolen!
Und Cowboy-und-Indianer-spielen!
Und Schach!
Und... überhaupt.

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 08:42
von Uschi Zietsch
Ja, vor allem das ÜBERHAUPT ist es!!! Weg damit, verboten, mit Todesstrafe belegt!

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 12:45
von L.N. Muhr
Der Standard verzerrt die ursprüngliche Begründung aber ziemlich. Es hätte genutzt, den Link zur Quelle zu gehen. Da ist die Perspektive nämlich ziemlich anders.

Es geht um den Taliban-Modus, der die Bundeswehr stört, also das Spiel aus Terroristensicht zu spielen. Ich finde das nachvollziehbar.

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 13:01
von Olaf
Na ja, in jedem Strategiespiel, das im 2. Weltkrieg spielt, kann man auch die Wehrmacht übernehmen. Ist das weniger widerwärtig?

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 13:25
von L.N. Muhr
Soll sich die Bundeswehr wirklich dazu äußern?

Nochmal: die Bundeswehr findet in einem Spiel, das die Bundeswehr direkt betrifft, einen Spielermodus scheisse, der sie ebenfalls direkt betrifft. Mehr wurde gar nicht gesagt. Damit stellt sich die Bundeswehr hinter ihre Soldaten vor Ort und die Familien der getöteten Soldaten, die das vermutlich auch nicht witzig finden, was da läuft. Ein ganz normales und nachvollziehbares Vorgehen. Der Sprecher betont sogar, dass er v.a. das Timing unglücklich findet. Zugleich fordert er kein Verbot o.ä..

D.h. es ist eine normale, und aus Perspektive der Bundeswehr sehr schlüssige, im Kern sehr harmlose Meinungsäußerung.

Aber Gamer machen ja gern aus jeder Mücke 'nen Elefanten. (Und der FOCUS dürfte das genau gewusst haben. Es ist sicher kein Zufall, dass nur dieser eine Satz aus dem Interview im Netz kursiert. Wie sehr der Standard diesen Satz und die Nachricht dann verzerrt hat, finde ich aus Journalistensicht im Übrigen ebenfalls widerwärtig.)

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 13:27
von Pogopuschel
Ich kann schon verstehen, dass man solche Spiele widerwärtig findet. Früher habe ich sie selber sehr gerne gespielt, inzwischen frage ich mich aber, was einen Menschen dazu bringt, dass er Spaß daran hat, Krieg zu spielen. Das beziehe ich durchaus auch auf die kleinen Plastiksoldaten und Panzer, die es auch in meinem Kinderzimmer gab. Ist schon irgendwie pervers. Ich denke, so spiele können nur Menschen spielen, die nie am eigenen Leib erfahren haben, was Krieg bedeutet.
Dabei bin ich mir der katartischen Wirkung solcher Medien durchaus bewusst.
Ich bin früher auch gerne in "Panzer General" mit der Wehrmacht in Polen eingefallen. Auf Überlebende des Zweiten Weltkrieges muss so etwas wirklich abartig wirken.

Die Bundeswehr sollte sich bei so etwas allerdings lieber zurückhalten. Die sollten ruhig mehr Medal of Honor spielen und weniger Krieg führen.

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 13:30
von L.N. Muhr
Sie stellt sich nur hinter ihre eigenen Soldaten. Das ist deren Pflicht in einer demokratischen Armee.

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 13:33
von deval
Obs die Taliban oder die Hinterbliebenen der Kollateralschäden wohl auch sch.. finden das man das Spiel im US Modus spielen kann?
Liegt alles im Auge des Betrachters.

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 13:36
von L.N. Muhr
Sure. Keiner hindert die Taliban daran, sich entsprechend zu äußern.

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 13:36
von Pogopuschel
L.N. Muhr hat geschrieben:Sie stellt sich nur hinter ihre eigenen Soldaten. Das ist deren Pflicht in einer demokratischen Armee.
Stimmt schon. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich solche Spiele inzwischen selber in Frage stelle und teilweise pervers finde, dass dies aber nie an die Perversität echter Kriegsführung herranreicht. Am Ende sind es eben doch nur Spiele, die niemandem schaden.

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 13:38
von L.N. Muhr
Zumindest die Bundeswehr fordert auch kein Verbot.

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 13:46
von Doop
deval hat geschrieben:Ausgerechnet die, die den Krieg in alle Welt tragen und zu den größten Waffenlieferanten gehören, empören
sich darüber. Vielleicht werden demnächst ja auch Autorennen verboten weil da ja auch Leute sterben.

Anstatt das Spiel zu verbieten, sollte man lieber den Krieg verbieten.
Über die Frage, ob denn die Bundeswehr den Krieg in alle Welt trägt, mag man ja noch trefflich streiten können. Über den Waffenexport durch die Bundeswehr aber nicht. Die Bundeswehr exportiert keine Rüstungsgüter. Das machen Unternehmen - und diese sind zum Glück durch die Exportkontrollgesetze sehr stark eingeschränkt.

Spiele verbieten ist [EDIT: bis auf sehr, sehr wenige denkbare Ausnahmen] Unsinn, aber wenn ich die Diskussion hier richtig verfolge, dann hat die Bundeswehr das ja auch gar nicht gefordert.

Re: Medal of Honor ist widerwärtig

Verfasst: 24. August 2010 13:47
von Shock Wave Rider
Uschi Zietsch hat geschrieben:Ja, vor allem das ÜBERHAUPT ist es!!! Weg damit, verboten, mit Todesstrafe belegt!
Genau! Wer ein HAUPT besitzt, braucht weder ein ÜBER- noch ein UNTERHAUPT!

Gruß
Ralf