eBook = schlechterer Text?
- Knochenmann
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eBook = schlechterer Text?
Hi zusammen,
ich bin ja vor ein paar Jahren zu hundert Prozent auf eBooks umgestiegen, und da gibts eine Sache die mir immer stärker auffällt: Ich bin jetzt nicht so der Grammatik oder Rechtschreibnazi, aber E-Books scheinen mir viel mehr Fehler zu enthalten als es mir in in Papierbüchern je aufgefallen wäre.
"Prador Mond" war durch seine Formatierung praktisch unlesbar (ich glaube sogar, das eBook war gerade deswegen so billig), und jetzt lese ich gerade "Sündenfall", und auch hier: Der ganze Test enthält immer wieder Wortfragmente, die nichts dort verloren haben.
Wird beim eBook lektorieren gespart oder bilde ich mir das nur ein?
ich bin ja vor ein paar Jahren zu hundert Prozent auf eBooks umgestiegen, und da gibts eine Sache die mir immer stärker auffällt: Ich bin jetzt nicht so der Grammatik oder Rechtschreibnazi, aber E-Books scheinen mir viel mehr Fehler zu enthalten als es mir in in Papierbüchern je aufgefallen wäre.
"Prador Mond" war durch seine Formatierung praktisch unlesbar (ich glaube sogar, das eBook war gerade deswegen so billig), und jetzt lese ich gerade "Sündenfall", und auch hier: Der ganze Test enthält immer wieder Wortfragmente, die nichts dort verloren haben.
Wird beim eBook lektorieren gespart oder bilde ich mir das nur ein?
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet
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- Uschi Zietsch
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Re: eBook = schlechterer Text?
Wenn es Self-Publishing ist, wird da natürlich dran gespart - wer soll's denn machen? Da wird weder lektoriert noch korrigiert.

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Re: eBook = schlechterer Text?
Lass dieses pauschale Urteil aber nicht die SP hören, da sind im Augenblick eh genug Diskussionen im GangeUschi Zietsch hat geschrieben:Wenn es Self-Publishing ist, wird da natürlich dran gespart - wer soll's denn machen? Da wird weder lektoriert noch korrigiert.

Zuletzt geändert von HMP am 21. Januar 2013 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
- Naut
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Re: eBook = schlechterer Text?
Das war nicht Knochis Frage. "Prador Mond" und "Sündenfall" sind von Großverlagen verlegte E-Books.Uschi Zietsch hat geschrieben:Wenn es Self-Publishing ist, wird da natürlich dran gespart - wer soll's denn machen? Da wird weder lektoriert noch korrigiert.
Meine Vermutung: Im E-Books fällt es mehr auf, weil weniger Text pro Seite angezeigt wird und die Zeilen kürzer sind.
- Uschi Zietsch
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Re: eBook = schlechterer Text?
Dann ist das ja nur gut so.HMP hat geschrieben:Lass dieses pauschale Urteil aber nicht die SP hören, da sind im Augenblick eh genug Diskussionen im Gange!
Würde ich auch sagen. Denn wenn diese Bücher von Großverlagen sind, dann sind die Texte von der Druckvorlage genommen, da dürfte kein Unterschied zur Druckversion bestehen.Naut hat geschrieben:Meine Vermutung: Im E-Books fällt es mehr auf, weil weniger Text pro Seite angezeigt wird und die Zeilen kürzer sind.

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- andy
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Re: eBook = schlechterer Text?
OT: Was übrigens, so glaube ich, meine Lesegeschwindigkeit erhöht. Ich vermute, dass ich durch E-Books schneller durchkomme, weil ich die Zeilenbreite schmaler einstelle und mir das irgendwie besser passt.Naut hat geschrieben:Meine Vermutung: Im E-Books fällt es mehr auf, weil weniger Text pro Seite angezeigt wird und die Zeilen kürzer sind.
Aber gemessen habe ich es noch nie.
Gibt es andere mit ähnlichen Erfahrung?
Andy
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Re: eBook = schlechterer Text?
Ich kann nur für das Lesen am Rechner sprechen. Kürzere Zeilen mit größerem Abstand lesen sich einfacher und auch schneller.
- Andreas Eschbach
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Re: eBook = schlechterer Text?
Auf einem eInk-Schirm fallen Fehler erst mal sowieso stärker auf (weswegen ich meine Manuskripte immer erst mal auf dem eBookreader probelese).
Dann ist da der Faktor: Wer macht das eBook?
Der Selfpublisher, der seinen Text schreibt und direkt aus dem Programm (Scrivener oder Papyrus oder was auch immer) in eine epub-Datei wandelt, der hat seinen Text 1:1 im eBook.
Verlage dagegen lassen oft – gerade von älteren Büchern, von denen vielleicht gar keine Manuskriptdateien mehr vorliegen – Scans oder PDFs (heutige Satzfahnen) von darauf spezialisierten Dienstleistern in eBooks umwandeln. Und PDF in Text, da passieren viele hässliche Sachen: Worttrennungen mitten in der Zeile, i statt l oder c statt e usw., Absätze, wo gar keine sind und derlei mehr. Das heißt, es werden neue Fehler erzeugt.
Dann ist da der Faktor: Wer macht das eBook?
Der Selfpublisher, der seinen Text schreibt und direkt aus dem Programm (Scrivener oder Papyrus oder was auch immer) in eine epub-Datei wandelt, der hat seinen Text 1:1 im eBook.
Verlage dagegen lassen oft – gerade von älteren Büchern, von denen vielleicht gar keine Manuskriptdateien mehr vorliegen – Scans oder PDFs (heutige Satzfahnen) von darauf spezialisierten Dienstleistern in eBooks umwandeln. Und PDF in Text, da passieren viele hässliche Sachen: Worttrennungen mitten in der Zeile, i statt l oder c statt e usw., Absätze, wo gar keine sind und derlei mehr. Das heißt, es werden neue Fehler erzeugt.
- Olaf
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Re: eBook = schlechterer Text?
Den Eindruck hab ich auch schon gehabt, vor allem bei den kosten- und lizenzfreien Büchern. Da sehen viele Fehler so aus, als wenn die Texterkennungssoftware nicht richtig funktioniert hat.
Re: eBook = schlechterer Text?
@ andy
Es gibt sowas wie eine optimale Zeilenlänge für maximale Lesegeschwindigkeit.
Ich hatte im Hinterkopf "irgendwas um die fünf Worte pro Zeile", das wäre definitiv schmaler als ein normales print-Buch und eine Erklärung, warum ebooks schneller gelesen werden ... Auf der Suche nach einem entsprechenden Beleg hat mich das Internet widerlegt: angeblich ist die optimale Zeilenlänge 40-60 Zeichen (da müssten die meisten print-Bücher doch in dem Bereich sein) und wikipedia verweist unter "Lesegeschwindigkeit" auf Untersuchungen, die gezeigt haben: auf dem Kindle 2 lasen Testpersonen langsamer als in ihren gedruckten Büchern. tja ...
On topic: Ich hör es nicht zum ersten Mal, dass ebooks (von großen Verlagen, theoretisch durchlektoriert und alles) mehr Fehler enthalten. Ist aber wirklich nur Hörensagen, ich selber bin noch Papierleser ...
Edit: ah ja, ich seh gerade, ältere Bücher und Texterkennung vom pdf - das ist ne Erklärung. Bei meinen Erfahrungen mit "Text aus pdf kopieren" bin ich dann sogar überrascht, dass diese ebooks überhaupt leserlich sind ...
Es gibt sowas wie eine optimale Zeilenlänge für maximale Lesegeschwindigkeit.
Ich hatte im Hinterkopf "irgendwas um die fünf Worte pro Zeile", das wäre definitiv schmaler als ein normales print-Buch und eine Erklärung, warum ebooks schneller gelesen werden ... Auf der Suche nach einem entsprechenden Beleg hat mich das Internet widerlegt: angeblich ist die optimale Zeilenlänge 40-60 Zeichen (da müssten die meisten print-Bücher doch in dem Bereich sein) und wikipedia verweist unter "Lesegeschwindigkeit" auf Untersuchungen, die gezeigt haben: auf dem Kindle 2 lasen Testpersonen langsamer als in ihren gedruckten Büchern. tja ...

On topic: Ich hör es nicht zum ersten Mal, dass ebooks (von großen Verlagen, theoretisch durchlektoriert und alles) mehr Fehler enthalten. Ist aber wirklich nur Hörensagen, ich selber bin noch Papierleser ...
Edit: ah ja, ich seh gerade, ältere Bücher und Texterkennung vom pdf - das ist ne Erklärung. Bei meinen Erfahrungen mit "Text aus pdf kopieren" bin ich dann sogar überrascht, dass diese ebooks überhaupt leserlich sind ...
- Valerie J. Long
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Re: eBook = schlechterer Text?
Diese Aussage ist ungefähr genauso wahr und fair wie "alle Doktorarbeiten von Politikern sind Plagiate".Uschi Zietsch hat geschrieben:Wenn es Self-Publishing ist, wird da natürlich dran gespart - wer soll's denn machen? Da wird weder lektoriert noch korrigiert.
Natürlich werden auch unabhängig von großen Verlagen veröffentlichte Bücher korrigiert und lektoriert, wenn der Kleinverlag professionell arbeitet. Natürlich gibt es auf dem Buchmarkt auch viel Schrott - genau wie das Billigwerkzeug aus dem Baumarkt, das selbst als Spielzeug nichts taugt. Genauso wie bei großen Verlagen kann auch bei den Kleinen immer noch ein Fehler durchrutschen - das ist nicht anders als bei Autos der Premiumklasse, wo bei einer Rückrufaktion auch niemand die Qualität der Marke grundsätzlich in Zweifel zieht.
Ich kenne genug Autoren und Lektoren im Indie-Buchmarkt, um hierbei nicht nur für mich selbst sprechen zu können. Ich kann aber für mich selbst sprechen, was meine eigenen Titel angeht: Die wurden für Print durchkorrigiert, und für die E-Book-Edition auf der Grundlage des Textdatei dann noch einmal neu korrigiert. Wenn überhaupt, sind die E-Bücher also besser.
Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort. | To err is human. To really foul things up you need a computer. (R.A.Heinlein)
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Re: eBook = schlechterer Text?
Liest du die Ebooks im Original-Format, oder spielst du z.B. mit Calibre daran herum?Knochenmann hat geschrieben:(...)da gibts eine Sache die mir immer stärker auffällt: Ich bin jetzt nicht so der Grammatik oder Rechtschreibnazi, aber E-Books scheinen mir viel mehr Fehler zu enthalten als es mir in in Papierbüchern je aufgefallen wäre.
"Prador Mond" war durch seine Formatierung praktisch unlesbar(...)
Mir sind diese Qualitätseinbußen bisher nur bei umformatierten, oder schlecht gescannten b.z.w. mit minderwertiger OCR-Software erstelltem Ebooks aufgefallen...
- Uschi Zietsch
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Re: eBook = schlechterer Text?
Ein Kleinverlag ist kein Self-Publisher. Sagt dir eine Kleinverlegerin.Valerie J. Long hat geschrieben:Natürlich werden auch unabhängig von großen Verlagen veröffentlichte Bücher korrigiert und lektoriert, wenn der Kleinverlag professionell arbeitet.

Dann ist das doch gut, wie ich weiter oben schon gesagt habe. Und alle sollten das tun. Aber zu viele tun das eben noch nicht. Deswegen provoziere ich in der Richtung sehr gern. Ich habe in Interviews und anderen Publikationen schon einigemale gesagt, wie gut ich es finde, dass es für Autoren die eBooks gibt und sie auf kostengünstige Weise publizieren können. Es schadet aber leider, wenn massenweise unkorrigierter Schmarrn auf den Markt geschmissen wird. Auch wenn sich das von selbst reguliert, so wird doch die Übersicht sehr schwer.was meine eigenen Titel angeht: Die wurden für Print durchkorrigiert, und für die E-Book-Edition auf der Grundlage des Textdatei dann noch einmal neu korrigiert. Wenn überhaupt, sind die E-Bücher also besser.
Und weißt du, wenn du wie ich als Verleger ausreichend miese Manuskripte erhältst und die Autoren völlig beratungsresistent sind (wir hatten sogar hier im Forum in jüngster Zeit einige solcher Fälle), dann möge man mir die Provokation verzeihen. Wer seine Werke nicht bearbeiten lässt, schadet sich selbst, so ist das. Und manche verstehen das eben nur so. Oder? Ich habe ja niemanden persönlich angesprochen: wenn es dich nicht betrifft, bist du auch nicht betroffen.


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Re: eBook = schlechterer Text?
Wieso fällt mir da was zu Elefanentstoßzähnen und Turm ein *kopfkratz*?Uschi Zietsch hat geschrieben:...
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Re: eBook = schlechterer Text?
Professioneller Selbst-Publizierer = Kleinverlag mit einem einzigen Autor im Programm.Uschi Zietsch hat geschrieben:Ein Kleinverlag ist kein Self-Publisher. Sagt dir eine Kleinverlegerin.Valerie J. Long hat geschrieben:Natürlich werden auch unabhängig von großen Verlagen veröffentlichte Bücher korrigiert und lektoriert, wenn der Kleinverlag professionell arbeitet.![]()
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