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Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 12. April 2013 19:05
von lapismont
Knochenmann hat geschrieben: Aja und:

Bye, Bye deutscher E-book markt, ich kannte dich kaum.

Meine letzten zehn Bücher die ich gelesen habe waren alle auf englisch, und ich komme immer mehr zum Schluss das ich in Zukunft nur noch auf Englisch lesen werde. Ich hab die Schnauze voll von dieser DDR-Mangelwirtschaft, die in das deutsche Verlagswesen eingezogen ist. Mal erscheinen gar keine e-Books (Haldeman, Tiptree), dann wieder erst drei Jahre später. Oder auch gar nicht, obwohl die Bücher noch keine 5 Jahre alt sind... und dann noch die Preisgestalltung - Hör mir auf.

Soll das Zeug andere lesen, ich bin raus.
Gut Ding hat Weile.
:beanie:

Das wird schon noch. eBooks hängen ja nicht zwangsweise an Verlagen. Und bezüglich Tiptree – hast Du mal Jürgen direkt gefragt? Wenn der Verleger schon im Forum unterwegs ist, wäre es doch krass einfach den kurzen Draht zu klingeln.
Allerdings, sind die Tiptree-Bücher wunderschön. So als Dingens.


Hinweis der Administration: Dieses Thema wurde abgetrennt aus dem »Liest zur Zeit«-Thread.

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 12. April 2013 20:30
von Pogopuschel
Knochenmann hat geschrieben: Bye, Bye deutscher E-book markt, ich kannte dich kaum.

Meine letzten zehn Bücher die ich gelesen habe waren alle auf englisch, und ich komme immer mehr zum Schluss das ich in Zukunft nur noch auf Englisch lesen werde. Ich hab die Schnauze voll von dieser DDR-Mangelwirtschaft, die in das deutsche Verlagswesen eingezogen ist. Mal erscheinen gar keine e-Books (Haldeman, Tiptree), dann wieder erst drei Jahre später. Oder auch gar nicht, obwohl die Bücher noch keine 5 Jahre alt sind... und dann noch die Preisgestalltung - Hör mir auf.

Soll das Zeug andere lesen, ich bin raus.
Da geht es mir wie dir. Inzwischen lese ich immer mehr eBooks. Deutsche sind aber nicht darunter. Da haben mich die Verlage als Kunden vergrault. Es gibt natürlich auch löbliche Ausnahmen, vor allem bei einigen! Kleinverlagen, aber deren Bücher kaufe ich lieber gedruckt.
Beispiel: Ich lese schon seit vielen Jahren die Bücher der drei Fragezeichen. Im Oktober bin ich auf eBooks umgestiegen, da ich dringend Platz sparen muss, und diese schwarzen Hardcover einfach zu schwer und klobig sind. Kürzlich erschien nach Jahren endlich wieder ein ??? Buch meines Lieblingsautoren André Marx - nur eben nicht als eBook. Warum? Keine Auskunft vom Verlag. Nur, dass es vielleicht irgendwann einmal erscheinen solle. Meine Konsequenz: keine drei Fragezeichen in Buchform mehr. (Kann gut sein, dass in dem Fall vielleicht der Autor die Rechte fürs eBook nicht einräumen will, aber das macht die Sache für den Leser auch nicht besser.)

Zur Leipziger Buchmesse gab es eine sehr teure Werbekampagne mit dem Titel »Vorsicht Buch«, mit der man Leser gewinnen wollte. Stattdessen sollten die Verlage ihr Buchangebot lieber fit für die Zukunft nein für die Gegenwart machen, statt an den Bedürfnissen der Kunden vorbeizuproduzieren. »Vorsicht Leser« scheint mir hier eher die Devise zu sein. Die kapieren es einfach nicht. Aber ständig rumjammern, dass keiner mehr Bücher kaufen würde. :D

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 19. April 2013 15:33
von Knochenmann
lapismont hat geschrieben:
Gut Ding hat Weile.
:beanie:
Brauchts nicht, die Weile ist schon vorbei, das Gute ist nciht gekommen.

Wahrlich, ich sage euch: genauso wie es sich in den letzten Jahren durchgesetzt hat das man Filme und Serien im Original sieht, so wird es sich durchsetzten das man Bücher auch im Original liest.

Als damals die CDs eingeführt wurden hat sich die Musikindustrie die Hände gerieben: alle Leute die schon das Zeug von ihren Lieblingsbands hatten haben es sich nochmal gekauft. Das gleiche nochmal! Nur auf CD! Was für ein Geschäft!

Warum sich das deutsche Verlagswesen diesen Reibach durch die Finger gehen lässt: Weiß ich nicht, ist mir aber auch schon egal.

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 19. April 2013 15:40
von Pogopuschel
Knochenmann hat geschrieben:
lapismont hat geschrieben:
Gut Ding hat Weile.
:beanie:
Brauchts nicht, die Weile ist schon vorbei, das Gute ist nciht gekommen.

Wahrlich, ich sage euch: genauso wie es sich in den letzten Jahren durchgesetzt hat das man Filme und Serien im Original sieht, so wird es sich durchsetzten das man Bücher auch im Original liest.
Es gibt aber noch genug Leser und Zuschauer, die lieber auf Deutsch konsumieren, entweder, weil ihr Englisch nicht gut genug ist, oder weil es für sie bequemer ist. Ich lese immer wieder gerne deutsche Übersetzungen, auch wenn ich das Original billiger haben könnte.

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 19. April 2013 16:42
von Khaanara
Vorteil beim Ebook gegenüber dem gedruckten Original: Man kann ein englisch-deutsch Wörterbuch einbinden und per Markierung des gesuchten Wortes gleich die Übersetzung lesen und dabei etwas lernen. :ganz_evil:

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 19. April 2013 18:00
von a3kHH
Knochenmann hat geschrieben:Warum sich das deutsche Verlagswesen diesen Reibach durch die Finger gehen lässt: Weiß ich nicht, ist mir aber auch schon egal.
Weil man, mit Verlaub, saudumm ist.

Ich gehe einmal von Büchern weg zu Hörspielen. Hörspielen, nicht Hörbüchern. Und da zu einer der bekanntesten deutschen SF-Marke, Perry Rhodan. Die veröffentlichen jetzt die klassischen Hörspiele, Einzelromane als auch die Europa-Serie, digital aufbereitet als Download. DRM-frei und ohne sich um irgendwelche eventuell möglichen Kopien zu kümmern. Sie pfeifen drauf.

Mein Sohn scheint da momentan von weg zu sein, aber die ersten drei hat er. Ich überlege mir ernsthaft, obwohl ich sie wahrscheinlich nie hören werde, mir die kompletten PR-EUROPAs zuzulegen. Weil : Einfach zu kaufen und zu organisieren, problemlos und wartungsarm.

Im Gegensatz dazu der MICHEL-Katalog, der lt. Ankündigung als eBook herausgegeben werden sollte. Gerade Briefmarkenkataloge eignen sich nun wirklich ideal für die Digitalisierung. Und was wird daraus ? Das könnte ja weitergegeben werden, da könnte ja jemand gratis rankommen. Also macht man ein schwachsinniges Online-Angebot, das nur digitale Kretins interessiert. Aus irrationaler Angst vor Gratis-Kopien.

Und genauso geht es dem deutschen eBook-Markt auf dem belletristischem Sektor. Weil man zu doof ist (man hat eben nur BWL studiert und nix in der Birne) verzichtet man auf Geld, auf richtig viel Geld. Aber das wird ja schon langsam aber sicher von den Kleinverlagen aufgefangen. Passt mal auf : In 20 Jahren hat sich die Verlagslandschaft grundlegend gewandelt.

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 19. April 2013 18:14
von Guido Latz
Ich möchte zu Protokoll geben, dass ich auf nichts verzichte...

Allerdings. Ob und zu welchem Preis ein eBook zu einer Übersetzung parallel zum gedruckten Buch kommt, hängt vom Vertrag ab. Es ist auch immer die Frage: holt man noch mal die eBook-Rechte zu einem älteren Titel ein, den man im Print anbietet - oder lässt man es, weil man nicht daran glaubt, dass ausreichend verkauft wird?

Man muss bei eBooks, ähnlich wie bei gedruckten Büchern, von Fall zu Fall entscheiden - dass es im Ausland immer alles sofort und billiger gibt, das wage ich zu bezweifeln.

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 19. April 2013 19:50
von Valerie J. Long
Es gibt tatsächlich auch SF-Titel, die zuerst in Deutsch erscheinen und dann ins Englische übersetzt werden.
Mittlerweile sind allerdings englische Bücher sowohl als Paperback als auch elektronisch in D günstiger zu haben als ihre Übersetzungen - von Einzelfällen abgesehen.

DRM lohnt nicht. Gewerbliche Raubkopierer kostet das zwei Minuten. Dafür soll ich meine ehrlichen Leser nerven? Unfug.

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 20. April 2013 22:14
von kaffee-charly
Valerie J. Long hat geschrieben: (...)
DRM lohnt nicht. Gewerbliche Raubkopierer kostet das zwei Minuten. Dafür soll ich meine ehrlichen Leser nerven? Unfug.
Gute Einstellung! :prima:
Ich mach' den Quatsch bei meinen eBooks auch nicht, weil das einfach kundenunfreundlich ist und ich kein Interesse daran habe, Leser zu verärgern.

:kaffee:
Kaffee-Charly

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 23. April 2013 07:49
von Knochenmann
Jetzt weiß ich endlich wer schuld ist an der ganzen Missere: Dan Brown

Am Wochenende gelesen: Dan Bown neustes Buch, "Inferno" geht an den Start mit 600.000 Büchern in der Erstauflage, dazu 100.000 Hörbüchern. Achso ja, auserdem gibs da noch das eBook, das man sich kaufen kann, aber davon gibts auch nicht mehr als wie von jedem anderen Autor auch. Natürlich zum Hradcover Preis von 19.99.

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 23. April 2013 08:04
von lapismont
Der Markt bestimmt den Preis.
:beanie:

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 23. April 2013 08:34
von Khaanara
Ich bekenne mich schuldig 15 € für einen John le Carré ausgegeben zu haben, aber ich wollte ihn gleich lesen und habe eh kein Platz mehr in den Bücherregalen. :ganz_evil:

Hardcover war natürlich auch 3 € teuerer! :)

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 23. April 2013 08:47
von My.
Khaanara hat geschrieben:Ich bekenne mich schuldig 15 € für einen John le Carré ausgegeben zu haben, aber ich wollte ihn gleich lesen und habe eh kein Platz mehr in den Bücherregalen. :ganz_evil:
Ich bekenne mich darüber hinausgehend noch allgemeiner schuldig, für die Dinge, die ich haben will, das Geld auszugeben, das der, der die Dinge, die ich haben will, hat, haben will.

My.


P.S.: Ja, ich habe im August 2012 einen gebrauchten VW Passat für 6000 Euro unter Schwacke gekauft. Er hat kein DRM und kann auf allen Strassen der Welt benutzt werden. - Ich sehe übrigens kein Problem in DRM, ich habe bislang auch keine damit gehabt. 90 % aller eBooks, die ich bislang an Land gezogen habe, sind DRM-geschützt (ich bin Amazon-Gewohnheitskäufer), ich kann sie auf zwei Readern lesen (wenn ich will; meist hat meine Frau ihren Kindle versteckt <g>), und manche kann ich auch auf meinem zweiten Reader (für ePub-Formate) lesen. Probleme mit einer evtl. Weitergabe von eBooks an Dritte habe ich nicht. Entweder kenne ich niemanden, den die eBooks, die ich lese, interessieren; oder ich lese eBooks, die ich aufgrund von Empfehlungen angeschafft habe, Empfehlungen von Leuten, denen ich das eBook nicht mehr leihen muss, weil sie es ja schon (empfohlen) haben. (Ich verleihe nicht mal Printbooks; ich habe es längst aufgegeben, gelesene Bücher VERSCHENKEN zu wollen, weil sich grundsätzlich niemand meldet.)

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 23. April 2013 09:02
von lapismont
My. hat geschrieben: ich habe es längst aufgegeben, gelesene Bücher VERSCHENKEN zu wollen, weil sich grundsätzlich niemand meldet.)
Stimmt ja gar nicht! Ich sag nur Bücherkettenpaket.
:beanie:

Re: Bye, Bye, deutscher E-Book-Markt!

Verfasst: 23. April 2013 10:10
von Valerie J. Long
Knochenmann hat geschrieben:Achso ja, auserdem gibs da noch das eBook, das man sich kaufen kann, aber davon gibts auch nicht mehr als wie von jedem anderen Autor auch. Natürlich zum Hradcover Preis von 19.99.
:o :nein:

Nicht fair. Okay, Autor, Lektor, Coverdesigner, E-Book-Formatierer und Vertrieb haben alle ihren Anteil verdient, aber zumindest die Druckkosten müsste man abziehen.


Wobei - Dan Brown brauche ich nicht zu kaufen, ich habe schon einen. 8-)