Virtuelle Realitäten
Virtuelle Realitäten
Der Film Matrix und seine Fortsetzungen zeigten viel über Wirklichkeit und Illusion. Ich habe hier ein paar Bücher aufgelistet, die das selbe Thema zum Inhalt haben. Selbstverständlich gibt es viel mehr...
Einen Boom hat der Cyberspace und Cyberpunk ungefähr Mitte der achtziger Jahre bis Anfang der neunziger gehabt. Grund ist Gibsons Neuromancer gewesen. Dabei war er nicht der erste und vielleicht nicht der originellste Autor bezüglich künstlicher Realitäten. Und Matrix mag dem SF-Vielleser vertraut oder altbacken vorkommen (Mensch versus Maschine). Matrix macht aber neben einer guten Idee vor allem die filmische Darstellung einer künstlichen Realität aus.
Ray Bradbury, Das Kinderzimmer (The Veldt, 1951)
Ein Kinderzimmer kann realistische Landschaften erzeugen, die nicht nur freundlich sind. Später kommt diese Idee in Star Trek The Next Generation als Holodeck vor.
Philip K. Dick, Ubik, 1969
In Kälteschlaf befindliche Personen entwickeln ihre eigenen Realitäten.
Philip K. Dick, Irrgarten des Todes (A maze of Death, 1970)
Delmak-O ist eine Schreckenswelt. Zum Glück nur programmiert? Es ist eine Simulation, aber die Wirklichkeit ist trostloser und das Schicksal ausweglos. Die Besatzung ist in einem Raumschiff und hofft vergeblich auf Rettung.
Philip K. Dick, Erinnerungen en gros (We can remember it for your wholesale, 1966) , verfilmt als Total Recall (1990)
Herbert W. Franke, Das Gedankennetz, 1961
Loyalitätskontrolle mit Hilfe virtueller Realitäten.
Hertbert W. Franke, Sirius Transit,
Missbrauch des Globorama-Systems, das virtuelle Realitäten erzeugt, und wie Wirklichkeit von der Illusion zu unterscheiden ist.
Daniel Galouye, Simulacron 3, 1964. 1973 verfilmt als Welt am Draht und The Thirteenth Floor (1999)
Computersimulationen dienen zur Folgenabschätzung bei Einführung neuer Produkte oder politischer Entscheidungen. Douglas Hall kann sich nicht nur in die simulierte Großstadt einklinken, er muss auch erkennen, dass er selber nur Bestandteil einer Simulation ist,
William Gibson Neuromancer, 1984
William Gibson, Biochips (Count Zero), 1986
Abe Kobo, Das Totaloskop (Kanzen-eiga, auch Tôtarosukôpu)
Stanislaw Lem, Summa technologiae 1964
Die Erzeugung künstlicher Realitäten nennt Lem Phantomatik.
Stanislaw Lem der futurologische Kongress 1968
Mit Psychopharmaka werden Realitäten verändert, ganz ohne Implantate und Interface
Filme:
Tron
Der Rasenmähermann
Matrix
Total Recall
eXistenZ
Bestimmt hat der eine oder andere ein Lieblingsbuch oder Film, das genannt werden kann.
Einen Boom hat der Cyberspace und Cyberpunk ungefähr Mitte der achtziger Jahre bis Anfang der neunziger gehabt. Grund ist Gibsons Neuromancer gewesen. Dabei war er nicht der erste und vielleicht nicht der originellste Autor bezüglich künstlicher Realitäten. Und Matrix mag dem SF-Vielleser vertraut oder altbacken vorkommen (Mensch versus Maschine). Matrix macht aber neben einer guten Idee vor allem die filmische Darstellung einer künstlichen Realität aus.
Ray Bradbury, Das Kinderzimmer (The Veldt, 1951)
Ein Kinderzimmer kann realistische Landschaften erzeugen, die nicht nur freundlich sind. Später kommt diese Idee in Star Trek The Next Generation als Holodeck vor.
Philip K. Dick, Ubik, 1969
In Kälteschlaf befindliche Personen entwickeln ihre eigenen Realitäten.
Philip K. Dick, Irrgarten des Todes (A maze of Death, 1970)
Delmak-O ist eine Schreckenswelt. Zum Glück nur programmiert? Es ist eine Simulation, aber die Wirklichkeit ist trostloser und das Schicksal ausweglos. Die Besatzung ist in einem Raumschiff und hofft vergeblich auf Rettung.
Philip K. Dick, Erinnerungen en gros (We can remember it for your wholesale, 1966) , verfilmt als Total Recall (1990)
Herbert W. Franke, Das Gedankennetz, 1961
Loyalitätskontrolle mit Hilfe virtueller Realitäten.
Hertbert W. Franke, Sirius Transit,
Missbrauch des Globorama-Systems, das virtuelle Realitäten erzeugt, und wie Wirklichkeit von der Illusion zu unterscheiden ist.
Daniel Galouye, Simulacron 3, 1964. 1973 verfilmt als Welt am Draht und The Thirteenth Floor (1999)
Computersimulationen dienen zur Folgenabschätzung bei Einführung neuer Produkte oder politischer Entscheidungen. Douglas Hall kann sich nicht nur in die simulierte Großstadt einklinken, er muss auch erkennen, dass er selber nur Bestandteil einer Simulation ist,
William Gibson Neuromancer, 1984
William Gibson, Biochips (Count Zero), 1986
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Marvel Epic Collection "Ant-Man 01: The Man in a Anthill" von Jack Kirby, Don Heck, Dirk Ayers und Stan Lee
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In "Cypher" geht es aber nicht um "virtuelle Realitäten", sondern um "falsche" Realitäten.Khaanara hat geschrieben:"Cypher" nicht zu vergessen, der relativ aktuell ist.
Diese falsche Zuordnung trifft auf einige der hier in diesem Thread genannten Bücher und Filme zu.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
- Khaanara
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Ist sie nicht in dem Moment für die Person, welche die Identität aufgesetzt bekommen hat, dann in dem Moment virtuell ?breitsameter hat geschrieben:In "Cypher" geht es aber nicht um "virtuelle Realitäten", sondern um "falsche" Realitäten.Khaanara hat geschrieben:"Cypher" nicht zu vergessen, der relativ aktuell ist.
Diese falsche Zuordnung trifft auf einige der hier in diesem Thread genannten Bücher und Filme zu.
Im zweiten "Valis"-Roman wird auch mit virtuellen Realitäten gespielt, bis man am Ende nicht mehr weiß, welches den die reale war.
- andy
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so geht es mir fast jeden morgen!Khaanara hat geschrieben:Ist sie nicht in dem Moment für die Person, welche die Identität aufgesetzt bekommen hat, dann in dem Moment virtuell ?breitsameter hat geschrieben:In "Cypher" geht es aber nicht um "virtuelle Realitäten", sondern um "falsche" Realitäten.Khaanara hat geschrieben:"Cypher" nicht zu vergessen, der relativ aktuell ist.
Diese falsche Zuordnung trifft auf einige der hier in diesem Thread genannten Bücher und Filme zu.
Im zweiten "Valis"-Roman wird auch mit virtuellen Realitäten gespielt, bis man am Ende nicht mehr weiß, welches den die reale war.
andy
Re: Virtuelle Realitäten
Tad Williams, "Otherland" (vier Romane, erschienen bei Klett-Cotta; "Stadt der goldenen Schatten", "Fluß aus blauem Feuer", "Berg aus schwarzem Glas" und "Meer des silbernen Lichts"). Wurde mir teilweise etwas lang, hat mir aber trotzdem gefallen.Ulrich hat geschrieben:Bestimmt hat der eine oder andere ein Lieblingsbuch oder Film, das genannt werden kann.
Kleine Randfrage für VR-Philosophen: ab wann ist eine "Virtuelle Realität" eigentlich "real" für den jeweiligen Protagonisten - nur solange er nicht (sicher) um ihre Künstlichkeit weiß, sie für ihn also "seine wirkliche Welt" ist?
Ad Astra,
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liest gerade: Eschbach, "Der Letzte seiner Art"
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Re: Virtuelle Realitäten
oh...otherland...misc hat geschrieben:Tad Williams, "Otherland" (vier Romane, erschienen bei Klett-Cotta; "Stadt der goldenen Schatten", "Fluß aus blauem Feuer", "Berg aus schwarzem Glas" und "Meer des silbernen Lichts"). Wurde mir teilweise etwas lang, hat mir aber trotzdem gefallen.Ulrich hat geschrieben:Bestimmt hat der eine oder andere ein Lieblingsbuch oder Film, das genannt werden kann.
ich liebte es....!
das war einfach.... !
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Re: Virtuelle Realitäten
Ja.misc hat geschrieben:Kleine Randfrage für VR-Philosophen: ab wann ist eine "Virtuelle Realität" eigentlich "real" für den jeweiligen Protagonisten - nur solange er nicht (sicher) um ihre Künstlichkeit weiß, sie für ihn also "seine wirkliche Welt" ist?
Siehe "Matrix". Sobald Neo wußte, daß alles nur eine von den Maschinen erzeugte virtuelle Realität war, konnte er die ehemals für ihn normale Welt nicht mehr mit den selben Maßstäben betrachten, wie zuvor. Sobald das Wissen um die Künstlichkeit der Umgebung vorhanden ist, kann man sie nicht mehr als "real" empfinden.
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Re: Virtuelle Realitäten
Hm. Gerade bei der Matrix bin ich mir da gar nicht so sicher. Immer durch die Augen der Protagonisten / Charaktere gesehen: das Wissem darum, daß die Matrix nur eine Scheinwelt ist, mag das innere Verhältnis, das Begreifen dieser Welt verändern, nicht aber das Empfinden, sich in etwas durchaus "Realem" zu befinden. Alles ist "berührbar", unterliegt eigenen Gesetzmäßigkeiten, die jeweilige Person ist so sehr integriert, daß sie innerhalb der VR - und dadurch zugleich auch außerhalb - sogar getötet werden kann (den im Gefüge der Matrix relativ unkaputtbaren Neo mal außen vor gelassen). All das ist so "echt", daß das Verräterli in Matrix I sogar aus der tristen realen Welt in die schöne Illusion zurück will.breitsameter hat geschrieben:Ja.misc hat geschrieben:Kleine Randfrage für VR-Philosophen: ab wann ist eine "Virtuelle Realität" eigentlich "real" für den jeweiligen Protagonisten - nur solange er nicht (sicher) um ihre Künstlichkeit weiß, sie für ihn also "seine wirkliche Welt" ist?
Siehe "Matrix". Sobald Neo wußte, daß alles nur eine von den Maschinen erzeugte virtuelle Realität war, konnte er die ehemals für ihn normale Welt nicht mehr mit den selben Maßstäben betrachten, wie zuvor. Sobald das Wissen um die Künstlichkeit der Umgebung vorhanden ist, kann man sie nicht mehr als "real" empfinden.
Ich weiß nicht, ob jemand, der in einer so realistischen falschen Welt agiert, sein Wissen um die Nicht-Realität zumindest so weit verdrängen muß, daß er "richtig" reagiert, wenn ihn ein Agent in die Mündung seiner Waffe blicken läßt.
Mein Gefasel zusammengefaßt: ich würde das "Innerhalb" und das "Außerhalb" unterscheiden, wenn die VR ausreichend realistisch ist. Damit ein Protagonist innerhalb einer Virtuellen Realität für mich schlüssig handeln kann, muß er sie als "real" empfinden. Ansonsten lese / schaue ich ihm nur beim Doom- oder Quake-Spielen zu.
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Re: Virtuelle Realitäten
Und er will, dass gleichzeitig seine Erinnerung an seine Zeit "draußen" gelöscht wird, damit er die Matrix auch wieder als "reale Welt" akzeptieren kann! Denn mit diesem Wissen, daß alles nicht "echt" ist, könnte er sein Leben dort nicht mehr genießen...misc hat geschrieben:All das ist so "echt", daß das Verräterli in Matrix I sogar aus der tristen realen Welt in die schöne Illusion zurück will.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
Re: Virtuelle Realitäten
Stimmt. Er will von dem "Draußen" nichts mehr wissen. Dennoch genießt er bereits während seiner Verhandlung mit dem Agenten in der Matrix sein Steak, obwohl er genau weiß, daß es nicht echt ist und er bestenfalls die Luft an Bord der Nebukadnezar gründlich durchkaut. Er "empfindet" es aber als echt, läßt sein Handeln also von seiner Wahrnehmung, nicht von seinem Wissen bestimmen (über das er, wenn ich mich an die Szene richtig erinnere, während des Gesprächs mit dem Agenten sogar philosophiert - netter Gag).breitsameter hat geschrieben:Und er will, dass gleichzeitig seine Erinnerung an seine Zeit "draußen" gelöscht wird, damit er die Matrix auch wieder als "reale Welt" akzeptieren kann! Denn mit diesem Wissen, daß alles nicht "echt" ist, könnte er sein Leben dort nicht mehr genießen...misc hat geschrieben:All das ist so "echt", daß das Verräterli in Matrix I sogar aus der tristen realen Welt in die schöne Illusion zurück will.
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Re: Virtuelle Realitäten
ich glaube auch: nur das wissen darum, dass es nicht real ist, verändert das verhalten nicht. wenn es sich so real anfühlt wie die matrix, wenn es solche konsequenzen haben kann [der reale tot, ausgelöst durch den virtuellen], dann ist es realität.
andy
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Am Anfang wurde der futurologische Kongress von Lem erwähnt. Ich habe das Buch erst gerade gelesen und musste feststellen, dass mich der Schluss, als der Protagonist immer mehr hinter die Scheinwelt blickt und am Ende das totale Elend als das sieht, was es ist, ziemlich an Matrix erinnert. Klar: Das war jetzt keine virtuelle Computerwelt, aber eine virtuelle Geisteswelt. Die Menschen durchleben, verursacht durch Psychopharmaka einen gemeinsamen Traum und denken sie lebten in einer perfekten Welt.