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Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 12:06
von a3kHH
lapismont hat geschrieben:Vermutlich wäre es sinnvoller, einfach fünf/zehn Jahre in die Vergangenheit zu blicken und das damalige Jahresprogramm daraufhin zu prüfen, welche Werke im Gedächtnis geblieben sind.
Ich nehme einmal diese Anregung von Ralf auf und fange mit dem Jahr 2000 und den Romanen an. Lt. Martin Stricker sind folgende Romane deutschsprachiger Autoren im Jahr 2000 erschienen :

Anja Böhmer : Rebellin der Liebe
Myra Çakan : Luke Harrison 1 Begegnung in der High Sierra
Myra Çakan : Luke Harrison 2 Zwischenfall an einem regnerischen Nachmittag
Dietmar Dath : Am blinden Ufer
Ulrich Evers : Tri-Copias-Zyklus 1: Sterbende Träume
Klaus Frühauf : Die Stadt der tausend Augen
Michael Gerloff : Riß im Weltraum
Marcus Hammerschmitt : Der Opal
Martin Hoyer : Sternenpuls 1: Das Kompendium
Barbara Jung : Planets of no return (Lost Planets Band 4)
Barbara Jung : Rrixsieh = Hoffnung (Lost Planets Band 2)
Barbara Jung : Sakota's Paradise (Lost Planets Band 1)
Barbara Jung : Space Rovers (Lost Planets Band 3)
Helge Kautz : Farnhams Legende
H. D. Klein : Googol
Michael Marrak : Lord Gamma
Timothy McNeal : Die ChronosChronik
Ulrike Nolte : Jägerwelten
Bernd Setzepfandt : Carmens Geheimnis
Barbara Slawig : Die lebenden Steine von Jargus
Frank Stieper : Cybernet City
Stefan Stöker, Jürgen Stöker : NS-Weltenvernichter (2. Teil einer Thriller-Trilogie)
Fabian Vogt : Zurück
Andreas Winterer : Cosmo Pollite

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 12:25
von lapismont
Ich habe davon nix gelesen. :(

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 12:30
von Pogopuschel
"Lord Gamma" solltest du auf jeden Fall nachholen. "Die lebenden Steine von Jargus" wurde gerade bei Golkonda neu aufgelegt. Googol" bei Atlantis. Ich hoffe, dass sich auch mal jemand für "Lord Gamma" erbarmt, das ist für mich einer der aufregensten SF-Romane des neuen Jahrtausend.

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 12:33
von Shock Wave Rider
Ich immerhin Barbara Slawigs "Die lebenden Steine von Jaros", allerdings in der späteren Ausgabe als "Flugverbot".
Das war ein Jahr, bevor ich in den SFCD eintrat und gleichzeitig im DSFP-Komitee die Arbeit aufnahm.
Bekannt und immer wieder diskutiert werden neben der Slawig eigentlich nur H.D. Kleins "Googol" und Michael Marraks "Lord Gamma", eventuell noch Fabian Vogts "Zurück".

Es bleibt nicht viel.

Gruß
Ralf,
bedankt sich bei Alfred für den Thread

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 12:37
von Knochenmann
Pogopuschel hat geschrieben:"Lord Gamma" solltest du auf jeden Fall nachholen. "Die lebenden Steine von Jargus" wurde gerade bei Golkonda neu aufgelegt. Googol" bei Atlantis. Ich hoffe, dass sich auch mal jemand für "Lord Gamma" erbarmt, das ist für mich einer der aufregensten SF-Romane des neuen Jahrtausend.
Lord Gamma ist wirklich hervorragend, woltle das nur sekundiert haben.

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 12:46
von Mammut
Knochenmann hat geschrieben:
Pogopuschel hat geschrieben:"Lord Gamma" solltest du auf jeden Fall nachholen. "Die lebenden Steine von Jargus" wurde gerade bei Golkonda neu aufgelegt. Googol" bei Atlantis. Ich hoffe, dass sich auch mal jemand für "Lord Gamma" erbarmt, das ist für mich einer der aufregensten SF-Romane des neuen Jahrtausend.
Lord Gamma ist wirklich hervorragend, woltle das nur sekundiert haben.
Dem stimme ich zu. Ist der einzige Roman aus der Liste, den ich gelesen habe.

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 14:24
von Bully
Mammut hat geschrieben:
Knochenmann hat geschrieben:
Pogopuschel hat geschrieben:"Lord Gamma" solltest du auf jeden Fall nachholen. "Die lebenden Steine von Jargus" wurde gerade bei Golkonda neu aufgelegt. Googol" bei Atlantis. Ich hoffe, dass sich auch mal jemand für "Lord Gamma" erbarmt, das ist für mich einer der aufregensten SF-Romane des neuen Jahrtausend.
Lord Gamma ist wirklich hervorragend, woltle das nur sekundiert haben.
Dem stimme ich zu. Ist der einzige Roman aus der Liste, den ich gelesen habe.
Dito.

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 15:00
von Valerie J. Long
Außer Michael Marrak, Myra Çakan und Dietmar Dath kenne ich nicht einmal die Autoren. :-o

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 15:20
von Teddy
Ich muss mich den meisten hier anschließen und kenne auch nur "Lord Gamma" von Michael Marrak und "Die lebenden Steine von Jargus" (als "Flugverbot") von Barbara Slawig. Ersterer ist etwas Besonderes, Flugverbot ist o.k., aber kein Roman, den man unbedingt gelesen haben muss..

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 15:49
von a3kHH
Das war noch vor meiner Zeit beim DSFP, als ich noch relativ wenig deutsche Autoren las. Allerdings denke ich, daß man Dietmar Dath, Klaus Frühauf,
Marcus Hammerschmitt, H. D. Klein und Michael Marrak zumindestens vom Namen her kennen sollte.

Zu "Lord Gamma" : Kennt irgendjemand "Roadmarks" (1979) von Roger Zelazny?

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 16:48
von derbenutzer
"Roadmarks" ist mir als Zelazny-Fan absolut bekannt. Von dieser Aufzählung (oben) kenne ich Marrak (der kann was) und H. D. Kleins Sachen (eher mMn naja ...), sonst nichts. Leider ...

LG

Jakob

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 16:50
von Nina
Ich kenne immerhin "Lord Gamma" (eines meiner Lieblingsbücher!) und "Der Opal". "Luke Harrison" habe ich angefangen, aber dann nicht weitergelesen, weil mir das Buch nicht gefallen hat. (Das heißt nicht, dass ich Myra Carkan für eine schlechte Autorin halte, nur das hat mir eben nicht gefallen, anderes aber schon.) Ich finde das gar keinen so schlechten Schnitt, immerhin habe ich da erst angefangen, so mal in die Szene reinzuschnuppern und persönliche Kontakte hatte ich gar keine hin, erst so langsam über das Internet.

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 2. November 2014 22:24
von Naut
Ich kenne Flugverbot, das ganz okay ist, und Farnhams Legende, das ich für eine etwas straighte, aber sehr gelungene Space-Opera halte.

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 3. November 2014 09:13
von heino
Die Namen Cakan, Hammerschmitt, Dath und Marrak sind mir geläufig, gelesen habe ich aus dieser Liste aber nur "Lord Gamma". Von Hammerschmitt kenne ich noch "Target", das war ziemlich gut.

Re: Deutsche SF ab 2000

Verfasst: 3. November 2014 16:52
von breitsameter
a3kHH hat geschrieben:(...) folgende Romane deutschsprachiger Autoren im Jahr 2000 erschienen
Diese Auflistung basiert auf einer alten Liste des SFCD-Literaturpreises.

Gelesen davon habe ich:
Myra Çakan : Luke Harrison 1 Begegnung in der High Sierra
Myra Çakan : Luke Harrison 2 Zwischenfall an einem regnerischen Nachmittag
Dietmar Dath : Am blinden Ufer
Klaus Frühauf : Die Stadt der tausend Augen
Marcus Hammerschmitt : Der Opal
H. D. Klein : Googol
Michael Marrak : Lord Gamma
Timothy McNeal : Die ChronosChronik
Ulrike Nolte : Jägerwelten
Bernd Setzepfandt : Carmens Geheimnis
Barbara Slawig : Die lebenden Steine von Jargus
Fabian Vogt : Zurück
Andreas Winterer : Cosmo Pollite

Wie man sieht - damals war ich noch sehr aktiv im Literaturpreiskomitee. :beanie:

Myra Çakan war damals meisterlich im Werben für ihre Romane - aber nach vier Stück (»When the music's over«, »Downtown Blues« und die beiden Luke Harrisons) war schnell Schluss. Bleibende Wirkung hatte das nicht, die oftmals von der Autorin propagierte Verfilmung von »When the music's over« gab's auch nicht. Aber »When the music's over« geht zumindest als der Roman in die Geschichte der deutschen SF ein, der als der »erste deutsche Cyberpunk-Roman« beworben wurde.
Hier die Rezension zum ersten Luke Harrison: http://www.sf-fan.de/rezensionen/myra-c ... ierra.html

Dietmar Daths »Am blinden Ufer«. Nette Ideen, in fast unleserliche Art und Weise verpackt. Wenn ich heute noch immer nicht freudig nach einem Dath greife, dann liegt das u.a. auch an diesem Roman.

Klaus Frühaufs »Die Stadt der tausend Augen«. Nicht bemerkenswert, ich habe kaum noch eine Erinnerung an den Roman. Aber ich habe ihn rezensiert: http://www.sf-fan.de/rezensionen/klaus- ... augen.html

Marcus Hammerschmitts »Opal« war damals der erste Roman von Marcus im Argument-Verlag nach dem Ende der Suhrkamp-SF-Reihe. Ich kann mich an kaum mehr etwas erinnern, aber hier ein Auszug aus dem Klappentext: »Sie ist eine Auftragskillerin im Weltall… und ihr Raumsschiff ist in sie verliebt!
Die galaktische Söldnerin Latil ist daran gewöhnt, immer auf dem Sprung zu sein. Der aktuelle Auftrag strapaziert allerdings ihre jähzornige Ader: Nicht nur, daß das ihr zur Verfügung gestellte Schiff gerade pubertiert und eine adoleszente Schwäche für Latil entwickelt. Der ‘Opal’, Lebensraum ihrer Arbeitgeber, ist ein Kosmos für sich. Dabei wollen die feinen Bürger ganz das Übliche von Latil: Sie soll einen von ihnen um die Ecke bringen, an dem sie sich nicht die Finger schmutzig machen mögen. Anscheinend stellt dieser Abtrünnige eine Bedrohung der vollendet harmonischen, überlegenen Welt des Opals dar…
«

Ich weiß noch, die Auftaktszene in H.D. Kleins »Googol« fand ich phantastisch gut. Der Roman ist aber insgesamt zu umfangreich und zu geschwätzig, ein typischer Erstling. Aber damals irgendwie schon ein Wow-Effekt.

»Lord Gamma« war damals der erste Roman von Michael Marrak der für ein großes Publikum geschrieben wurde. Michael hat damals sehr viel Aufwand reingesteckt und das Ergebnis ist - finde ich - auch heute noch lesenswert. Ein wirklich phantastischer Roman. Im Vorfeld hatte ich Michael übrigens auch zu seiner Arbeit an Lord Gamma interviewt: http://www.sf-fan.de/artikel-und-news/i ... -2000.html

Timothy McNeal, ein Pseudonym. Phantastik in Rheinhessen, erschienen im Rainar-Nitzsche-Verlag. An diesen speziellen Roman kann ich mich nicht erinnern, aber es wurde in den Romanen immer viel gereist, gegessen und gevögelt.

Oh, Ulrike Noltes »Jägerwelten« fand ich damals so richtig schlecht. Den habe ich verdrängt.

Und bei Bernd Setzepfandts »Carmens Geheimnis« ist genauso. Das war damals einer der ersten BoD-Romane, die wir gelesen haben. Ich habe nie verstanden, warum der damals nominiert wurde.

Immer noch großartig finde ich Barbara Slawigs »Die lebenden Steine von Jargus«. Hier meine Rezension von 2000: http://www.sf-fan.de/rezensionen/barbar ... argus.html
Und hier ein Interview, das ich zwei Jahre später mit Barbara Slawig führte: http://www.sf-fan.de/artikel-und-news/e ... -2002.html

Auch eine tolle Geschichte ist Fabian Vogts »Zurück« - eine Leseempfehlung!
»Ich reise durch die Zeit. Genauer gesagt, in die Vergangenheit. Dafür muß es einen Grund geben, ich weiß nur noch nicht, welchen. Aber ich werde es herausfinden!« Punkt 12 Uhr an Silvester 2000 muss der junge Wissenschaftler Maximilian zu seinem Entsetzen feststellen, daß er ein Jahr in der Zeit zuruck gereist ist und sich wieder im Jahr 1999 befindet. Und von nun an wacht er jeden Tag ein Jahr früher wieder auf. Was hat das Ganze für einen Sinn? Warum ausgerechnet er? Verwirrt taumelt Max rückwärts durch die Jahrhunderte und versucht, diesem Phänomen auf die Spur zu kommen bis ihm ein Mönch im Mittelalter rät, bei Jesus persönlich nach der Antwort zu fragen. So wendet sich der Zeitreisende Richtung Jerusalem.

Andreas Winterer »Cosmo Pollite«. Andreas Winterer ist ja seit ein paar Jahren wieder aktiv unterwegs.
http://www.sf-fan.de/rezensionen/andrea ... llite.html
Andreas Winterer scheint sich bereits durch eine Unmenge SF-Bücher und SF-Filme zweifelhafter Qualität gewühlt zu haben. Ohne Folgen kann dies natürlich nicht bleiben. Aber anstatt sich sein Gehirn umnebeln zu lassen und sich eine hautenge bunte Uniform überzustreifen um fortan als Captn. Winterer durch die Lande zu ziehen, hat er sich einen mehr oder weniger klaren Kopf bewahrt. Diese Unmenge an Trash hat ihn nicht fertig weichgekocht – aber zynischer und treffsicherer in seiner Satire gemacht.
»Cosmo Pollite« gelingt das, was viele bereits ziemlich erfolglos versucht haben – Satire und SF zu einer wirklich lustigen, humorvollen Mischung zu verarbeiten. Dabei liegt die »Witz-pro-Seite« Rate erheblich höher als bei anderen Produkten, die bereits von mir getestet wurden. Und auch die Treffsicherheit der Humorattacken ist um vieles höher als bei der Konkurrenz.