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Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 11:37
von Hutschi
In meinem Raumschiff war der Treibstoff alle;

selbst im Reservetank war alles alle,

ich suchte sorgsam, konnte keinen finden,

in jeglichem Kanister war er alle;

ich grübelte und grub in allen Ecken,

doch auch in der Kombüse war er alle,

ich dachte: "Ist es wirklich jetzt zu Ende?"

Dann sah ich klar: "Die Äpfel sind nicht alle!"

Und so vergor ich sie und destillierte,

der Apfelschnaps errettete uns alle.
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Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 11:44
von L.N. Muhr
Ich dachte, "Ist jetzt wirklich Schluß?",
und löffelte mein Apfelmus.

Ich dachte, wenn schon nichts mehr geht,
geht doch das Gemüsebeet.

Ich blickte auf die Einsteinuhr
und vergewaltigte die Reimstruktur.

Ich wusste, alles relativ,
und schlechte Lyrik meistens schief.

Ich blickte auf und rief: "Ich hab's!"
Nicht die Lösung. Nur den Schnaps.

Ich trudelte tiefblau durchs All.
Es war ganz schwarz und ich ganz lall.

Und wenn ich nicht gestorben bin,
dann bin ich heute noch da drin.

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 12:10
von Valerie J. Long
Es kam eine Autorin ins Bord
die suchte das richtige Wort
um ihr Entzücken
so recht auszudrücken
doch lief die Muse ihr fort.

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 12:18
von Bully
Ein Bauingenieur aus Hagen,
der konnte es kaum noch ertragen,
im Stillen zu sitzen
ohne Lyr'k zu verspritzen
drum musste auch er es dann wagen.

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 12:20
von Valerie J. Long
@Bully: :prima:

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 12:28
von Lensman
Hutschi hat geschrieben:In meinem Raumschiff ...

der Apfelschnaps errettete uns alle.
"Er trinkt zuviel,
sein Auge schwimmt
in Wonnen gemeinen Wohls.
Er bleibt,
so hoch den Flug er nimmt,
ein Ikarus des Alkohols."
(Chr. Morgenstern)


zitiert
Lensman :mad:

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 13:44
von Amtranik
Im Mondschein auf dem Teiche,
da schwamm ne bläulich bleiche Wasserleiche
Sie schwappte nach links und sie schwappte nach rechts
und man sah sie war weiblichen Geschlechts,
aus Ihrem G.*zensiert, schwamm ein 1 Meter langer, Fingerdicker Aal
an Ihren Brüsten taten 2 Frösche sich gelüsten
und Ihr A.*zensiert, war bemoost, darum Prost!

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 14:22
von Doop
Der Treibstoff meines Raumschiffs sind Gedichte.
Doch reimen kann ich nur mit Müh und Not.
Weshalb, betrachtet man's bei Lichte,
wir alle sind bald mausetot.

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 14:41
von L.N. Muhr
Reimschema?
Kommt und geht ma'.

Metrik?
Frag Patrick.

Ich bin nur Science-Fiction-Fan,
weshalb ich nicht dichten kann.

:P

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 16:34
von a3kHH
Ich bin ein Dichter, ich kann dichten,
da biegen sich Eichen, Buchen und Fichten.
Das hat allerdings nix mit 'nem Raumschiff zu tun
drum lass' ich diesen Thread eher ruhn'.

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 16:49
von Hutschi
Lasst Limericks uns und Ghaselen dichten,
lasst uns von ihnen überall berichten,
ob zwischen weißen Riesen, roten Zwergen,
bedecken wir das All mit vielen Schichten
von Altpapier, mit Lyrik vollgeschrieben,
das Aliens gelangweilt abends sichten,
sie werden in die Masse reingezogen,
die plustert sich und droht sie zu vernichten,
doch die Begegnung findet statt trotz alledem,
man liest darüber reichlich in Berichten.

Ein Alien probte Ghaselen,
statt andere Formen zu wählen,
Ideen nicht die Bohne,
er war halt Vogone,
erfüllte sein Ziel. Es war: Quälen.

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 18:06
von Andreas Eschbach
Im Falle eines Falles
ist Treibstoff wirklich alles,
denn ist der Tank erst einmal leer,
treibt man auf ew'g im Sternenmeer.

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 18:40
von a3kHH
Es ist in diesem Dichterfaden
ganz deutlich zu bemerken :
Hochedle Lyrik ist nicht wirklich
eine von Eschbachs Stärken.

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 18:45
von Hutschi
Und ist sie auch hochedel nicht,
erhellt sie doch dein Angesicht.

Zwei Knaben flogen durch das All,
der zweite hörte einen Knall
und sagte gleich: "Wir landen."
So kamen sie abhanden.

Re: Niemals aufgeben - und ist der Tank auch leer

Verfasst: 7. Mai 2015 22:54
von Uschi Zietsch
Mein Reimen ist für die Katz,
deswegen zitier ich Ringelnatz
vor allem die letzte Zeile, auf die kommt's mir an,
weil ich nämlich vor Lachen nicht mehr kann:

Ich wollt, ich wär eine Fledermaus,

Eine ganz verluschte, verlauste,

Dann hing ich mich früh in ein Warenhaus

Und flederte nachts und mauste,

Daß es Herrn Silberstein nur so grauste.

Denn Meterflaus, Fliedermus, Fledermaus —

(Es geht nicht mehr; mein Verstand läuft aus.)