Jahreszeiten in der SF

Science Fiction in Buchform
Ulrich
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Jahreszeiten in der SF

Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Mich interessiert, ob die Jahreszeiten in den Science Fiction Geschichten eine Rolle spielen, also z.B. Winter- oder Sommergeschichten. Jede Zeit hat ihre eigenen Eigenschaften und wirkt sich auf ihre Weise auf die Leute und dem Zusammenleben aus. (im Weltraum, den künstlichen Raumschiffen und Stationen gibt es sowas natürlich nicht oder nur sehr gering)

Der Heyne Verlag brachte ein Buch mit weihnachtsbezogenen Kurzgeschichten heraus, ein "Wendebuch" mit guten und bösen Geschichten. Bei Futurama gibt es den Weihnachtsmann-Roboter.

Brian W. Aldiss schrieb die Helliconia Trilogie: Frühling, Sommer, Winter

Ich glaube, dass Andreas Brandhorst etwas ähnliches schrieb, die Trilogie Im Zeichen der Feuerstrasse: Dürre, Flut, Eis
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nekropole
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Ungelesener Beitrag von nekropole »

Also das ist ein gutes Thema.
Ich kenne auch nur die Helliconia-Trilogie die sich explizit auf
Jahreszeiten bezieht, aber interessieren würde mich das Thema schon.

Da fällt mir auch noch George R.R. Martin ein. Allerdings Fantasy.
Saga - Das Lied von Eis und Feuer - 1 Band Die Herren von Winterfell - wo durch klimatische Veränderungen die Ausweitung der Jahreszeiten auf mehrere Jahrzehnte droht. Davon habe ich allerdings nur eine vage Erinnerung. Fantasy ist nicht unbedingt mein Ding.

Gruß
Thomas
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Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Stephen King schrieb "Jahreszeiten". Das sind ungewöhnliche Geschichten, keine SF oder Fantasy. In der Verfilmung "Das Geheimnis eines Sommers" kommt zum Ausdruck, dass diese Zeit etwas von "Magie" hatte.

In dem einen Perry Rhodan Heft erwachen die Tiere des Planeten Zeut (zwischen Mars und Jupiter) zum Leben und überrennen alle Gebäude. Nur ist das ein Nebenschauplatz der Gesamthandlung und hat keine weiteren Folgen.

Mit Fantasy kenne ich mich auch nicht so aus. "Das Lied von Feuer und Eis" ist hier im Forum bereits oft genannt worden.
nekropole hat geschrieben:Also das ist ein gutes Thema.
Ich kenne auch nur die Helliconia-Trilogie die sich explizit auf
Jahreszeiten bezieht, aber interessieren würde mich das Thema schon.

Da fällt mir auch noch George R.R. Martin ein. Allerdings Fantasy.
Saga - Das Lied von Eis und Feuer - 1 Band Die Herren von Winterfell - wo durch klimatische Veränderungen die Ausweitung der Jahreszeiten auf mehrere Jahrzehnte droht. Davon habe ich allerdings nur eine vage Erinnerung. Fantasy ist nicht unbedingt mein Ding.

Gruß
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Hm, die besten Sachen sind schon weg, aber ein Paar Trümpfe habe ich noch auf der Hand:

Sommerkönigin und Winterkönigin von Joan D. Vinge
Delwrath Saga von Barbara Hambly

und sogar auf Deutsch:
Andreas Brandhorst: Im Zeichen der Feuerstraße
Jorge
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Ungelesener Beitrag von Jorge »

Es gibt auch noch:

Michael G. Coney
"Der Sommer geht"
Kolonisten, die ihre Herkunft vergessen(verloren) haben(warum, erklärt sich im Laufe des Romans), bewohnen einen Planeten mit einer sehr komplizierten Umlaufbahn(von der sie ebenfalls nichts wissen). Bis der lange Sommer zu Ende geht und der Winter vor der Tür steht.....

"Flut"
"Brontomek"
Alle 52 Jahre kommt es zu einer merkwürdigen Erscheinung auf dem Planeten Arcadia: Die Kolonisten laufen Amok, Chaos und Gewalt verwüsten alles. Ein Team von Wissenschaftlern soll die Ursache klären.



Poul Anderson
"Zeit des Feuers"
Ein Planet wird von einer fremdartigen, vage centaurhaften intelligenten Lebensform bewohnt, deren Zivilisation jedesmal mit dem Beginn des Sommers(dem Auftauchen der zweiten Sonne im Doppelsternsystem) zusammenbricht.


Da gibt`s bestimmt noch mehr, ich schaue mal in meiner Sammlung nach. Bis dann...
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Winter

Ungelesener Beitrag von Petra »

Winter/Die linke Hand der Dunkelheit von Ursula Le Guin

Es gibt dort zwar praktisch nur eine Jahreszeit, dafür aber in unterschiedlicher Abstufung (und mit vielen verschiedenen Begriffen für Schnee und seine Zustände).

Petra
Liest zur Zeit:
Stern/Herrmann: Andreas Baader - Das Leben eines Staatsfeinds
Zadie Smith: White Teeth
John Crowley: Lord Byron's Novel
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Re: Jahreszeiten in der SF

Ungelesener Beitrag von nekropole »

Ulrich hat geschrieben:Mich interessiert, ob die Jahreszeiten in den Science Fiction Geschichten eine Rolle spielen, also z.B. Winter- oder Sommergeschichten. ..
Mich würden deine Beweggründe für dein Interesse interessieren. Vielleicht ergeben sich daraus Ansatzpunkte?

Gruß
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Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Das fängt mit Weihnachten an. Ich erinnere mich an den Heyne Sammelband "Frohes Fest" mit SF und Fantasy Geschichten. Und dann habe ich überlegt, dass auch andere Jahresereignisse oder -zeiten in der SF vorhanden sein könnten. Es gibt so viele Geschichten mit Raumschiffen, Ausserirdischen, Robotern etc. Aber wie ist es mit dem Klima in dem sie leben? Im Winter geht es langsamer zu und im Sommer explodiert das Leben. Als bestes Beispiel fiel mir nur Helliconia ein.

Einen besonderen Beweggrund gibt es nicht. Ich finde es einfach nur anders als die mir bekannten Themen aus SF und Fantasy.
Jorge
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Ungelesener Beitrag von Jorge »

So, hab mal gewühlt und folgendes gefunden:

Greg Bear
"Ein marsianischer Riccorso"(A Martian Riccorso) Story
in
"Tangenten"(Tangents)
Die Jahreszeiten auf dem Mars dauern Jahrhundertausende und wecken die einheimischen Lebensformen(unsere Raumsonden haben halt zur falschen Zeit reingeschaut), wie die erste bemannte Expedition feststellen muß, die zum Beginn des Winters dort eintrifft.

"Die Sonnenwelt"(Sun Planet)
in
Walter Spiegl
"Brennpunkt Zukunft 2"
Die Schwierigkeiten eines menschlichen Forscherteams beim Erkunden eines uralten, künstlich geschaffenen Planetengebilde.


Gregory Benford/David Brin
"Im Herzen des Kometen"(In the Heart of the Comet)
2062 wird der Halleysche Komet als permanente Station ausgebaut. Dabei stößt man auf primitive Lebensformen, die auf kurze Sommer(d.h. Wärme) mit explosiver Vermehrung reagieren.

John Brunner
"Die Gußform der Zeit"(The Crucible of Time)
Eine fremde Rasse, deren Planet durch Eiszeiten und Hitzeperioden verändert wird, verändert sich ebenfalls.

Hal Clement
"Der Feuerzyklus"(Cycle of Fire)
Ein notgelandeter Raumfahrer und ein Eingeborener schlagen sich durch die widrige Landschaft eines Doppelsternplaneten.

Harry Harrison
"Zu den Sternen"(Sammelband: "Heimwelt"(Homeworld), "Radwelt"(Wheelworld), "Sternwelt"(Starworld))
Ein Ingenieur wird vom Regime der Erde wegen verbotener politischer Aktivitäten(1.Band) auf den Planeten Halvmörk verbannt(2.Band): Aufgrund seiner Achsneigung dauern hier die Jahreszeiten Sommer und Winter 4 Jahre und sind dementsprechend extrem.

Joe Haldeman
"Sommerpracht"(Summers Leave) Story
in
"Unendliche Träume"(Infinite Dreams)
Ein Kolonistenschiff macht eine Bruchlandung auf einem Doppelsternplaneten.

Katherine Mac Lean
"Ein unmenschliches Opfer"(Unhuman Sacrifice)
in
Werner Fuchs
"Grotte des tanzenden Wildes"
Während der Regenzeit werden die Heranwachsenden eines Eingeborenenstammes einem bizarren Verlängerungsritual unterzogen(das oft tödlich verläuft) und damit zu Erwachsenen. Ein Team von der Erde, das dieses Ritual bei einem Jugendlichen verhindern will, muß zu ihrem Entsetzen feststellen, das es sehr gute Gründe für diese grausame Zeremonie gibt.

-wird fortgesetzt-
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Ungelesener Beitrag von nekropole »

Ulrich hat geschrieben:Einen besonderen Beweggrund gibt es nicht. Ich finde es einfach nur anders als die mir bekannten Themen aus SF und Fantasy.
Auch gut, ich hatte einmal eine Studentin bei mir die eine Arbeit über "Die Pflanzenwelt in der SF" schrieb (ich habe die Arbeit allerdings nie gesehen).
Wir haben tagelang in meiner Bibliothek gewühlt.

Ich finde solche Aktionen super. Man bekommt einen etwas anderen Zugang und Blickwinkel.

Allerdings würde ich es für hilfreich halten, wenn jemand auch interessante Textstellen offenbaren könnte?
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Re: Winter

Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Petra hat geschrieben:Winter/Die linke Hand der Dunkelheit von Ursula Le Guin

Es gibt dort zwar praktisch nur eine Jahreszeit, dafür aber in unterschiedlicher Abstufung (und mit vielen verschiedenen Begriffen für Schnee und seine Zustände).

Petra
Danke schön. Habe ich zufällig bei mir im Regal und werde nach entsprechenden Textpassagen suchen..
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Eine gute Textstelle habe ich nicht gefunden. Schreibe aber eine kurze Hintergrundinformation für die, die Helliconia von Brian W. Aldiss nicht kennen.

Helliconia befindet sich in einem Doppelsternsystem. Freyr/Batalix. Der Planet umkreist den lichtschwachen Stern Batalix, das Batalixsystem wiederum Freyr. Freyr ist ein heißer Stern mit 60.000facher Sonnenlichtstärke. Die Bahn Batalix’ um Freyr ist stark exzentrisch. Ein großes Jahr entspricht: 2592 Erdenjahren. Im Tiefwinter, der ca. 5 Jahrhunderte andauert, zieht sich das menschliche Leben fast vollständig von der Oberfläche zurück. In den Tropen herrscht eine Durchschnittstemperatur von unter 10 Grad Celsius. Die klimatisch günstigste Zeit für die Menschen umfasst 918 Jahre im Sommer und besonders im Herbst.

Zwei intelligente Spezies leben auf Helliconia: Menschen und Phagoren. Während im Winter sich die Menschen zurück ziehen müssen, herrschen die Phagoren. Im Sommer und Herbst sind die Menschen die dominierende Spezies. Das Helico-Virus ermöglicht den Menschen erst das Überleben. Es springt von den Phagoren auf die Menschen über. Das gelingt gut, weil Phagoren häufig als Sklaven gehalten werden. Zweimal im großen Jahr löst das Helico-Virus eine Seuche aus. Zu Beginn des langen Winters kommt es zum „fetten Tod“. Die Überlebenden entwickeln die nötigen Fettpolster, damit ihre Nachkommen den langen Winter überstehen. Beim „Knochenfieber“ am Ende des Winters wird das Fettgewebe abgebaut.
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Stimmt: Winterplanet, bzw. die Linke Hand der Dunkelheit. War das Buch nicht mal Hugo Preisträger?
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breitsameter
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Rusch hat geschrieben:Stimmt: Winterplanet, bzw. die Linke Hand der Dunkelheit. War das Buch nicht mal Hugo Preisträger?
Der Roman hat sowohl den NEBULA-, als auch den HUGO-Award jeweils in der Kategorie "Bester Roman" gewonnen.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Und sie erhielt für The Left Hand of Darkness den Tiptree Jr. Retro Award (1995 verliehen), gefunden bei http://www.feministische-sf.de
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