SF-Forum

… so der Titel meines neuen Buches. Und Sci-Fi-Fans lachen heimlich?

Aber Entschuldigung, immer der Reihe nach. Zuerst einmal:
Ein freundliches Hallo in die Runde!
Ich bin der André aus Düsseldorf, 43 Jahre, 4 Kinder, freier Texter und nun auch Buchautor.
Nachdem ich schon bei der Konkurrenz (?) vom Scifi-Net meine Aufwartung gemacht habe, möchte ich auch noch
hier schamlose Eigenwerbung betreiben, wie es in der Forenbeschreibung so nett-einladend heißt.

Die Geschichte lässt sich vom Geist her am ehesten mit Douglas Adams vergleichen, aber bevor alle "Majestätsbeleidigung!!!" rufen: es geht nicht darum, mich mit dem großen Meister vergleichen oder diesen kopieren zu wollen, sondern einfach eine witzige und überraschende Story zu präsentieren, welche das Genre persifliert, wenn auch aus Liebe zum "Game" sowie auch allgemeinen Leseerwartungen und -konventionen immer wieder unterläuft.
Jedenfalls: Wer wie ich Douglas Adams liebt, der könnte (!) auch an dieser Geschichte jede Menge Spaß haben (ich bin sogar davon überzeugt, aber gut, das müsst ihr schon selber herausfinden ).
Und warum die Frage, weshalb Sci-Fi-Fans heimlich lachen? Tatsächlich hatte ich das Buch verfasst, ohne mir Gedanken über Markt und Zielgruppe zu machen (blöd,gelt?) - aber im Scifinet bemerkte ein Kollege, dass mittlerweile im Bereich Science Fiction eher König Ernst, der Große herrscht ...
Oder seht ihr das anders?

Ach so! Apropos schamlose Eigenwerbung - hier noch Stimmen zum Buch!
"Der neue Bestseller! (wenn genug Leute kaufen)"
"Vielleicht das beste Buch der Welt!" (Mama)
"Ist es zu verrückt, bist du zu normal!"

Hab's mir mal bestellt.
Gast09

Gast09 hat geschrieben: 10. November 2017 15:38 Hab's mir mal bestellt.
Gast09

Das ist ja mal der Spirit!
Hoffe, es gefällt, und gerne Feedback!

Robotische Grüße
André

Immer wieder gerne. Dauert aber noch was. Bin kein Amazon-prime.
Gast09

Hey Mr. Electric Guest,
das Buch schon aufgeschlagen? Gibt es erste Eindrücke?

Beste Grüße,
André

Habe etwa 1/3 des Buches gelesen und bin nachhaltig positiv beeindruckt. Ich melde mich an diesem Wochenende oder früher asap.
Eh Bruder, hasste maln Akku, eh?
Kein alltäglicher Roboter-Spruch und deshalb:

Gast09

Nice, ik freu mir.
Ja, die Stelle gefiel mir auch ziemlich gut...
Bis dann - und weiterhin viel Spaß beim Lesen!

Gelesen und für Gut! befunden.
Allerdings auch nur gut und nicht signifikant mehr.
Positiv beginnend: Humor in der SF ist eher selten; in der geschriebenen SF sowieso und in der deutschen geschriebenen SF wohl erst recht. Insofern ist es dem Autor hoch anzurechnen, seinen Weg auf eine eher vereiste Oberfläche angetreten zu haben. Und es ist alles gut: Männerhumor unterfüttert mit Sarkasmus, gespeist von Testosteron, gewürzt mit Adrenalin und - ganz wichtig - immer intelligent und niemals unterhalb irgendwelcher Gürtellinien oder in einem schenkelklopfenden Fäkalhumor sich suhlend. Der Autor schickt seine Helden seitenweise von einer humorvollen Situation in die nächste. Wir lernen also, dass die Expansion von Tankstellen, beginnend in den 1950ger Jahren als Zapfsäule mit Kassengebäude, in den 2020ger Jahren bereits größer als so mancher Supermarkt, dazu führt, dass sie in ferner Zukunft einen ganzen Planeten umspannen. Wir lernen, dass Trinkgläser dazu neigen, den Werbespot des eingefüllten Getränkes zu skandieren und verstehen, dass Speisekarten in einem Restaurant zunächst nur leere Seiten sind die sich erst dann füllen, wenn du auf eine der Seiten gespuckt hast und die Speichelanalyse feststellt, welche Speisen du bevorzugst. Wir lernen, dass Kürbisse ein allumfassendes Grundnahrungsmittel darstellen und dass vegetarisches Rindfleisch mit Sexualhormonen angereichert wird, damit es überhaupt nach etwas schmeckt; was bei Männern naturgemäß nicht ohne Konsequenzen bleibt. 100 Seiten SF - Humor; also ich jedenfalls hatte das lange nicht mehr.
Manchmal hatte ich das Bedürfnis nach etwas mehr Handlung. Es schien mir, der Autor wolle Handlung durch Humor ersetzen. Das hinterließ einen etwas verkrampften Eindruck; jeder Film mit Lesley Nielsen zeigt, dass Handlung und Humor keineswegs einen Gegensatz bedeuten. Aber auch das ist Okay und ändert nichts am insgesamt positiven Eindruck.
Das Büchlein (in einem übrigens für Taschenbücher nicht alltäglichen Format gedruckt) ist insgesamt gut zu lesen, die Kapitel sind angenehm kurz und alles wäre mehr als nur gut wenn, tja wenn:
der Autor nicht den wie ich finde großen Fehler gemacht hätte, die Handlung im Jahre 222221 anzusetzen. Diese eine Zahl transferiert sein Buch sofort in Richtung Absurdität. Der Autor hätte einfach die letzten beiden Ziffern weglassen sollen. Das was zwischen den Buchdeckeln geschrieben steht, hätte viel sinnvoller im Jahre 2222 stattfinden können oder sind wir ernsthaft der Meinung, dass die Namen Rumpelstilzchen oder Sinalco (und auch andere) auch in mehr als 200.000 Jahren noch bekannt sein werden? Es ist nachzuvollziehen, dass die Wahl einer extrem zukünftigen Zukunft als Indikator für das Besondere hier gedacht war. Aber es hat nicht funktioniert sondern es schadet dem Buch.
Stiftung Warentest würde sagen: Führt zur Abwertung.
Schade.
8/10 CA$H-Wärung$eineiten
Gast09

Hey Hey!
Vielen Dank für die Rezension!
Trotz deiner Wermutstropfen bleibt ja ein ausgesprochen positives Urteil, über das ich mich sehr freue!
Ja, was die Balance von Handlung und Witz/Slapstick betrifft, gebe ich dir recht. Wenn auch natürlich ordentlich etwas passiert, spielen (Dialog-)Witz, Absurdität oder auch Späße auf der Metaebene eine große Rolle.
Im zweiten Band (der ja bereits in der Schublade wartet [vornehmlich auf meinen Illustrator]) wandert das Pendel mehr Richtung Story - weniger eine bewusste Entscheidung als vielmehr einfach "passiert". Geschichten führen ja erstaunlicherweise ein Eigenleben. Die Geschichte und die Charaktere haben sich im Verlauf des Schreibens immer mehr herauskristallisiert, und so war die sich ändernde Gewichtung eine natürliche Entwicklung imho.
Vermutlich hat jeder auch andere Wünsche und Vorlieben: Ich muss zugeben, dass mich insbesondere dieses Feedback stets freut, wenn Leute sagen, dass sie mehrfach laut lachen mussten beim Lesen.

Was den "großen Fehler" betrifft, die Story im Jahr 222.221 stattfinden zu lassen: diesen Einwand respektiere ich natürlich und kann damit gut leben - besser als etwa "die Gags zünden alle nicht", "die Handlung ergibt keinen Sinn" o.ä. Ich vermute (und hoffe), dass eher wenig Leser damit ein massives Problem haben sollten. Warum ich dieses Jahr gewählt habe? Es vergrößert die Möglichkeiten, verschärft die Absurdität und das bestehende Chaos, was ja hier kein Nachteil ist, weil dies ja alles außer Hard Sci-Fi darstellen soll ...
In diesem Sinne die Textpassage genau dazu - aus dem Exkurs "AD 222.221, oder: Die Zukunft im Allgemeinen und Besonderen"

Richtig ist, dass sich die technologische und biologische Entwicklung erst einmal tüchtig ausgetobt hat, bis man schlussendlich zu unsterblichen, allwissenden Geistwesen mutiert war und sich in der 28. Dimension zur Ruhe setzte (das war ungefähr AD 56.557). Bis man herausfand, dass dies einfach schrecklich langweilig war. Null Action! Und da eine Weiterentwicklung einfach nicht mehr möglich war, beschloss man, einfach den Rückweg anzutreten (Stichworte bzw. Hashtags: Back to Urschlamm-Movement, Devolution). Im Jahr 118.118 lebte man schließlich für eine ganze Weile wieder auf Bäumen, im Schlamm oder in probiotischen Joghurtkulturen, je nach Vorliebe. Bis man feststellte, dass man doch ein bisschen gehangen hat an Kaffeebars, Jazzmusik und Toast Hawaii. Also wieder raus aus dem Schlamm, das Rad erfunden und dann den Coffee to go. Der Begriff ‚Fortschritt’ hatte ein wenig seine buchstäbliche Bedeutung verloren, da es nun nicht mehr linear nach vorne, sprich: fort, ging, sondern eher in etwas konfusen Schritten in alle Richtungen, vor, zurück, seitwärts, Pro-me-na-de, dem modernen Tanztheater nicht unähnlich.
Immer wieder konnte man hypermodernen Artefakten aus ferner Vergangenheit begegnen und versprengten Überbleibseln von Alien-Zivilisationen auf jeder erdenklichen Position der Entwicklungsskala. Keine Frage: ein Chaos von babylonischen Ausmaßen. Und dennoch war es dazu gekommen, dass sich allweit eine gemeinsame Sprache und Währung entwickelt hatte, was zwar nicht sehr wahrscheinlich ist, aber mir als Autor einiges vereinfacht.

Aber ich wollte jetzt gar keine Debatte anfangen oder mich "verteidigen", sondern einfach das Wieso erläutern
Und wie gesagt - ich freue mich über die durchdachte ausführliche Rezension! Vielen Dank!

Was ich gut finde, ist, wie du dich hier vorstellst. Außer der ständigen Betonung der Witzischkeit und des Humors. Aber selbst wenn das Buch lesenswert sein sollte - was ich durchaus zu glauben bereit bin -, schreckt mich ein Fehler im ersten Satz der Leseprobe doch genügend ab. Ich halte viel von der Arbeit von Lektoren.

Fjunch-Klick hat geschrieben: 20. November 2017 14:26 Was ich gut finde, ist, wie du dich hier vorstellst. Außer der ständigen Betonung der Witzischkeit und des Humors. Aber selbst wenn das Buch lesenswert sein sollte - was ich durchaus zu glauben bereit bin -, schreckt mich ein Fehler im ersten Satz der Leseprobe doch genügend ab. Ich halte viel von der Arbeit von Lektoren.

Hey!
Vielen Dank für die warmen Worte!
Da ich selber viel von Lektoren halte (und eigentlich auch selber mindestens als Korrektur arbeite) - bitte hilf mir doch mal auf die Sprünge, wo der Fehler ist?!
Wäre ja schade, wenn dich das vom Buch abhalten sollte (übrigens hammerwitzig, erwähnte ich dies bereits? ), denn eigentlich sollte es ziemlich fehlerfrei sein. Ich würde sogar den Deal vorschlagen: Wenn du in der Blick-ins-Buch-Leseprobe von Amazon zwei klare Fehler findest, schenke ich dir einen 10-Euro-Amazon-Gutschein. Wenn du keine findest, musst du es lesen
Liebe Grüße!

Zwei hab ich schon. Wollte dich nur nicht gleich in die Depression treiben

Fjunch-Klick hat geschrieben: 20. November 2017 16:26 Zwei hab ich schon. Wollte dich nur nicht gleich in die Depression treiben

In der Leseprobe "Blick ins Buch"? Na gut, her damit - manche Fehler sind ja gerne mal "Auslegungssache".
Mich interessiert ja vorweg der Fehler im ersten Satz der Leseprobe ... for starters