Die Phantastik - Lesechallenge 2025

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Cyberduck
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Cyberduck »

Teddy hat geschrieben: 17. Juni 2025 23:07 [...] Das Standardprotokoll des Militärs für Befragungen in "solchen" Situationen ist einfach genial.
Ja, die Geschichte rund um das Protokoll 42, das den unwahrscheinlichen Fall beschreibt, dass keines der zuvor umfassend beschriebenen Protokolle zutrifft, gehört zu den humorvolleren Kapiteln. Überhaupt war mir Professor Adrian Miller von Anfang an sehr sympathisch. Schon die Anfangsszene, in der er vorgestellt wird, als er sich bei einer Campusparty an seine Kollegin herangemacht hat, fand ich sensationell:
Um sich zu ermannen und sie anzusprechen, hat Adrian ein Bier getrunken, dann noch eins. Im nüchternen Zustand könnte er etwas hermachen – Meredith hat ihm eines Tages, was gar nicht bösartig gemeint war, gesagt, er habe eine «Statur wie ein Ryan Gosling in abgemilderter Form und etwas kahler» –, aber jetzt sieht er lediglich wie einer aus, der zu viel getrunken hat. Er schätzt seine Erfolgschancen auf 27 Prozent. Er hätte sie auf 40 Prozent steigern können, wenn er nicht so fürchterlich nach Alkohol röche, aber andererseits reduziert die Trunkenheit den Leidensdruck um circa 60 Prozent im Falle einer Zurückweisung. Der Wahrscheinlichkeitstheoretiker hat daraus geschlossen, dass er sich bei diesem Anteil an Chancen, eine Abfuhr einzufangen, auch gleich betrinken könne.
Auch im weiteren Verlauf der Geschichte sorgt Adrian Miller immer wieder für Heiterkeit. Ein Beispiel ist sein Besuch beim Präsidenten im Weißen Haus. Zu berücksichtigen ist auch, dass Donald Trump zu der Zeit, in der die Geschichte spielt, Präsident der Vereinigten Staaten war (Eigentlich eher zum Zeitpunkt als das Buch geschrieben wurde). Er sorgt ebenfalls für die eine oder andere Situationskomik.

Abgesehen davon habe ich die Geschichte aber als sehr ernst und bisweilen tragisch wahrgenommen. Wie du schon sagst, kommen die humorvollen Pointen aber immer wieder zwischendurch und meist zur rechten Zeit.
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