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3D im Kino: Pro und Kontra
Verfasst: 10. April 2010 00:00
von Uschi Zietsch
andy hat geschrieben: und ich bin kurz davor, dass mir diese 3D-sache auf den wecker geht.
Dito.
Hat sich für mich noch bei keinem der Filme gelohnt, kann man alle wunderbar in 2D sehen. Wenn sie denn so angeboten werden - in "meinem" Kino nämlich nicht mehr, da gibt's keine Wahl. Dafür doppelten Eintrittspreis.
Beim Kampf der Titanen ist es ja ganz krass: Der wurde in 2D gedreht und dann nachträglich aufgepeppt, damit man auf der Erfolgswelle mitschwimmt und noch ein bisschen Pennunse mehr kassiert. Aber nicht von mir.
@andy: Ich mochte auch Sweeney Todd ...

ich mag das Gespann B-Carter/Depp/Burton. Ja, ich liebe Alice noch immer und freu mich auf die DVD.
Re: Gerade im Kino gesehen...
Verfasst: 10. April 2010 08:15
von Shock Wave Rider
andy hat geschrieben:und ich bin kurz davor, dass mir diese 3D-sache auf den wecker geht.
Und ich bin schon mittendrin, die Moderatoren um eine Ausgliederung der 3D-Diskussion zu bitten.
Denn das Thema hat mE einen eigenen Thread verdient.
Meine 3D-Erfahrung beschränkt sich auf Disneys "Weihnachtsgeschichte" und "Avatar". (Ach ja, da war noch ein ein Uralt-Infofilm, den ich in den 90ern im seligen Münchner IMAX-Theater gesehen habe. Hieß er "To The Limits"? Weiß nicht mehr, worum es ging. Der 3D-Zeichentrick-Vorfilm ist mir stärker im Gedächtnis geblieben.)
Eindrücke:
Die technischen Möglichkeiten sind ganz nett bis beeindruckend. Es hat schon eine andere Wirkung, wenn eine Kerze, von oben beguckt, wirklich ins Auge sticht (Disney) oder ein Ast am oberen Bildrand wie zum Greifen nah wirkt (des öfteren in "Avatar").
Aber damit wurde die Kinogeschichte nicht neu erfunden. Insbesondere wurden die alten Kritierien, nach denen man die Qualität von Filmen beurteilt, nicht obsolet. Ein interessantes, berührendes Grundthema, eine spannende, in sich logische, überraschend aufgebaute Story, starke Charaktere, aus deren Persönlichkeiten und Konflikten sich die Handlung wie von selbst entwickelt, gute schauspielerische Leistungen, starke Settings, Kameraführungen und Schnitte, passende Musik etc. sind auch in 3D-Filmen immer noch wichtig. Und da konnten beide Filme nur teilweise überzeugen.
Seltsamerweise empfand ich die 3D-Brille als trennendes Moment. Ich fühlte mich in beiden Filmen stärker als entrückter Zuschauer, weniger mitten im Geschehen als bei manch gutem 2D-Film.
Gerade am Anfang brauchten meine Augen in beiden Filmen einige Minuten, um sich an das 3D-Gewusel zu gewöhnen. Das ist Mist, weil in den ersten Szenen wichtige Parameter festgelegt werden (Atmosphäre, der Auslöser der ganzen Handlung, eine zentrale Figur..).
"Avatar" habe ich wegen 3D in 3D gesehen. Bei allen kommenden Filmen überlege ich mir, ob das 3D-Erlebnis dem Film etwas wesentliches hinzufügen könnte. Und dann entscheide ich, ob ich den Film in 3D, in 2D oder überhaupt nicht sehen werde.
Gruß
Ralf
Re: Gerade im Kino gesehen...
Verfasst: 10. April 2010 20:32
von heino
Shock Wave Rider hat geschrieben:andy hat geschrieben:und ich bin kurz davor, dass mir diese 3D-sache auf den wecker geht.
Und ich bin schon mittendrin, die Moderatoren um eine Ausgliederung der 3D-Diskussion zu bitten.
Denn das Thema hat mE einen eigenen Thread verdient.
Hervorragende Idee
Da es diese Thread aber noch nicht gibt, kann ich schell noch loswerden, was ich dazu in einem Artikel im Kölner Stadtanzeiger gelesen habe. Da wurden diverse Verantwortliche der deutschen Kinobranche und auch mehrere Kinobetreiber zu genau diesem Thema befragt und alle waren sich in einem Punkt einig:3D ist ein Trend, der sich in 2-3 Jahren weitestgehend erledigt haben wird, da das Publikum irgendwann vom Angebot (allein 47 Neuproduktionen 2010, die nochmals in 3d veröffentlichten alten Filme nicht mitgerechnet) übersättigt sein wird. Das weitaus größere Problem für die kleinen Kinos ist die komplette Umstellung auf Digitalprojektion, da das alle Kinosäle betrifft, horrende Umstellungskosten bedeutet und die Projektoren nicht sehr lange halten.
Re: Gerade im Kino gesehen...
Verfasst: 10. April 2010 21:16
von Uschi Zietsch
*unterstütze Auslagerung auch, und dann kann der hier gleich mit *g* *
Mal ganz abgesehen vom finanziellen Faktor. Wenn mich Filme interessieren, kann es vorkommen, dass ich Sonntag, Montag und Dienstag spätabends zum Superpreis ins Kino gehe (also eigentlich wir, wir gehen natürlich immer zu zweit). Bei 3D wäre das mit einer Vorstellung erledigt, da ich dann nur noch am günstigen 3D-Dienstag gehen kann - und da zahle ich noch fast das Doppelte.
Und ich muss mal wieder ketzerisch sein - aber gerade bei Avatar hat mir das 3D gar nichts gebracht, und auch bei den anderen Filmen hätte ich es nicht gebraucht. Und wie Ralf schon sagt: Die Brille reißt mich raus und schickt mich auf Distanz, nicht in den Film rein.
Wenn ich dran denke, als ich damals vor langer Zeit mit meinem besten Ehemann zu Aliens (Alien II) im Kino war - ich krallte mich fast ab der ersten Minute lang bis zum Schluss in seinen Arm und vergaß zu atmen, so intensiv war das Erlebnis für mich.
Ich bezweifle, dass das mit 3D intensiver gewesen wäre. Vor allem, weil ich eh sehr viel verschwommen sehe, manchmal gar nicht mitkomme, oft Kopfdruck bekomme und die Schwerter, die da aus der Leinwand kommen, eher als störend und unrealistisch empfinde, also das Gegenteil des "Real-effekts". Für mich ist 3D viel mehr Kintopp.
Re: Gerade im Kino gesehen...
Verfasst: 10. April 2010 22:10
von heino
Uschi Zietsch hat geschrieben: Für mich ist 3D viel mehr Kintopp.
Das trifft es absolut. Es ist ein Gimmick, das eigentlich nur Filme rettet, die sonst nicht viel zu bieten haben (z.B. Final Destination 4). Gelegentlich - wie bei "Bolt" - kann es bei guter Umsetzung bestimmte Sequenzen hervorheben, aber nötig ist es nie.
Und der Aufpreis nervt mich auch

Re: 3D-Filme
Verfasst: 11. April 2010 23:50
von andy
so, ich habe es doch noch geschafft, das thema abzutrennen. ein beitrag ist leider verloren gegangen, ich konnte nur den text retten, aber ich weiß den autor nicht mehr:
andy hat geschrieben:und ich bin kurz davor, dass mir diese 3D-sache auf den wecker geht.
Geht mir inzwischen genauso, und ich hab noch nicht mal einen einzigen Film in 3D gesehen. Aber es gibt wohl nichts anderes mehr. Wird es bald gar keine normalen 2D-Filme mehr geben? Ich denke da an den Trailer zu "Kampf der Titanen": ganz große Ankündigung: in 3D. Und klein da drunter steht dann: auch in 2D. Na toll. Wie viele Kinos werden in naher Zukunft dicht machen, weil sie sich keine 3D-Anlagen leisten können und das Publikum abwandert und es irgendwann nur noch Filmtempel gibt. Ich verzichte da lieber auf ein 3D-Spektakel (Avatar hat mich gereizt, hat dann aber auch nur in 2D geklappt und der Film hat mir trotzdem gefallen) und unterstütze mein Kleinstadtkino und hoffe, dort auch noch in dreißig Jahren Filme schauen zu können.
Ein Film soll einen ja irgendwie entführen und mitnehmen, eine Weile vom Alltag ablenken und eine Geschichte erzählen. Das hat bei mir bislang immer gut geklappt, ich konnte schon in so manchen Film richtig eintauchen. Wenn der Film dann zuende ist, bin ich wieder in der Realität und die ist mir dann 3D genug.
ab jezt können wir also hier weiter über 3D sprechen - und ich kann ab dienstag dann auch über kampf der titanen reden - den wir uns in 3D anschauen werden!
andy
Re: 3D-Filme
Verfasst: 11. April 2010 23:54
von achimh
andy hat geschrieben:so, ich habe es doch noch geschafft, das thema abzutrennen. ein beitrag ist leider verloren gegangen, ich konnte nur den text retten, aber ich weiß den autor nicht mehr:
Der Beitrag war von bukaman.
Re: 3D-Filme
Verfasst: 12. April 2010 07:27
von Kringel
Mir geht's genauso wie Shocky und Uschi: Habe bisher zwar erst zwei Filme in 3D gesehen ("Avatar" und "Alice im Wunderland"), aber ich glaube sagen zu können, dass ich die 3D-Effekte nicht brauche - und dass ich die Brille als störend empfinde. Ich hatte nicht das Gefühl, ein ganz tolles neues Kinoerlebnis zu haben oder Effekte zu sehen, die den Film irgendwie weitergebracht, besser gemacht hätten oder so.
"Kampf der Titanen" habe ich in 2D gesehen und ich habe nichts vermisst. Da haben mir das Kameragewackel und die hektischen Schnitte schon gereicht. Das Ganze noch in 3D, und mir wäre wahrscheinlich wieder schwindlig geworden.
Ich glaube, wenn ich die Wahl habe, dann werde ich mich auch künftig immer für die 2D-Version entscheiden.
Und einen 3D-Fernseher brauche ich schon gar nicht. Da werden wieder einmal künstlich Bedürfnisse geschaffen, auf die man auch sehr gut verzichten kann.
Re: 3D-Filme
Verfasst: 12. April 2010 08:32
von andy
meine meinung dazu deckt sich mit den vorpostern hier. das gibt einem film zu wenig neues. und steht in keinem verhältnis zum horenden aufpreis für einen 3D-film. ich bin gespannt, wie sich das entwickeln wird. denn die kino-ketten haben das geld in neue technik investiert, die wollen natürlich damit verdienen. dafür brauchen sie neue blockbuster.
andy
Re: 3D-Filme
Verfasst: 12. April 2010 10:43
von Olaf
Hmm, ob man damals über den farbfilm auch so geurteilt hat? Ich finde, man hat etwa in Up schon gesehen, was gut eingesetztes 3D bringen kann.
Aber ich ich geb Euch so weit recht, daß sich das reine Effekte-3D irgendwann totlaufen wird. Alleine dafür werden die Leute nicht lange bereit sein, so viel Eintritt zu bezahlen.
Re: 3D-Filme
Verfasst: 12. April 2010 10:47
von Shock Wave Rider
Nachtrag (nach Inkorporation von "Alice"):
Die Wirkung eines 3D-Films hängt stark von der Größe der Kinoleinwand ab!
"Avatar" habe ich im Kino 1 im Forum Deutsches Museum gesehen. Das ist der alte IMAX-Saal mit Riesenleinwand (20 m x 12 m). Eine irre Wirkung!
"Alice" habe ich in Kino 5 im Cinemaxx gesehen. Leinwandgröße: 5,85 m x 11,25 m. Da hatte ich ständig das Gefühl, durch ein Fenster nach draußen zu schauen (weil: die Ränder blieben 2D, während der Film 3D war). Also eine weitere Trennwand zwischen dem Film und mir.
Mir mißbehagt allein schon der Akt des Brilleaufsetzens. Auch das schafft Distanz.
Allerdings wage ich keine Prognosen. Die sind ja eh schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.

Hatte man dem Tonfilm nicht auch ein schnelles Verschwinden vorhergesagt? Ich fürchte, 3D-Filme werden uns erhalten bleiben. Zumindest noch eine ganze Weile...
Gruß
Ralf
Re: 3D-Filme
Verfasst: 12. April 2010 10:48
von Kringel
Hm, den Vergleich Schwarzweiß/Farbe oder Stummfilm/Tonfilm und 2D/3D würde ich dann gelten lassen, wenn es sich um echte 3D-Effekte handeln würde und nicht um die Illusion von Dreidimensionalität. Will sagen: Wenn ich eine Art Holokubus habe, den ich nach Belieben drehen und kippen kann, um -zig verschiedene Blickwinkel auf den Film zu erhalten, oder wenn ich - noch besser - den Film in einer Art Holodeck sehe und "wirklich" mittendrin stehe, so dass ich mich darin umsehen kann: Dann ist das 3D. Und das würde die Filmlandschaft revolutionieren. Die jetzigen 3D-Filme nicht.
Re: 3D-Filme
Verfasst: 12. April 2010 11:03
von Uschi Zietsch
Olaf hat geschrieben:Ich finde, man hat etwa in Up schon gesehen, was gut eingesetztes 3D bringen kann.
Hihi, den habe ich in 2D gesehen ...
Re: 3D-Filme
Verfasst: 12. April 2010 11:25
von Olaf
Aaah, ich hatte mich schon gewundert.

Re: 3D-Filme
Verfasst: 12. April 2010 19:49
von heino
Shock Wave Rider hat geschrieben:Nachtrag (nach Inkorporation von "Alice"):
Die Wirkung eines 3D-Films hängt stark von der Größe der Kinoleinwand ab!
"Avatar" habe ich im Kino 1 im Forum Deutsches Museum gesehen. Das ist der alte IMAX-Saal mit Riesenleinwand (20 m x 12 m). Eine irre Wirkung!
"Alice" habe ich in Kino 5 im Cinemaxx gesehen. Leinwandgröße: 5,85 m x 11,25 m. Da hatte ich ständig das Gefühl, durch ein Fenster nach draußen zu schauen (weil: die Ränder blieben 2D, während der Film 3D war). Also eine weitere Trennwand zwischen dem Film und mir.
Mir mißbehagt allein schon der Akt des Brilleaufsetzens. Auch das schafft Distanz.
Witzig, mir erging es genau anders herum. Die ersten 3D-Filme (Bolt, Monsters vs. Aliens, Up und Final Destination 4) habe ich in einem relativ kleinen Saal gesehen und fand das klasse, weil es da sehr unmittelbar wirkte. Avatar und Alice sah ich im grössten Saal des Cinedom (ca. 800 Plätze), wo die Leinwand auch schon riesig ist und man dementsprechend weit davon entfernt sitzt. Und schon störte mich, dass alles recht weit entfernt wirkte und das Bild durch die Brille ungefähr die Größe einer Heimprojektor-Leinwand hatte.
Die Brillen an sich stören mich nicht, aber ich bin auch (noch) kein Brillenträger. Was mich störte, war die Tatsache, dass es bis vor kurzem bei jedem Film andere Brillen gab und die meisten davon total unbequem waren.
Und 3D-Fernseher halte ich auch für Quatsch. Wie gross sollen die bitte sein, damit die Wirkung der im Kino entspricht?
Insgesamt denke ich, der Trend wird sich gesund schrumpfen. Da Hollywood ja schon mit "Kampf der Titanen" wieder den Zug der gnadenlosen Ausschlachtung auf Koste der Qualität fährt, werden die Zuschauer bald selektieren, welche Filme sie noch in 3D sehen wollen.