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Pans Labyrinth

Verfasst: 1. März 2007 13:51
von Lapje
Hallo Allerseits...

nach langer Zeit mal wieder was von mir...

Wollte mal wissen was ihr so von oben genannten Film haltet?

Ich habe ihn letzten Sonntag mit meiner Freundin angeschaut und muss sagen: Ich war selten von einem Film so enttäuscht. Ich hatte das GEfühl dass dort 2 Drehbücher, die keinen abendfüllenden Film zustande gebracht hätten zusammen geworfen wurden.

Auf der einen Seite die Geschichte über einen Sadisten im spanischen Bürgerkrieg (bei dem ich mich frage was er mit der eigentliche Geschichte der Prinzessin zu tun hatte) und die eigentliche "Fantasy"-Geschichte (wobei die "Fantasy" recht wenig war) die auch viele Schwachstellen hatte - z.B. das die Figuren kaum erklärt werden (was ist das z.B. für ein Ding gewesen was unten an dem gedeckten Tisch sitzt?).

Manchmal wurde ich auch das Gefühl nicht los das die eigentliche Geschichte nur dazu diente mal wieder viele "Gewaltszenen" zu zeigen.

Ich finde, da hätte man wesentlich mehr rausholen können. Wie dieser Film auf den Festivals angeblich so "gefeiert" wurde ist mir nach wie vor schleierhaft.

Aber nur meine Meinung...

Lapje

Verfasst: 1. März 2007 16:07
von TT
Hallo Lapje,

ein paar Meinungen findest du hier

Gruß,
TT

Verfasst: 1. März 2007 16:13
von Lapje
Deine Kritik dazu habe ich gelesen und kann mich nur voll anschließen...

Lapje

Verfasst: 1. März 2007 16:34
von molosovsky
Hier kann man meine SF-Netzwerk-Filmdatenbank-Kurzrezi gucken.

Grüße
Alex / molo

Verfasst: 5. März 2007 14:47
von [JK]cyberPunk
Ich war letzte Woche drin. Naja ich war nicht sehr enttäuscht aber hatte definitiv mehr erwartet. Jedenfalls etwas mehr Fantastik und Tiefgang erwartet, im Trailer wurden wohl die besten Szenen des Films gezeigt.

Diejenigen die den Film nicht gesehen haben, dürften nichts verpasst haben.

Verfasst: 30. August 2007 18:57
von Uschi Zietsch
Wir haben ihn gestern auf DVD gesehen. Also, ich muss ganz ehrlich sagen: Ich empfand den Film als absolut hart an der Grenze, er hat mich schwer mitgenommen, und vor allem ...
das Ende.

Verfasst: 30. August 2007 23:17
von GenomInc
fandest du ?
ich weiss nicht der Film war weder ein anti kriegsfilm in dem es den widerstandskampf ging noch ein Fantasy Film irgendwie merkte man da immer wieder den Bruch während des Filmes vielleicht war das der Grund warum ich bei dem Film nicht so berührt worden bin...

Verfasst: 31. August 2007 07:18
von Kringel
So können die Meinungen sich unterscheiden. Meine Meinung: Siehe hier, oder, um es kurz zu machen: Ich halte den Film für ein Meisterwerk.

Verfasst: 31. August 2007 07:50
von TT
GenomInc hat geschrieben:...irgendwie merkte man da immer wieder den Bruch während des Filmes...
Ich habe das ähnlich empfunden. Am meisten gestört hat mich die Tatsache, dass sich die fantastische und die reale Welt nicht durchdrungen haben. Es gab keinerlei Berührungspunkte. Beide Welten existierten unabhängig voneinander, bedingten einander also nicht. Das Element Spanischer Bürgerkrieg - Gefangenenlager wirkte in meinen Augen völlig willkürlich. Ein Effekt um des Effektes Willen. Theoretisch hätte man den realen Strang in einer beliebigen anderen Umgebung ansiedeln können, oder sich auf den Standpunkt stellen, dass das komplette Fantasyelement ein Hirngespinst des Mädchens sei.
Fand ich kompositorisch schwach.

Gruß,
Thomas

Verfasst: 31. August 2007 08:12
von Uschi Zietsch
GenomInc hat geschrieben:fandest du ?
ich weiss nicht der Film war weder ein anti kriegsfilm in dem es den widerstandskampf ging noch ein Fantasy Film irgendwie merkte man da immer wieder den Bruch während des Filmes vielleicht war das der Grund warum ich bei dem Film nicht so berührt worden bin...
Ähm ... wie kommst du darauf, dass es ein Antikriegsfilm ist? Und es geht überhaupt nicht um den 2. Weltkrieg (???), sondern um die Franco-Ära, unter der Spanien leiden musste. Es geht um eine ureigene spanische Sache.
Einen Bruch kann ich überhaupt nicht feststellen. Es gibt das Labyrinth, es gibt die Alraune, und da ist noch viel mehr, z.B. die reich gedeckte Tafel des Kinderfressers, von der man nichts nehmen darf, und in der Realwelt schlemmen die Unterdrücker und kürzen die Bezugsscheine, etc. Die Welten durchdringen einander sehr wohl, und für mich ist weder die eine noch die andere erstrebenswert, insofern fand ich auch das Ende erschütternd. Del Toro lässt jede Menge Freiraum zur Interpretation durch seine symbolhafte Erzählweise, ohne den Zeigefinger mahnend zu erheben.
Ich halte den Film auch für ein Meisterwerk, aber ich werde ihn mir nie mehr anschauen.

Verfasst: 31. August 2007 08:21
von TT
Uschi Zietsch hat geschrieben:Die Welten durchdringen einander sehr wohl...
Könntest du mir da ein Beispiel nennen?
Gruß,
TT

Verfasst: 31. August 2007 09:27
von Kringel
Uschi hat Beispiele genannt, am auffälligsten ist die Tafel des "Kinderfressers", die genau dem Bankett des Hauptmanns mit seinen korrupten Gästen entspricht.

Die Alraune ist real, und die wundersame Heilung der Mutter, nachdem Ofelia das Ding unter ihr Bett gelegt hat, lässt darauf schließen, dass sie wirklich besondere Kräfte hat.

Der Baum fängt nach Ofelias Tod wieder an zu blühen.

Wie ist Ofelia aus dem verschlossenen Zimmer entkommen, wenn nicht durch eine "magische Tür"?

Ansonsten kann ich nur den Audiokommentar zur DVD empfehlen. Man erhält viele Hinweise auf Übereinstimmungen und Beziehungen, die man vielleicht gar nicht wahrnimmt.

Verfasst: 31. August 2007 09:50
von TT
Kringel hat geschrieben:Uschi hat Beispiele genannt, am auffälligsten ist die Tafel des "Kinderfressers", die genau dem Bankett des Hauptmanns mit seinen korrupten Gästen entspricht.
Die Alraune ist real, und die wundersame Heilung der Mutter, nachdem Ofelia das Ding unter ihr Bett gelegt hat, lässt darauf schließen, dass sie wirklich besondere Kräfte hat.
Der Baum fängt nach Ofelias Tod wieder an zu blühen.
Wie ist Ofelia aus dem verschlossenen Zimmer entkommen, wenn nicht durch eine "magische Tür"?
All das lässt sich auch dadurch erklären, dass es sich nur im Kopf des Mädchens abspielt, bzw. zufällig geschieht. Kein Hinweis darauf, dass hier wirklich Zauberkräfte am Werk sind.
Wenigstens eine Begegnung zwischen dem Lagerkommandanten und dem Pan hätte ich mir mal gewünscht :wink:

Gruß,
Thomas

Verfasst: 31. August 2007 09:52
von Olaf
TT hat geschrieben: All das lässt sich auch dadurch erklären, dass es sich nur im Kopf des Mädchens abspielt, bzw. zufällig geschieht. Kein Hinweis darauf, dass hier wirklich Zauberkräfte am Werk sind.
Wie du sagst, es lasst sich auch dadurch erklären, aber gerade weil der Film dies in der Schwebe lässt, wird er so faszinierend.

Verfasst: 31. August 2007 10:13
von TT
Olaf hat geschrieben: Wie du sagst, es lasst sich auch dadurch erklären, aber gerade weil der Film dies in der Schwebe lässt, wird er so faszinierend.
... wenn man Unklarheiten und Zweideutigkeiten als faszinierend empfindet. :wink:

Das tue ich in der Regel nicht. Für mich sind sie ein Mangel an Erzählkunst. Da habe ich immer das Gefühl: Da will sich jemand um eine eindeutige Stellungnahme drücken.

Gruß,
TT