der "Gebrüder Strugatzki" Thread
- Kringel
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Re: der "Gebrüder Strugatzki" Thread
Roman gestern abend beendet - konnte nicht aufhören zu lesen. Genial, wie Spannung, Atmosphäre und absolute Fremdartigkeit dadurch erzeugt wird, dass man eben nicht alles bis ins allerletzte Detail beschreibt und erklärt. Das sollten sich manche Autoren (warum fällt mir jetzt eigentlich gerade der Name Rainer Castor ein?) mal hinter die Ohren schreiben.
Re: der "Gebrüder Strugatzki" Thread
Interview Dr. Pillman: 6 Schüsse aus Richtung Deneb. Knapp, anschaulich. Wie hier auf nur 5 Seiten ein Szenario aufgebaut wird ist schon eindrucksvoll.Rusch hat geschrieben:
Ich habe jetzt den ersten Abschnitt gelesen.
( sozusagen aus der Hüfte geschossen).
Geradezu wohltuend knapp, manch aktueller Bestsellerautor hätte dafür 150 Seiten oder mehr gebraucht.
Ganz am Anfang: "Das Gute..... Man muss es aus dem Schlechten machen. Weil es nichts anderes gibt, aus dem man es machen könnte."
( Robert Penn Warren).
Ein Zusammenhang zwischen diesen Zeilen und " Picknick" hat sich mir erst ganz am Ende des Romans erschlossen. Wunderbar.
Die bedrohliche Fremdartigkeit der Zone mit ihren geheimnisvollen Artefakten kommt gut rüber, obwohl die Strugatzkis vollkommen auf spektakuläre "Äktschn" Elemente verzichten, allein die geschilderte nervöse Anspannung der Stalker erzeugt beim Leser Spannung.

Lese gerade: Brian W. Aldiss: Helliconia
Höregerade: Frank Herbert : Der Wüstenplanet
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Re: der "Gebrüder Strugatzki" Thread
Ja, das macht das Buch so wunderbar. Hier der gedanke: Da leutet etwas silbern. Das war früher noch nicht so. Immer wieder lassen die Autoren die Gedanken des Protagonisten auf diesen Umstand zurück kommen. Das ist eine latente Bedrohung, weil eben der erfahrene Stalker weiß, dass eine Änderung in der Zone meist eine Bedrohung bedeutet. Oder die Sache mit dem Haus und den falschen Schatten. Brrrr. Oder die Straße mit den seltsamen verwerfungen. Das schwarze Gras, die Hexensülze. Es wird nichts wirklich genau beschrieben, aber jedes Wort sitzt.Kringel hat geschrieben:Roman gestern abend beendet - konnte nicht aufhören zu lesen. Genial, wie Spannung, Atmosphäre und absolute Fremdartigkeit dadurch erzeugt wird, dass man eben nicht alles bis ins allerletzte Detail beschreibt und erklärt. Das sollten sich manche Autoren (warum fällt mir jetzt eigentlich gerade der Name Rainer Castor ein?) mal hinter die Ohren schreiben.
Re: der "Gebrüder Strugatzki" Thread
Um mal auf das Eingangsposting einzugehen, ich stecke derzeit im ersten Band der Kammerer-Trilogie fest. Ich hatte vor etlichen Jahren die DDR-Ausgabe gelesen und das Buch eigentlich sehr positiv in Erinnerung. Also wollte ich mir den ersten Band der Werkausgabe zu Gemüte führen, jedoch bin komplett steckengeblieben. Mein größtes Problem ist der Hauptcharakter, der (freundlich ausgedrückt) einfältig daherkommt. Ich hatte das überhaupt nicht so in Erinnerung, jedenfalls ist mein Interesse gesunken das Buch zu Ende zu lesen. Gleichzeitig möchte ich auch nicht einfach so den 1. Band überspringen und mit dem 2. anfangen. Ich überlege gerade, ob ich es einfach bei meinen positiven Erinnerungen belasse (auch die anderen zwei Bände habe ich vor Jahren gelesen und gemocht) oder austeste ob vielleicht der 2. und 3. Teil besser sind.