Wie steht es um die Fantasy?

Science Fiction in Buchform
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Kringel
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Kringel »

Genau. Einfach den ganzen Schrott aussortieren - dann bleiben immer noch genug Perlen übrig, um den SUB anwachsen zu lassen. Ist doch schön, dass die Buchhandlungen dem Käufer das Aussortieren so leicht machen: Einfach einen weiten Bogen um den Biss-Tisch schlagen, dann kann nicht mehr viel schief gehen.
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Uschi Zietsch
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

breitsameter hat geschrieben:Und jetzt ist der letzte Teil auch online: Michael Scheuch, u.a. Mitherausgeber des MAGIRA-Jahrbuchs zur Fantasy, legt die Situation sehr ausführlich dar:
http://www.sf-fan.de/artikel-und-news/w ... eil-3.html
Na siehste - sag ich doch. :beanie:
Schon aufgebaute Artikelreihe! Und es sieht eben doch nicht gar so düster aus. :D
:bier:
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Artu-sf-ion »

Ich finde die Sorge um Fantasy insoweit erstaunlich, weil es so weit ich lesen kann, eben seit den 90zigren um Fantasy immer besser stand als um SF. Und dank Herr der Ringe und Vampire steht Fantasy noch besser da. In einer normalen Buchhandlung stehen jetzt 3 Buchregale voll mit Fantasy und Ablegern (also Vampire u. Co.) und noch ein halbes mit SF Literatur.
Ich persönlich habe überhaupt seiner Zeit nur deswegen mit Fantasy angefangen weil ich alle SF Bücher meiner damaligen Stadtbibliothek durchgelesen habe. Als Fantasy Leser wäre mir so etwas schon damals nicht passiert und heute erst recht nicht.

Ansonsten werde ich beim meinem nächsten Kauf den Tipp mit deutschen Autoren beherzigen. Beruhigt hat mich der Hinweis auf William R. Forstchen »Das verlorene Regiment". Ich fand die ersten Bücher der Reihe auch gut, hielt es aber für peinliche Geschmacksverirrung meinerseits.
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Bungle
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Bungle »

Auch in den 80er Jahren, als die SF boomt, gab es schon deutsche Autoren in den Fantasy-Taschenbuchreiehen. Aber heute ist die Situation wegen der größeren Anzahl von Titeln besser. Ich kann das nicht beurteilen, doch wenn die Fantasy aus deutschen Landen ähnlich an Qualität zugenommen hat, dann will ich mich um die Zukunft der Fantasy-Literatur keine Sorgen machen. Es ist wie im Fußball, Stars aus dem Ausland und gute Eigengewächse machen die Attraktivität aus.
Aber anderererseits führt die Flut, die viele schlechtere Titel mitsichführt, auch zum Überdruss. Und die Entscheidung für einen bestimmten Titel fällt schwerer, zumal die Marketingmaßnahmen wie Titelbild und Rückentext die Unterschiede eher nivellieren. Eine gute Strategie ist sicher, mal eine Zeit lang Abstinenz zu üben. Gilt für alle Genres.

MB
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muellermanfred
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von muellermanfred »

Bungle hat geschrieben:Eine gute Strategie ist sicher, mal eine Zeit lang Abstinenz zu üben. Gilt für alle Genres.
Was für ein Quatsch! :smokin

Wozu denn Abstinenz? Ich meine, ich höre ja auch nicht auf, Gegenwartsliteratur zu lesen, nur weil, die Gegenwart fortdauert und immer wieder dieselben Themen die Menschen bewegen, oder? Entwicklungen in Sprache und Kultur werden in jeder Literaturgattung widergespiegelt, Geschichten können immer wieder neu erzählt werden.

Der Nervfaktor ist das Absahnen des Hypes, die Plagiate, nachgeschobenen Schnellschüsse, Trittbrettfahrer, Me-too-Produkte, die Möchtegern-Rowlings und natürlich das traurige Schicksal all derer, die weit besser schreiben und erzählen können als die unsägliche Stephenie Meyer, die gerüchteweise selbst abgekupfert hat.

Das ist der Markt. Der Markt sind wir. Wir regeln das.

Wie Uschi schon gesagt hat: Man braucht halt gute Werkzeuge, das gute Zeug zu finden. Das ist der einfache Teil. Der schwierige ist, daß dieses Marktverhalten nonkonformistische Inhalte ausschließt - man müßte also dafür sorgen, daß es immer einen Platz für ungewöhnliche Titel gibt.
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Christof

Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Christof »


Ansonsten werde ich beim meinem nächsten Kauf den Tipp mit deutschen Autoren beherzigen. Beruhigt hat mich der Hinweis auf William R. Forstchen »Das verlorene Regiment". Ich fand die ersten Bücher der Reihe auch gut, hielt es aber für peinliche Geschmacksverirrung meinerseits.
Wobei ich das nicht so richtig nachvollziehen kann. Für mich ist ein deutscher Autor immer noch ein Kriterium das Buch nicht zu kaufen. Einfach weil zu viel Mist von der Stange darunter ist. Dagegen tendiere ich immer mehr englischsprachige Bücher zu kaufen die in Deutschland noch nicht oder gar nicht erhältlich sind.
Steven Brust ist z.B. so ein Autor den ich empfehlen kann. Jim Butcher ebenfalls. Wobei mir hier sein Codex Alera zu sehr für eine junge oder einfach gestrickte Zielgruppe nicht besonders gefällt.

Die Entwicklung im Fantasybereich sehe ich wie bei den Computerspielen. Casul like. Auf die Masse, auf die Einfachheit zugeschnitten. Als schönes Beispiel können wir die Wii nehmen. Eine Entwicklung die imo der Computerspielbrache nichts gutes bringen wird. Und ähnlich in der Fantasyliteratur. Geht man zu sehr auf die Masse, wird es einfach, wird es stupide. Man muß wesentlich mehr selektieren und fluchen. Lieber nur 5 Novitäten pro Monat die ich ohne Nachdenken kaufen kann als 490 pro Jahr wo ich insgesamt nur 5 Stück als Lesenswert erachte und den Rest der Generation Wii überlassen muß.
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Kringel
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Kringel »

Christof hat geschrieben:Für mich ist ein deutscher Autor immer noch ein Kriterium das Buch nicht zu kaufen.
Was schade ist, weil da wirklich auch Perlen dabei sind. Z.B. Uschi Zietschs Romane oder die von Lossau/Schumacher.
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Pogopuschel
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Christof hat geschrieben: Wobei ich das nicht so richtig nachvollziehen kann. Für mich ist ein deutscher Autor immer noch ein Kriterium das Buch nicht zu kaufen.
Das Vorurteil habe ich auch jahrelang gepflegt, mich inzwischen aber eines Besseren belehren lassen.
Die deutsche Überraschung war für mich übrigens Bernhard Hennen mit "Die Elfen". Da hatte ich tatsächlich einen dieser Romane von der Stange erwartet, vor allem nach dem Hype. Aber was ich bekam, war ein sehr gut und leicht poetisch geschriebener Roman, dessen Handlung recht unerwartet verläuft. Obwohl es um Elfen geht, geht es in dieser tragischen Geschichte ziemlich hart und kompromißlos zur Sache. Henen schont seine Hauptfiguren nicht, und es gibt keine strahlenden Helden oder die typische Rollenspielgefährten.
Die, gefühlt, tausend Nachfolgeromane habe ich aber nicht gelesen.
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Christof

Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Christof »

@Kringel/Pogopuschel
ich habe die genannten Autoren sogar in meinen Schränken. Hennen fand ich schon in seinen DSA Romanen nicht besonders toll und habe mir die Elfen nur aufgrund Gruppenzwanges im Privaten Bereich zugelegt. Bis jetzt nicht zu Ende gelesen und wird wohl in die Kiste für Altpapier wandern. Uschi Zietschs Spellforce habe ich irgendwo auch noch nicht fertig gelesen im Regal. Ebenfalls ein Fall für die Kiste.
Lossau habe ich nicht im Regal. Aber ganz ehrlich, da schon 2 DSA Schriftsteller hier empfohlen werden und wohl gefallen, werde ich wohl Lossau auf die Liste setzen wovon ich nichts kaufen werden. Einfach weil hier wohl ein ganz anderer Geschmack herrscht.

Da lese ich mich doch lieber schwer durch einen englischsprachigen Steven Brust oder Chris Bunch.
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Pogopuschel
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Christof hat geschrieben:@Kringel/Pogopuschel
Da lese ich mich doch lieber schwer durch einen englischsprachigen Steven Brust oder Chris Bunch.
Chris Bunch war ja auch nicht gerade der einfallsreichste Schriftsteller vor dem Herrn. Das schreibe ich, obwohl ich seine Werke mit Allan Cole um die fernen Königreiche sehr gerne gelesen habe. Wenn liest du denn sonst noch gerne? Dann könnten wir vielleicht bessere Empfehlungen geben.
Warum habe dir "Die Elfen" nicht gefallen?
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Christof

Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Christof »

Chris Bunch war ja auch nicht gerade der einfallsreichste Schriftsteller vor dem Herrn. Das schreibe ich, obwohl ich seine Werke mit Allan Cole um die fernen Königreiche sehr gerne gelesen habe
Chris Bunch war sicher nicht der einfallsreichste. Aber seine Sten Chroniken wie auch die fernen Königreiche sehe ich immer noch qualitativ höherwertig.
Wenn liest du denn sonst noch gerne? Dann könnten wir vielleicht bessere Empfehlungen geben.
Warum habe dir "Die Elfen" nicht gefallen?
Ich fand die Elfen soweit ich sie gelesen habe einfach typisch deutsch. Flach und soft. Mein Geschmack geht in Richtung Blood, Sex, Crime bzw. Military SF. So habe ich sehr gerne die ersten Romane von Laurell K. Hamilton gelesen als das Vampirzeug noch nicht groß der Hype war, bzw. es eigentlich in dieser Richtung gar nichts auf dem Markt gab.
Wenn ich etwas leichtes will, gibt es einen Stackpole. Will ich etwas Grenzwertiges gibt es einen Vampire Earth(furchtbarer Titel) oder einen Posleen War von Ringo. Stell dir einen Watch on the Rhine von einem deutschen Autor vor*schaudert*. Die deutschen Fantasy Romane sind einfach zu sehr all age. Zu friedlich. Zu sehr auf die Masse der Endkunden zugeschnitten. Einfach für die Generation Wii.

Es mag arrogant klingen, aber da ich doch schon länger Fantasy lese, tue ich mich schwer mit dem was auf den deutschen Markt kommt. Könnt ihr euch heute einen Gene-Wolfe oder Jack Vance vorstellen? Er passt nicht in das deutsche Verlagsbild von Fantasy. Und schon gar nicht in die softe Jugendliteratur in die Fantasy immer mehr abgleitet. Wenn ich jetzt lese das ein TP aus der Fantasy herausgelöst werden soll, wird mir noch schlechter und sehe ein weiteres absinken des Genres dadurch. Was für mich einfach bedeutet das ich wohl beim nächsten USA Aufenthalt noch einen Koffer mitnehmen werde den ich in den schicken Barnes & Noble füllen werde.
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Pogopuschel
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Zu Ringo äußere ich ich jetzt mal nicht.
Wenn du es gerne etwas deftiger magst, kann ich dir Tobias Meißner mit "Das Paradies der Schwerter" empfehlen. Da geht es ordentlich zur Sache. 16 Kämpfer, ein Turnier, der Ausgang ungewiss. Zunächst werden die 16 Kämpfer kurz vorgestellt, dann geht es los. Die Kämpfe werden ziemlich mitreißend und anschaulich beschrieben. Das ist mal ein guter, abgeschlossener Einzelroman, der in kein Schema passt.
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Christof

Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Christof »

Das Paradies der Schwerter wurde vor einigen Jahren schon bei Travar.de afaik dort beim X-Zine massiv beworben. Soweit ich mich erinnere habe ich es sogar gelesen.

Btw. das ist noch so etwas das mich bei deutschen Autoren wie auch deutschen Kleinverlagen ärgert. Das Viralmarketing. Immer wenn ich die Anpreisung eines deutschen Autors und noch extremer bei einem Book of Demand Autors sehe habe ich das Gefühl das ein Vertreter vor meiner Haustür steht und mir einen Staubsauger verkaufen möchte.
Zu Ringo äußere ich ich jetzt mal nicht.
Darum schrieb ich wenn ich etwas grenzwertiges lesen möchte. Wacht am Rhein ist das. Es wird wohl nie in deutscher Sprache erscheinen und das ist Schade. Denn auch Gernzwertiges sollte erscheinen und nicht so verdammt oft das neue all Age Zeug wo Mama auch mal ein Buch liest :/
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muellermanfred
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von muellermanfred »

Christof hat geschrieben: Btw. das ist noch so etwas das mich bei deutschen Autoren wie auch deutschen Kleinverlagen ärgert. Das Viralmarketing. Immer wenn ich die Anpreisung eines deutschen Autors und noch extremer bei einem Book of Demand Autors sehe habe ich das Gefühl das ein Vertreter vor meiner Haustür steht und mir einen Staubsauger verkaufen möchte.
Na, dann hast Du ja sicher auch einen Tip, wie sie stattdessen auf sich aufmerksam machen sollten?

(Ich sehe das ehrlich gesagt nicht, daß sie anders werben könnten als mit posts in Foren, billigen Anzeigen in Fanzines, Ständen auf Cons und per social media, sprich: Twitter und Facebook.)
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Christof hat geschrieben: Uschi Zietschs Spellforce
Du weißt aber schon, dass genau das Romane zum Game sind und daher nur klassische Elemente beinhalten können, um die Zielgruppe zu erreichen, gell? Vor allem Hintergrund und Welt müssen genau so und nicht anders dargestellt werden. Dasselbe gilt für DSA-Romane - das ist etwas anderes als die "Eigenkreation" eines Autors. Wenn du nur solche Romane kaufst, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du nur was von der Stange kriegst.
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