Wie steht es um die Fantasy?

Science Fiction in Buchform
Artu-sf-ion
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Artu-sf-ion »

Die Ratlosigkeit eines interessierten Käufers vor dem vollen Bücherregal kann ich schon sehr gut verstehen. Die schönen Titel locken aber man weis dann doch nicht, was man holen soll. Besonders dann wenn zum einen in dem Freundeskreis a) über Bücher die man liest nicht gesprochen wird oder b) man in dem Freundeskreis kaum SF liest, dann ist die Not groß. Wenn auch schließlich der dritte Zufallskauf wegen des schönen Titelbilds oder des spannenden Klappentext sich als äußerst suboptimal erweist weis man einfach nicht weiter.

Natürlich kann man im I-Net recherchieren, aber es ist bei weitem nicht so einfach. Google spuckt als erstes gleich Amazon raus und dessen Kritiken taugen als Leseempfehlungen eher nicht.

Ich habe mich aus diesem Grund seiner Zeit auf SF-Fan.de angemeldet um gute Buchempfehlungen zu bekommen und zu Wissen was aktuell ist und was gut ist.
Inzwischen habe ich persönlich die Couch Seiten für mich entdeckt. Und dank paar Links der Besucher hier kenne ich auch paar andere. (Dank des Forums habe ich zb. Spin für mich entdeckt, habe eben Scalzi in den Bibliothek ausgeliehen und genug von Hamilton gelesen um zu wissen das ich ihn nicht besonders mag.) Aber es war schon damals ein Stück Arbeit und Recherche mich in hilfreiche Seiten im Netz einzulesen, ich kann voll verstehen wenn manche diese Arbeit nicht auf sich nehmen wollen.
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Pogopuschel
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Artu-sf-ion hat geschrieben: Ich habe mich aus diesem Grund seiner Zeit auf SF-Fan.de angemeldet um gute Buchempfehlungen zu bekommen und zu Wissen was aktuell ist und was gut ist.
Inzwischen habe ich persönlich die Couch Seiten für mich entdeckt. Und dank paar Links der Besucher hier kenne ich auch paar andere. (Dank des Forums habe ich zb. Spin für mich entdeckt, habe eben Scalzi in den Bibliothek ausgeliehen und genug von Hamilton gelesen um zu wissen das ich ihn nicht besonders mag.) Aber es war schon damals ein Stück Arbeit und Recherche mich in hilfreiche Seiten im Netz einzulesen, ich kann voll verstehen wenn manche diese Arbeit nicht auf sich nehmen wollen.
Kann ich alles nachvollziehen. Aber wie gesagt, früher lagen ja auch nicht nur gute Romane auf den Auslegetischen oder in den Regalen. Da hat man vermutlich auch öfters eine Gurke erwischt. Und Buchhändler/Verkäufer die mir in Sachen Fantasy weiterhelfen konnten, sind mir außerhalb von Genrebhuchhandlungen noch nicht untergekommen (es gibt sie bestimmt, aber nicht in meiner ehemaligen Gegend). Vor 15 Jahren habe ich auch stundenlang(viele geschwänzte Schulstunden :D ) in einer Buchhandlung gestöbert und angelesen, bis ich mich für ein Buch entschieden habe. Meistens war die Entscheidung dann eine Gute. Bücher auswählen ist auch eine Kunst für sich. Wenn man da nicht genügend Zeit investiert, wird man auch enttäuscht. Vielleicht lesen deshalb auch so viele immer die gleichen Serien.
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
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molosovsky
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von molosovsky »

Bücher auswählen ist auch eine Kunst für sich. Wenn man da nicht genügend Zeit investiert, wird man auch enttäuscht. Vielleicht lesen deshalb auch so viele immer die gleichen Serien.
Ich stimme beiden Aussagen zu. Es hab bei mir Jahre gedauert, bis ich gelernt habe, mit sicherem Griff neue Bücher auszuwählen.

Und genau dieser ›da weiß ich, was ich hab, was ich erwarten kann‹-Aspekt macht Serien und Franchises zu markttechnisch so attraktiven Werkzeugen. Wer einmal richtig auf eine Serie aufgesprungen ist, dem kann man viel zumuten. — Und Serien die man mag, sind für Leser sicherlich eine Art ›sichere Bank‹, also ein geschütztes Fort in der WIldniss des gesamten Lektüreauswahl-Terrains .

Auch ich als Serien-›Verächter‹ kenne solche Rückzugsstrategien, wenn ich keine Lust auf Experimente, oder keine Zeit für längere Auswahlprozesse habe, wenn ich also schnell was zum Lesen brauch. Ich greife statt auf Serien auf bestimmte Autoren und Autorinnen zurück, die mich bisher noch nie enttäuscht haben und deren Werke ich mit einigen Abstand gerne zum wiederholten Mal lese. Zweite Not-Lektüre-Ressource die ich sammle sind Anthologien aller Art. Immer gut für Unterwegs und zwischen zwei Büchern. — Das einzige Franchise, das einen solchen Status bei mir hat, sind die Discworld-Sachen von Prattchet.

Grüße
Alex / molo
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(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)

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Kringel
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Kringel »

Christof hat geschrieben:Thraxas ist ein Privatdetektiv in der mystischen Stadt Turai. Er besitzt ein paar magische Fähigkeiten, aber hauptsächlich trinkt er nur eine Menge Bier. Folglich ist er fortwährend blank und muss in dem Armenviertel der Stadt leben. Thraxas ist übergewichtig, schlecht gelaunt und ein kühner Zocker bei den Streitwagenrennen. Er ist kein angenehmer Anblick, im Gegensatz zu seiner Freundin Makri. Sie ist aus den Gladiatorengruben geflohen und die wildeste Kämpferin, die Turai je gesehen hat. Sie ist ebenfalls eine große Intellektuelle und teilt ihre Zeit für ihre Studien und das Häckseln von Gegnern auf.
Aha?
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Christof

Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Christof »

Aha?
Es zeigt einfach das es weder neu, noch innovativ ist. Sondern eher massiv abgekupfert ist. Sprich es ist eben doch kein
Klingt nicht nach 08/15-Fantasy, oder?
Denn darunter verstehe ich etwas neues und keine Replik.
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Kringel
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Kringel »

Kann ich nicht beurteilen, da ich den anderen Roman noch nicht gelesen habe. Deshalb halte ich mich mit solchen Vorwürfen lieber zurück. Titel und Autor des anderen Romans wären übrigens hilfreich.
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Christof

Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Christof »

Kann ich nicht beurteilen, da ich den anderen Roman noch nicht gelesen habe. Deshalb halte ich mich mit solchen Vorwürfen lieber zurück. Titel und Autor des anderen Romans wären übrigens hilfreich.
http://www.amazon.de/Die-Geheimnisse-vo ... 3442241820
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lapismont
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Ich habe letztes Jahr nur "Die Zwerge von Amboss" als Buch eines deutschen Autors gelesen (Thomas Plischke). Hat mir als Zwerge-Fan sehr gefallen, würde es aber trotzdem als "normale" Fantasy einordnen. Darüber hinaus aber kamen mir eine ganze Reihe sehr guter Kurzgeschichten unter, was mich vermuten lässt, dass es eher ein Markt/Verlags-Problem ist, dass im Laden die orthodoxe Fantasy überwiegt.
An ausländischer Fantasy las ich nix, das an "Der Name des Windes" herankam, war aber insgesamt recht wenig Fantasy dabei. Ein bisschen Forgotton Realms und dann viele Werke, die im weitesten Sinne Phantastik sind. Das liegt aber am momentanen Lesegeschmack meinerseits.

Es ist ja so, dass ich wenig Lust habe, in eine neue Fantasywelt einzusteigen, wenn sie fast exakt genauso ist, wie bekannte. Forgotton Realms und Shannara decken vermutlich 60% der Weltenentwürfe ab. Dazu hab ich noch den Hintergrund von Warhammer im Kopf und in letzter Zeit die epischen Geschichten aus Lotro. Wenn ich da was neues anfange, sollte es auch wirklich neu sein. Und da vermute ich hinter den Stapeln bei Thalia eher keine Überraschung.

Ach da fällt mir ein, dass ich dieses Dämonenbuch von Boris Koch mal anlesen wollte.
:-?
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Frank Böhmert

Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

lapismont hat geschrieben: Ach da fällt mir ein, dass ich dieses Dämonenbuch von Boris Koch mal anlesen wollte.
:-?
Du meinst, von Tobias O. Meißner, oder?

Das ist in der Tat unterhaltsame Lektüre. Schon weil Tobias keine Seiten schindet. Das ist alles kurz, prall, knall!
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Olaf
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Olaf »

Meint Ihr dieses?

http://www.amazon.de/Die-D%C3%A4monen-F ... 665&sr=8-4

Schaut mir nach Warhammer inspiriert aus.
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Frank Böhmert

Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Olaf hat geschrieben:Meint Ihr dieses?
Nee, das ist der Nachfolger (den ich nicht mehr gelesen habe, da mich Serien kaum interessieren).

Der jetztige Band 1 war ursprünglich als Einzelroman konzipiert, und du findest ihn hier:
http://www.amazon.de/Die-D%C3%A4monen-T ... 492701450/
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lapismont
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Ah jup Tobias. Hab die beiden verwechselt. Beim AndyCon zum ersten Mal wahrgenommen, daher. Stimmt, Boris Koch las etwas aus der Jugendbuchreihe.

Übrigens ist da der Stand der Fantasy recht gut. Funke und Meyer wurden ja schon erwähnt und wenn mans weit fasst passt der Thiemeyer auch dazu. Den hatte mir Pogopuschel empfohlen und er trifft offenbar genau den Nerv meines Nachwuchses und rutscht damit in die Riege von Rowling, Meyers, Gaiman, Funke, wo sofort nach dem nächsten Band verlangt wird.
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Pogopuschel
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Josefons hat in der aktuellen SF-Rundschau einen ausgezeichneten Arktikel über den Stand der Fantasy geschrieben: http://derstandard.at/1287099497284/Run ... =3&_seite=

Hier ein Zitat von ihm:
Bloß ist die Hauptfigur schwul. Und nicht etwa nur per Mitgliedskarte, er lebt es auch aus, sprich: hat Sex. Schockschwerenot. Da gibt es dann Leute, die sich allen Ernstes öffentlich darüber empören, dass sie in Umschlag- und Klappentext nicht vorgewarnt wurden, mit so etwas konfrontiert zu werden. Naja, auf Seite 11 trägt selbiger Held ein Lederwams, auf Seite 72 isst er ein Stück Fleisch - spätestens hier schiene auch ein Warnhinweis für VeganerInnen zwingend notwendig. Vielleicht sollte man generell Bücher mit einem Aufkleber versehen: "Vorsicht! Dieses Objekt könnte neue Ideen beinhalten. Bitte bleiben Sie auf zwei Armlängen Abstand."
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Pogopuschel hat geschrieben:Ich warte ja noch darauf, dass ein Amerikaner das Remake eines erfolgreichen europäischen(oder von sonstwo) Buches schreibt. Mit den Monster Mash Ups (Stolz, Vorurteil und Zombies) geht es zumindest schon ein wenig in die Richtung.
Gerade gesehen: »Sissi – Die Vampirjägerin« von Claudia Kern. Ja, es gibt keinen Trend (oder etwas, das ein Trend werden könnte...), der nicht sofort ganz schnell kopiert wird. Und was kommt als nächstes? Ja, ihr lest richtig: »Die Leichen des jungen Werther« von Susanne Picard.
:kotzen:
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Re: Wie steht es um die Fantasy?

Ungelesener Beitrag von muellermanfred »

Was habe ich letztens noch gesehen? Romantische Zombies? Ja, sorry, aber bei romantischen bereits Gestorbenen hört's dann auch bei mir auf. Ich meine: verwesendes Fleisch und Romantik … ich steh' zwar auf gut Abgehangenes, aber nur, wenn's grillt.
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