Mr. Nobody
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- Neo
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Mr. Nobody
Habe soeben den Film Mr. Nobody gesehen und kann nur eines sagen: Absolute Pflichtlektüre für jeden SF-Fan, mit Moon das mit Abstand Beste der letzten Jahre!
Fantastische Umsetzung, erstklassige Schauspieler, super Thema!
Ich werde nichts verraten, nur soviel: Es geht um mögliche Szenarien unterschiedlicher Lebensläufe nach differierenden Entscheidungen in wichtigen Momenten. Oder vielleicht doch Paralleluniversen und den Lauf der Zeit?
Freut Euch drauf - das ist feinste SF für jeden Gourmet ...
Fantastische Umsetzung, erstklassige Schauspieler, super Thema!
Ich werde nichts verraten, nur soviel: Es geht um mögliche Szenarien unterschiedlicher Lebensläufe nach differierenden Entscheidungen in wichtigen Momenten. Oder vielleicht doch Paralleluniversen und den Lauf der Zeit?
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- Olaf
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Re: Mr. Nobody
Ja, fand ich auch sehr gut. Vor allem ein Film, in dem Diana Krüger mal nicht störte ...
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Re: Mr. Nobody
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
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Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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Re: Mr. Nobody
Okay, der Film kommt auf meine DVD-Ausleihliste. Danke!
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Re: Mr. Nobody
Gestern Abend angesehen ...
Ja! Fantastische Bilder,
ja! Tolle Schauspieler, und
ja! echte dramatische Kunst.
Aber andererseits auch unentschieden, hin- und hergerissen zwischen "poetischer Film" und "Film mit Plot und dramaturgischem Bogen", ohne roten Faden (aber auch wieder nicht so, dass ein roter Faden überflüssig wäre), mit Redundanzen und Überflüssigkeiten beladen und manchmal schlicht und einfach langweilig.
Übrigens bin ich der Meinung, dass es in Wirklichkeit nur einen einzigen "echten" Lebenslauf gab (Nemo bleibt bei seiner Mutter, heiratet Anna, stürzt mit dem Auto ins Wasser, kann sich aber befreien), während die anderen Lebensläufe Möglichkeiten sind, die er vor sich sieht, während er als Kind hinter dem Zug herrennt (weil er ja in die Zukunft sehen kann). Am Ende, als alter Mann lacht er und ruft "Anna!", und dann läuft die Zeit rückwärts ab, weil er sich sozusagen entschieden hat, welche Zukunft er auf sich nehmen will.
Ich würde den Film einordnen in das sich langsam aber sicher etablierende (Sub-)Genre "romantic SF" (Die Frau des Zeitreisenden, Benjamin Button). Kennt jemand weitere Filme oder Bücher, die da reinpassen?

Ja! Fantastische Bilder,
ja! Tolle Schauspieler, und
ja! echte dramatische Kunst.
Aber andererseits auch unentschieden, hin- und hergerissen zwischen "poetischer Film" und "Film mit Plot und dramaturgischem Bogen", ohne roten Faden (aber auch wieder nicht so, dass ein roter Faden überflüssig wäre), mit Redundanzen und Überflüssigkeiten beladen und manchmal schlicht und einfach langweilig.
Übrigens bin ich der Meinung, dass es in Wirklichkeit nur einen einzigen "echten" Lebenslauf gab (Nemo bleibt bei seiner Mutter, heiratet Anna, stürzt mit dem Auto ins Wasser, kann sich aber befreien), während die anderen Lebensläufe Möglichkeiten sind, die er vor sich sieht, während er als Kind hinter dem Zug herrennt (weil er ja in die Zukunft sehen kann). Am Ende, als alter Mann lacht er und ruft "Anna!", und dann läuft die Zeit rückwärts ab, weil er sich sozusagen entschieden hat, welche Zukunft er auf sich nehmen will.
Ich würde den Film einordnen in das sich langsam aber sicher etablierende (Sub-)Genre "romantic SF" (Die Frau des Zeitreisenden, Benjamin Button). Kennt jemand weitere Filme oder Bücher, die da reinpassen?

"Hilfreich wäre es, wenn wir die, die sich dem Leistungsdruck widersetzen, bewundern, anstatt sie als Loser anzusehen." -
Svenja Flaßpöhler
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Re: Mr. Nobody
Ich sehe es so, dass kein einziges Leben wahr ist, genau wie Nemo zu dem Journalisten sagt: "Wir beide existieren nur in den Vorstellungen eines neunjährigen Jungen, der sich nicht zwischen seinen Eltern entscheiden konnte."
Wir erfahren nie, wie Nemo sich entschieden hat, da er fortgelaufen ist; und alles was vorher war, hat er sich ebenso zusammengestellt (also die Sache mit den Engeln; die Auswahl der Eltern fand ich übrigens klasse).
Jedenfalls ist es ihm nicht gelungen, trotz aller Bemühungen, seine eigene Geschichte zu kontrollieren: Er ist trotzdem jedesmal ertrunken, er ist trotzdem nie mit Elise glücklich geworden, seine Vorstellung eines perfekten Lebens hat ihn ebenfalls nicht glücklich gemacht, und Anna hat er immer wieder verloren, weil ein einmal gesagtes Wort eben nicht zurückgenommen werden kann.
Wir erfahren nie, wie Nemo sich entschieden hat, da er fortgelaufen ist; und alles was vorher war, hat er sich ebenso zusammengestellt (also die Sache mit den Engeln; die Auswahl der Eltern fand ich übrigens klasse).
Jedenfalls ist es ihm nicht gelungen, trotz aller Bemühungen, seine eigene Geschichte zu kontrollieren: Er ist trotzdem jedesmal ertrunken, er ist trotzdem nie mit Elise glücklich geworden, seine Vorstellung eines perfekten Lebens hat ihn ebenfalls nicht glücklich gemacht, und Anna hat er immer wieder verloren, weil ein einmal gesagtes Wort eben nicht zurückgenommen werden kann.
Bin sehr begeistert.

Uschi
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Re: Mr. Nobody
Freue mich so viele Gleichgesinnte zu finden. in der Tat: Unbedingt ansehen! Warum? Das kann ich nicht mehr richtig erklären aber kurz nach dem Anschauen konnte ich das:
http://nodus.onreact.com/171/mr-nobody-review/
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Andere Welten sind möglich - http://nodus.onreact.com/
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Re: Mr. Nobody
Endlich kam die DVD von Lovefilm und Samstagabend gab's dann bei uns auch »Mr. Nobody« zu sehen.
Was mich bei der Recherche zu diesem Film erschreckt hat, war die Einsicht, dass dieser Film ein echter Flop an den Kinokassen war. 47 Millionen Produktionskosten stehen Einnahmen der Kinokassen von gerade einmal 2,3 Millionen US-Dollar gegenüber. Vernichtend.
Hatte irgendjemand den »normalen« Release dieses Filmes im Juli 2010 in Deutschland überhaupt bemerkt? Beworben wurde er auf jeden Fall überhaupt nicht. Der Verleih schien kein Vertrauen in den Film zu haben.
Und nun saßen wir vor dem Fernseher und sahen einen wundervollen Science-Fiction-Liebesfilm der immer wieder aufgrund seiner Ironie und Machart an »Amelie« erinnert, dann aber auch wieder an »The Fountain« von Darren Aronofsky. Eine phantastische Geschichte mit viel Liebe erzählt, aber ab und an auch etwas zu selbstverliebt. 144 Minuten waren mir etwas zuviel Redundanz an mancher Stelle (da ging es mir wie Thomas), andererseits paßt es dann doch alles irgendwie zusammen. Alles ausgehend von dieser einen, grausamen Entscheidung, die Nemo treffen soll und die er nicht treffen will, viel zu lange vor sich herschiebt und alle Möglichkeiten bis zum Ende durchspielen will.
Wir waren letztlich begeistert von diesem Film und haben uns mit »Toto der Held« gleich einen weiteren Film von Jaco van Dormael auf die Ausleihliste gesetzt (den Soundtrack zu Toto haben wir schon und so gab's Sonntagmorgen dann »Boum« von Charles Trenet zu hören...)
Was mich bei der Recherche zu diesem Film erschreckt hat, war die Einsicht, dass dieser Film ein echter Flop an den Kinokassen war. 47 Millionen Produktionskosten stehen Einnahmen der Kinokassen von gerade einmal 2,3 Millionen US-Dollar gegenüber. Vernichtend.
Hatte irgendjemand den »normalen« Release dieses Filmes im Juli 2010 in Deutschland überhaupt bemerkt? Beworben wurde er auf jeden Fall überhaupt nicht. Der Verleih schien kein Vertrauen in den Film zu haben.
Und nun saßen wir vor dem Fernseher und sahen einen wundervollen Science-Fiction-Liebesfilm der immer wieder aufgrund seiner Ironie und Machart an »Amelie« erinnert, dann aber auch wieder an »The Fountain« von Darren Aronofsky. Eine phantastische Geschichte mit viel Liebe erzählt, aber ab und an auch etwas zu selbstverliebt. 144 Minuten waren mir etwas zuviel Redundanz an mancher Stelle (da ging es mir wie Thomas), andererseits paßt es dann doch alles irgendwie zusammen. Alles ausgehend von dieser einen, grausamen Entscheidung, die Nemo treffen soll und die er nicht treffen will, viel zu lange vor sich herschiebt und alle Möglichkeiten bis zum Ende durchspielen will.
Wir waren letztlich begeistert von diesem Film und haben uns mit »Toto der Held« gleich einen weiteren Film von Jaco van Dormael auf die Ausleihliste gesetzt (den Soundtrack zu Toto haben wir schon und so gab's Sonntagmorgen dann »Boum« von Charles Trenet zu hören...)
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Re: Mr. Nobody
Ja, ich! (Beweis: klick!, letzter Satz im letzten Absatz vor der Bewertung)breitsameter hat geschrieben:Hatte irgendjemand den »normalen« Release dieses Filmes im Juli 2010 in Deutschland überhaupt bemerkt?
Der lief in München aber nur in ganz wenigen Kinos. Und dort auch nicht besonders lange.
Gruß
Ralf
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