Doch irgendwann läuft sich auch der allmählich unsägliche Vampirschmus TOT (sic!)....den ich eh nie las.
Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Stimmt, auch ich habe die SF lange Jahre vernachlässigt und komme erst jetzt wieder auf den Geschmack...
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schönen Gruß
von Gast 666 Otto
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Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Ein Tipp für Dich, wenn Du an Klassikern interessiert bist und Neuauflagen unterstützen willst: Cordwainer Smiths Erzählungen sind gerade in einem schönen Sammelband bei Heyne wieder erschienen. Und die Erzählungen von Tiptree veröffentlicht gegenwärtig ein Kleinverlag (Septime), hier der Link zum Lesezirkel:
http://forum.sf-fan.de/viewtopic.php?f=17&t=5529
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Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Ich bin in Überspitzungslaune.
1) Ich halte es für einseitigen Quatsch, dass nur das Käuferverhalten allein dafür zuständig ist, wie Klassiker der SF gefpflegt werden oder nicht.
2) Bis auf Ausnahmen sind hierzulande SF-Bücher zu hässlich und von Menschen mit halbswegs Geschmack gekauft zu werden.
3) Wer gut genug Englisch kann und sich eh kaum ausserhalb des anglo-amerikanischen Genre-Angebots tummelt, beginnt als SF-Leser wohl irgendwann abzuschwenken auf Originalausgaben, wo es viele Klassiker (noch) gibt.
4) Viele Klassiker der SF sind bei uns ja nie erschienen. Irgendwann ab der 2. Hälfte der 80er begann das Desinteresse bei uns (Machern wie Käufern).
5) Und doch: Klassiker erschienen weiterhin bei uns. Sie Strugatzki-Ausgabe bei Golkonda/Heyne, der neue Peake bei Klett Cotta.
Aber ich kenne dieses Unglücks-Bewußtsein, dass anscheinend immer gerade die Klassiker vernachlässigt werden, für die man sich selber gerade interessiert.
Grüße
Alex / molo
1) Ich halte es für einseitigen Quatsch, dass nur das Käuferverhalten allein dafür zuständig ist, wie Klassiker der SF gefpflegt werden oder nicht.
2) Bis auf Ausnahmen sind hierzulande SF-Bücher zu hässlich und von Menschen mit halbswegs Geschmack gekauft zu werden.
3) Wer gut genug Englisch kann und sich eh kaum ausserhalb des anglo-amerikanischen Genre-Angebots tummelt, beginnt als SF-Leser wohl irgendwann abzuschwenken auf Originalausgaben, wo es viele Klassiker (noch) gibt.
4) Viele Klassiker der SF sind bei uns ja nie erschienen. Irgendwann ab der 2. Hälfte der 80er begann das Desinteresse bei uns (Machern wie Käufern).
5) Und doch: Klassiker erschienen weiterhin bei uns. Sie Strugatzki-Ausgabe bei Golkonda/Heyne, der neue Peake bei Klett Cotta.
Aber ich kenne dieses Unglücks-Bewußtsein, dass anscheinend immer gerade die Klassiker vernachlässigt werden, für die man sich selber gerade interessiert.
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»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
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Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Also lasst mich das mal auflisten:
Ein Klassiker neu aufzulegen bedeutet eine Neuübersetzung, denn ihr alle wisst ja, wie stark gekürzt oft als Übersetzungen waren und das will wirklich keiner mehr lesen. D. h. man hat schon mal einiges an Kosten, die man wieder erwirtschaften muss. Genau aus diesem Grunde wurde meiner Meinung nach die Dick Reihe eingestellt. Aber wenn noch nicht mal Dick zieht, wer dann? SF Bücher werden mit einer Auflage von vielleicht 4000 Stück aufgelegt bei den großen Verlagen. Wahrscheinlich ist die Zahl eher noch kleiner. Und bei Kassikern auf jeden Fall, wie die Leser a) das Buch entweder schon in der alten Form haben oder b) die Originalversion gelesen haben. Da überlegt man sich zweimal, ob man ein Buch neu auflegt. Das Risiko ist recht hoch und der Ertrag ist bestenfalls gering. Wer kann es den Verlagen verübeln, dass sie lieber Neuerscheinungen bringen?
Ein Klassiker neu aufzulegen bedeutet eine Neuübersetzung, denn ihr alle wisst ja, wie stark gekürzt oft als Übersetzungen waren und das will wirklich keiner mehr lesen. D. h. man hat schon mal einiges an Kosten, die man wieder erwirtschaften muss. Genau aus diesem Grunde wurde meiner Meinung nach die Dick Reihe eingestellt. Aber wenn noch nicht mal Dick zieht, wer dann? SF Bücher werden mit einer Auflage von vielleicht 4000 Stück aufgelegt bei den großen Verlagen. Wahrscheinlich ist die Zahl eher noch kleiner. Und bei Kassikern auf jeden Fall, wie die Leser a) das Buch entweder schon in der alten Form haben oder b) die Originalversion gelesen haben. Da überlegt man sich zweimal, ob man ein Buch neu auflegt. Das Risiko ist recht hoch und der Ertrag ist bestenfalls gering. Wer kann es den Verlagen verübeln, dass sie lieber Neuerscheinungen bringen?
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Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
In vielen Diskussionen hier wurde das Phänomen des »Hypes« im Zusammenhang mit der Fantasy kritisch bewertet. Aber ich finde natürlich schon, dass es Moden gibt, die sich durch eine Reihe von Faktoren und Multiplikatoren bilden und zu einem echten »Hype« führen können. Wobei eines immer gilt: ich kann einen Roman, oder gar ein Genre mit gewaltigem Aufwand bewerben: wenn der Konsument letztlich sich dagegen entscheidet, weil's ihm nicht »schmeckt«, dann verliere ich als Verlag. Die Science Fiction hat das Pech, dass sie sich vermehrt vom Geschmack des Massenpublikums wegbewegt zu haben scheint.molosovsky hat geschrieben:1) Ich halte es für einseitigen Quatsch, dass nur das Käuferverhalten allein dafür zuständig ist, wie Klassiker der SF gefpflegt werden oder nicht.
»Don't judge a book by its cover«. Aber klar: das passiert trotzdem. Wir haben darüber ab Ende 2003 schon einmal diskutiert (http://forum.sf-fan.de/viewtopic.php?f=25&t=896), der Kanon war – 53% meinten »Ein ansprechendes Umschlagbild wäre schön, aber kein Muss« (77 Abstimmende bis dato). Aber was der Thread noch viel deutlicher zeigte: Schönheit liegt auch bei SF-Büchern im Auge des Betrachters. Ganz ehrlich: viele sogenannte Sammlerausgaben aus Kleinverlagen haben Titelbilder, die mir weniger gefallen, als die Original-Titelillustrationen der Großverlage.molosovsky hat geschrieben:2) Bis auf Ausnahmen sind hierzulande SF-Bücher zu hässlich und von Menschen mit halbswegs Geschmack gekauft zu werden.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Warum können wir armen geplagten SF-Fans nicht mal das Glück haben, dass einer der Genre-Klassiker mit überwältigendem Erfolg (neu) verfilmt wird, so dass die SF einen Hype erlebt wie derzeit das Vampirschlampen-Genre? Kandidaten für solche Filme gäb's ja wohl genug.
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Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
So ein bischen Hoffnung auf einen SF-Hype hatte ich ehrlich gesagt nach "Avatar", das war ja immerhin ein Kassenmagnet und obendrein SF. Aber den einzigen Hype, den er bewirkt hat war: noch mehr 3D.Kringel hat geschrieben:Warum können wir armen geplagten SF-Fans nicht mal das Glück haben, dass einer der Genre-Klassiker mit überwältigendem Erfolg (neu) verfilmt wird, so dass die SF einen Hype erlebt wie derzeit das Vampirschlampen-Genre? Kandidaten für solche Filme gäb's ja wohl genug.
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Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Doch es gab einen Hype, bei mir. Ich habe mir daraufhin Le Guins "The word for world is forest" gekauft und gelesen.
Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Face it: An SF in Buchform ist keiner mehr interessiert oder wenn, dann an so Werken wie Limit oder Collector. Echte Bestseller aber für uns eingefleischte Leser unbrauchbar. Aber sag mir: Warum sollte ein Verlag einen Klassiker mit einer Verlustaussicht veröffentlichen, wenn so naive Mistwerke zu Bestsellern werden? Also mir fällt kein Argument für die Wiederauflage von Klassikern ein. Ich sag nur: Lern Englisch und lies alles im Original. Du kannst warten, bist Du schwarz wirst, bis all die Klassiker in eine ansprechenden Neuübersetzung vorliegen.Kringel hat geschrieben:Warum können wir armen geplagten SF-Fans nicht mal das Glück haben, dass einer der Genre-Klassiker mit überwältigendem Erfolg (neu) verfilmt wird, so dass die SF einen Hype erlebt wie derzeit das Vampirschlampen-Genre? Kandidaten für solche Filme gäb's ja wohl genug.
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Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Traurig, aber wohl leider war.Rusch hat geschrieben:Face it: An SF in Buchform ist keiner mehr interessiert oder wenn, dann an so Werken wie Limit oder Collector.
Wie gut, das es da Antiquariate und Flohmärkte gibt, da kann man jederzeit Klassiker abgreifen. Ob nun alt- oder neuübersetzt ist mir da ziemlich wurscht. Und die alten Ausgaben sehen sowieso schöner aus.
Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Sie sehen schöner aus, aber die Übersetzungen sind oft untragbar. Ich habe mal "Die Geißel des Himmels" von LeGuin verglichen. Alte Übersetzung und neue Übersetzung lesen sich wie zwei vollkommen unterschiedliche Bücher. Außerdem habt man bei der Erstübersetzung ganze Kapitel weggelassen... Das ist mein großes Problem: Ich weiß nicht, welche Übersetzungen gut sind und welche nicht. Aber wäre das nicht eine Sache, die wir mal angehen sollten: Festhalten, welche antiquarischen Bücher man lesen sollte und welche nicht?
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Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Das ist eine Liste, die ich auf jedenfall befürworte, auch wenn ich leider nicht so viel dazu beitragen kann.Rusch hat geschrieben:Das ist mein großes Problem: Ich weiß nicht, welche Übersetzungen gut sind und welche nicht. Aber wäre das nicht eine Sache, die wir mal angehen sollten: Festhalten, welche antiquarischen Bücher man lesen sollte und welche nicht?
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
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Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Heyne kündigt für den Sommer von Clarke DIE STADT UND DIE STERNE an, bei Golkonda ist ein CAPTAIN-FUTURE-Buch erschienen.
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Guido Latz
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Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Ich habe keine Ahnung, ob Heyne von COLLECTOR mehr verkauft, oder von einem neu aufgelegten Klassiker. Die Bestseller von heute sehe ich z.T. in einem Jahr bei Amazon als vergriffen. Anderes ist noch nach Jahren weiter´hin lieferbar und steht in den Top 100 unter SF. Klappern gehört zum Handwerk, und solange ich keine Zahlen kenne, kann ich nicht wirklich etwas dazu sagen, was gut läuft und was nicht.Rusch hat geschrieben:An SF in Buchform ist keiner mehr interessiert oder wenn, dann an so Werken wie Limit oder Collector. Echte Bestseller aber für uns eingefleischte Leser unbrauchbar.
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Re: Keine Neuauflagen der Klassiker....?
Erledigt: Hab mir gerade erst "Flowers for Algernon" zum Geburtstag schenken lassen.Rusch hat geschrieben:Lern Englisch und lies alles im Original.
