Frank Böhmert hat geschrieben:
Da sich hier kein notorischer Hohlbein-Fan geoutet hat, kann ich nur Vermutungen anstellen, was seine Vorzüge angeht: Ich nehme an, dass Hohlbein a) sehr gute Orientierung bietet, d. h. die Leser wissen immer, wo sie gerade stecken, und dass er b) gute Identifikationsmöglichkeiten bietet, d. h. Figuren, die irgendwie menschlich wirken, mit denen sich mitfühlen lässt.
Also ich oute mich mal als Hohlbein-Fan.
Punkt b) würde ich zustimmen, Punkt a) eher weniger. Bei manchen Romanen von ihm, beim Enwor Zyklus besonders, herrschte torale Verwirrung. Ich hatte den Eindruck, er hätte sich selber in seinen Handlungssträngen verheddert und keine Ahnung mehr, wie er da noch Sinn reinbringen soll.
Bei seinen "Helden" macht er das recht geschickt. Meist sind das vom Leben enttäuschte Typen, die sich mehr schlecht als recht durch die Handlung schlagen und von den "Bösen" ständig getriezt und fertig gemacht werden. Bei "Druidentor" war das ein abgewrackter Alkoholiker, dicht vorm Selbstmord stehend. Anders als bei den Machertypen wie Perry Rhodan, Conan, usw. kann man mit Hohlbeins Held mitleiden und hofft, dass er die Schurken so richtig fertig macht.
Das seine Bücher Heftchenniveau haben, ist allerdings richtig. Zwischen seinen Hexerromanen und seinen Bücher gibts keinen Unterschied in Stil oder Niveau (konnte jedenfalls keinen festellen). Von Hohlbein erwartet man aber auch keinen intellektuellen Genuss, sondern leicht zu lesende spannende Trivialliteratur.
Das seine Romane immer nach Schema F geschrieben sind nerft, aber erhöht den Wiedererkennungswert. Man weiss was kommt, so wie bei einer Daily Soap.
Jahr des Greifen ist übrigens genau sein Stil. Sollte er da wirklich nur den Namen geliefert haben, hat Hennen ihn genial kopiert.