SF am Ende...

Science Fiction in Buchform
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Khaanara
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Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Lucardus hat geschrieben:Der Verlag war da auch offensichtlich nicht an Sorgfalt interessiert.
Wenn man als DSA-Kenner den Klappentext gelesen hat, kräuselten
sich die Fußnägel... Ich entsinne mich schwach an "Greifenberg, die
größte Stadt Aventuriens". Die Stadt hieß Greifenfurt und die größte
war sie auch nicht. Aber was soll's, er hat's überlebt.
Auf meinem Sammelband steht sogar Greifenburg :)
Lucardus
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Ungelesener Beitrag von Lucardus »

Khaanara hat geschrieben:
Lucardus hat geschrieben:Der Verlag war da auch offensichtlich nicht an Sorgfalt interessiert.
Wenn man als DSA-Kenner den Klappentext gelesen hat, kräuselten
sich die Fußnägel... Ich entsinne mich schwach an "Greifenberg, die
größte Stadt Aventuriens". Die Stadt hieß Greifenfurt und die größte
war sie auch nicht. Aber was soll's, er hat's überlebt.
Auf meinem Sammelband steht sogar Greifenburg :)
Das war mein erster Erinnerungsblitz, den ich dann zugunsten
von Greifenberg verworfen habe. Ich war zu faul zum
Treppensteigen. :wink:
heino
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Ungelesener Beitrag von heino »

@Frank Böhmert:meine Äußerung über Hohlbein war nicht als Häme gemeint und ich habe schon einige Sachen von ihm gelesen, bevor ich zu diesem Urteil kam. Zwei Beispiele: den Fantasy-Roman "Der wandernde Wald" und fast die komplette "Charity"-Serie. Auch seine Kurzgeschichten habe ich teilweise gelesen und meiner Meinung nach bewegt sich das alles auf dem Niveau von Groschenromanen Marke John Sinclair. Für eine Weile ist es ganz amüsant, aber irgendwann wird es langweilig und nervig, weil er immer nur Klischees bedient und die Charaktere nichts als gängige Stereotypen sind. Als Beispiel ist "Charity" geradezu perfekt, denn die böse Alienrasse ist natürlich den Ameisen sehr ähnlich und hat ein Kollektivbewußtsein. Und sie nach dem englischen Wort Moron (=Idiot)
auch noch Moroni zu nennen, ist schon sehr platt. Natürlich hat er als der bekannteste deutsche SF/Fantasy-Autor einen gewissen Status, aber ich finde es ziemlich traurig, daß er sich fast immer nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner richtet und in den Klischees der 30er - 50er Jahre steckenbleibt.
Ein ähnlicher Fall ist die Flaming Bess-Serie von Thomas Ziegler, die aber wenigstens nicht so militaristisch und kriegslüstern daherkommt wie Charity. Außerdem hat Thomas Ziegler mit "Stimmen der Nacht" bewiesen, daß er auch anspruchsvolle Sachen schreiben kann.
Lese zur Zeit:

Simon Becketzt - Die Verlorenen
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Bungle
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Ungelesener Beitrag von Bungle »

Frank Böhmert hat geschrieben: Andreas Eschbach immerhin verkauft sich hervorragend, und das sogar im Hardcover, was vor ihm stets als absolut utopisch für einen deutschen SF-Autoren galt - und nein, bitte jetzt keine Diskussion darüber, dass Eschbach ja kein lupenreiner SF-Autor ist ... 8)
Dafür gibt es es ja auch den "Der letzte seiner Art"-Thread :)
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Ich habe von Hohlbein lediglich "Der Wanderer" und "Azrael" gelesen. Beide Bücher fand ich so fade und langweilig, daß ich seitdem keinen weiteren Roman dieses Autors gelesen habe.
Interessanterweise mag meine Freundin seine Romane. Interessant deshalb, weil sie mit SF/Fantasy eigentlich nichts anfangen kann! Schreibt Hohlbein also evtl. gar keine Fantasy? Nach dem, was sie so von ihrer Lektüre erzählt, habe ich den Eindruck erhalten, daß Hohlbein sich nicht nur selbst endlos kopiert, sondern auch zahlreiche Romane geschrieben hat, die nichts anderes sind als Nacherzählungen alter Sagen und Märchen. Und sowas brauche ich nun gar nicht.
Wirklich gut (Urteil meiner Freundin) ist nur "Märchenmond", der Rest ist Kartoffelchips-Lektüre (weder besonders lecker noch gesund, aber ist die Tüte erst mal offen, kann man nicht mehr aufhören).
Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Ich setze das mal hier rein, weil ich nicht deswegen ein neues Thema aufmachen will und "SF am Ende..." hat auch damit zu tun, wie mit Science Fiction umgegangen wird.

Auf der Perry Rhodan Seite habe ich gelesen, dass bei eBay die Perry Rhodan Serie fast komplett auf CD angeboten wurde. Der Verlag musste Abmahnungen an die betreffenden Anbieter verschicken, weil es nicht genehmigt war.

Das ist wie bei den Filmraubkopien und macht mich wütend und traurig.
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Patrick
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Ungelesener Beitrag von Patrick »

Das kann ichgut verstehen und ich finde es auch unter aller Kanone. Die Autoren bekommen, glaube ich, nicht wirklich viel Kohle und die Perry Hefte werden wöchentlich für einen wirklich fairen Preis angeboten. Es ist zwar interessant, dass jemand sich die Mühe gemacht hat, alle Hefte einzuscannen, damit man sie auf dem Plam oder so mitnehmen kann, aber so dreist zu sein, es bei eBay dann noch zu verkaufen! Unglaublich.
Es kursierten aber in letzter Zeit immer wieder die Nachrichten, dass eBay als Verkaufsplatz für gestohlene Ware benutzt wird.
Regards,
Patrick

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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Es gibt die gesamte Serie auf CD???? Her damit!!!!
Will sagen: Warum ist man von Verlagsseite noch nicht auf diese Idee gekommen? Ich könnte mir vorstellen, daß sich sowas ganz gut verkaufen würde. Hätte auch den Vorteil, daß man nicht hunderte von vergilbenden Heften irgendwo unterbringen müßte. D.h. bei mir ist's eh zu spät, meine Sammlung gammelt auf dem Dachboden vor sich hin...
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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Kringel hat geschrieben:Es gibt die gesamte Serie auf CD???? Her damit!!!!
Will sagen: Warum ist man von Verlagsseite noch nicht auf diese Idee gekommen?
Weil eine solche CD angesichts der zu bezahlenden Autorentantiemen und Urheberrechte einen Preis von ca. 1000 Euro haben müßte?
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andy
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Ungelesener Beitrag von andy »

breitsameter hat geschrieben:
Kringel hat geschrieben:Es gibt die gesamte Serie auf CD???? Her damit!!!!
Will sagen: Warum ist man von Verlagsseite noch nicht auf diese Idee gekommen?
Weil eine solche CD angesichts der zu bezahlenden Autorentantiemen und Urheberrechte einen Preis von ca. 1000 Euro haben müßte?

aber einzelne zyklen? das könnte was sein...! :wink: [da schlägt mein marketing-herz direkt schneller!]

andy
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Die 1000 Euro würde ich vielleicht sogar zahlen!
Aber müßte sie denn wirklich so teuer sein? D.h. würden Tantiemen nochmals anfallen, wenn das gleiche Produkt noch einmal, dann halt eben in digitalisierter Form, herausgebracht wird? Ich kenne mich mit diesen rechtlichen Fragen natürlich nicht aus...
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Ungelesener Beitrag von Marrak »

Um nochmal auf den ursprünglichen Titel dieses Threads einzugehen: Die nachfolgende Meldung stammt aus dem Börsenblatt-Newsletter vom 5.11. Sie betrifft zwar den gesamten Buchhandel, aber die SF steckt da unweigerlich mit drin:

Der Umsatz mit Büchern, Zeitschriften und Zeitungen wird bis zum Jahr 2008 um zwei Milliarden Euro zurückgehen. Das prognostiziert die Münchner Unternehmensberatung Detecon in ihrer Studie "Brennpunkt Verlage". Die Verlagsindustrie stehe vor einem längst überfälligen Strukturwandel, heißt es darin. Die Talsohle sei noch lange nicht durchschritten.

Tja, nun die Frage: Wie tief soll's denn eigentlich noch gehen ...? :-?
Oh no, it's Bicycle Repair Man!

Homepage: www.michaelmarrak.de
Facebook - Offizielle Autorenseite: Michael Marrak [official]
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Ungelesener Beitrag von andy »

Marrak hat geschrieben:Um nochmal auf den ursprünglichen Titel dieses Threads einzugehen: Die nachfolgende Meldung stammt aus dem Börsenblatt-Newsletter vom 5.11. Sie betrifft zwar den gesamten Buchhandel, aber die SF steckt da unweigerlich mit drin:

Der Umsatz mit Büchern, Zeitschriften und Zeitungen wird bis zum Jahr 2008 um zwei Milliarden Euro zurückgehen. Das prognostiziert die Münchner Unternehmensberatung Detecon in ihrer Studie "Brennpunkt Verlage". Die Verlagsindustrie stehe vor einem längst überfälligen Strukturwandel, heißt es darin. Die Talsohle sei noch lange nicht durchschritten.

Tja, nun die Frage: Wie tief soll's denn eigentlich noch gehen ...? :-?
bei so studien weiss man natürlich nie wer dahinter steckt. aber prinzipiell macht mir die entwicklung auch sorgen. harry potter kann nicht über die schlechte situation hinweg täuschen...

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ahoops
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Ungelesener Beitrag von ahoops »

Frank Böhmert hat geschrieben: Da sich hier kein notorischer Hohlbein-Fan geoutet hat, kann ich nur Vermutungen anstellen, was seine Vorzüge angeht: Ich nehme an, dass Hohlbein a) sehr gute Orientierung bietet, d. h. die Leser wissen immer, wo sie gerade stecken, und dass er b) gute Identifikationsmöglichkeiten bietet, d. h. Figuren, die irgendwie menschlich wirken, mit denen sich mitfühlen lässt.
Also ich oute mich mal als Hohlbein-Fan. :oops:
Punkt b) würde ich zustimmen, Punkt a) eher weniger. Bei manchen Romanen von ihm, beim Enwor Zyklus besonders, herrschte torale Verwirrung. Ich hatte den Eindruck, er hätte sich selber in seinen Handlungssträngen verheddert und keine Ahnung mehr, wie er da noch Sinn reinbringen soll.
Bei seinen "Helden" macht er das recht geschickt. Meist sind das vom Leben enttäuschte Typen, die sich mehr schlecht als recht durch die Handlung schlagen und von den "Bösen" ständig getriezt und fertig gemacht werden. Bei "Druidentor" war das ein abgewrackter Alkoholiker, dicht vorm Selbstmord stehend. Anders als bei den Machertypen wie Perry Rhodan, Conan, usw. kann man mit Hohlbeins Held mitleiden und hofft, dass er die Schurken so richtig fertig macht.

Das seine Bücher Heftchenniveau haben, ist allerdings richtig. Zwischen seinen Hexerromanen und seinen Bücher gibts keinen Unterschied in Stil oder Niveau (konnte jedenfalls keinen festellen). Von Hohlbein erwartet man aber auch keinen intellektuellen Genuss, sondern leicht zu lesende spannende Trivialliteratur.
Das seine Romane immer nach Schema F geschrieben sind nerft, aber erhöht den Wiedererkennungswert. Man weiss was kommt, so wie bei einer Daily Soap.

Jahr des Greifen ist übrigens genau sein Stil. Sollte er da wirklich nur den Namen geliefert haben, hat Hennen ihn genial kopiert.
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Kringel
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@ahoops: Willkommen an Board!
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