Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Also Tatsache ist jedenfalls, Computerentwicklung hin oder her, dass die raumfahrtfähigen Nationen bisher verdammt wenig auf die Reihe bekommen haben - jedenfalls für das Jahr 2011. Wie sagt Prof. Harald Lesch doch so treffend: Seit den 20er, 30er und 40er Jahren sind keine bahnbrechenden Erfindungen mehr gemacht worden, man entwickelt höchstens schon vorhandenes weiter oder "kommerzialisiert" es. Wie sah das noch in meiner Jugend aus (okay einige hier sind noch älter), aber da wurde von Mondstationen und Marsreisen gesprochen, die 2011 schon längst erledigt wären.
Heute werden dafür Windräder aufgestellt - auch schön...
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Weil man damit kein Geld verdienen kann. Es gibt auch keine ideologischen Gründe mehr, das ein Staat sein Fähigkeiten beweisen muß.
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Ich glaube, das hängt davon ab, was man als »bahnbrechend« definieren will. Ich denke einmal, dass ich das anders sehe, als der Physiker und Radioastronom Harald Lesch. Es hängt halt immer ein wenig von der Höhe des Tellerrandes ab, ob man etwas als »bahnbrechend« oder nicht definiert...alexandermerow hat geschrieben:Also Tatsache ist jedenfalls, Computerentwicklung hin oder her, dass die raumfahrtfähigen Nationen bisher verdammt wenig auf die Reihe bekommen haben - jedenfalls für das Jahr 2011. Wie sagt Prof. Harald Lesch doch so treffend: Seit den 20er, 30er und 40er Jahren sind keine bahnbrechenden Erfindungen mehr gemacht worden, man entwickelt höchstens schon vorhandenes weiter oder "kommerzialisiert" es.

Oder was ist mit dieser Aussage gemeint?
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- alexandermerow
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Ich bin jetzt kein Physiker und will mich daher auch davor hüten, zu sehr über Dinge zu urteilen, die ich nicht ausreichend verstehe. Laut Prof. Lesch heißt das wohl, dass eben grundliegende Erfindungen, auf denen Weiterentwicklungen aufbauen können (vielleicht die Raketentechnik usw.) nicht mehr erfunden worden sind. Ein neuer Raumschiffantrieb oder auch eine neue Raumschiffart überhaupt könnte eine solche "bahnbrechende Erfindung" sein. Weltraummäßig stagniert die Sache jedenfalls, das sieht auch der Laie.Ich glaube, das hängt davon ab, was man als »bahnbrechend« definieren will.
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Gab es denn jemals eine Zeit, in der das anders war? Die Entwicklung bestand schon immer größtenteils aus einer Vielzahl von Entdeckungen und Erfindungen, die für sich genommen eher unspektakulär waren und von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wurden oder schlimmstenfalls gar wieder in Vergessenheit gerieten (und je mehr es werden, desto weniger werden sie wahrgenommen), deren Zusammenwirken und zunehmende Quantität immer mal wieder zu ganz klassischen Hegelschen Qualitätssprüngen führt. Jene "bahnbrechenden Erfindungen", auf die Prof. Lesch sich bezieht, die mit einem ganz großen Knall eine grundsätzliche Veränderung bringen, waren schon immer selten. Nehmen wir doch mal die erste Hälfte des 20. Jh., die er als Positivbeispiel anführt - was gab es denn da so bahnbrechend Neues? Nukleartechnik, Röntgenstrahlen, Penicillin, das Düsentriebwerk - und mit etwas Großzügigkeit kann man noch den Laser dazuzählen, auch wenn der etwas später kam. So viel war das nun auch wieder nicht für ein halbes Jahrhundert. Die ganze Raketentechnik z.B. war keineswegs grundlegend neu, sondern auch nur die Weiterentwicklung einer ca. tausend Jahre alten Erfindung. Und die erste Dreistufenrakete war schon im Jahre 1555 erfolgreich von Conrad Haas gestartet worden. Das Flugzeug war eine Weiterentwicklung der Gleitsegler des 19. Jh, für die nun allmählich immer leistungsfähigere und leichtere Motoren zur Verfügung standen. Auch Zuses erster Computer bestand aus Bauteilen, die es schon gab, und war keineswegs die erste Rechenmaschine. Und die Programmierung mittels Lochkarte hatte Jaques de Vaucanson schon im 17. Jh. erfunden. Auch da entstand die neue Qualität nur aus dem Zusammenwirken und der Weiterentwicklung von Bestehendem.alexandermerow hat geschrieben:Wie sagt Prof. Harald Lesch doch so treffend: Seit den 20er, 30er und 40er Jahren sind keine bahnbrechenden Erfindungen mehr gemacht worden, man entwickelt höchstens schon vorhandenes weiter oder "kommerzialisiert" es.
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- alexandermerow
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Wie gesagt, mir persönlich fehlt einfach das Wissen in den Bereichen Physik und Chemie, um beurteilen zu können, was jetzt "bahnbrechende Erfindungen" sind und was nicht. Das ändert aber nichts daran, dass für mich als SF-Liebhaber folgendes auffällig ist: Die "Eroberung" des Weltraums findet gegenwärtig nicht mehr statt und es wirkt auch nicht so, dass man da großartig weiter kommt. Ich finde es halt schade, dass man Geld und Zeit lieber in andere Dinge investiert und die Ambitionen in den Weltraum zu kommen wohl fallen gelassen hat. Ob es allerdings wünschenswert ist, dass gerade die USA über ein großes Weltraumprogramm verfügt (was sie ja kaum noch tut...), steht auf einem anderen Blatt.
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Keine bahnbrechenden Erfindungen seit 1920, -30, -40? Sorry, aber diese Aussage erschließt sich mir nicht. Teflon-Pfanne?
Kugelschreiber? Klospülung? Zahnspange? feuerfestes Glas für den Backofen? bügelfreies Oberhemd? Gefriertruhe? Hydraulik?
Mir fallen da noch tausend andere Beispiele ein: aus Medizin, Telekommunikation, Verkehr, Unterhaltungselektronik, uvm.
Die Aussage ist nur dann nachvollziehbar, wenn das heutige Glasfaser-Internet als banale Weiterentwicklung der Erfindung eines Samuel Morse oder eines Graham Bell angesehen wird. Ob diese Sichtweise so sinnvoll ist? Dann wäre ja konsequenterweise der Porsche Cayenne mit all seiner ihm innewohnenden High-Tech nur eine banale Weiterentwicklung der Erfindung des Rades.
Hm.
Gast09
Kugelschreiber? Klospülung? Zahnspange? feuerfestes Glas für den Backofen? bügelfreies Oberhemd? Gefriertruhe? Hydraulik?
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Die Aussage ist nur dann nachvollziehbar, wenn das heutige Glasfaser-Internet als banale Weiterentwicklung der Erfindung eines Samuel Morse oder eines Graham Bell angesehen wird. Ob diese Sichtweise so sinnvoll ist? Dann wäre ja konsequenterweise der Porsche Cayenne mit all seiner ihm innewohnenden High-Tech nur eine banale Weiterentwicklung der Erfindung des Rades.
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Keine wesentlichen Entdeckungen / Erfindungen nach 1940? Doppelhelixstruktur und damit das Verständnis der DNA durch Watson und Crick 1953? In Folge dessen Clonschaf Dolly, DNA-Analysen in Strafverfahren, genmanipulierte Lebewesen?? Wenn das mal nicht bedeutend ist... 

Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Na, hoffentlich auch ein paar, die stimmen. Teflon wurde um 1940 erfunden, der Kugelschreiber in den 1920ern, die Klospülung im 18. Jh., die Zahnspange in der ersten Hälfte des 20. Jh., hitzebeständiges Glas in den 1920ern, der Kühlschrank/die Gefriertruhe im 19. Jh., die Ölhydraulik in der ersten Hälfte des 20. Jh. - also dafür, dass Dir so viele Beispiele von bahnbrechenden Erfindungen (sollte man da wirklich Kugelschreiber und Zahnspangen dazu zählen?) nach den 1940ern einfallen, ist es schon seltsam, dass Du davon einzig und allein das Internet zu nennen wusstest.Gast09 hat geschrieben:Keine bahnbrechenden Erfindungen seit 1920, -30, -40? Sorry, aber diese Aussage erschließt sich mir nicht. Teflon-Pfanne?
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Schon gibt es viiiiele Erfindungen, die nach 1940 entstanden!
Seh einfach dort, du hast eine unausführliche Liste!
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Diese Liste ist so allerdings mit Vorsicht zu genießen. Erfindung und Entdeckung werden hier immer mal wieder verwechselt. Beispiel Penicillin: 1929 wurde von Fleming der ungereinigte antibiotische Inhaltsstoff des von ihm untersuchten Schimmelpilzes Penicillin genannt. Erst 1939 wurde der Inhaltsstoff erstmals chemisch rein isoliert und erstmals systematisch in seiner medizinischen Wirkung getestet. Und erst 1942 begann die industrielle Produktion.futurist hat geschrieben:Schon gibt es viiiiele Erfindungen, die nach 1940 entstanden!
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Damit war aber das erste Antibiotikum nicht Penicillin, wie uns die Liste weiß machen will, sondern Prontosil, das 1935 auf den Markt kam (quasi das erste Sulfonamid).
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Ich glaube, wenn wir den feinen Unterschied zwischen Erfindung und Entdeckung hier noch einbringen wollten, wäre das nur verwirrend. Ich finde es schon okay, das hier einfach mal alles in einen Topf zu werfen. Die Liste ist aber schon allein wegen ihrer extremen Unvollständigkeit nicht besonders relevant. Manche Erfindungen sind unter verschiedenen Namen mehrfach aufgeführt (Drehkolbenmotor/Wankelmotor), verschiedene Satellitenarten einzeln aufgeführt und das Allermeiste fehlt komplett.
Nebenbei bemerkt: Wenn die Liste relevant wäre, würde sie die Meinung von Prof. Lesch sogar bestätigen; ich habe mal ein bisschen gezählt:
Erfindungen von 1850-1880: 30
von 1950-1980: 32
und in den 30 Jahren von 1920-1950: 37
Nebenbei bemerkt: Wenn die Liste relevant wäre, würde sie die Meinung von Prof. Lesch sogar bestätigen; ich habe mal ein bisschen gezählt:
Erfindungen von 1850-1880: 30
von 1950-1980: 32
und in den 30 Jahren von 1920-1950: 37
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Ja, aber die Liste ist eben einseitig und aus der Sicht des technik- und wissenschaftshistorischen Laien erstellt. Sie listet die ersten beiden Antibiotika auf, aber nicht die Entwicklung vieler anderer wichtiger Medikamentenklassen, die viele Leben retten. Warum?Helge hat geschrieben:Nebenbei bemerkt: Wenn die Liste relevant wäre, würde sie die Meinung von Prof. Lesch sogar bestätigen; ich habe mal ein bisschen gezählt:
Erfindungen von 1850-1880: 30
von 1950-1980: 32
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Re: Rechenpower für die Unendlichkeit - und die SF?
Mir scheint es, dass je schneller und kleiner die Computer werden, desto profaner die Verwendungszwecke werden. Was hätten die Nasa-Ingenieure von damals wohl dazu gesagt, dass meine Frau mit einem Ghz Handy mit ihrer Freundin über das Wetter quatscht? Offenbar haben wir schon lange die Schallmauer der Computerehrfurcht überwunden. Was waren die Computrgehirne in alten SF-Geschichten groß, mejesthetisch und allwissend! Und jetzt stellt man seinen alten PC auf den Sperrmüll.
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