Eine inhaltliche Frage, an die NEO-Leser: Den Inhaltsangaben entnehme ich, dass es zum Teil auf der Venus spielt. Aus der wüsten alten Zeit von Band 1 ff. weiß ich, dass die PR-Autoren damals die Venus als Dschungelwelt dargestellt haben. Das ist sie nicht, sondern ein Planet, auf dem es doppelt so heiß wie im Backofen und mit 90 Bar CO2-Atmosphäre und Wolken aus Schwefelsäure äußerst ungemütlich ist. Haben sie das in PR-Neo richtig dargestellt?
Meine nächste Frage zum avisierten Schauplatz Wega. Der Wega haben sie PR-Autoren in den 1960er Jahren ein System mit belebten Planten und eine Zivilisation angedichtet, von der wir heute wissen, dass es sie nicht gibt. Massereiche Gasriesen, wie früher in PR beschrieben, um einen nur 27 Jahre entfernten Stern hätten wir vermutlich schon entdeckt. Als sicher gilt, dass es um Wega eine Staubscheibe gibt. Planeten hat man nicht gefunden, kann sie aber auch nicht ausschließen. Allerdins ist Wega erst eine halbe Milliarde Jahre alt und mutmaßliche Planeten sind in einem noch recht frühen stadium ihrer Existenz. Dass sich auf ihnen komplexes Leben entwickelt hat, wie im "alten" PR, will ich nicht ausschließen. Doch angesichts der Zeit, welche die Entwicklung höhren Lebens auf der Erde brauchte, würde es unsere Vorstellungen von der Entwicklung des Lebens revolutionieren. Quelle zur Wega:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wega
Last but not least die Ferronen. Im alten PR haben sie seit Jahrtausenden eine technische Zivilisation ganze 27 Jahre vom Sonnensystem entfernt. Sie haben auch Raumfahrt, beschränken sich aber auf das Wega-System. Die PR-Autoren haben ihnen ein Handikap angedichtet, durch dass sie sich Vorgange in mehr als drei Raum- und einer Zeitdimension nicht vorstellen können. Deswegen entwickelten sie nie überlichtschnelle Raumfahrt und besuchten auch nicht die Erde, die ja in ihrer kosmischen Nachbarschaft liegt.
Dazu Folgendes: Vorgänge in mehr als drei Raumdimensionen können sich auch bei uns "Terranern" nur die wenigsten, wenn überhaupt jemand, visuell vorstellen. Vier und mehr Dimensionen sind Abstraktionen, die uns zugänglich sind, in dem wir für drei Raumdimensionen entwickelte Verfahren auf sie anwenden. Wenn die Ferronen Mathematik haben - und ohne Mathematik hätten sie keine technische Zivilisation - sind ihnen auch höhere Dimensionen zugänglich und sie können - sofern die Welt das hergibt - Technik entwickeln, die auf ihrer Nutzung beruht - d. h. überlichtschnelle Raumfahrt.
Zudem hätten die Ferronen mit Radioteleskopen ganz ohne "Hypertechnik" feststellen können, dass es auf der Erde eine andere Zivilisation gibt bzw. wir Erdlinge hätten Radiosendungen von der Wega auffangen können.
Venus, Wega und Ferronen gehören für mich zu den Sachen, die Scheer und seine Truppe im Eifer des Gefechtes so runtergeschrieben und die die Leser in den 1960er und 70er Jahren auch geschluckt haben. Aber eine kritischen Überprüfung halten sie nicht stand und heute sind weder Autoren noch Leser die jungen und nicht immer klugen Wilden von damals. Wie geht PR Neo damit um?
Nachtrag: der Umgang mit Thora, im alten Perry Rhodan auch kein Ruhmesblatt. Uns Perry verdankt Thora so ziemlich alles. SIE ist es, die aus einem Major den "Erben des Universums" macht und was sie selbst dafür kriegt, legt den Gedanken nahe, sie wäre lieber auf Arkon geblieben. ES verweigert ihr mit einer vor Rassismmus triefenden Begründung - "die Arkoniden haben versagt" - die Zelldusche und das Aufhalten der Alterung für die meines Wissens 63 Jahre bis zur nächsten Zelldusche. Was macht Perry? Sagt er dem Ollen von Wanderer, er soll sich in sein metaphorisches Knie f****n, nimmt seine Arkonidenbraut (flüstert ihr zu "wir gehen zu den Aras") und setzt nie wieder einen Fuß auf Wanderer?
Altleser wissen, dass Perry vor ES gekuscht hat. Romantik auch und gerade im Groschenheftformat sieht anders aus und die Chance auf viele weibliche Leser haben sich die Macher damals selbst verbaut.
Den Inhaltsangaben von PR Neo muss ich entnehmen, dass die Autoren auf ihre Art und Weise ein ebenso gestörtes Verhältnis zu Thora und Crest haben wie ihre Kollegen für fünfzig Jahren. Es beginnt mit der Zerstörung der Mondstation durch die Arkoniden - so blöd beim Erstkontakt haben sich nicht einmal spanische Konquistadoren verhalten. Der Inhaltsangabe von Band 8 entnehme ich, dass sich Thora als schießwütige Dummtrulle aufführt, die die Erde einäschern will, wenn die Amis ihr nicht Crest übergeben. Angeblich soll die Frau Aristokratin in einer jahrtausende alten Hochkultur sein. Das schließt einige Macken mit ein, aber nicht so einen Amoklauf mit dem Charme eines Dschingis Khan.