Zombies im Film

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Zombies im Film

Ungelesener Beitrag von Kringel »

Knochenmann hat geschrieben:die Idee die hintern der ganzen zombiescheiße steckt
Hilf mir doch bitte auf die Sprünge: Welche Idee ist das?
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Knochenmann
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Kringel hat geschrieben:
Knochenmann hat geschrieben:die Idee die hintern der ganzen zombiescheiße steckt
Hilf mir doch bitte auf die Sprünge: Welche Idee ist das?
Sadismus pur. 99.9% der Menschen werden zu Zombies erklärt, die man abschlachten draf, nein muss. In welchen anderen Kontext kann man Menschen schon mit Morotsägen zerschneiden?
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von Kringel »

Sorry, aber das ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Es geht nicht in allen Zombiefilmen um fröhliches und straffreies Zombiemetzeln. Eine Welt mit Zombies zu füllen, bedeutet doch nichts anderes, als irgendeine (globale) Bedrohung zu installieren, gegen die sich die wenigen Überlebenden wehren müssen. Ob das nun reanimierte Tote sind ("Dawn of the Dead") oder kranke, aber quicklebendige Menschen ("28 Days later") ist in dieser Beziehung irrelevant. Zombies als Sinnbild des hirnlosen Konsumwahns unserer Gesellschaft (nochmal "Dawn of the Dead") sind eine Sache. Torture Porn ist etwas ganz anderes.
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von heino »

Knochenmann hat geschrieben: Sadismus pur. 99.9% der Menschen werden zu Zombies erklärt, die man abschlachten draf, nein muss. In welchen anderen Kontext kann man Menschen schon mit Morotsägen zerschneiden?
Da fallen mir ad hoc "Last house on the left" und "Scarface" als Gegenbeispiele ein. In beiden Filmen kommen keine Zombies vor.

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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von deval »

Wobei ich beide Seiten verstehen kann.

In Zombieland geht es auch für mich nur um das fröhliche Abschlachten von Untoten, mit viel
Spaß und Ironie rübergebracht. Das ganze hat schon eine komödienhafte Zurschaustellung. Die
Zombies verkommen in den Streifen eher zu Witzfiguren als das sie eine wirkliche Bedrohung
darstellen.

Anders als bei Dawn of the dead, in dem zwar auch massenhaft unter den Untoten aufgeräumt
wird, aber das ganze hat dann doch einen "ernsthafteren" Hintergrund hat und den Überlebens-
kampf der bisher Verschonten behandelt. Ebenso wie bei 28 days / weeks later. Das ist echt der
Horror.

Haben mir aber alle drei gut gefallen. :D
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von Doop »

Knochenmann hat geschrieben:Sadismus pur. 99.9% der Menschen werden zu Zombies erklärt, die man abschlachten draf, nein muss. In welchen anderen Kontext kann man Menschen schon mit Morotsägen zerschneiden?
Der Zombie ist wie der Vampir, der Werwolf oder das vom Mad Scientist erzeugte Monster (alias Frankensteins Monster) ein Archetyp des Horrors in Film und Literatur, ja geradezu das Musterbeispiel des apokalyptischen Horrors. Er ist genau so wenig Mensch wie der Vampir oder die Schoten-Menschen in den diversen Body-Snatcher-Filmen. Wenn es Dich stört, dass Zombies mit Kopfschuss oder Kettensäge getötet werden, dann stört es Dich sicher auch, dass Vampire gepfählt und mit Knoblauch ausgestopft werden. Mit Zombies kann man nicht diskutieren und man kann sie (jedenfalls gemäß dem klassischen Zombie-Bild im Horror) auch nicht "heilen".
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Knochenmann hat geschrieben:In welchen anderen Kontext kann man Menschen schon mit Morotsägen zerschneiden?
Das sind keine Menschen. Das sind Tote. Man kann das als Leichenschändung betrachten, aber Zombies sind definitiv keine Menschen mehr.
Viel schlimmer ist es, wenn du das schon ansprichst, in Kinderfilmen wie Star Wars reihenweise Gegner abzuknallen - macht aber nichts, weil die ja Vollverkleidungen tragen, da sind's keine Lebewesen und keine Menschen mehr.

Aber bitteschön, wir wollen doch mal zwischen Kintopp und Real Life unterscheiden, gell?

Und ich find's erstaunlich, wenn du Zombies so sehr ablehnst und einen angeblichen Sadismus anprangerst, dir dann einen solchen Film reinzuziehen. Wozu das denn, bitte? Um mitreden zu können? :roll:

Ich kann Zombies überhaupt nicht ausstehen, aber "Shaun of the Dead" war große Klasse, und da wurde erst gemetzelt ...
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Knochenmann
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Uschi Zietsch hat geschrieben:
Knochenmann hat geschrieben:In welchen anderen Kontext kann man Menschen schon mit Morotsägen zerschneiden?
Das sind keine Menschen. Das sind Tote.
Propaganda! Verliert man slo seine Menschenrechte wenn man sich mit einer Krankheit ansteckt? Oder wenn man von einem unfähigen Arzt für tot erklärt wird?

Ne, bei Zombiefilmen geht es darum Menschen zu metzen, die ja keine Menschen (mehr) sind. Und viele Menschen finden das gut, und das widerum finde ich umheimlich... obwohl ich mit Gewalt in Medien ansonsten kein Problem habe. Aber Zombies sind für mich ein rotes tuch.
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von Kringel »

Knochenmann hat geschrieben:Ne, bei Zombiefilmen geht es darum Menschen zu metzen, die ja keine Menschen (mehr) sind.
Und genau diese These ist falsch. Bei vielen Zombiefilmen geht es darum, dass einige Menschen eine Katastrophe überleben und sich gegen eine Bedrohung wehren müssen. Zweifellos gibt es einige Zombiefilme, bei denen diese Ausgangssituation nur der Aufhänger dafür ist, dass möglichst viele möglichst drastische Metzel-, Fress- und sonstige Gewaltszenen gezeigt werden können. Die Frage, warum sich manche Zuschauer vor allem an solchen Szenen ergötzen, wäre eine Diskussion wert. In den meisten mir bekannten Zombiefilmen geht es aber gar nicht ums Metzeln, sondern um das Erzeugen von Spannung, um die Erschaffung einer Atmosphäre der Bedrohung usw. - es gibt sogar Zombiefilme, in denen Menschen ganz gut mit den Zombies zusammenleben oder sie sogar lieben.
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Bully
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von Bully »

Kringel hat geschrieben:
Knochenmann hat geschrieben:Ne, bei Zombiefilmen geht es darum Menschen zu metzen, die ja keine Menschen (mehr) sind.
Und genau diese These ist falsch. Bei vielen Zombiefilmen geht es darum, dass einige Menschen eine Katastrophe überleben und sich gegen eine Bedrohung wehren müssen. Zweifellos gibt es einige Zombiefilme, bei denen diese Ausgangssituation nur der Aufhänger dafür ist, dass möglichst viele möglichst drastische Metzel-, Fress- und sonstige Gewaltszenen gezeigt werden können. Die Frage, warum sich manche Zuschauer vor allem an solchen Szenen ergötzen, wäre eine Diskussion wert. In den meisten mir bekannten Zombiefilmen geht es aber gar nicht ums Metzeln, sondern um das Erzeugen von Spannung, um die Erschaffung einer Atmosphäre der Bedrohung usw. - es gibt sogar Zombiefilme, in denen Menschen ganz gut mit den Zombies zusammenleben oder sie sogar lieben.
Wobei letzteres, nunja...

Dass manche Zombiefilme nur die Ausrede liefern, möglichst viele drastische Tötungsmethoden zu rechtfertigen, ok.

Da aber andererseits kaum die Gefahr besteht, jemand würde Lehren aus Zombiefilmen in die Wirklichkeit übertragen (wie man dies bei Western, Kriegsfilmen, Krimis und Sexfilmen kann), sehe ich das als eher unproblematisch.
Jedenfalls sind keine Krankheiten oder Gifte bekannt, die auch nur annähernd Menschen in menschenfleischfressende, übermenschlich starke, hirn- und schmerzlose* und schwer zu tötende Monster verwandelt. Die außerdem noch "ansteckend" sind.

*Hirnlos in dem Sinne, dass keinerlei Kommunikation mit den Betroffenen mehr stattfinden kann und der Betreffende nur die allereinfachsten Handgriffe - Opfer packen und zum Mund führen - bewerkstelligt. Ich bin mir nicht sicher, aber ein derartig eingeschränkter Mensch könnte doch auch nicht mehr aufrecht gehen, oder?
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Re: Zombies im Film

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Ich habe die Diskussionsbeiträge mal eben abgetrennt und in das Film-Forum verschoben.
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von upanishad »

Bully hat geschrieben:*Hirnlos in dem Sinne, dass keinerlei Kommunikation mit den Betroffenen mehr stattfinden kann und der Betreffende nur die allereinfachsten Handgriffe - Opfer packen und zum Mund führen - bewerkstelligt. Ich bin mir nicht sicher, aber ein derartig eingeschränkter Mensch könnte doch auch nicht mehr aufrecht gehen, oder?
Daher humpeln die ja auch immer. :smokin
:wink:

Ich muss gestehen, den (pseudo)wissenschaftlichen Hintergrund habe ich noch nie so ausdrücklich hinterfragt.
Ich glaube aber auch, das dieser nicht wirklich wichtig ist.
Entweder handelt es sich um pure Action-Filme wie Resident evil - dann ist die Fiction im Vordergrund.
Oder bei ernsthafteren Filmen (wie 28 days later oder den dawn of the dead) werden aus Sicht der Science mögliche Auswirkungen einer Seuche o.ä. beschrieben bzw. Analogien hergestellt.
Wie biowissenschaftlich belastbar dann die "Erkrankung" an sich ist ... ist nicht so wichtig. :beanie:
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Knochenmann hat geschrieben:Propaganda!
Quatsch.
Verliert man slo seine Menschenrechte wenn man sich mit einer Krankheit ansteckt?
Nein, aber wenn man tot ist. T-O-T. Du weißt, was das bedeutet?

Zombies sind T-O-T. Außerdem sind sie eine ERFINDUNG und NICHT REAL. Ebenso wenig wie alle Filme dazu.

Sorry, aber das wird mir jetzt zu abgedreht.

Meine letzte Antwort dazu.
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Bully hat geschrieben:Dass manche Zombiefilme nur die Ausrede liefern, möglichst viele drastische Tötungsmethoden zu rechtfertigen, ok.
Wie jeder einzelne Horrorfilm. Was Zombiefilme übrigens auch sind, selbst "Walking Dead". Egal wie man es verbrämt.
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von Helge »

Uschi Zietsch hat geschrieben:
Knochenmann hat geschrieben:Propaganda!
Quatsch.
Verliert man slo seine Menschenrechte wenn man sich mit einer Krankheit ansteckt?
Nein, aber wenn man tot ist. T-O-T. Du weißt, was das bedeutet?
Ganz so einfach ist das eben nicht; gar so daneben finde ich Knochenmanns Einstellung nicht. Der klassische, auf magische Weise erzeugte "Zombie" ist keineswegs ein Toter, sondern ein willenlos gemachter Mensch, den der Schwarzmagier sich als Sklaven hält. Der Hollywood-Zombie dagegen war tatsächlich erstmal der lebende Tote, ist es aber längst auch nicht mehr immer, in "28 Days later" z.B. eindeutig nicht.
Genau die Ansicht von Knochenmann ist übrigens Thema des Romans "Ich bin Legende", auch wenn es da nicht um Zombies, sondern um Vampire geht; da wird die automatische Rechtfertigung des Abschlachtens des als monströs Empfundenen in Frage gestellt. Es ist interessant zu sehen, mit welcher Sorgfalt in der neuesten Verfilmung dieser Sinn aus der Handlung entfernt wurde. (In den beiden vorhergehenden aus den 1950er und 1960er Jahren war er noch da.)
Uschi Zietsch hat geschrieben: Außerdem sind sie eine ERFINDUNG und NICHT REAL. Ebenso wenig wie alle Filme dazu.
Und deshalb darf man nicht in Frage stellen, welche Inhalte, Einstellungen und Aussagen ein Film vermittelt? Wenn wir das so sehen wollen, kommen wir schnell in ziemlich rutschige Bereiche ...
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