Von den Kinobetreibern ignoriert, kam kürzlich der für mich wohl beste Film des Jahres 2011 auf DVD raus.
"Warrior", die Geschichte eines Vaters und seiner zwei Söhne, bei denen einiges im Argen liegt und die praktisch nur noch über den Kampfsport MMA (mixed martial arts) miteinander kommunizieren können.
Nach dem recht gelungenen "The Fighter" mit Christian Bale und Mark Wahlberg hatte ich mir etwas Ähnliches erwartet und saß anschließend nur noch geplättet im Sessel. Einen Film von solch emotionaler Wucht habe ich selten gesehen. Hier stimmt alles: Tempo, Figuren, Dialoge, Musik, Kamera. 130 Minuten atemlose Spannung. Dabei fängt er sehr langsam an, steigert sich dann aber zu der unausweichlichen Konfrontation, bei der zu keiner Sekunde klar ist, wer am Schluss triumphieren (und ob überhaupt einer triumphieren) wird.
Tom Hardy gehört seit dieser Nummer zu meinen absoluten Lieblingsschauspielern (kann kaum erwarten, wie er den Bane im neuen Batman verkörpern wird), Nick Nolte spielt die Rolle seines Lebens und der unbekannte Joel Edgerton überzeugt im Spagat zwischen Familienvater und Kämpfer.
Wer mit Kampfsportfilmen nichts anfangen kann, dem sei gesagt, dass es in erster Linie eine Familiengeschichte ist. Die Szenen im Ring sind allerdings so unglaublich packend gefilmt, dass man mit schweißnassen Händen dasitzt und sich wundert, was der Regisseur da mit einem macht.
Nach dem entsetzlich lahmen Kinojahr 2011 (man denke nur an die Oskar Verleihung) hier eine echte Perle, die mich endgültig überzeugt hat, dass es die richtige Entscheidung war, in einen Großbildfernseher und Blu-ray zu investieren. Liebes Kino, da musst du dich mächtig anstrengen, wenn du mich so bald wiedersehen willst.
10/10 Panzerluken
