A. I. - Künstliche Intelligenz

Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

heino hat geschrieben:Natürlich hatte er auch positive Seiten. Vor allem technisch war er klasse und die Schauspieler waren auch sehr gut.
Jude Law fand ich besonders in Gattaca hervorragend.
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Bungle
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Ungelesener Beitrag von Bungle »

Frank Böhmert hat geschrieben:
Gerade das beides zusammengenommen hat mir den Film so interessant gemacht. Das "klebrig süße Hollywood-Instant-Gefühlssurrogat" wurde durch die kühle Farbpalette und den Blickwinkel eigentlich immer neutralisiert, bevor es noch seine üble Wirkung entfalten konnte.

Übrig blieb bei mir eine dichte Atmosphäre von Trauer, Vergeblichkeit, Einsamkeit. Und die hat mich beeindruckt. Gerade bei den vielen Märchenmotiven.
Wenn ich es mir überlege, so war das Ende durchaus "passend". Nur die Gelwesen können David Wunsch "erfüllen", das Ende ist nur scheinbar ein Happy End, die Gefühle die Frank beschrieb stellten sich auch bei mir ein.

Insgesamt ist A.I. eine der wenigen SF-Filme, die den Versuch auf nehmen, zeitgenössische Science Fiction ohne Anreicherung von Action und Krimielemente ins Kino zu übertragen. Das macht ihn schon mal zu einem ungewöhnlichen, zu einem außergewöhnlichen Film.
Freilich, was bei Pinochio funktioniert, muss nicht bei David funktionieren. Auch ich blieb über weiter Strecken des Filmes unbeteiligt, der rote Faden tauchte unter, es kam mir jedenfalls so vor.

MB
heino
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Ungelesener Beitrag von heino »

Ich empfand das Ende nicht als "happy", sondern als peinlich, weil es den Film zu einen gräßlichen Tränenzieher machte. Vor allem der Off-Sprecher war gräßlich.
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Ungelesener Beitrag von deval »

hallo,

ich hätte es auch schöner gefunden, wenn david (hieß der junge so?) aufgetaut worden wäre und dann in -hasta la vista baby- manier die aliens bis aufs blut bekämpft hätte und die welt in einem nuklearen holocaust vergangen wäre.

natürlich hätte david vorher noch einen virus in die computersysteme der aliens einschleusen können, so das diese bei erreichen der höchstgeschwindigkeit explodiert wären. das ganze hätte dann die gravitationskonstante des universums verändert und alle lebenden rassen wären verdummt.

nein, im ernst. warum dürfen sf filme nicht auch tränenreich oder schmalzig sein? ich WILL nicht nur blanke (waffen)technik sehen oder raumschiffe in planetengröße, ich möchte auch mal etwas für`s gefühl.

bin ich denn verdammt noch mal der einzige gewesen, der als kleiner junge geheult hat als E.T. gestorben ist?

gruß

vallenton
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Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

ich werd mir den film demnächst reindrehen, schon aus neugierde, da hier so unterschiedliche meinungen herrschen ;-) bisher hab ich nicht gewusst, dass kubrick seine finger mit im spiel hatte. schon allein deshalb ist er für mich interessant!
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Ungelesener Beitrag von heino »

@vallenton:nenn mich hartherzig und unromantisch, aber ich hasse E.T.
Der Film vereint wirklich alles, was ich an Spielbergs Arbeit nicht mag.
"Unheimliche Begegnung der dritten Art" finde ich viel besser.
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Ungelesener Beitrag von deval »

hallo.

@heino
O.K. ganz wie du willst. du bist hartherzig und unromantisch.
Außerdem finde ich dich gemein, gemein, gemein.

zufrieden?

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vallenton


p.s. nachdem ich Unheimliche begegnung der dritten art gesehen hatte, war ich jahrelang nicht in der lage pürree zu essen, ohne ihn vorher modelliert zu haben.
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andy
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Re: AI

Ungelesener Beitrag von andy »

vallenton hat geschrieben:hallo.

@heino
O.K. ganz wie du willst. du bist hartherzig und unromantisch.
Außerdem finde ich dich gemein, gemein, gemein.

zufrieden?

gruß

vallenton


p.s. nachdem ich Unheimliche begegnung der dritten art gesehen hatte, war ich jahrelang nicht in der lage pürree zu essen, ohne ihn vorher modelliert zu haben.
also...e.t. hat meine kinderseele aus getroffen. ich wollte mich in den armen meiner schwester gar nicht beruhigen....

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Frank Böhmert

Re: A. I. - Künstliche Intelligenz

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Oliver hat geschrieben:Video? :o Heutzutage muss doch keiner mehr Video gucken. :wink: :D :smokin
Rideeright. Aber das Video wird derzeit für Stücker 2 Euro verramscht, u. a. bei Kackstadt. Reicht das als Argument? :bier:
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Ungelesener Beitrag von heino »

Doch, muß man. Zum Beispiel, wenn ich mal wieder Blade Runner in der deutschen Kinofassung sehen und nicht unsäglich viel Geld für eine unnötige Collector`s Edition ausgeben will. Oder wenn ich Phase 4 oder Tanz der Vampire sehen will, die es beide nicht als DVD gibt (zumindest auf deutsch) :wink:
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Ungelesener Beitrag von roe_ion »

Frank Böhmert hat geschrieben:
breitsameter hat geschrieben:An jeder Stelle, die einen emotional ergreifen sollte, wird man statt dessen mit einem Schwall an klebrig süßem Hollywood-Instant-Gefühlssurrogat überschüttet, wie es Spielberg viel zu gerne macht.

Dabei setzt der Film durchaus Maßstäbe, was z.B. die Kameraführung und die Ausstattung und Beleuchtung angeht.
Gerade das beides zusammengenommen hat mir den Film so interessant gemacht. Das "klebrig süße Hollywood-Instant-Gefühlssurrogat" wurde durch die kühle Farbpalette und den Blickwinkel eigentlich immer neutralisiert, bevor es noch seine üble Wirkung entfalten konnte.

Übrig blieb bei mir eine dichte Atmosphäre von Trauer, Vergeblichkeit, Einsamkeit. Und die hat mich beeindruckt. Gerade bei den vielen Märchenmotiven.
Die Szene in der untergegangenen Stadt fand ich ähnlich ergreifend. David (bzw. der Zuschauer) erkennt, daß auch die Suche nach der blauenFee nur eine vorprogrammierte Emotion Davids war. David muß erkennen, daß er nichts besonderes, sondern nur der Prototyp einer neuen Serie ist. Zuerst dachte man, der Schöpfer Davids hätte seine Energie dafür aufgebracht, einen irgendwie gearteten Ersatz für den verlorenen eigenen Sohn zu erschaffen, aber die bereits vorbereitete David-Modellserie zeigt, daß es dem Ingenieur nur ums Geschäft ging.
Tja und nachdem die Zukunfts-Robots David wieder"belebt" hatten, zeigt sich, daß auch sie nicht in der Lage sind, David seine geliebte Mutter dauerhaft wiederzugeben. David fehlt die Möglichkeit, jemals erwachsen zu werden und sich weiterzuentwickeln. Auf Gedeih und Verderb ist er den Manipulationen der in ihn eingepflanzten Gefühlsprogramme ausgeliefert. Bis in alle Ewigkeit. So ist er dazu verdammt, in eine Traumwelt abzutauchen um endlich den Sinn seiner Programmierung zu erfüllen.
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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

roe_ion hat geschrieben:Die Szene in der untergegangenen Stadt fand ich ähnlich ergreifend. David (bzw. der Zuschauer) erkennt, daß auch die Suche nach der blauenFee nur eine vorprogrammierte Emotion Davids war. David muß erkennen, daß er nichts besonderes, sondern nur der Prototyp einer neuen Serie ist. Zuerst dachte man, der Schöpfer Davids hätte seine Energie dafür aufgebracht, einen irgendwie gearteten Ersatz für den verlorenen eigenen Sohn zu erschaffen, aber die bereits vorbereitete David-Modellserie zeigt, daß es dem Ingenieur nur ums Geschäft ging.

Tja und nachdem die Zukunfts-Robots David wieder"belebt" hatten, zeigt sich, daß auch sie nicht in der Lage sind, David seine geliebte Mutter dauerhaft wiederzugeben. David fehlt die Möglichkeit, jemals erwachsen zu werden und sich weiterzuentwickeln. Auf Gedeih und Verderb ist er den Manipulationen der in ihn eingepflanzten Gefühlsprogramme ausgeliefert. Bis in alle Ewigkeit. So ist er dazu verdammt, in eine Traumwelt abzutauchen um endlich den Sinn seiner Programmierung zu erfüllen.
Was für eine wunderbare Deutung. Danke. Ich bin schwer angetan. Das erklärt mir einiges der Gefühle, die der Film in mir ausgelöst hat.
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Ungelesener Beitrag von Montag »

Ja, tolle Deutung, aber das macht den Film auch nicht besser. Mal ehrlich, das war doch der letzte Scheiß. Das Grundthema ist die Pinoccio-Story und das Alle-sind-gegen-David-Motiv. Ansonsten war der Film laut und Effekte haschend. Okay, die Farben waren immer ein bisschen düster, aber sonst hat mich nichts geschockt. Kleine heulende Kinder als Identifikationsfiguren für das Publikum zu nehmen hat noch nie geklappt. Die öden nur an.
Aber was war an dem Film Science Fiction? Es war ein Famielenmelodram der ganz aufgesetzten Sorte mit n paar netten CGI-Effekten.
Außerdem war der Film langatmig und langweilig und hat das Konfliktpotential nicht genutzt. So ist David ein revolutionärer Androidentyp, aber er verhält sich wie alle Androiden. Er kann eine Bindung zu Menschen entwickeln und Gefühle haben, er ist also menschlicher als alle anderen Androiden (einen gewissen goldäugigen Kollegen ausgenommen). Er sieht, wie schlecht er und alle Androiden behandelt werden. Und tötet er am Ende nicht sogar einen Artgenossen? Aber das alles spielt keine Rolle. Das wäre ja auch zu tiefsinnig für El Spielbergo. Und tiefsinig verkauft sich halt schlecht. Also schnell weiter mit Pinoccio und noch n bisschen Schmalz nachgelegt. Die letzten Szenen waren einfach ergreifend. Ich griff mir an den Mund um gegen das kalte Kotzen anzukämpfen. Wär auch echt ne Zumutung gewesen ohne völlig konstruiertes Happy End nach Hause gehen zu müssen. Danke, Steven, jetzt weiß ich, dass das Gute immer siegt.
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Ungelesener Beitrag von roe_ion »

Hallo Montag,
Montag hat geschrieben:Mal ehrlich, das war doch der letzte Scheiß. Das Grundthema ist die Pinoccio-Story und das Alle-sind-gegen-David-Motiv.
Und das "abgedroschene gute Roboter werden von bösen Menschen unterdrückt und ausgebeutet" Motiv.

Aber nenn mir mal einen Film, in dem ein Robot / Androide / Roboter die positive Identifikationsfigur (und Hauptfigur) des Films ist. Mir fällt da nur "der 200 Jahre Mann" ein. Aber wenn es um "Böser Roboter will Menschen umbringen oder hilft bei der Auslöschung von Menschen" geht, fallen mir unzählige mehr oder weniger gute SF-Filme ein (Aliens, Terminator, Robocop, ...) Alles laute, effektehaschende und sehr erfolgreiche SF-Filme (und mit fragwürdigem Niveau.).
Ansonsten war der Film laut und Effekte haschend.
Also von laut kann (bis auf die Schrottplatzszene) keine Rede sein. Ich fand den Film ruhig, verinnerlicht und teilweise sogar poetisch. Und Effektehaschend? Star Wars 1&2 sind laut und effektehaschend. Aber computeranimierte Raumschiffe, Roboterarmeen und Außerirdische, die einem schlechten Comic entsprungen zu sein scheinen, können leider keine schlechten Schauspieler kompensieren. Aber das ist eine andere Baustelle.

Vielleicht sind wir hierin einer Meinung?
Okay, die Farben waren immer ein bisschen düster, aber sonst hat mich nichts geschockt.
es war schließlich auch kein Horror / Splatterfilm
Kleine heulende Kinder als Identifikationsfiguren für das Publikum zu nehmen hat noch nie geklappt. Die öden nur an.
Hat David in irgendeiner Szene geweint? (bin mir nicht sicher). Es war eine innere Traurigkeit und Verzweiflung die brillant und erschreckend glaubwürdig von Haley Joel Osment rübergebracht wurde.
Aber was war an dem Film Science Fiction?
ALLES!
Worum geht es (im engsten Sinn) bei SF:
Um mögliche technische Entwicklungen und deren Folgen auf menschliches Verhalten. Es fanden keine Raumschlachten statt und es wurden keine Menschen durch durchdrehende Killerroboter in Hackfleisch umgewandelt.
Es war ein Famielenmelodram der ganz aufgesetzten Sorte mit n paar netten CGI-Effekten.
Außerdem war der Film langatmig und langweilig und hat das Konfliktpotential nicht genutzt.
Welches Konfliktpotential? Trotz seiner hohen Entwicklung konnte sich David seiner grundsätzlichen Programmierung nicht widersetzen. Was hätte er tun können?

So ist David ein revolutionärer Androidentyp, aber er verhält sich wie alle Androiden. Er kann eine Bindung zu Menschen entwickeln und Gefühle haben, er ist also menschlicher als alle anderen Androiden (einen gewissen goldäugigen Kollegen ausgenommen).
Revolutionär war seine Fähigkeit, das Gefühl "Liebe" zu empfinden. Andere Gefühle waren auch bei seinen Androidenbrüdern bereits in Ansätzen vorhanden. Und dies wurde in der Anfangsszene des Films auch vom späteren Schöpfer Davids gesagt. Die Robotergehirne stellen den komliziertesten Mechanismus dar, den Menschen je geschaffen haben, aber es ist ihnen (bis zur Erschaffung Davids) nicht Möglich gewesen, ein Gefühl wie Liebe glaubhaft zu simulieren oder gar zu empfinden.
Er sieht, wie schlecht er und alle Androiden behandelt werden. Und tötet er am Ende nicht sogar einen Artgenossen? Aber das alles spielt keine Rolle. Das wäre ja auch zu tiefsinnig für El Spielbergo.
Was wäre zu tiefsinnig? Wenn er seine Programmierung quasi abgeschaltet hätte und dann einen bewaffneten Befreiungskampf gegen die Unterdrückung der Maschinen durch die Menschen organisiert hätte? Ähnlich, wie es Caesar in Planet der Affen gemacht hat, oder quasi umgekehrt, wie es der Sohn von Sahra Connor in Terminator gemacht haben soll?
Erscheint mir nicht sehr tiefsinnig...

Und hätte er friedlichen gewaltlosen Widerstand organisiert: Ein Robotermessias wäre dir sicher auch zu bizarr oder niveaulos vorgekommen.
Und tiefsinig verkauft sich halt schlecht. Also schnell weiter mit Pinoccio und noch n bisschen Schmalz nachgelegt. Die letzten Szenen waren einfach ergreifend. Ich griff mir an den Mund um gegen das kalte Kotzen anzukämpfen. Wär auch echt ne Zumutung gewesen ohne völlig konstruiertes Happy End nach Hause gehen zu müssen.
War A.I. ein kommerzieller Erfolg? Ich hatte nicht den Eindruck. Ein Mißerfolg, obwohl Spielberg doch nach deiner Auffassung alles getan hat, um ein kommerzielles stromlinienförmig durchgestyltes Produkt auf den Filmmarkt zu bringen?

Wie ich oben schon schrieb war es weisgott kein Happyend. Ganz im Gegenteil, denn seine Zukunft war quasi ein endloser Drogenrausch, ein Koma, kein Leben, kein Mensch-werden und keine wirkliche Mutterliebe, sondern nur ein Phantasiegebilde.

Roe_Ion
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Ungelesener Beitrag von Montag »

Hallo roe ion,
ja es gibt eine positive Identifikationsfigur die robotischer Natur ist. Commander Data vom Raumschiff Enterprise. Und der spielt sogar eine sehr wichtige Rolle. Eine so wichtige Rolle, dass die Produzenten und Drehbuchschreiber dafür gesorgt haben, dass man die letzten Star Trek-Filme getrost mit "The Data-Stories" hätte überschreiben können.
Ein weiterer Robot, der sicherlich sympathisch sein soll, ist C-3PO. Und bei Kindern kommt er, glaube ich auch ganz gut an. Aber das ist halt Star Wars. Und da hast du natürlich recht, dass Episode 1 und 2 völlig scheiße sind.
Ich bin mir auch nicht mehr völlig sicher, ob David irgendwann geweint hat, aber allein dass er den ganzen Film über so rüberkam, dass als hätte man ihn auf Traurigkeit programmiert, hat mich genervt.
Und natürlich ist mir klar, was SF ist. Und ich weiß auch, dass Raumschlachten und Killerroboter nichts damit zutun haben. Aber das Roboterproblem wurde überhaupt nicht thematisiert. Das sind halt Roboter, die werden versklavt und dann weggeschmissen. Wow, iss ja der Hammer. Aber vielleicht hab ich die subtile Botschaft einfach nicht verstanden. Klar, David kann Liebe empfinden, aber anscheinend keinen Hass. Beneidenswert, würde ich auch gerne können. Er merkt, dass die Menschen ihm gegenüber feindlich gesinnt und liebt sie trotzdem weiterhin, oder was? Er braucht die Liebe seiner "Mutter", aber als mitkriegt, dass er die nicht haben kann, zieht keine Konsequenzen. Okay, stimmt ich habe vergessen, dass er als Kind programmiert wurde und seine Programmierung nicht durchbrechen kann. Ja, darauf läuft es letzten Endes immer bei solchen Filmen heraus: Roboter können ihre Programmierung nicht überwinden! Toll! Warum guck man sich dann solche Filme an. Wenn es ausgeschlossen ist, dass sich die Hauptfigur entwickelt, dann kann man Hailey Joel Osment gleich durch einen Pappaufsteller esetzen lassen. Tiefsinnig wäre nämlich die Frqage gewesen, worin sich Menschen und Roboter unterscheiden. Jetzt wirst du sagen: Na darin, dass Roboter nur begrenzt Gefühle haben können und ihre Programmierung nicht durchbrechen können. Meine Frage an dich: Haben Menschen nicht auch eine biologische Programmierung? Und warum wird immer wie selbstverständlich angenommen, dass wir die biologische Programmierung (wenn zustimmst, dass es soetwas gibt) locker überwinden können? Wir sind anscheinend nicht so blockiert wie Roboter.
Ich hab ehrlich gesagt keine Antwort auf die Frage, warum der Film nicht erfolgreich war. Vielleicht war er zu lang und zu langweilig für Leute, die sonst keine SF sehen und zu flach für SF-Fans.
Außerdem denke ich schon, dass es ein Happyend war, denn David hat am Ende das bekommen, was er sich gewünscht hat. Er hatte seine "Mutter" für sich und sie hatz ihn geliebt. Er ist zwar kein Mensch geworden, aber ob es sich um ein Phantasiegebilde handelt oder nicht, dass ist David als Kindroboter völlig egal. Das dürfte er doch gar nicht erfassen können (jedenfalls nach deiner Logik). Und selbst dieses Phantasiegebilde war so was von zurecht konstruiert. Warum hat Spielberg es nicht vorher enden lassen und David auf dem Grund des Meeres verrotten lassen. Wozu noch dieses senitmentale Ende.

Montag

P.S. Ein Robotermessias wäre sicher bizarr gewesen, aber allein die Vorstellung hat ihren Reiz. Warum wäre das niveualos gewesen. Ich kenne nur eine niveualose Messiasgeschichte: The Matrix. Ansonsten sind Messiasgeschichten durchausgehaltvoll, man denke an Dune.
Würdest du die Planet der Affen-Fortsetzungen eigentlich empfehlen? Ich habe leider nur den ersten Teil gesehen.
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