[Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

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RoM
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von RoM »

Bully hat geschrieben:
RoM hat geschrieben:... Hunger und Durst sind unbefriedigte Grundbedürfnisse. Liebe ist ein Geschenk, das Respekt einfordert.
Liebe ist kein Grundbedürfnis?

Der Hauptunterschied ist der, dass Hunger und Durst durch Essen und Trinken befriedigt wird, aber Liebe durch Gegenliebe.

Die Varianten sind Varianten. Manche denken, wenn sie Hunger haben, an ein Schnitzel, andere an Kuchen, dritte an Reis und Gemüse, etc., trotzdem ist Hunger Hunger.
Treffliches Argument...
Ist die Liebe ein Grundbedürfnis?! Schon wieder die Sache mit der Definition!
Um von einem Tag zum anderen zu überleben, braucht der Mensch bestimmte Ressourcen. Das Bedürfnis nach Liebe fußt allerdings auf einer anderen Ebene. Rein physisch kann der Gestrandete auf einem Eiland ohne den Kontakt zu einem anderen Menschen überleben. Das Gefühl der Liebe tobt sich hier auf einem zweiten Niveau aus - der Psyche. Sie kann den steten Ansporn zum Weitermachen bilden.
Das Erste sind demnach körperliche Anforderungen (Grundbedürfnisse). Das Zweite ist eine Anforderung des Bewustseins (Bedürfnis).
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von Bully »

RoM hat geschrieben:...
Das Erste sind demnach körperliche Anforderungen (Grundbedürfnisse). Das Zweite ist eine Anforderung des Bewustseins (Bedürfnis).
Na gut, ganz genau sowas wie Hunger und Durst ist Liebe nicht, aber wer mal verliebt war ohne Gegenliebe, leidet ziemlich. Und ändert ggfs. sein Essverhalten. :wink:
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Also wir stellen immer wieder fest (anhand eigener Erfahrung, Dokus oder auch entsprechend publizierter Fotos - da gab es neulich auf FB ein wunderschönes Bild von einem gigantisch großen Tiger, der zärtlich einen Mann umarmt), dass auch Tiere "Liebe" wollen, egal wie wild oder schuppig sie sind. (Ok, mit Ausnahme des Tasmanischen Teufels, der kann wirklich keinen leiden, auch nicht sich selbst.) Es *ist* ein Bedürfnis.
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von RoM »

Bully hat geschrieben: Na gut, ganz genau sowas wie Hunger und Durst ist Liebe nicht, aber wer mal verliebt war ohne Gegenliebe, leidet ziemlich. Und ändert ggfs. sein Essverhalten. :wink:
Wie wahr, wie wahr! Unerwiederte Liebe ist ein langer Dorn im Herzmuskel. Kann ich alles unterschreiben. :bier:
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von jeamy »

"Die Tribute von Panem" im Zentrum einer Rassismus-Debatte
Der Blog Jezebel.com versucht auszuloten, warum der SF-Film unerwartet heftige Reaktionen ausgelöst hat

http://derstandard.at/1333528588702/Die ... us-Debatte
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von Bully »

Ganz vergessen, ich war drin!
Und ich überlege mir ernsthaft, mir das Buch zu kaufen. Besonders viel Blut ist nicht zu sehen, aber man kann Leute auch auf wenig blutige Weise töten, und manche Fälle schockeiren mehr durch ihre Beiläufigkeit. Vor allem, wo die meisten Tribute schon Manchetten haben, jemanden zu töten, der sie nicht direkt bedroht. Die zweite Hälfte mit der eigentlichen Battle Royale war also ziemlich gut.
Die erste Hälfte, wobei ich nicht weiß, wie sehr das Buch das vorgab, war etwas seltsam, mitunter. Die futuristischen Kostüme, in denen die Tribute gesteckt wurden, sahen im Vergleich zu der "normalen" Mode in der Hauptstadt (Rokoko auf LSD - Punker müssten gewaltig umdenken, wenn sie da auffallen wollten) richtig seriös aus. Das soll wohl die Dekadenz der Hauptstadt im Vergleich zu den bescheidenen Umständen in den Distrikten darstellen, aber da ist das nächste Problem, was das Weltenbauen betrifft: dass die Distrikte arm und abhängig gehalten werden, sehe ich ja ein, aber sollten die als Rohstofflieferanten nicht wenigstens die High-Tec kriegen, die sie für ihre jeweilige Hauptarbeit brauchen? Die Bergwerksiedlung sieht nach 50ern aus, während die Hauptstadt definitiv technisch weiter ist als wir heute.
Was das Thema Liebe betrifft (falls das in den Büchern klarer oder anders dargestellt wird, bitte nichts sagen)
anfänglich stand der Verdacht im Raum, dass Katniss' blonder Verehrer seine Verliebtheit nur behauptet hat, um Sponsoren zu kriegen und evt. sie selbst zu manipulieren. Auch sein weiteres Verhalten ist von snapiger Doppeldeutigkeit. Sie selbst scheint ihn mehr "ganz nett" zu finden, aber gemeinsame schlimme Erlebnisse erzeugen bekanntlich Sympathie. Aber kann es sein, dass am Ende alle beide romantische Gefühle vortäuschen, um der Kamera was zu bieten? Liebe zu imitieren ist schließlich nicht so zynisch wie das System, das sie erst dahin gebracht hat. Und im Krieg und in derLiebe ist alles erlaubt.
Wobei das Ende bei Battle Royale nicht funktioniert hätte.
Handwerklich war der Film auch schön, Musik auszublenden, statt aufzudrehen, wenn es "emotionaler" wurde (bzw., wenn sich die Heldin vor ihrem eigenen Verhalten erschreckt und ziemlich neben sich steht) finde ich ziemlich passend und mal eine gute Abweichung vom üblichen.
Allerdings, wenn man tosendes Wasser nicht gut computeranimieren kann, dann soll man es ganz weglassen. Die Überläufe einer Talsperre sind im richtigen Leben meist auch nicht aktiv.

8/10 kleinen Tributlein mit unterschiedlich pigmentierten Hautfarben.
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Knochenmann
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Bully hat geschrieben: Die erste Hälfte, wobei ich nicht weiß, wie sehr das Buch das vorgab, war etwas seltsam, mitunter. Die futuristischen Kostüme, in denen die Tribute gesteckt wurden, sahen im Vergleich zu der "normalen" Mode in der Hauptstadt (Rokoko auf LSD - Punker müssten gewaltig umdenken, wenn sie da auffallen wollten) richtig seriös aus. Das soll wohl die Dekadenz der Hauptstadt im Vergleich zu den bescheidenen Umständen in den Distrikten darstellen, aber da ist das nächste Problem, was das Weltenbauen betrifft: dass die Distrikte arm und abhängig gehalten werden, sehe ich ja ein, aber sollten die als Rohstofflieferanten nicht wenigstens die High-Tec kriegen, die sie für ihre jeweilige Hauptarbeit brauchen? Die Bergwerksiedlung sieht nach 50ern aus, während die Hauptstadt definitiv technisch weiter ist als wir heute.
Der Teil ist im Buch auch nicht besonders logisch und wird mit der Zeit sogar noch schlechter. Da hilft nur eins: drüber hinwegsehen.
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von Tanner Mirabel »

Ich habe mir inzwischen auch den Film "Die Tribute von Panem - The Hunger Games" angesehen.
Das Thema FSK bei diesem Film wurde hier ja schon ausreichend diskutiert. Meiner Meinung nach ist er definitiv zu niedrig angesetzt. Ein FSK 16 wäre da eher angebracht gewesen. Aber das habe ich auch schon bei den letzten Harry Potter-Filmen so gesehen.
Die Geschichte ist nicht wirklich neu, erinnert sie doch frapierend an den alten "Running Man". Aber die Umsetzung des ersten Buches der Trilogie von Suzanne Collins ist insgesamt ordentlich, die Darstellung der Schauspieler gut. Die Regie und die dazugehörende Kameraführung ist allerdings unterirdisch. Die Bilder rasen größtenteils dermaßen schnell, hektisch und teils unscharf über die Leinwand, dass ich schon nach einer halben Stunde erste Kopfschmerzen verspürte (und das bei einer Filmlänge von knapp 2 1/2 Stunden). Mir ist schon klar, dass diese hektischen Bilder gewisse Effekte hervorrufen sollten, aber m.E. ist das völlig in die Hose gegangen. Dazu kommt, dass man m.E. am Schluß des Films zu deutlich merkt, dass es sich bei dem Film "nur" um den ersten Teil einer Buch-Trilogie handelt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Film am Ende wie abgeschnitten wirkte; dass noch etwas fehlt.
Fazit: Schade drum. Da wurde einiges an Potential verschenkt. Ob ich mir die Verfilmung des zweiten Buches, was inzwischen angekündigt wurde, auch noch antun soll, werde ich mir gründlich überlegen.
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RoM
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von RoM »

Tanner Mirabel hat geschrieben: Die Geschichte ist nicht wirklich neu, erinnert sie doch frapierend an den alten "Running Man". Die Regie und die dazugehörende Kameraführung ist allerdings unterirdisch. Die Bilder rasen größtenteils dermaßen schnell, hektisch und teils unscharf über die Leinwand, dass ich schon nach einer halben Stunde erste Kopfschmerzen verspürte (und das bei einer Filmlänge von knapp 2 1/2 Stunden). Mir ist schon klar, dass diese hektischen Bilder gewisse Effekte hervorrufen sollten, aber m.E. ist das völlig in die Hose gegangen. Dazu kommt, dass man m.E. am Schluß des Films zu deutlich merkt, dass es sich bei dem Film "nur" um den ersten Teil einer Buch-Trilogie handelt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Film am Ende wie abgeschnitten wirkte; dass noch etwas fehlt.
Die Inspiration für die Vorlage ist gar noch älter geraten - der Tribut Athens an König Minos / der Menschen fressende Minotaurus / die listige Ariadne. Im direkten filmischen Vergleich zu 'Hunger Games' wirkt "running Arnie" dann doch eher wie Altherren-KIno.
Die Wackelkamera / kurzen Schnitte gibt es während der Auswahl-Zeremonie in District 12 und bei den Kampfszenen in der Arena. Bei der Zeremonie wird die Ausnahmesituation für Katniss & Prim unterstrichen. Bei den Kinder-Massakern (just am Füllhorn) ging es darum eine FSK 18 zu vermeiden. Die Intensionen der Gewaltszenen kommen dennoch an.
Nun, das offene Ende nennt sich Cliffhanger und ist in Serien (die eine fortlaufende Story erzählen) unumgänglich. 'Lord Of The Rings' - wir erinnern uns.
Katniss & Peeta haben überlebt, dem System einen Balken in die Speichen geworfen und "das Imperium sinnt auf Rache". Die Karten sind gemischt und verteilt. Und mir sind solche offenen Sequels lieber als jeder transformierte Autoschrott vom Fließband :D
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von Tanner Mirabel »

RoM hat geschrieben: Die Wackelkamera / kurzen Schnitte gibt es während der Auswahl-Zeremonie in District 12 und bei den Kampfszenen in der Arena. Bei der Zeremonie wird die Ausnahmesituation für Katniss & Prim unterstrichen. Bei den Kinder-Massakern (just am Füllhorn) ging es darum eine FSK 18 zu vermeiden. Die Intensionen der Gewaltszenen kommen dennoch an.
Zu welchem Zweck die Wackelkamera eingesetzt wurde, war durchaus offensichtlich. Dennoch änderte dies nichts daran, dass dies beim zusehen Kopfschmerzen verursachte. Wenn das der zukünftige Weg sein soll, um eine FSK 18 zu vermeiden, dann sollte man m.E. lieber einen vernünftigen Film drehen und die FSK entsprechend hochsetzen. So war es der Sache eher abträglich, als dass es dem Film etwas gebracht hätte.
RoM hat geschrieben: Nun, das offene Ende nennt sich Cliffhanger und ist in Serien (die eine fortlaufende Story erzählen) unumgänglich. 'Lord Of The Rings' - wir erinnern uns.
Katniss & Peeta haben überlebt, dem System einen Balken in die Speichen geworfen und "das Imperium sinnt auf Rache". Die Karten sind gemischt und verteilt. Und mir sind solche offenen Sequels lieber als jeder transformierte Autoschrott vom Fließband :D
Dass dies ein Cliffhanger war, war ebenfalls offensichtlich. Nur gibt es Filme mit Cliffhanger, bei denen dies nicht so offensichtlich dargestellt wurde. Man erinnere sich z.B. an die erste Star Wars-Trilogie, an Matrix oder meinetwegen auch an Fluch der Karibik. In allen genannten Fällen schien der erste Film ein Ende zu haben. Erst nachdem der Erfolg der Filme den Weg für Fortsetzungen freigemacht hatte, gab es Nachfolgefilme, die dann auch in offenen Enden ausliefen.
Bei Panem war man sich entweder so sicher, dass der Film ein Erfolg werden würde, dass man von Anfang an eine Film-Trilogie geplant hatte, oder man wollte unabhängig vom Erfolg des Films auf jeden Fall eine Trilogie drehen. Für den Zuschauer war das Ende in meinen Augen erstmal unbefriedigend, da die Bücher nicht so bekannt sind, wie z.B. ein Herr der Ringe und so nicht jeder Kinogänger von Anfang wusste, dass dies nur der erste Teil einer Trilogie sein würde.
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von Bully »

Bei Filmen, die keine Buchverfilmung sind, aber evt. eine Trilogie werden sollen, ist es deutlich wichtiger, dass der erste Teil in sich geschlossen ist. Wenn man doch keine Finanzierung der Trilogie auf die Reihe kriegt, oder Schauspieler ausfallen, oder sonst was passiert, hat man immerhin einen runden Film, der für sich stehen bleiben kann.

Das Ende von Panem eins fand ich jetzt auch nicht so offen. Selbst, wenn es keine Fortsetzung gäbe, wüsste man, dass man in der Welt nicht einfach glücklich und zufrieden leben kann, und es wäre eben ein bitteres Ende.

Schlimmer hat man es mMn bei "Der Goldene Kompass" gemacht.
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Naja, beim Goldenen Kompass haben sich die Produzenten wohl schon ausgerechnet das es keinen zweiten Teil geben wird, da wollte man die Kinobesucher nicht mit einem solchen Downer hängen lassen.

Man stelle sich vor: Das Ende vom ersten Buch, aber keine weiteren Filme.

Was Matrix angeht: Das erzählen die Macher zwar immer das "schon immer eine Trilogie geplant war", aber das glaube ich denen kein Stück. Der erste Film ist klar abgeschlossen, das erkennt man allein daran wie die zwei weiteren Teile drangestückelt wurden. Gleiches gild übrigens für "Fluch der Karibik", ich weiß noch was ich damals ins Internet getippt habe als ich im zweiten Krabik Film war: Fluch 1 : Fluch 2 = Matrix 1 : Matrix 2.
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von Bully »

Knochenmann hat geschrieben:Naja, beim Goldenen Kompass haben sich die Produzenten wohl schon ausgerechnet das es keinen zweiten Teil geben wird, da wollte man die Kinobesucher nicht mit einem solchen Downer hängen lassen.

Man stelle sich vor: Das Ende vom ersten Buch, aber keine weiteren Filme.

Was Matrix angeht: Das erzählen die Macher zwar immer das "schon immer eine Trilogie geplant war", aber das glaube ich denen kein Stück. Der erste Film ist klar abgeschlossen, das erkennt man allein daran wie die zwei weiteren Teile drangestückelt wurden. Gleiches gild übrigens für "Fluch der Karibik", ich weiß noch was ich damals ins Internet getippt habe als ich im zweiten Krabik Film war: Fluch 1 : Fluch 2 = Matrix 1 : Matrix 2.
Bei der Karibik war das deutlich flüssiger, fand ich.

Beim Kompass - da hat man das Ende vom Buch im Film weggelassen, damit das Filmende kliffhängeriger wurde. (Und iirc, weil bei Probevorführungen Leute dachten, Lyra wäre in den Himmel aufgestiegen. So viel zum Thema Kirchenkritik.) Jetzt hat man einen unnötigen Kliffhänger, den die Vorlage nicht hergibt, und der filmisch wohl nie gelöst werden wird - was für ein Knieschuss. Der Film hatte mir eigentlich ganz gut gefallen, aber nachdem ich das Buch kenne, eher weniger.
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Sorry, wenn ich doch noch einmal on-topic werde.

Gestern habe ich mir "Die Tribute von Panem" aus Pflichtbewusstsein angetan. Das Ergebnis ist gemischt. Gelungen fand ich die Kritik an entarteten Fernsehspektakeln und Castingshows à la "American Idol". Interessant auch die finale Wendung, als die beiden Finalisten ihr Leben zu geben bereit sind, um die ganzen Spiele ad absurdum zu führen. Außerdem hat der Film trotz der durchschau- und vorhersehbaren Handlung durchaus Spannung aufgebaut. Ich habe tatsächlich mit der Heldin mitgefiebert.

Aber:
- Der Mix aus Dystopie, Medienkritik und Coming-of-Age-Geschichte mit Action und Love Stories vermischt ein paar Genres zu viel. Am Ende bleibt der Eindruck "Nicht Fisch, nicht Fleisch".
- Die Charaktere sind durchweg flach, eindimensional und uninteressant. Entsprechend eingeschränkt dürfen sich die Schauspieler auch nur entfalten.
- Die Rahmenbedingungen sind teils unklar, teils unglaubwürdig. Was war das genau für ein Aufstand vor 74 Jahren? Weshalb sollen ausgerechnet die Hunger-Spiele vor einem neuen Aufstand schützen? Und wieso hat sich solch ein TV-Format nach 74 Jahren noch nicht abgenutzt ("DSDS" schwächelt bereits in der neunten Staffel, "Big Brother" schon viel früher)?
- Viele Erklärungen kamen zu plakativ und zu explizit aus dem Mund der handelnden Personen. Man merkt: Hier spricht der Autor/Drehbuschschreiber, der dem Publikum etwas erklären will und keine anderen Vermittlungswege findet.
- Von der Dramaturgie waren mir die Vorbereitungen zu langwierig, die eigentlichen Kämpfe zu kurz. Gleich beim ersten Sturm aufs Füllhorn werden 11 der 24 Teilnehmer getötet (das widerspricht nebenbei der Aussage, dass die meisten Teilnehmer auf natürliche Weise sterben), was auf einen Schlag eine Menge Spannung aus der Sache nimmt. Und der emotionale Widerspruch der Heldin (wen liebt sie nun? den aalglatten Schönling, dem sie im heimischen Wald schöne Augen macht, oder den Mitkämpfer aus ihrem Distrikt?) bleibt unaufgelöst. Abgesehen davon, dass ich wissen will, wie die herrschende Elite im Nachgang mit solch einer Dissidentin umgeht - das hätte mich viel mehr interessiert als die ganzen blöden Spiele.
- Ich kann mich nicht mehr an die Namen der Hauptpersonen erinnern. Viel schlimmer: Es stört mich noch nicht einmal.

Immerhin: Der Film hat mich über zweieinhalb Stunden weitgehend bei der Stange gehalten, einige schöne Bilder und futuristisch-absurde Kostüme präsentiert und war stellenweise spannend. Deshalb reicht es im Endeffekt für

6 von 10 halluzinogenen Jagdwespen

Gruß
Ralf
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möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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Re: [Film] Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Shock Wave Rider hat geschrieben:S
- Die Rahmenbedingungen sind teils unklar, teils unglaubwürdig. Was war das genau für ein Aufstand vor 74 Jahren? Weshalb sollen ausgerechnet die Hunger-Spiele vor einem neuen Aufstand schützen? Und wieso hat sich solch ein TV-Format nach 74 Jahren noch nicht abgenutzt ("DSDS" schwächelt bereits in der neunten Staffel, "Big Brother" schon viel früher)
Was das angeht: Die "Show" ist Pflichtprogramm, die soll den Distrikten jedes Jahr vor Augen führen was passiert man man aufmuckt ("Vor 74 Jahren hab ihr den Aufstand gepropt, und dafür steben heute noch jedes Jahr eure Kinder. Tja, das habt ihr jetzt davon")

Weiß nicht wie viel davon im Film rüberkommt, aber in den Büchern ist das Capitol haushoch überlegen... in den Distriken stoßen die Spiele natürlich auf keinerlei Gegenliebe, die sind ja als strafe zu verstehen.
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